Inhalt der Printausgabe
August 2004
Briefe an die Leser (Seite 9 von 14) |
![]() Sie sind, wir haben's mitgekriegt, ein Klartext-Mann, Reformforderer, Kein-Blatt-vor-den-Mund-Nehmer und Bürgerpräsident, haben neulich zu einer "Tafel der Demokratie" ans Brandenburger Tor geladen und mit Sandra Maischberger, Eko Fresh und 1200 anderen Nullen bei Kanapees und Kalbsfilet ganz klar Klartext zu Themen wie Reformstau und Ruckbedarf geredet und dann ein paar Tage nach der Sause an Berliner Obdachlose immerhin Suppe verteilt: nicht etwa selbstgekochte oder auch nur -gekaufte und selbstredend nicht daheim in der Küche, sondern schön öffentlich, daß es die Bild-Zeitung auch mitbekomme: "Die Suppe war bei einem Wohltätigkeitsessen übriggeblieben" - und wir, Köhler, unterstellen mal, daß Sie sich natürlich keine tausendstel Sekunde darüber Gedanken gemacht haben, was das für Leute sind, die da, fernab jedes dicken Demokratie-Banketts, auf derlei Almosen angewiesen sind: Nämlich nicht nur Junkies und Faulenzer, wie Bild in professioneller Perfidie zu berichten wußte, sondern im Zweifelsfall Opfer jener Politik, für die Leute wie Sie bolzengrad einstehen; Verlierer, auf deren Rücken dann auch noch Der-gute-Mensch-vom-Schloß-Bellevue-Drecks-PR gemacht wird. Nicht nur kein Blatt vor den Mund nehmen, sondern auch Tomaten von den Augen! Raten Ihre Klartexter von Titanic
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