Briefe an die Leser | Januar 2020


Qualitätsmedien!

Wie können wir Euch – gerade nach dem Einbruch ins Grüne Gewölbe zu Dresden – helfen, endlich den Unterschied zwischen Diebstahl und Raub zu verinnerlichen? Mit Gewalt?

Das Angebot steht. Titanic

Ciao, Silvio Berlusconi (83)!

In Venedig sah man Sie in Gummistiefeln über den überfluteten Markusplatz stapfen. Dabei steht doch derzeit gar keine Wahl an! Ministerpräsident sind Sie doch auch nicht mehr. Oder sollte es sich in Wahrheit um Gerhard Schröder gehandelt haben, der sich der guten alten Zeiten wegen als Sie verkleidet hat?

Ist hier einer feucht-brisanten Sache auf der Spur: Titanic

Bundeszentrale für politische Bildung!

Mit großem Interesse haben wir die jüngste Ausgabe Deiner Zeitschrift »Aus Politik und Zeitgeschichte« zum Thema »Klimadiskurse« zur Kenntnis genommen. Dort hast Du zu diesem leidigen Thema endlich einmal Spezialisten zu Wort kommen lassen. Nicht diese nervigen Klimawissenschaftler, sondern echt wichtige Persönlichkeiten wie Reiner Grundmann (Berufsskeptiker), Heike Göbel (FAZ-Wirtschaftsnuss) oder Harald Welzer (Supertopchecker).

Und das liest sich dann in etwa so: »Ist schon irgendwie ein Problem, der Klimawandel. Aber da sind ja so viele Unsicherheiten, man sollte das also jetzt nicht dramatisieren. AUF KEINEN FALL DRAMATISIEREN! Dramatisieren ist nämlich mindestens so schlimm wie das Problem zu leugnen. Jaja, na klar, ein bisserl ein Problem ist der Klimawandel schon. Und, zugegeben, der Kapitalismus ist nicht ganz einfach mit einer Lösung in Einklang zu bringen. Aber im Prinzip schon. Mit den passenden Erfindungen werden wir’s meistern.«

Und das Beste: Lehrkräfte können sich diese intellektuellen Spitzenleistungen sogar als Klassensätze zukommen lassen! Hurra! Sind schon ganz gespannt auf die nächste Ausgabe zum Thema »Rechtsterrorismus«:

Deine politisch Gebildeten auf der Titanic

Jungwinzer Johannes Bauerle!

Nachdem wir erfahren hatten, dass Sie in und bei Stuttgart das »Weingut Johannes B.« betreiben, drängte es den Trollinger, den Lemberger und den Riesling bereits sehr vernehmlich zurück nach draußen. Aber als sich dann auch noch herausstellte, dass Sie unter anderem Kerner anbauen, konnten wir selbst den Cabernet Sauvignon und den Pinot noir nicht mehr im Magen halten!

Kehrt beschämt zurück zum Stöffsche: Titanic

Salve, Markus Söder!

»Mit Philosophie allein kann man keine Millionen deutsche Arbeitsplätze sichern«, sagten Sie jüngst, womit Sie uns verwirrten. Wir waren zuvor stets davon überzeugt gewesen, dass Philosophie-Absolventen der ganze Arbeitsmarkt zu Füßen liege und sie sich vor Job-Angeboten kaum retten könnten. Stimmt das etwa nicht?

Müssen dann wohl doch noch mal zur Berufsberatung:

Ihre »GeiWi«-Langzeitstudentinnen von Titanic

Wagners Franz Josef!

Über die neue SPD-Chefin wissen Sie: »Wenn man sie ansieht, ist sie eine Arbeiter-Frau. Ungeschminkt. Lücken-dünn, keine gefärbten Wangen, kein Parfüm, sie ist keine Madame.«

Sie können durch bloßes Ansehen darauf schließen, ob eine Person parfümiert ist oder nicht? Kaum zu glauben! Andererseits können wir uns ja auch allein qua Inaugenscheinnahme Ihrer Fresse und vor allem Ihrer Zeilen ausmalen, wonach Sie riechen.

