Inhalt der Printausgabe
August 2004
Briefe an die Leser (Seite 10 von 14) |
Ludwig-Holger Pfahls! Nach Ihrer fünfjährigen Weltreise dürfen wir Sie wieder zu Hause willkommen heißen; wir hatten uns ja schon Sorgen um Sie gemacht, nachdem Gerüchte umgegangen waren, Sie seien tot. Wo Sie doch als hochverdienter CSU-Staatssekretär unter Helmut Kohl in Zusammenarbeit mit dem Waffenhändler Karlheinz Schreiber und dem Strauß-Clan so manches "reelle" (Polt) Geschäft eingefädelt hatten: Ob die Saudis mal dringend ein paar Dutzend deutsche Schützenpanzer benötigten oder Daimler-Chrysler einen Großauftrag über eine Ladung neuer Düsenjäger oder ob die DDR-Ölhandlung Leuna mal eben verscherbelt werden mußte - überall waren Sie mittenmang dabei und hielten - leistungsdenkend, wie CSU-Staatssekretäre eben sind - Ihre Hand auf. Anstatt Ihnen nun aber für Ihr vaterländisches Wirken die fälligen Verdienstorden umzuhängen, hat man, haha: einen internationalen Haftbefehl gegen Sie ausgestellt und Sie um den halben Erdball gejagt; und schließlich in Paris vor Ihrem noblen Appartement festgenommen. Wir finden, Dr. Ludwig-Holger Pfahls, das nicht schön. Schon Ihren Ausschluß aus der CSU empfanden wir als Ungeheuerlichkeit: das einem ehemaligen Büroleiter von Franz-Josef Strauß! Einem gewesenen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz und nachmaligen Daimler-Chrysler-Topmanager! Wie geht das weiter? Wird Stoiber verhaftet? Kommt Reißmüller vors Kriegsgericht? Wird der Papst exkommuniziert? Frägt bang: Titanic
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