Inhalt der Printausgabe
März 2002
Vom Fachmann für Kenner (Seite 14 von 15) |
Zum Problem des Reisens Bahnhofsgebäude immerhin durch Fahrkartenkauf, Zeitschriftenstöbern und Bahnsteigsuche vielleicht einhundertfünfzig Meter verbraucht, beim Umsteigen im nächsten Bahnhof vielleicht noch mal dreißig, vierzig, am Zielbahnhof über die Distanz von zehn Metern sofort wieder ins Taxi, dann direkt vorm Haus wieder raus und vor den Fernseher gesetzt, aus dem dieselben Nasen herausgucken wie zu Hause auch: Reisen heute besteht hauptsächlich aus Stillstand, in der subjektiven (Nicht-)Wahrnehmung von Bewegung als Herumsitzen oder als etwas, das man im Sitzen erledigt - und das durch "echte" Bewegung unterbrochen wird. Eigentlich kann man, und damit komme ich, liebe Patentante, zum Schluß, heute gar nicht mehr reisen, sondern wenn schon Rumsitzen, dann doch gleich zu Hause, also, in diesem Sinne, mach's gut, viele Grüße, bis - hmtja - bald, Dein Benjamin Schiffner
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