Offener Brief an den G7
Sehr geehrte G7-Mitglieder,
bei allem Respekt vor Ihrer Größe und Macht möchte ich mir doch erlauben, einmal grundsätzliche Kritik zu äußern, die zudem nach meinem Empfinden schon lange überfällig ist. Zugegeben, für Ihre Größe tragen Sie keine Schuld, wohl aber eine Verantwortung, und der sind Sie in den vergangenen Jahrzehnten, freilich je nach Mitglied in unterschiedlicher Ausprägung, nicht immer gerecht geworden.
Sie alle haben Opfer zu verantworten, aber nie auch nur ein einziges Wort des Bedauerns gefunden, sich niemals für irgendetwas entschuldigt, von Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen der Opfer ganz zu schweigen.
Allein Ihre Gipfel sind für zahllose Tote und Verletzte, für viele zerstörte Familien verantwortlich. Womöglich ist Ihr beharrliches Schweigen ja einer Hybris geschuldet, dem Gefühl, erhaben zu sein über all dies. Unantastbar allein durch die Größe, mit Verachtung und von oben herab auf die weniger großen blickend.
Zeit, Klartext zu sprechen wie Peter Hahne: Geht's noch, G7? Seid Ihr noch ganz bei Trost? Das Maß ist voll! Allein am Everest verunglückten bis heute weit über 300 Menschen, die Dunkelziffer habe ich da bewusst nicht mit eingerechnet, da sie im Dunkeln liegt. Der K2 brachte es allein am 1. August 2008 auf elf Todesopfer, seine Reaktion: eisiges Schweigen. Der offensichtlich misogyne Kangchendzönga ließ in den 1990er Jahren bevorzugt Bergsteigerinnen über die Klinge bzw. Klippe springen. Und das Schwarzbuch von Lhotse, Makalu, Cho Oyu und Dhaulagiri hat mehr Seiten als das des Kommunismus, pfui! Ich hoffe, dieser Brief wird Sie zum Nachdenken anregen, wird Wellen schlagen, die dann wiederum Berge versetzen oder präventiv gleich komplett hinwegspülen.
Mit freundlichen Grüßen David Schuh
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