Inhalt der Printausgabe
August 2002
Zweiter und letzter Teil der großen Geheimdienst-Serie in dieser Zeitschrift Bitte nicht lesen: Geheim! (Seite 8 von 9) Verkleidung! Um die Identifizierung der Spione auch in Zukunft unmöglich zu machen, herrscht beim BND überdies strenge Perückenpflicht. Das hat Vorteile: Statt für teures Geld zum Friseur zu gehen, setzt der Spion einfach eine kürzere Perücke auf. Doch die verordnete Anonymität hat auch Nachteile: Da sich die Agenten jeden Morgen an der Stechuhr unter falschem Namen zum Dienst melden müssen, gibt es mit der Bezahlung oft Ärger. "Mein Gehalt wurde zwei Jahre lang einer Witwe in Kapstadt überwiesen", beschwert sich einer, der es eigentlich nicht wissen darf (und zum Glück auch nicht weiß): "Oder war es Karstadt?" |
Minikamera, wie sie sich Datenschutzbeauftragte wünschen (Prototyp) |
Auch im Privatleben bereitet der ungewöhnliche Arbeitsplatz immer wieder Kummer. Ständig werden BND-Mitarbeiter bei Partys unaufgefordert um Rat gebeten: wie man peinliche Beweisstücke oder Familienmitglieder verschwinden läßt, wie man nachbarliche Streitigkeiten in Wohlgefallen oder Salzsäure auflöst und was man am besten gegen Geheimratsecken unternimmt. Trotzdem denkt keiner von ihnen auch nur im Traum daran, den Job aufzugeben. Dafür sorgen zahllose betriebliche Privilegien: Männliche Mitarbeiter dürfen z.B. bis zu zweimal im Monat in den berühmten Verhörräumen im Keller der Zentrale widerspenstigen Informanten die Ohren so lang ziehen, wie sie wollen. Weibliche Mitarbeiter können sich in ihrem Paß jünger machen lassen, und zwar um bis zu zwei Jahre pro vollendetem Dienstjahr. |
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