Aus Eugen Egners Püppchenstudio
Zur Sparkasse und zurück (2. Teil und Schluß)
Bald erreichte sie die Sparkasse und wurde vor den Direktor geführt. Dieser fragte sie: „Du bist also das Mädchen Lupe?“ Lupe bestätigte dies und nannte ihr Anliegen.
„Nein“, lautete die Entscheidung des Direktors, „ich bin so frei und gebe dir das Geld nicht.“ Lupe begehrte heftig auf: „Das ist eine unwillkommene Entwicklung!“ „Bitte, geh jetzt“, sagte der Direktor, „ich möchte mit all dem Geld allein sein.“ Er rief seine Handlanger, auf daß sie Lupe hinauswarfen. „Raus!“ riefen diese und: „Wir wollen hier keine Mädchen!“ Lupe beugte sich notgedrungen der Übermacht und begab sich auf den Rückweg. Da stand der Wegelagerer wieder vor ihr: „Du! Hast du das Geld?“
Wahrheitsgemäß verneinte das Mädchen. „Und nun?“ fragte der üble Kerl. „Töten Sie mich“, sprach Lupe schicksalsergeben. Der Wegelagerer wollte aber nicht recht: „Was habe ich davon, wenn ich dich töte und doch kein Geld dadurch bekomme? All die Arbeit mit deinen Knochen und deinem Kleidchen! Lieber geb ich dir die Freiheit. Geh! Du hast mich enttäuscht!“
◀ | Seit gestern ISS-Kommandant – Interview mit Alexander Gerst (Teil 2) | Friedensnobelpreiskandidaten, die sich nicht durchgesetzt haben | ▶ |
Newstickereintrag versenden…