Humorkritik | September 2007
September 2007
Toni Mahoni
Mit dem größten Vergnügen möchte ich alle, die ihn noch nicht kennen, auf den Sänger, Dichter, Videopodcastkünstler, Sozialkritiker, Spaßvogel und Kettenraucher Toni Mahoni aufmerksam machen, eine komische Naturbegabung aus Berlin-Friedrichshain mit dem Zeug zum kommenden Superstar. Unter der Adresse www.spreeblick.com ist zu bestaunen, wie er die Zeitläufte mit treffenden Kurzkommentaren versieht, den »Sohn von Oliver Kahn« interviewt und die Lebenskunst der Jamaikaner preist. Und man kann dort auch seine Gesänge abrufen.
Die Lieder, die Toni Mahoni in seinem ungeschulten, aber vom Leben geglühten, warmherzigen und nikotingesättigten Bariton vorträgt, handeln von Themen, die jeder kennt. Er besingt das Kaffeetrinken, das Kettenrauchen, das Nacktbaden, das Biertrinken, das Armsein und das Führen einer »Beziehung«: »Ick steck mittendrin in meiner Beziehung. / Ick hoff, ditt hört nie uff, ’ne Liebe zu sein. / Is’ ditt nich’ romantisch, daß ick jetzt grad dran denke? / Ditt is das beste, watt jibbt, Baby, mit dir vertraut zu sein …«
Die volksnahe Wortwahl, der eingängige Sound und der im allerbesten Sinn verschmitzte Humor des bodenständigen Sängers werden ihm hoffentlich schon bald den Ruhm eintragen, der ihm gebührt, und seiner CD »allet is eins« zu hohen Auflagen verhelfen (»kopieren übrigens verboten, sonst kannet janz schnell ma passiern, dessik persönlich werde«). Und wer die Gelegenheit hat, Toni Mahoni live zu erleben, sollte sie nicht versäumen. Im Publikumskontakt läuft er zur größten Form auf, und er kann meisterlich improvisieren. Also, wie Toni Mahoni zu sagen pflegt: »Rinnjehaun!«