Ungeschminkte Wahrheit von Titanic

Sie, Modedesigner Wolfgang Joop,

wurden in etlichen Jubelartikeln zu Ihrem 75. Geburtstag gerne noch mal mit einem auf das Alter abzielenden Ausspruch aus der Taz zitiert. Demnach hatten Sie keine Lust auf eine Feier, denn: »Viele Ältere auf einem Haufen wirken unappetitlich.« Das ist erstaunlich wahr gesprochen, Joop. Mehr als Sie braucht es auch wirklich nicht, um unappetitlich zu werden.

Schönen Gruß von den Hobby-Visagisten auf der Titanic

»Zu viele Kompromisse«, Norbert Walter-Borjans,

habe die SPD in der Groko gemacht, konstatierten Sie kurz nach Ihrer Wahl zum Co-Parteivorsitz, und das habe unter anderem zum, so Sie, »Klimapaketchen« geführt.

Nein, Walter-Borjans: »-päckchen«. Bei genauerem Hinsehen sogar zu nicht mehr als einem Klimakompaktbrief, unfrankiert.

Legt kompromisslos jedes Wort auf die Briefwaage: Titanic

Weinerliche Jungmänner,

die ihr praktisch pausenlos das Radio vollsingt und -jammert: Ist es jetzt auch mal wieder gut? Wir nehmen zur Kenntnis, dass Ihr unzufrieden mit der Gesamtsituation seid, unbedingt mal woanders hinwollt, Euch aber nicht verändert habt und immer noch mit den Kumpels von früher in der gleichen Kneipe abhängt. Das ist, ehrlich gesagt, wahnsinnig unspannend. Und muss das auch noch in schlechte Reime gepresst werden? Schön ist auch Eure ständige Versicherung, dass diese »Texte« von ganz alleine aus Euch herauswollten, weshalb Ihr auch alle vollkommen zufällig das gleiche Zeug singt.

Aber Kopf hoch: Noch schlimmer ist es, irgendwann als sich geil findende Opas von den guten alten Zeiten zu schwadronieren und in absolut jedem Song zu erwähnen, dass man immer noch mit den Kumpels von früher in der gleichen Kneipe abhängt. Am Rhein. Wo doch jeder weiß, dass da total tote Hose ist!

Bittet fortan um Gnade und Ruhe: Titanic

Nachdem, Julia Klöckner,

die zwei neuen SPD-Verweser per Mitgliederentscheid gefunden waren und diese sich ein bisschen kritisch, sozialdemokratisch gar, zur Politik der Großen Koalition geäußert hatten, wussten Sie Rat: »Ein einseitiges Nachverhandeln, nur weil die SPD-Spitze gewechselt hat, wird es mit der Union nicht geben.«

Fulminant, Ihre intimen Kenntnisse des Verhandlungswesens. Ist Ihnen auch schon bekannt, dass ein Duett selten allein gesungen wird? Und Solo-Sex hier und da vielleicht in Mode sein mag, es sich dabei aber doch um Selbstbefriedigung handelt?

Es grüßt zwei- bis dreiseitig, jedoch stets dialektisch, Ihre Titanic

»NDR Talkshow«-Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt!

Im Magazin »Bunte Gesundheit« bedauerten Sie angesichts Ihrer Krebserkrankung, Lebenszeit vergeudet zu haben: »Ich hätte nach der Diagnose heulen können darüber, in jüngeren Jahren so hemmungslos mit Zeit umgegangen zu sein. Inzwischen habe ich mir Hobbys angeeignet. Ich meditiere, mache Pilates, laufe durch den Wald und sammle Blätter.«

Ähm, Herr Meyer-Burckhardt, sind Sie sich sicher, dass das sinnvolle Beschäftigungen sind? Dann doch lieber hemmungslos abtreten! Und weniger Zeit mit Interviews verbringen.

Rät Titanic

Agentur für Sprunginnovation!

Du bist auf der Suche nach dem heißen Scheiß, mit dem sich Deutschland so richtig nach vorne fickt: schwebende E-Scooter, mondtaugliche Flugtaxis, Handy-Akkus, die länger als fünf Stunden halten, so’n Zeug. Aber auch für gesellschaftliche Innovationen bist Du empfänglich, wie Dein Leiter Rafael Laguna verriet: »Aber letztlich haben wir alle den Auftrag, unser Land voranzubringen … Am Ende soll es allen besser gehen.«

Deshalb hier mal ein ganz crazy approach: Wellness für alle! Gearbeitet wird nur so viel, wie nötig ist, um ein gutes Leben zu haben. Leute mit zu dicken Bankkonten bekommen auf die Fresse, wenn sie nicht den anderen einen ausgeben und selbst mitarbeiten. Und Grenzen werden abgeschafft. Wäre das disruptiv genug?

