Inhalt der Printausgabe

Können Sie die vier Lieblings-Asanas der Redaktion in einem Flow nachturnen? Werden Sie zu Satire-Yogis und -Yoginis!

1. Der flatternde Schmutzfink

Die Neue Frankfurter Yogaschule schreibt vor, sich erst vernünftig aufzuwärmen. Trennen Sie zwei ausgelesene TITANIC-Hefte sorgfältig auf und kleben Sie die Seiten zu einer rutschfesten Matte zusammen. Stellen Sie sich barfuß und mittig darauf, machen Sie einen Ausfallschritt und lassen Sie mit zwei aktuellen Ausgaben in den Händen die Arme kreisen. Schließen Sie die Augen, denken Sie an Swami Durchananda und atmen Sie ruhig.

2. Der Stachel im Fleische der Mächtigen

Eine fordernde Variante des »Skorpions«. Begeben Sie sich in diese Anfänger-Pose, schlagen Sie für eine erhöhte Schwierigkeit mit den Füßen Stefan Gärtners Essay (S. 18/19) auf und beginnen Sie konzentriert mit der kunstvoll verschachtelten Lektüre. Körper und Geist am Limit!

3. Das Mühlrad der Satire

Eine Mischform aus Bier- und Hot-Yoga, weil a) in Trinklaune alle Hemmnisse fallen und b) durch die erhitzte Muskulatur plötzlich extreme Verrenkungen möglich sind. Je länger die Pose gehalten wird und je mehr Bier durch den Hefttrichter in Sie hineinfließt, desto besser: Ab drei Litern erreichen Sie einen neuen Bewusstseinszustand (Bewusstlosigkeit). Profis halten Luft- und Speiseröhre gleichzeitig offen und atmen tief und gleichmäßig durch.

4. Abtauchen im Blätterwald

Die endgültige Shavasana-Lage bringt Ihnen Erleuchtung und tröstet Sie über jeden Weltschmerz hinweg. Aber erst müssen Sie in sich gehen und heraus-finden, wie Sie mit Ihren Gliedmaßen ohne fremde Hilfe unter die zwölf Hefte kommen. Nach drei Stunden Meditation schließen Sie Ihren inneren Frieden mit »denen da oben« und lösen sich von allem irdischen Wirrsal. Wenn nicht, beginnen Sie wieder bei Übung 1.

Hürtgen / E. Werner

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt