Inhalt der Printausgabe
August 2005
Briefe an die Leser (Seite 6 von 14) |
Sie nun aber, Peter Hahne, haben sich in der BamS über Politiker beklagt, die Schimpfwörter verwenden wie "Schmierenkomödie", "Dreckschweine" und "gequirlter Mist". So etwas sei "Gift für die politische Kultur im Lande. Dabei sucht man knorrig-kantige Typen wie einst Franz Josef Strauß oder Herbert Wehner heute vergeblich. Die hatten noch scharfe Pointen, doppelsinnige Wortspiele und ironische Seitenhiebe drauf." Soso. "Zur Streitkultur gehört das Schimpfen, aber alles im Rahmen und letztlich mit Respekt." In diesem Sinne fordern Sie "keine Schimpf-Abstinenz, aber eine ›Kultur der Beleidigung‹. Die muß witzig und originell sein, darf jedoch niemals vulgär verletzen oder unter die Gürtellinie gehen … ›Schimpf ist der Stuhlgang der Seele‹, sagt eine alte Spruchweisheit. Unsere gegenwärtige Polit-Garde scheint Durchfall zu haben." Und zwar oberhalb der Gürtellinie, wie wir hoffen, denn Sie würden schließlich niemals Ihr eigenes Gebot übertreten und die Gürtellinie in Richtung Südpol passieren. Was aber die von Ihnen angemahnte, den knorrig-kantigen Stil der Herren Strauß und Wehner selig aufgreifende Beleidigungskultur betrifft - die können Sie haben: Es ist schon schlimm genug, daß eine Spottgeburt aus Ratte und Schmeißfliege, ein Düffel-Doffel und Hodentöter wie Sie sich als christlich beseelter Moralapostel und Hüter der Kultur in die Brust wirft, und das auch noch im zweitprimitivsten Käseblatt eines Pressekonzerns, der täglich massenweise Kleinanzeigenaufträge von Zuhältern entgegennimmt, damit Kreaturen wie Kai Diekmann genug Geld dafür haben, Rechercheure in die Unterhosen von Oliver Kahn und Daniel Küblböck zu entsenden. Sie aber setzen noch einen drauf und recken über Ihren sogenannten "Gedanken zum Sonntag" Ihre klebrige Grinsekatzengrimasse in die Kamera. Wie sehen Sie überhaupt aus? Sie sehen ungewaschen aus! Gehen Sie sich mal waschen! Letztlich ohne Respekt: Titanic
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