Würde auch Bahnbillets spendieren: Titanic

Rot Front, Jobcenter Hamburg!

Zu Unrecht sind Deine seelenlosen Handlanger als Rädchen in der Maschinerie des menschenverachtendsten Neoliberalismus verschrien. Denn Du zeigst, dass der Klassenkampf auch im Kleinen fortgeführt wird. Eigentlich findet man Dich, genauer: Deinen Standort für behinderte Menschen, neben dem Theater »Neue Flora«, jenem Tempel des Spätkapitalismus, in dem die ohnmächtigen Massen mit opiösen Musicals wie dem »Phantom der Oper« und »Tarzan« ruhiggestellt werden. Auf Deiner Homepage nun hat sich das autonome Fehlerteufelchen eingeschlichen, wenn da zu lesen steht: »Stresemannstraße 163 (bei der Roten Flora)«.

Viva la revolución! Titanic

Mjamm, »Zeit«!

»Im Hamburger Hafen kommen 200 000 Tonnen Kakao pro Jahr an. Einige Chocolatiers verarbeiten ihn gleich weiter – von Hand.« Oha, da haben die ja einiges zu tun. Vermutlich sogar alle Hände voll. Aber unabhängig davon: was für ein Traumberuf!

Finden Deine Naschkatzen von Titanic

Eigentlich, Marc-Uwe Kling und Astrid Henn,

wollten wir Euer Kinderbuch »Das NEINhorn« ja schlicht ignorieren. Aber da uns von allen Seiten geraten wird, es NICHT zu lesen, steht’s nun doch auf unserem KEINkaufszettel.

OHNE Gruß Titanic

Allerhand, Laura H., erste erwachsene IS-Rückkehrerin in Deutschland,

was Sie in der »Welt« über das Innenleben des »Islamischen Staates« preisgaben, in welchen Sie Ihrem Mann 2016 gefolgt waren! In markigen Aussagesätzen enthüllten Sie, was dort wirklich abging, hauten eine Insider-Info nach der anderen heraus: »Der ganze IS war nur Lug und Betrug.« Ferner nannten Sie Ihre Jahre dort »eine einzige Enttäuschung«; es sei, verrieten Sie »verärgert«, »nie um uns Frauen« gegangen.

Das, Laura H., macht uns wahrlich betroffen. Noch größer als unsere Anteilnahme ist lediglich unsere Neugier: Womit hatte die seit 2003 offen agierende Terrormiliz Sie denn angelockt? Mit versprochener Basisdemokratie, transparenten Strukturen, Schlächter*innen mit Gendersternchen oder einer baldigen Aufnahme des Youngster-Staates in die Staatengemeinschaft? Das wäre mal ein Interview mit Neuigkeitswert gewesen.

Die ungeköpften Häupter schüttelnd Titanic

»Spiegel online!«

»Man wird nicht jünger«, weiß der Volksmund – doch Deine Leser wissen wieder einmal mehr! Im Artikel »Schweden stellt Voruntersuchungen gegen Julian Assange ein« ist zunächst von einer »Auslieferung des 48jährigen an die USA« die Rede, gegen Ende geht es dann um »den 47jährigen«.

Wenn Assange Glück hat und weiter rückwärts altert, nimmt die unendliche Geschichte seiner Verfolgung ja vielleicht doch noch ein Happy End, und er kommt mit einem siebenwöchigen Fortnite-Verbot davon.

Ganz die Alten: Titanic

Sie, Marco van Basten,

haben neulich nach dem Spiel Ajax Amsterdam gegen Heracles Almelo als Fußballexperte im Studio von Fox Sports dem deutschen Trainer Almelos ein »Sieg Heil« hinterhergerufen und mussten sich wenig später dafür entschuldigen. Wir verstehen nur nicht, weshalb. Es habe sich um einen »falschen Scherz zum falschen Augenblick« gehandelt, teilte Fox mit. Man kann sich freilich für den richtigen Scherz im falschen Augenblick entschuldigen oder auch für den falschen Scherz im richtigen Augenblick, aber unter diesen Umständen können wir Ihnen nur bestätigen: Sie haben alles richtig gemacht. Weiter so! Timing ist alles, auf dem Platz und auf der Titanic

Elon Musk!

