Humorkritik | September 2007
September 2007
Holzkönige
Weitaus ansehnlicher, skurriler und überzeugender als die meisten zuletzt gesehenen Kinokomödien gelang eine Studie aus dem gern genutzten Milieu der Nicht-Privilegierten: das Lustspiel »Die Könige der Nutzholzgewinnung«, dessen Regisseur passenderweise Matthias Keilich heißt. Prima bewährt sich hier die konsequente Einhaltung der drei aristotelischen Einheiten: Ein kleiner Harzflecken, einige dort beheimatete Figuren, ein Zeitrahmen von wenigen Wochen. In diesem geschlossenen System verbreiten die Figuren eine solche Wärme, daß auch ich als Außerthüringischer gnadenlos mitempfinden mußte. Ein lupenreiner Per-aspera-ad-astra-Handlungsbogen zwingt die drei Hauptagierenden ins totale Losertum hinab, um sie schließlich um so triumphaler aufsteigen zu lassen – und bestätigt mich in der leisen Vermutung: daß Folgerichtigkeit des Ablaufs auch einem Werk des einundzwanzigsten Jahrhundert nicht schaden muß. Holen Sie sich die DVD!