Inhalt der Printausgabe
Januar 2002
Briefe an die Leser (Seite 9 von 13) |
Christiane zu Salm! Sie sind Geschäftsführerin des zu Recht völlig unbekannten Mit- und Allesfalschmach-Senders Neun Live (ehemals tm3), der seit einigen Monaten seine Brötchen vergeblich mit Telefon-Gewinnspielen zu verdienen versucht. In dieser Eigenschaft wurden Sie jüngst im Fall der Ulla Kock am Brink tätig. Weil nämlich auf dem Boulevard kolportiert wurde, Frau Kock hätte alle ihre Fernsehjobs nur aufgrund einer privaten Affäre verloren, sprangen Sie, Frau Salm, in die Bresche und steckten Bild: "Wir sind der Sender, bei dem jeder eine Chance bekommt - das gilt auch für Ulla Kock am Brink." Abgesehen davon, daß bei Neun Live natürlich nicht jeder eine Chance bekommt, sondern nur restlos verzweifelte Debütanten, denen über ihren minutenlangen Verbalimprovisationen die nackte Panik aus den Augen quillt, wäre es gewiß reizvoll, auch U. Kock am B. sich einmal ganz ohne Skript und Teleprompter um Kopf und Kragen reden zu sehen. Aber so gern wir auch dem Abstieg einer vormaligen Brachialmoderatorin zuschauen, uns, Frau Salm, beschleicht dennoch der Verdacht, es habe sich bei Ihrem Angebot um kein wirklich seriöses gehandelt. "Warum eigentlich nicht eine Sendung bei uns?" forderten Sie Frau Kock a. Brink nämlich keck auf, und da liegt die Antwort doch ein bißchen zu nahe: Weil's beruflicher Selbstmord wäre, sich mit Neun Live einzulassen, ein Weg ohne Rückkehr, die endgültige Hoffnungslosigkeit, der schiere Wahnsinn. Fragen Sie doch einfach mal sich selbst! Titanic
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