Bei Ihren Präsentationen von Neuheiten pflegen Sie bekanntlich Ihr Publikum mit albernen Tricks zu blenden, inszeniert in etwa wie damals bei David Copperfield.

Bei der Präsentation des ersten Tesla-Pickup-Trucks, der aussieht wie eine lustlose Skizze zu einer Requisite für »Mad Max«, ließen Sie Ihren »Designer« mit dem Prachtnamen Franz von Holzhausen mit einem Vorschlaghammer gegen die Fahrertür schlagen und ihn daraufhin eine Eisenkugel auf die vermeintlich aus Panzerglas bestehenden Seitenfenster werfen. Die Aktion brachte Ihnen, da die Fenster die Attacke entgegen Ihrer Ankündigung nicht ganz unversehrt überstanden, einigen Spott ein.

Daher für Sie, der Sie ja nicht gerade für Zurückhaltung bekannt sind, ein Tipp. Warum ein alberner Vorschlaghammer und eine so kleine Eisenkugel? Nehmen Sie bei der Präsentation Ihres nächsten E-Mobils eine Abrissbirne! Oder lassen Sie das Ding bei der Präsentation gleich coram publico in eine Schrottpresse einfahren!

Applaus wäre Ihnen sicher von Titanic

Sportfreak und Taktikfuchs Dietmar Bartsch!

Sie resümierten im Bundestag zur Frage, ob die Große Koalition aufrechtzuerhalten sei: »Eigentlich dürfte man die zweite Hälfte ihrer Spielzeit gar nicht mehr anpfeifen. Spielabbruch und neue Mannschaften wären das Beste.«

Was aber, wenn doch eigentlich alle Mannschaften nicht sehenswert sind, weil das Hauptproblem bei den Spielern liegt?

Bittet auch um Ihre Auswechslung: Titanic

Hallo, Anzeigenblatt »Extra-Tipp am Sonntag«!

Du weist in einer Artikelüberschrift auf einen »Gottesdienst für Verstorbene« hin. Donnerwetter! Wir sind gleichermaßen erstaunt und erfreut darüber, wie weit die Inklusion mittlerweile fortgeschritten ist.

Death is not the end. Titanic

Tilman Kuban!

»Wir dürfen es auch nicht zulassen, dass im Görlitzer Park Fußballturniere mit nordafrikanischen Drogendealern veranstaltet werden!« ließen Sie beim CDU-Parteitag verlauten. Wie hat man sich das vorzustellen? Spielt da Lokomotive Koks gegen Dynamo Nafri Speed? Darauf gingen Sie nicht näher ein, Ihren Standpunkt erläuterten Sie dennoch ganz deutlich: »Ich sage es ganz deutlich: Mit solchen Leuten macht man keine Nachbarschaftsfeste, die schickt man nach Hause oder in den Knast, aber nichts anderes!«

Schon recht, Kuban, man muss sich von der AfD abgrenzen, ja, aber so ganz überlassen kann man denen die alternativen Fakten eben auch nicht. Außerdem: Wenn gar keine Afrikaner mehr nach Hause geschickt werden, fühlt sich’s auch nicht mehr so richtig nach CDU-Parteitag an, nicht wahr?

Finden jedenfalls Ihre Gras-Keeper von Titanic

Filzhut ab, Queen Elizabeth II.!

Wie Sie all das wieder durchstehen: endlos öde Ordensverleihungen, den noch endloseren Brexit-Trubel und jetzt auch noch den Skandal um Ihren Spross und Obertrottel Prinz Andrew.

Jedoch, seit Lektüre des Buches »The Other Side of the Coin: The Queen, the Dresser and the Wardrobe«, verfasst von Ihrer Mitarbeiterin Angela Kelly, wissen wir endlich, woher Ihre Standfestigkeit kommt: Selbige Mitarbeiterin trägt alle Ihre Schuhe erst einmal gründlich ein, bevor Sie selbst hineinschlüpfen, egal ob Pumps, Wintertreter oder Hauspuschen! Schön eingelatscht und vorgewärmt, drückt natürlich kein Schuh mehr, Sie müssen sich in den sinnlosen Meetings mit B. Johnson nicht die Füße wund laufen. Und Ihren ausgelatschten Stiefel ziehen Sie die nächsten zehn, zwanzig Jahre einfach stoisch weiter durch!

