Newsticker

Das neue Heft ist da!

US-WAHL-KOMMENTATOREN ENDLICH ZUFRIEDEN! JOE BIDEN erwacht in seinem NEUEN DOMIZIL. Mit Anrufbeantworter, Fernsehzeitschrift, einem Teller RINDSROULADEN auf dem Schoß und einer Tüte DÖRRPFLAUMEN. Jetzt geht es für die Demokraten in Umfragen mit dem Lifta-TREPPENLIFT steil bergauf. Die komplette Analyse zur US-Wahl lesen Sie in der AUGUST-TITANIC, dem endgültigen Magazin für Satire und GROSSE BUCHSTABEN!

AUSSERDEM IM HEFT (mit WENDECOVER!): "Drück mich, oder ich drück ab!"- 8 Seiten Polizei-Spezial. Macron und Scholz durch die Brille der Paartherapeutin betrachtet. Das neue EU-Renaturierungsgesetz. Alles zur Organspende-Widerspruchslösung. Ratgeber Schnecken. Neue Regeln zum Verpacken von Wurst. Mit Cartoons und Comics von Miriam Wurster, Renke Brandt und Hannes Richert.

 

Ab Samstag in jedem Wartezimmer, jetzt schon im Onlineshop (Print oder PDF oder in der App) – oder am besten: im Abo!

"Ein Job wie jeder andere, aua!"

Er muss herhalten, wenn unsere Volksvertreter sich mal so richtig abreagieren oder ihren intimsten Gelüsten freien Lauf lassen möchten. Dietrich Kappler ist: der Bundestags-Gimp.

Der Artikel aus der aktuellen Juliausgabe in voller Länge: hier

Fakt vs. Frage

Fakt: Joe Biden hat in einer Rede an die Nation seinen Rücktritt vom Wahlkampf bekannt gegeben – stotternd und nuschelnd.

Frage: Wer lässt den alten Mann denn noch vor die Kamera treten, sind seine Kinder auf Drogen, oder was?

SM

Müters Söhne #16

Verstecken spielen


Irgendwann kommt Thorben immer von allein aus seinem Versteck

Thorben ist 5 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 12 und 17 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen".

Es ist sehr frustrierend, mit Thorben Verstecken zu spielen. Denn meistens ist er unauffindbar. Einmal ließen sich seine Freunde frühzeitig von ihren Eltern abholen, nachdem sie über vier Stunden vergeblich versucht hatten, Thorben zu finden. "Ich hatte überhaupt keine Angst", berichtete mein jüngster Sohn am Morgen danach stolz. Er hatte die Nacht in der Tiefgarage verbracht, im Kofferraum des Twingos unserer Nachbarn. Ich war währenddessen unbesorgt gewesen. Ich habe gelernt: Irgendwann kommt Thorben immer von allein aus seinem Versteck.

Daran dachte ich, als ich allein durch Paris streifte und überlegte, wo Thorben sich versteckt haben könnte. Dieses Mal wollte ich ihm zuvorkommen. Gideon war mir keine Hilfe – er war bereits mit seiner Muse Clémentine an die Côte d’Azur abgereist. Paris ist groß, Thorben könnte sich überall verstecken. Auf dem Rummel in einem Wahrsagerzelt. Oder als Hütchenspieler auf der Champs-Élysées. Es wäre nicht sein erster Trickbetrug. Doch gerade deshalb war es leider zu naheliegend. Mein Mann war der Überzeugung, dass Thorben von seinem Vater, dem Mentalisten Stefan, in die Pariser Katakomben verschleppt wurde. Statt die Polizei zu verständigen, gab ich ihm den Rat, lieber in der Zeit mit Henry Yoga zu praktizieren.

Ich beobachtete meine Umgebung. Aktuell war es nicht möglich, sich frei in der Stadt zu bewegen. Das lag daran, dass die Olympischen Spiele begannen. Thorben interessiert sich nicht für Olympia. Auch ich hatte nicht vor, mir auch nur irgendeinen Wettkampf anzuschauen. War es nicht gerade deshalb plausibel, dass Thorben bei der Eröffnungsfeier mit seiner Helmut-Kohl-Parodie auftreten würde? Oder viel einfacher, sich im Kostüm des olympischen Maskottchens versteckte, gerade weil ich niemals damit rechnen würde? "Hab ich dich endlich!", rief ich, als ich ein freilaufendes Olympia-Maskottchen zu Boden warf. Es leistete mehr Widerstand als erwartet. Mehr als Thorben körperlich in der Lage war. Bei einer anschließenden Verfolgungsjagd entkam ich der Phryge nur knapp.

