Was über den mysteriösen Giftanschlag von Salisbury bisher bekannt ist
Der Fall ist geheimnisvoll und wirkt so, als wäre er einem Lehrbuch der Spieltheorie entnommen: Im englischen Salisbury wird ein Giftanschlag auf einen früheren Doppelagenten und seine Tochter verübt. Das benutzte Gift, Nowitschok, deutet auf russische Täter hin. Einige Beobachter schließen daraus, daß Wladimir Putin den Anschlag angeordnet hat. Viele Geheimdienstexperten weisen das aber zurück. Eine Tat, die so aussieht, als sei sie von den Russen begangen worden, kann ihrer Meinung nach nicht von den Russen begangen worden sein, da diese, um Spuren zu verwischen, prinzipiell nur noch Taten begehen, die so aussehen, als seien sie nicht von den Russen begangen worden. Andere Geheimdienstexperten widersprechen und verweisen darauf, daß dadurch, daß man davon ausgeht, daß die Russen nur noch Taten begehen, die so aussehen, als seien sie nicht von den Russen begangen worden, jede Tat, die so aussieht, als sei sie von den Russen begangen worden, automatisch so aussieht, als sei sie nicht von den Russen begangen worden. Herfried Münkler mischt sich in die Debatte ein und fragt, ob er gut aussieht. Dies wird übereinstimmend verneint. Der argumentationslogische Topspitzel Daniel-Pascal Zorn bezieht in rund 85.000 Facebook-Kommentaren Stellung. Ein Spion mit dem Decknamen Rida-Nümelin erwähnt ein Gefangenendilemma. ZDF-Moppelagent Oliver Welke macht ein giftiges Wortspiel ("Nowitschock!"). Die kleine Pointe in diesem Satz verschwindet spurlos. Woher kommt jetzt plötzlich dieses Kratzen im Hals? Röchel, röchel, wüüüüüüürg …
Anm.: Der Verfasser war der Redaktion nicht bekannt.
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