Ihre Schuhauszieher von Titanic

Deutsche Raser!

Der Albtraum vom Tempolimit auf Euren Autobahnen ist ja nun vorerst vom Tisch, Ihr könnt Euch also wieder abregen. Krass aber finden wir, wie lang dabei Euer geistiger Bremsweg ist. Nehmen wir etwa einen rezenten Leserbrief an die »Braunschweiger Zeitung«. »Da merkt man schnell, welche Autofahrer besonders aufmerksam sind und welchen eigentlich alles entgeht«, macht uns ein Florian Helf neugierig, um das Rätsel sogleich zu lösen: »Es sind die Mittelspurfahrer, die mit 130 Stundenkilometern nicht nur die Spur blockieren, sondern auch jede Aktivität auf anderen Spuren verpassen, während jene ab 160 Stundenkilometern weitaus aufmerksamer fahren, beispielsweise beim Hereinlassen zum Überholen eines Lkw.« Und schon setzt der anscheinend von der Fliehkraft bereits schwer Geschädigte zur ultimativen Schlussfolgerung an: »Während man sich bei 130 Stundenkilometern noch völlig entspannen kann, sorgt ab 180 Stundenkilometern das Adrenalin für höchste Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit.«

Danke, deutsche Raser, für diesen Erkenntnisgewinn, denn nun werden wir uns zukünftig geradezu sicher und geborgen fühlen, wenn wieder einmal einer von Euch mit Lichthupe auf unsere Stoßstange auffährt, uns gnädig einige Zehntelsekunden zum Ausweichen gewährt und zur offensichtlichen Kompensation eines zu kleinen Schwanzes haarscharf und pfeilschnell an uns vorbeikachelt.

Dass den dann nicht irgendwann eine Leitplanke bremst, wünschen trotz allem die Jetzt-erst-recht-Mittelspurfahrer der Titanic

Christine Westermann!

Vor gar nicht allzu langer Zeit äußerten Sie sich im sog. Literarischen Quartett anlässlich der Vergabe des sog. Literatur-Nobelpreises an Peter Handke dahingehend, dass Sie »als normaler Leser« von ihm, Handke, nie viel gelesen hätten, also nur, was Sie in der Schule mussten: »Die Angst des Torwarts beim Elfmeter« – aber halt, Frau Westermann! Muss es nicht vielmehr heißen: »des Tormanns«? Oder »Tormannes«? Beim Elfmeter? Oder doch davor? Die Panik? Ja, genau: »Die Panik des Keepers beim/vorm Elfer«. Oder letztlich doch »Die Furcht und die Besorgnis eines Torhüters in bezug auf einen vom Schiedsrichter gegebenen Strafstoß«?

Um die Verwirrung komplett zu machen: Sollte es nach Handkes sensibel poetischer Manier nicht vielmehr um die psychische Verfassung des Balls gehen? Wer hat den eigentlich gefragt?

Schon allein weil ihn, Handke, das ums Verrecken nicht interessiert hat, ist er mit Sicherheit der falscheste Preisträger aller Zeiten.

Frau Westermann … sind Sie noch da? Dann eben nicht. Titanic

Hans & Franz,

Ihr seid die aus den Schundmedien sattsam bekannten »Zwillinge« von Heidi Klum, die diese seit geraumer Zeit als Moneymaker auf Instagram etc. einsetzt. Laut gewisser »Experten« der Boulevardpresse seid Ihr sogar Klums »engste Vertraute« (»Bunte«), woraus man wohl folgern soll, dass Ihr, wenngleich physisch nicht exakt auf »Augenhöhe«, doch immerhin auf gleichem geistigen Niveau mit der Klumschen seid – nicht schlecht für ein paar Brüste! Wobei: Soo schwierig ist es ja nun nicht, die verbalen Beiträge der »Modelmama« zu antizipieren. Aber Spaß beiseite: Wollt Ihr, im Zuge der Emanzipation, nicht mal über eine Gewinnbeteiligung mit Eurer Zuhälterin verhandeln?

Grüße, auch an Euren Masseur: Titanic

Jan Küveler, Redakteur!