Nach Atem ringend stehe ich nun auf einer Brücke und lasse meinen Blick über die Seine schweifen. In der Ferne sehe ich zwei Menschen durch das trübe Wasser gleiten. Der Junge könnte in Thorbens Alter sein, denke ich, seine Bewegungen wirken jedoch zu professionell. Thorben hat nur mit Schummeln das Seepferdchen bestanden. An seiner Seite schwimmt ein sehr trainierter, attraktiver Mann – es könnte Stefan sein, nur die Haare sind länger und der Körper drahtiger. Mir stockt der Atem. Konnte es tatsächlich sein, dass Thorben sich noch kurzfristig für Olympia qualifiziert hatte? Dass er und Stefan nicht zu erreichen waren, weil sie für den Wettkampf "400 Meter Freistil" trainierten? Ich mache ein Foto. Für meinen Mann. Ich schreibe: "Die Katakomben sehen anders aus, oder?" Ich hatte es gewusst: Irgendwann kommt Thorben immer von allein aus seinem Versteck.

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hello, Herzogin Kate!

Hello, Herzogin Kate!

Ihr erster öffentlicher Auftritt seit Bekanntmachung Ihrer Krebserkrankung wurde von der Yellow Press mit geistreichen Überschriften wie »It’s just Kate to see you again« oder »Kate to have you back« bedacht.

Und bei solchen Wortspielen darf unsereins natürlich nicht fehlen! Was halten Sie von »Das Kate uns am Arsch vorbei«, »Danach Kate kein Hahn« oder »Das interessiert uns einen feuchten Katericht«?

Wie immer genervt vom royalen Kateöse: Titanic

 Wenn, Sepp Müller (CDU),

Bundeskanzler Olaf Scholz, wie Sie ihm vorwerfen, in einem »Paralleluniversum« lebt – wer hat dann seinen Platz in den Bundestagsdebatten, den Haushaltsstreitgesprächen der Ampelkoalition, beim ZDF-Sommerinterview usw. eingenommen?

Fragt die Fringe-Division der Titanic

 Endlich, »ARD«!

Seit Jahren musst Du Dich rechtfertigen, weil Du immer wieder die NS-Enthusiast/innen von der AfD zu Kuschelkursinterviews einlädst und ihnen eine gebührenfinanzierte Plattform bietest, damit sie Dinge verbreiten können, die sich irgendwo zwischen Rassenlehre und Volksverhetzung befinden. Aber jetzt hast Du es den Hatern endlich gezeigt und AfD-Anführer Tino Chrupalla in das härteste Interviewformat ever eingeladen: »Frag selbst«, das freaky Social-Media-Format von der Tagesschau, das schon Olaf Scholz mit knallharten Fragen à la »Wann Döner wieder drei Euro?« niedergerungen hat. Wir sind uns sicher: Besser als mit einem Kartoffelranking auf dem Twitch-Kanal der Tagesschau kann die AfD gar nicht entlarvt werden!

Legt schon mal die Chips bereit: Titanic

 Hände hoch, Rheinmetall-Chef Armin Papperger!

Laut einem CNN-Bericht lagen deutschen und US-amerikanischen Geheimdiensten Hinweise zu russischen Plänen für einen Angriff auf Sie vor. So etwas nennt man dann wohl »jemanden mit seinen eigenen Waffen schlagen«!

Mörderpointe von Titanic

 Oha, »Siegessäule«!

Als queeres und »Berlins meistgelesenes Stadtmagazin« interviewtest Du anlässlich der Ausstellung »Sex. Jüdische Positionen« im Jüdischen Museum Berlin die Museumsleiterin und die Kuratorin und behelligtest die beiden unter anderem mit dieser Frage: »Linke, queere Aktivist*innen werfen dem Staat Israel vor, eine liberale Haltung gegenüber Homosexualität zu benutzen, um arabische und muslimische Menschen zu dämonisieren. Diese Aktivist*innen würden Ihnen wahrscheinlich Pinkwashing mit der Ausstellung unterstellen.«

