Ingos kritisches Wahlsonntagsfrühstück: Wählen gehen!
Liebe Wählerin, lieber Wähler, für die unter Ihnen, die mich nicht kennen: Mein Name ist MdB Ingo Wellenreuther, und ich kandidiere im Bundestagswahlkreis 271 für eine große deutsche Regierungspartei. Stefan Gärtner, der normalerweise an dieser Stelle über die kleinen und großen Probleme des Alltags berichtet, hat beim Familienspaziergang mein Konterfei gesehen und mich spontan gefragt, ob ich nicht Lust hätte, an diesem Wahlsonntag für ihn „einzuspringen“. Da hab' ich nicht lang überlegen müssen, denn bei der letzten, von mir leider unglücklich verlorenen Wahl zum hiesigen Oberbürgermeister habe ich bereits erfolgreich ein sehr schönes, durchaus auch spannendes „Stadtteilfrühstück“ absolviert, weil Bürgernähe für mich als Vollblutpolitiker und Frühstücksdirektor einfach wichtig ist. Und „Neue Medien“ wie Bildschirmtext oder E-Mail werden ja immer bedeutsamer, das wissen auch wir „Bürgerlichen“!
„Steuererhöhungen, die insbesondere den Mittelstand belasten, lehne ich ab.“ Wellenreuther, 2013
Mein Thema heute ist Wahlmüdigkeit. Immer weniger Menschen wollen für unsere Demokratie sterben, sehen noch einen Sinn darin, ihr Kreuz zu machen. Angeblich machen „die da oben“ sowieso, was sie wollen, und regieren über die Köpfe der Leute hinweg, weswegen man auch zuhause bleiben kann. Dazu kann ich nur sagen, daß ich praktisch nie mache, was ich will, sondern immer bloß das, was meine Frau mir sagt ;-)) – im Ernst: was die Arbeitgeber vor Ort für nötig halten, um ein gesundes Investitionsklima aufrechtzuerhalten. Politik für die Menschen heißt nun mal Industriepolitik, denn ohne Industrie kein Fleisch, kein Shampoo, keine Autos, letztlich keine Menschheit. Das müssen sich gerade unsere „lieben“ Weltverbesserer einmal hinter die Ohren schreiben! Ich mache, wenn ich das einmal so salopp sagen darf, einen guten Job, sitze mir z.B. bei der „Aktionsgemeinschaft Nachtstromnutzer“ (kein Witz) den Hintern wund oder engagiere mich, als doppelt Betroffener, bei Veranstaltungen wie „Behinderung konfrontiert Politik“, und dann ärgere ich mich, ganz wie die konservative Zeitschrift Der Spiegel, über arrogante Nichtwähler, die unsere Demokratie verspielen, weil sie keine Lust haben, sich als Kälber ihren Metzger selber zu wählen.
Das verstehe ich nicht. Wenn ich ein Rindvieh wäre (nur mal angenommen!), dann ginge ich doch hundertmal lieber zum Metzger meines Vertrauens als zu irgendeinem polnischen Schlachthofsklaven! Gut, sicherlich, Polen sind natürlich hierzulande auf Bundesebene nicht wahlberechtigt (wg. Stimmenklau? ;-)))), aber was ich sagen will: Freiheit als Verantwortung ist weder Einbahnstraße noch Sackgasse, sondern die Luft, die wir alle atmen wie das tägliche Brot. Nur wer wählen geht, hat hinterher auch das Recht, sich über eine alternativlose Politik der Konsolidierung, Wettbewerbsfähigkeitsverbesserung und vollkommen verbrannten Erde zu beschweren, und wer lieber zuhause auf seinen „vier Buchstaben“ sitzen bleibt, der darf sich dann auch nicht wundern, wenn er im übertragenen Sinne „sitzenbleibt“ und auf dem Amt wie ein Volksverräter behandelt wird.
Ich wünsche Ihnen und mir (40 plus x!) einen schönen, erfolgreichen Wahlsonntag – und denken Sie dran: Wellenreuther – ein Name ist Programm!
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