Unter »den brillanten ›Welt‹-Autoren«, lesen wir in der sogenannten »Contributor«-Rubrik der Kunstzeitschrift »Blau«, seien Sie »einer der brillantesten«. Man stelle sich vor, Sie wären bei der »Bild«, dann hätte es geheißen, Sie wären unter den besonnenen Reportern der besonnenste, oder bei der »Welt am Sonntag«, dann wären Sie unter lauter Wichtigtuern der wichtigtuerischste. Oder wechseln Sie mit Ihrem brillanten Beitrag über den verblasenen Fotografen Cecil Beaton (»Beatons Eitelkeit und Arroganz sind authentisch und deshalb auch zart, rein und aufrichtig«) gerade in die Redaktion von »Blau«, »unter Genies eines der genialsten«?

Von all den entsetzten Autoren grüßen Sie jedenfalls die entsetztesten, nämlich hier, bei Titanic

Respekt, RTL,

für die Ehrlichkeit und Selbsterkenntnis, mit denen Du letztens Deinen Spendenmarathon in einer Printanzeige beworben hast. Denn treffender als mit dem Slogan »Pssst… für Ihren sorglosen Schlaf geben wir alles« hätten wir Dein immer gleiches Schnarchprogramm aus Daily Soaps, Reality-Shows und Endlosserien auch nicht beschreiben können.

Schaut bei Einschlafproblemen wieder mal bei Dir rein: Titanic

Wohingegen Du, Sat.1,

in Deiner Krimireihe »Ein Fall für Dr. Abel« mal wieder alles durcheinanderbringst. Denn erstens sollte der Name korrekterweise »Kain-Fall für Dr. Abel« lauten. Zweitens ist Abel in Wahrheit gar nicht der Rechtsmediziner, sondern die Leiche. Drittens gab es zu der Zeit, in der die Handlung spielt, noch gar keine Hochschulen, an denen man einen Doktorgrad hätte erwerben können. Viertens heißen die ersten drei Episoden im Original nicht »Zersetzt«, »Zerschunden« und »Zerbrochen«, sondern Genesis, Exodus und Levitikus. Und fünftens? Wollen wir Dich verfluchen: Verflucht seist Du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und Deines Bruder(sender)s Blut von Deinen Händen empfangen!

Bibelfest: Titanic

Ein genialer Schachzug, Polizei Österreich!

Um zu verhindern, dass Hitlers Geburtshaus zum Wallfahrtsort von Neonazis wird bzw. ein solches bleibt, zieht nun die Polizeiinspektion Braunau in das Gebäude ein. Und wir sind uns sicher, dass das rechte Gruppen fernhalten wird. Denn wer pilgert schließlich schon dorthin, wo er täglich arbeitet?

Schach und Heil Titanic

Huch, Stefan Kuzmany!

Einer Ihrer »Spon«-Kolumnen gaben Sie den Untertitel: »Wer jetzt den Untergang der SPD betrauert, würde sie wohl nicht einmal mit der Drittstimme wählen. Tatsächlich hat die Partei die Chance auf einen neuen Aufbruch – allerdings auch einen mächtigen Gegner.« Dann hoffen wir mal, dass es nur bei der Chance bleibt. Einen mächtigen Gegner würde die SPD wohl gerade nicht ohne weiteres überleben.

Drückt ganz fest die Daumen! Titanic

Keine Angst, Luisa Neubauer,

dieses steinalte Magazin wird Sie, die prominenteste deutsche Klima- und FFF-Aktivistin, hier nicht über Kapital und System belehren. Wenn Sie in der Sache väterliche Ratschläge wollen, können Sie schließlich direkt Jutta Ditfurth fragen oder »Konkret« lesen. Wir möchten nur zur Sicherheit nachfragen: Das grässliche Youtubevideo, in dem Sie mit Knalltüten wie Charlotte Roche, Andreas Bourani, Joko Winterscheidt und zig unangenehmen bärtigen Startup-Typen (»Einhorn«-Kondome) für eine »riesige BürgerInnenversammlung im Berliner Olympiastadion« 1,8 Millionen in Crowd-Unterstützung forderten – wurden Sie da vielleicht reingelegt? Von halbprominenten Opportunisten hinters Licht geführt?

Geben Sie uns ein Zeichen, dann statten wir den oben erwähnten Leuten »einen Besuch ab«. Oder lassen sie gleich »verschwinden«.