Nun ist das Jüdische Museum Berlin weder eine Außenstelle des Staates Israel, noch muss man als Journalist/in irgendwelchen »Aktivist*innen« ihre antisemitischen Klischees, dass letztlich doch alle Jüdinnen und Juden dieser Welt unter einer Decke stecken, im Interview nachbeten. So können wir uns aber schon mal Deine nächsten Interviewfragen ausmalen: »Frau Pastorin Müller, Sie bieten einen Gottesdienst zum Christopher Street Day an. Betreiben Sie damit Pinkwashing für den Vatikanstaat?« oder »Hallo Jungs, ihr engagiert euch in einem schwulen Verein für American Football. Betreibt ihr damit nicht Pinkwashing für Donald Trump?«

Wird diese Artikel allerdings nicht mehr lesen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Verabschiedungsrituale

Wie sich verabschieden in größerer Runde, ohne dass es ewig dauert? Ich halte es so: Anstatt einen unhöflichen »Polnischen« zu machen, klopfe ich auf den Tisch und sage: »Ich klopf mal, ne?«. Weil mir das dann doch etwas unwürdig erscheint, klopfe ich im Anschluss noch mal bei jeder Person einzeln. Dann umarme ich alle noch mal, zumindest die, die ich gut kenne. Den Rest küsse ich vor lauter Verunsicherung auf den Mund, manchmal auch mit Zunge. Nach gut zwanzig Minuten ist der Spuk dann endlich vorbei und ich verpasse meine Bahn.

Leo Riegel

 Guesslighting

Um meine Seelenruhe ist es schlecht bestellt, seit mich ein erschütternder Bericht darüber informierte, dass in Hessen bei Kontrollen 70 Prozent der Gastronomiebetriebe widerlichste Hygienemängel aufweisen (s. Leo Riegel in TITANIC 07/2022). Neben allerhand Schimmel, Schleim und Schmodder herrscht allüberall ein ernsthaftes Schadnagerproblem, die Küchen sind mit Mäusekot nicht nur kontaminiert, sondern praktisch flächendeckend ausgekleidet. Vor lauter Ekel hab ich sofort Herpes bekommen. Nun gehe ich vorhin in meine Küche, und auf der Arbeitsplatte liegen grob geschätzt 30 kleine schwarze Kügelchen. Ich bin sofort komplett ausgerastet! Zehn hysterische Minuten hat es gedauert, bis mir klar wurde, dass der vermeintliche Kot die Samen eines dekorativen Zierlauchs waren, der einen Blumenstrauß krönte, den eine liebe Freundin mir geschenkt hat. Ich hätte ihn einfach nicht noch einmal anschneiden sollen … Hysterie off, Scham on.

Martina Werner

 Reifeprozess

Musste feststellen, dass ich zum einen langsam vergesslich werde und mir zum anderen Gedanken über die Endlichkeit allen Lebens mache. Vor meiner Abreise in den Urlaub vergaß ich zum Beispiel, dass noch Bananen in meiner Obstschale liegen, und dann dachte ich zwei Wochen darüber nach, wie lange es wohl dauert, bis die Nachbarn wegen des Geruchs und der Fliegen aus meiner Wohnung die Kripo alarmieren.

Loreen Bauer

 Lifehack von unbekannt

Ein Mann, der mir im Zug gegenüber saß, griff in seine Tasche und holte einen Apfel heraus. Zu meinem Entsetzen zerriss er ihn mit bloßen Händen sauber in zwei Hälften und aß anschließend beide Hälften auf. Ich war schockiert ob dieser martialischen wie überflüssigen Handlung. Meinen empörten Blick missdeutete der Mann als Interesse und begann, mir die Technik des Apfelzerreißens zu erklären. Ich tat desinteressiert, folgte zu Hause aber seiner Anleitung und zerriss meinen ersten Apfel! Seitdem zerreiße ich fast alles: Kohlrabi, Kokosnüsse, anderer Leute Bluetoothboxen im Park, lästige Straßentauben, schwer zu öffnende Schmuckschatullen. Vielen Dank an den Mann im Zug, dafür, dass er mein Leben von Grund auf verbessert hat.

Clemens Kaltenbrunn

 Liebesgedicht

Du bist das Ästchen,
ich bin der Stamm.
Du bist der Golo,
ich Thomas Mann.
Du bist Borkum,
ich bin Hawaii.
Du bist die Wolke,
ich bin gleich drei.
Du bist das Würmchen,
ich bin das Watt.
Du bist die Klinke,
ich bin die Stadt.
Du bist das Blättchen,
ich jetzt der Ast.
Sei still und freu dich,
dass du mich hast.

Ella Carina Werner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster