TITANIC-Auto: Testfahrt mit dem Tesla Model 3
Endlich ist er da! Der neue Tesa Tesla: Model 3 von Tesla! Titanic ist es exklusiv für Sie gefahren. Zunächst einmal fällt auf, daß er von außen wie jedes x-beliebige andere moderne Auto aussieht: superscheiße! Glatt, glänzend, glutenfrei – und vor allem ohne Riesenrohr am Heck, ein herber Phallust gegenüber den Stinkerautos. Doch jetzt gilt es erst einmal, die Karre ans Laufen zu bringen. Lange, verzweifelte Suche nach einem Loch am Bug, wo man die Kurbel zum Anwerfen des Motors reinschlenzen könnte, aber da ist nichts, die ganze Front ist verschlossen, und das zum Beginn der Grillsaison! Wir drücken auf das Tesla-Symbol und plötzlich geht die "Motorhaube" auf. Darunter gähnende Leere, der Wagen hat keinen Motor, nicht einmal eine Autobatterie oder eine Kabeltrommel (10 km) für den Stadtbetrieb. Immerhin findet sich eine Gebrauchsanleitung von zwei Aktenmetern (Übersetzung in 50 Sprachen). Nachdem wir per Mobil-TAN eine vierstellige PIN zum Öffnen der Türen aufs Smartphone gesendet bekommen haben, kann es beinahe losgehen, aber Tesla hat das Testfahrzeug mit einer bereits leergefahrenen Einwegbatterie ausgeliefert. Nachdem wir im Handschuhfach doch noch einen Akku finden, wird der Tesla an die Steckdose gehängt. Das Wageninnere blinkt während des Aufladevorgangs immer schön auf und wieder ab. Ein vielleicht etwas nerviges Gimmick, wenn man nachts lädt und keine Garage oder Jalousien hat. Fünf Stunden und vier Kanister Kaffee später ist die Kiste endlich voll – und es geht direkt auf die Autobahn. Kleine Strecken in der Stadt sind nicht zu empfehlen, es besteht Kurzschlußgefahr! Wichtig ist auch, daß wir uns von Hochspannungsmasten fernhalten, denn gleiche Ladungen stoßen sich ab und unterschiedliche Ladungen ziehen sich an, was zu überraschenden Spurwechseln führen kann. Dafür beschleunigt der Wagen wie eine Rakete, von null auf hundert in etwas mehr als einer Nanosekunde, da kann man schon mal die ein oder andere Ausfahrt verpassen. Was nicht ganz ungefährlich ist, denn die Reichweite des Model 3 beträgt bei sportlicher Fahrweise nur 150 Kilometer. Und auch das nur bergab und bei Sonnenschein oder Vollmond, denn Tesla-Chef Ethan Lusk hat noch Solarmodule in das großflächige Glasdach einbauen lassen. Der Hersteller rät zum Einsatz jenseits des Nordpolarkreises, und zwar am besten dann, wenn die Sonne dort nicht untergeht. Jetzt aber schnell zurück zum Tesla-Center, das Auto ruckelt und das Batteriesymbol im Riesendisplay der Mittelkonsole blinkt schon. Der Händler erklärt uns noch ein pfiffiges Detail: Der Wagen gewinnt nicht nur beim Bremsen Energie zurück, sondern der Akku lädt sich auch auf, wenn er vom Blitz einer Radarfalle getroffen wird. Wir sind dennoch nicht ganz überzeugt und vergeben daher nur drei von fünf Mercedes-Sternen.
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