Radikal solidarisch Titanic

Glück auf, »Fußballarbeiter« Jürgen Klopp!

Als solcher wurden Sie zumindest von der »Zeit« bezeichnet: »Nun steht der Trainer mit dem FC Liverpool ganz oben – und definiert die Marke des Fußballarbeiters neu.«

Wie hat man sich das denn so vorzustellen als Fußballarbeiter? Wird man frühmorgens mit dem Werksbus in die Stadionkatakomben gebracht, wo dann noch so richtig malocht und das wertlose Rohmaterial, nämlich die Mannschaft, nutzbar gemacht wird? So wie der junge Matthäus einst in die Kamera brüllte: »Das ist Arbeit, wo man leistet am Samstagnachmittag!«

Nein, so ist es gar nicht? Na, dann haben Sie ja Glück gehabt.

Prost! Die Gag-Arbeiter von Titanic

Alkoholismus, Ben Streubel,

ist bei Nachtwächtern das Mittel der Wahl, um lange, einsame Schichten durchstehen zu können. Sie dagegen, Moderator der »ARD-Popnacht«, haben sich fürs Irresein entschieden.

Jedes Mal zum Ende Ihrer Radiosendung um kurz vor fünf Uhr morgens verabschieden Sie Ihre Hörer mit der Aufforderung »Machen Sie diesen Tag historisch, sorgen Sie dafür, dass dieser Tag mit Ihrem Namen in die Geschichtsbücher eingeht!« oder einer Variante davon.

Aber sind nicht Brummifahrer, Landwirte, Bäcker, Krankenschwestern und all die anderen, die gezwungen sind, zu so einer höllischen Tageszeit zu arbeiten, und Ihnen deshalb zuhören können, ganz normale Menschen, denen neben Job und Ausschlafen als praktisch einzige Möglichkeit, einen Tag »historisch« werden zu lassen, bleibt, ein Automobil mit größtmöglicher Geschwindigkeit in eine Menschenmenge zu fahren? Wollen Sie das wirklich?

Für Betonpoller gegen ungebremstes Geplapper: Titanic

Total kess, ARD,

betiteltest Du ein Video über ausfallende Züge, die auch Kinder zur Fahrt zur Schule nutzen, mit den Worten »Verspätete Züge: Schüler bleiben auf der Strecke«.

Doch ist hier nicht eine Kausalitätsumkehr zu erkennen? Kann es nicht sein, dass die Züge sich verspäten, gerade weil die Kinder auf der Strecke bleiben, wo sie absolut nichts zu suchen haben, und so den Verkehr lahmlegen?

Fragt mental vollkommen entgleist: Titanic

Habermas!

Bei der Vorstellung Ihres zweibändigen Werks »Auch eine Geschichte der Philosophie« (1752 Seiten) wurden Sie gefragt: »Müssen wir Donald Trump einen Lügner nennen, damit unsere Lebensform nicht zusammenbricht?« Und Sie antworteten wie aus der Pistole geschossen: »Ja. Wenn eine ganze Partei eine offensichtliche Lüge in der politischen Öffentlichkeit einer großen Nation unterstützt, dann ist das philosophisch gesehen ein erster Schritt zur Zerstörung einer Lebensform, die darauf angewiesen ist, dass man den Äußerungen und Ansprüchen, die man mit diesen Äußerungen stellt, traut, und wenn man ihnen nicht traut, dass man sich auf Gründe einlässt, ob und warum der andere recht oder unrecht hat. Wenn diese Dimension zerstört wird, kann unsere Lebensform, so wie sie bisher war, nicht unbeschädigt fortbestehen.«

Gut gebrüllt, Löwe! Wir haben sofort Donald Trump vor Augen, wie er zusammenzuckt, als man ihm dieses Diktum übersetzt. Wie er dann lange, lange in sich geht. Um schließlich mit einem feinen Lächeln zu replizieren: »Yes, sir, that’s it! Exactly! Jurgen Habermas is a really great, great philosopher! Someday he will even realize that his way of life doesn’t exist anymore! All the best ’til then!«

Auch schon ganz nachdenklich: Titanic

Richtig, Alan Posener, c/o »Die Welt«:

