Internethype Ello
Es ist gerade das angesagteste Social-Network der Welt: Facebook! Doch es mehren sich kritische Stimmen derer, die sich nicht einfach so von dem skrupellosen Megakonzern ihre Daten abmelken lassen wollen, sondern lieber von einem skrupelbehafteten kleinen Startup. Aufstrebendste Konkurrenz zu Zuckerbergs Kommerzkrake ist derzeit die Plattform Ello (der Name setzte sich knapp gegen Fußo, Schritto und Handspanno durch), die sich zwar noch in der Betaphase befindet, aber schon jetzt verspricht, das heißeste Ding seit Myspace, StudiVZ und dieser schon wieder geschlossenen Seite für Leute vom Dorf zu werden. Ruft man Ello auf, sticht sofort das schlanke Design ins Auge: schlichtes Weiß, in das nach und nach einige Grafiken geladen werden. Einen Account zu eröffnen ist dann jedoch nicht ohne weiteres möglich, denn "Ello is invite only": ein zugangsbeschränkter Club mit Gästeliste, in den nicht jeder sofort wahllos aufgenommen wird, sondern erst nach einer kurzen Wartezeit. Folglich sind die ersten Mitglieder vor allem Hipster, Apple-Fans und Kreativtrottel, die sich allem entgegenwerfen, was großen Massen Exklusivität verspricht. Unschlagbar ist Ellos bislang geringer Funktionsumfang. Wo Facebook mit tausend blinkenden Schaltflächen danach trachtet, seine Nutzer zu verwirren, gibt es bei Ello bislang erst eine einzige. Eine spezielle Task-Force des Unternehmens arbeitet momentan noch unter Hochdruck daran, deren Verwendung zu ergründen. Anders als Facebook erlaubt Ello zudem Pornographie ("wenn’s ästhetisch ist"). Damit stößt das Netzwerk in eine schlüpfrige Internetmarktlücke, die von Nischendiensten wie Pornhub, Tumblr oder Miley Cyrus bislang nur unzureichend ausgefüllt wurde. Das stärkste Argument für Ello ist jedoch der Datenschutz. So wird auf der Seite nicht nur auf Werbung verzichtet, das Unternehmen verspricht auch, mit den Nutzerdaten kein Schindluder zu treiben. Sollten zukünftig doch einmal zahlungskräftige Kunden an den Daten interessiert sein, will Ello private Details der Nutzer mit blinkenden rosa Einhörnern zensieren. Für alle, die nun aufgrund des Coolness-Faktors und der unklaren Entwicklungsperspektiven zu Ello wechseln, gibt es eine weitere gute Nachricht: Im Gegensatz zu Facebook gibt es dort keinen Klarnamenzwang. Lau Ra, Matze Döner und Conan Berserker gefällt das.
Das sagt der Kohl: "Ein einziges Verräternetzwerk! Apropos Verräternetzwerk: Kennen Sie diese CDU?"
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