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Das ahnungslose Portrait (1)

Dimitri (oder Demetri?) Schostakowitsch, Komponist und Russe - was wir* über ihn wissen, was wir nicht wissen.


"Musigg-Schorsch" oder auch "Schotze", wie ihn seine Freunde am Ende nannten, wurde am Anfang in ärmlichste Verhältnissen geboren. Seine Mutter war Gerberin. Sein Vater nicht mal das. So blieb dem kleinen Dimetri nur die Musik. Er entdeckte sie überall: in Tropfen, die in die Regentonne fielen, in den gequälten Aufschreien seiner Katzen oder im Grammophon, wenn er es abspielte.

Dann ging plötzlich alles ganz schnell: Revolution, Kommunismus, Sowjetunion. Und wer machte die Musik dazu? Natürlich der Demitri. Er komponierte wie ein Rohrspatz: Serenaden, Sinfonien, Ohrwürmer, Seifenopern und annähernd 400 musikalische Scherze ("Komikoff Komikon").

So weit das Berufliche. Doch wie war er privat? Er ging bis ins hohe Alter barfuß, das soll ihm oft das Leben gerettet haben. Er galt unter Homosexuellen als heterosexuell und unter Heterosexuellen als heterosexuell. In einem Brief an seine Schwester vom 8. Dezember 1932 beschrieb er sich selbst als Hundenarr und exzessiven Haschischraucher.

Trotzdem wurde Schostakowitsch nicht von Josef Stalin in den Tod geschickt – was nicht jeder von sich behaupten kann. Obwohl ... alle derzeit lebenden Menschen können von sich behaupten, nicht von Josef Stalin in den Tod geschickt worden zu sein. Andererseits ist Schostakowitsch bereits tot. Hier wird die Forschung wohl noch einiges zu leisten haben.

Eins steht jedenfalls fest: Von einem Tag auf den anderen konnte Schostakowitsch keine Musik mehr hören – sein Nachbar hatte ihm das Grammophon (bekannt aus dem ersten Absatz) gestohlen. Und im Radio liefen immer nur Bach und Rebroff. Sowjetunion halt.

Unsicher ist, ob das berühmte Sprichwort "Schosta, bleib bei deinem Kowitsch" von ihm selbst stammt. Darin steht übrigens Kowitsch für eine Art Callboy (derb) und Schosta für Schosta eben. Typischer Schosta-Humor eigentlich!

Sein letztes Hemd kaufte er sich während einer musikalischen Reise durch den Harz. Beim Hineinschlüpfen traf ihn der Schlag, zum anfänglichen Amüsement seiner Begleitung Lilo Pulver – war er doch für seine makaberen Späße bekannt. Er starb plötzlich wie ein König, wurde wie ein Edelmann bestattet und wie ein Bettler zu Grabe getragen. Danke, Schorsch, dass es dich gab.

Und gibt! Denn in den Köpfen großer Künstler lebt der tote Dumatri munter weiter: Anfang des Jahres wurde die Veranstaltung "Dieter Hallervorden trifft Schostakowitsch" (Kammermusiksaal Berlin) vom 14. Januar 2020 auf den 9. November verlegt. Es gibt noch Karten.


*Elias Hauck und Tim Wolff - die sich auch mal besser informieren könnten




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Briefe an die Leser

 Damit hast Du nicht gerechnet, »Zeit online«!

Als Du fragtest: »Wie gut sind Sie in Mathe?«, wolltest Du uns da wieder einmal für dumm verkaufen? Logisch wissen wir, dass bei dieser einzigen Aufgabe, die Du uns gestellt hast (Z+), erstens der zweite Summand und zweitens der Mehrwert fehlt.

Bitte nachbessern: Titanic

 Ganz, ganz sicher, unbekannter Ingenieur aus Mittelsachsen,

dass Du Deine Verteidigungsstrategie nicht überdenken willst? Unter uns, es klingt schon heftig, was Dir so alles vorgeworfen wird: Nach einem Crash sollst Du einem anderen Verkehrsteilnehmer gegenüber handgreiflich geworden sein, nur um dann Reißaus zu nehmen, als der Dir mit der Polizei kommen wollte.

