TITANIC-Exklusiv-Protokoll: Das sagte Beate Zschäpe in ihrem letzten Wort
"Hoher Volksgerichtshof, verehrte Anwesende - huch, so klingt meine Stimme? Hatte ich ganz anders in Erinnerung! Apropos Erinnerung ... Wenn man Anfang der Neunziger in den abgehängtesten Gebieten Thüringens aufgewachsen ist, war man anfällig für die Verheißungen politisch fragwürdiger Rattenfänger. Aber ich war stark genug, mich den Jusos zu widersetzen. Lieber gründete ich meine eigene kleine Alternative für Dunkeldeutschland. Ich will hier keinesfalls die SPD mit dem NSU gleichsetzen - wir haben immerhin Spuren von Humor, und bei uns sind einige Mitglieder am Ende nicht nur politisch tot. Wichtig war jedenfalls, dass unser Verein auch drei Buchstaben hatte; so was finde ich geil, in meinem psychiatrischen Gutachten ist ja auch vom 'Uwe-Syndrom' die Rede.
Ich möchte dieses Tribunal nicht nutzen, um mich zu entschuldigen, schließlich bin ich eine gewissenlose Mörderbestie, aber ich bin in erster Linie ein Mensch, ein Mensch mit simplen Träumen vom eigenen Wohnwagen und einer arischen Herrenrasse. Ich esse Wurstsuppe, lese kritische Magazine, ärgere mich über Özil und kann auch mal bei 'Schindlers Liste' weinen, ja regelrecht Tränen lachen. Mit rechtem Gedankengut habe ich abgeschlossen, denn das ist mir mittlerweile zu Mainstream.
Zum Schluss bedanke ich mich noch bei meinen Verteidigern, bei meinem Brieffreund Anders Breivik, bei der deutschen Sprengstoffindustrie, bei meinen Katzen Eva, Beatrix, Mumu, Uwe III, Püppi und Blondi, bei der deutschen Presse, die sich immer so reizend für meine Kleiderwahl interessiert hat, und bei allen, die uns über all die Jahre den Rücken gedeckt haben, *räusper* Verfassungsschutz *hüstel*. Zuletzt möchte ich noch anbieten, für eine milde Strafe von meinem Amt als Vorsitzende des Nationalsozialistischen Untergrund zurückzutreten. Zschäpe out, zurück zu dir, Götzl."
◀ | Premiumdenker der Gegenwart (44) – Seehofer-Geburtstagsspezial | Die WM in Versen (5) | ▶ |
