Inhalt der Printausgabe
Dezember 2001
Humorkritik
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Im Bann des Jade-Skorpions |
Einmal mehr sehr gut gefallen aber hat mir Woody Allen, und zwar mit und in seiner neuen Krimi-Komödie "Im Bann des Jade-Skorpions". Als Versicherungsdetektiv in den vierziger Jahren muß sich Allen hier mit einer sehr modernen Pest herumschlagen: Seine Abteilung ist, wie man derlei heute wohl nennt, von Outsourcing bedroht; zwischen ihm und der dafür verantwortlichen Rentabilitätsexpertin (schön kratzbürstig: Helen Hunt) entbrennt darob eine heftige Fehde, bei der die neue Kollegin zusehends die Oberhand gewinnt. Als ein Magier auf einer Party die beiden Streithähne hypnotisiert und sich in Trance anschmachten läßt, ist der Grundstein für ein abgefeimtes Verbrechen gelegt: Unter Telefonhypnose räumt der Detektiv in den folgenden Nächten für den Trickzauberer die Tresore aus, deren Sicherheitsanlagen er selbst installiert hat. Natürlich verdächtigt er sofort die verhaßte Neue, die jedoch durch eine heimliche Affäre mit dem Chef (sehr lustig: Dan Aykroyd) noch unangreifbarer erscheint. Aus dieser aufgeladenen Konstellation entwickelt sich nicht nur eine höchst widersprüchliche Romanze, sondern auch eine von prächtigen Dialogen, Spannung und Witz vorangetriebene Kriminalhandlung, die einen Besuch dieses Films so dringend nahelegt wie die Frage, ob das denn jetzt ewig so weitergehen soll mit Allens hervorragenden Komödien. Von mir aus könnte es jedenfalls gern. |
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