Die beim wackeren Rückzug geäußerten Schmähungen, für die Du nun blechen sollst, wolltest Du vor dem Amtsgericht Freiberg dann aber doch nicht auf Dir sitzen lassen. Weder »Judensau« noch »Heil Hitler« willst Du gerufen haben, sondern lediglich »Du Sau« und »Fei bitter«. Magst Du das nicht noch mal mit Deinem Rechtsbeistand durchsprechen? Hast Du im fraglichen Moment nicht vielleicht doch eher Deinen Unmut über das wenig höfische Verhalten des anderen Verkehrsteilnehmers (»Kein Ritter!«) geäußert, hattest Deinen im selben Moment beschlossenen Abschied von den sozialen Medien (»Bye, Twitter!«) im Sinn, oder hast gar Deiner verspäteten Freude über die olympische Bronzemedaille des deutschen Ruder-Achters von 1936 (»Geil, Dritter!«) Ausdruck verliehen?

Nein? Du bleibst dabei? Und würdest dafür sogar ins Gefängnis gehen (»Fein, Gitter!«)?

Davor hat fast schon wieder Respekt: Titanic

 Sie, Romancier Robert Habeck,

Sie, Romancier Robert Habeck,

nehmen Ihren Nebenjob als Wirtschaftsminister wohl sehr ernst! So ernst, dass Sie durch eine Neuauflage Ihres zusammen mit Ihrer Ehefrau verfassten Romans »Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf« versuchen, fast im Alleingang dem darniederliegenden Literaturmarkt auf die Sprünge zu helfen. Könnten Sie sich als Nächstes das Zeitschriftensterben vorknöpfen?

Fragt Titanic

 Huhu, »HNA« (»Hessische/Niedersächsische Allgemeine«)!

Mit großer Verblüffung lesen wir bei Dir in einem Testbericht: »Frischkäse ist kaum aus einem Haushalt in Deutschland wegzudenken.«

Och, Menno! Warum denn nicht? Und wenn wir uns nun ganz doll anstrengen? Wollen wir es denn, HNA, einmal gemeinsam versuchen? Also: Augen schließen, konzentrieren und – Achtung: hui! – weg damit! Uuuund: Futschikato! Einfach aus dem eigenen Haushalt weggedacht. Und war doch überhaupt nicht schlimm, oder?

Es dankt für die erfolgreiche Zusammenarbeit und hofft, einen kleinen Denkanstoß gegeben zu haben, wenn nicht gar einen Wegdenkanstoß: Titanic

 Keine Übertreibung, Mathias Richling,

sei die Behauptung, dass die Ampel »einen desaströsen Eindruck bei jedermann« hinterlasse, denn in den vielen Jahren Ihrer Karriere, so schilderten Sie’s den Stuttgarter Nachrichten, hätten Sie es noch nie erlebt, »dass ohne jegliche pointierte Bemerkung allein die bloße Nennung des Namens Ricarda Lang ein brüllendes Gelächter auslöst«.

Aber was bedeutet das? »Das bedeutet ja aber, zu Mitgliedern der aktuellen Bundesregierung muss man sich nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen.« Nun beruhigt uns einerseits, dass Ihr Publikum, das sich an Ihren Parodien von Helmut Kohl und Edmund Stoiber erfreut, wohl immerhin weiß, wer Ricarda Lang ist. Als beunruhigend empfinden wir hingegen, dass offenbar Sie nicht wissen, dass Lang gar kein Mitglied der aktuellen Bundesregierung ist.

Muss sich dazu nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dilemma

Zum Einschlafen Lämmer zählen und sich täglich über einen neuen Rekord freuen.

Michael Höfler

 Hellseherisch

Morgen ist einfach nicht mein Tag.

Theo Matthies

 Nachwuchs

Den werdenden Eltern, die es genau mögen, empfehle ich meinen Babynamensvorschlag: Dean Norman.

Alice Brücher-Herpel

 3:6, 6:7, 0:6

Der Volontär in der Konferenz der Sportredaktion auf die Bitte, seine Story in drei Sätzen zu erzählen.

Ronnie Zumbühl

 Süße Erkenntnis

Für jemanden, der Pfirsich liebt, aber Maracuja hasst, hält die Welt viele Enttäuschungen bereit.

Karl Franz

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
29.11.2023 Stuttgart, Theaterhaus Max Goldt
30.11.2023 Erfurt, Franz Mehlhose Max Goldt
30.11.2023 Friedrichsdorf, Forum Friedrichsdorf Pit Knorr & Die Eiligen Drei Könige
01.12.2023 Hamburg, Centralkomitee Hauck & Bauer