»Dass die Zunahme von Treibhausgasen für die Erderwärmung verantwortlich ist, darüber besteht weitgehend Konsens« – außer allerdings in der »Welt«, wo Klimawandelskeptiker und -verharmloser sich seit jeher die Redaktionsklinke in die Hand geben, aber da wollen wir mal nicht so sein. Denn dafür überzeugen Sie mit einem endlich mal konstruktiven Vorschlag zur Lösung der Malaise: »Entscheidend ist aber die Frage, was daraus folgt. Und das kann nur politisch beantwortet werden – nicht wissenschaftlich.«

Genau! Schluss mit den langweiligen wissenschaftlichen Fakten, mit CO2-Kontingenten und Klimakipppunkten. Stattdessen: Mit dem Hammelsprung die Erderwärmung überstimmen, Extremistenerlasse gegen Extremtemperaturen und natürlich einem konstruktiven Misstrauensvotum gegen den Meeresspiegelanstieg! Und wenn dann doch alles abgesoffen ist, machen wir einfach Neuwahlen.

Immer sehr politisch: Titanic

»Blinkist«!

Dank Dir gibt es endlich eine Methode, um bei Dinnerabenden der Akademikerfreunde nicht mehr von nachlassender Geisteskraft überrascht zu werden. Du, »die Lieblingsapp der CEOs«, garantierst, »die Kernaussagen der weltbesten Sachbücher zu knackigen Kurztexten« downzusizen, damit man beim Gripsvergleich fortan mit Größe zu bestechen vermag. »Warum auf kleine Buchstaben konzentrieren«, wenn man schon »heute abend mit mehr Wissen ins Bett« gehen kann, haben auch wir uns gefragt, als wir Dich entdeckt haben. Nach ausführlichen Tests mit einer repräsentativen Stichprobe williger CEOs konnten wir beobachten, dass die negative Korrelation von Kokain und Aufmerksamkeitsspanne beim altmodischen Lesen eines Buches (viele Seiten!) tatsächlich nicht von der Hand zu weisen ist.

Wir geben aber zu bedenken, dass es einem Skandalon gleichkäme, der neureichen Canaille bald auch in der Oper begegnen zu müssen. Pfui!

Geisteswissenschaftler hassen diesen Trick! Titanic

Sei gegrüßt, Deutsche Bahn!

In einem schier aussichtslosen Kampf gegen die Vermüllung Deiner Bahnhofshallen setzt Du nun auf in flottem Comic-Strich gezeichnete Plakate. Sie zeigen einen jungen Mann, der mit leerem Gesichtsausdruck auf sein Smartphone starrt und dabei achtlos einen Trinkbecher über die Schulter, am Mülleimer vorbei auf den Bahnsteig wirft. An jenem Bahnsteig hält ein ICE, dessen Zugspitze ein Gesicht ziert, über den Windschutzscheiben-Augen missbilligend hochgezogene grau-buschige Augenbrauen, unter dem Scheinwerfer-Näschen ein struppiger Schnurrbart. Der Zug beobachtet den jungen Mann und kommentiert: »Zu meiner Zeit gab es sowas nicht, damals hat jeder seinen Müll noch in den Mülleimer geworfen.«

Da Haartracht und Ausdrucksweise darauf deuten, dass der Zug kurz vor der Rente steht: Hältst Du es für einen guten kommunikativen Schachzug, mit der Betagtheit der eigenen Flotte zu kokettieren?

Fragt altväterlich: Titanic

Schade, Scheuer-Andi!

Bei der Meldung »Spanischer Verein bietet Greta Thunberg Esel zur Weiterreise an« dachten wir logischerweise zuerst an Sie, erfuhren dann aber, dass es sich offenbar um einen echten Esel handelte. Nicht mal in diesem Fall konnten Sie sich also nützlich machen!

Wieviel Maut wird für so ein Grautier eigentlich veranschlagt?

I-ah: Titanic

Tierhilfeverein Kellerranch e.V. in Weiterstadt (Hessen)!

Als Heim und Gnadenhof für hilfsbedürftige, vernachlässigte und heimatlose Tiere ist einerseits an Deinem Credo »Wir versuchen, ihnen das Vertrauen in die Menschen zurückzugeben« nichts auszusetzen.

Wenig glaubwürdig allerdings wird es, wenn diese Worte ausgerechnet aus dem Mund Deiner Jugendleiterin Imke Kalbfleisch kommen.

Gewohnt magere Pointe von Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg