Newsticker

Wer wird Nachfolger des verunglückten iranischen Präsidenten?

Die aussichtsreichsten Kandidaten:

  • Modschtaba Chamenei: islamischer Fundamentalist, gilt als Hardliner, verachtet Menschenrechte, will Israel vernichten, fliegt gelegentlich mit dem Hubschrauber
  • Mohammed Mochber: islamischer Fundamentalist, gilt als Hardliner, verachtet Menschenrechte, will Israel vernichten, fliegt gelegentlich mit dem Hubschrauber
  • Gholam-Hossein Elham: islamischer Fundamentalist, gilt als Hardliner, verachtet Menschenrechte, will Israel vernichten, fliegt gelegentlich mit dem Hubschrauber
  • Mahmud Haschemi Schahrudi: islamischer Fundamentalist, gilt als Hardliner, verachtet Menschenrechte, will Israel vernichten, fliegt gelegentlich mit dem Hubschrauber
  • Ahmad Dschannati: islamischer Fundamentalist, gilt als Hardliner, verachtet Menschenrechte, will Israel vernichten, fliegt gelegentlich mit dem Hubschrauber
  • Mohammad-Reza Modarresi-Yazdi: islamischer Fundamentalist, gilt als Hardliner, verachtet Menschenrechte, will Israel vernichten, fliegt gelegentlich mit dem Hubschrauber
  • Abbas Ali Kadkhodaei: islamischer Fundamentalist, gilt als Hardliner, verachtet Menschenrechte, will Israel vernichten, fliegt gelegentlich mit dem Hubschrauber

DSch

Müters Söhne #7

Vaterschaft

"Der Zauberonkel war so lustig"

Thorben ist 5 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 12 und 16 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen".

Thorben entwickelt aktuell übernatürliche Fähigkeiten. Das mag vielleicht verrückt klingen. Aber erst letzte Woche hat Thorben mich mit einem Pendel aus Bügelperlen hypnotisiert und anschließend das Todesdatum seines Meerschweinchens Rudi prophezeit – mit Window Color auf unser Küchenfenster. Rudi ist zwar noch wohlauf, aber das Datum klingt realistisch. Eine Weile besorgte mich diese Entwicklung. Nicht wegen der Fähigkeiten an sich. Jemandem beispielsweise fremde Gedanken in den Kopf zu pflanzen, ist ein Skill, der später bei Elternsprechtagen hilfreich sein kann. Ich war besorgt, weil mein Mann Verdacht schöpfen könnte. Aber ich möchte den Mentalmagier in Thorben nicht länger unterdrücken.

Es ist die Zeit gekommen, ein Geständnis abzulegen: Thorben ist aus einer Affäre mit einem Mentalisten entstanden. Er heißt Stefan. Mein Mann weiß nicht, dass er nicht Thorbens leiblicher Vater ist. Bis jetzt. Ich habe lange auf den richtigen Moment gewartet, es ihm zu beichten. Weil ich wusste, es würde ihm das Herz brechen. Thorben ist sein Liebling. Wie könnte er das nicht sein? Thorben ist charismatisch, charmant, smart – all das, was mein Mann nicht ist. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Thorben in der Lage ist, mit Gedankenkraft unseren Stabmixer zu verbiegen. Spätestens dann wäre ihm aufgefallen, dass Thorben diese Begabung weder von mir noch von ihm geerbt haben kann.

Ich habe den Mentalisten Stefan an der Hotelbar im Motel One in Wiesbaden kennengelernt. Aus einer Nacht voller Leidenschaft wurden unzählige. Stefan gab sich erst im Hotelzimmer als Mentalmagier zu erkennen. Durch die Lüftung im Badezimmer kommunizierte er in einer mir fremden Sprache mit einer Kohlmeise. "Das war mein verstorbener Großonkel Jockel", informierte er mich im Anschluss. "Jockel wusste, dass wir uns hier treffen würden. Er hat mir die Nachricht überreicht, dass du mir etwas ganz Besonderes schenken wirst." Jockel hat Recht behalten. Ich schenkte Stefan Thorben.

Thorben und Stefan haben aktuell keinen Kontakt. Leider. Erst einmal lernte Thorben ihn kennen. Ohne zu wissen, dass der Mentalist sein leiblicher Vater ist. "Der Zauberonkel war so lustig", schwärmte Thorben, nachdem Stefan ihn im Kaufhaus entführt hatte. Uns ist keine andere Möglichkeit eingefallen, wie sie sich sonst heimlich hätten treffen können. Die inszenierte Entführung hat dem Rest meiner Familie einen großen Schrecken eingejagt. Seitdem ist Stefan auf der Flucht. Damals konnte ich nicht ehrlich mit der Polizei sein. Jetzt mache ich mich nackig. Für Stefan. Aber auch für meinen Mann. Ich hoffe, er ist nicht wütend. Vielleicht können Stefan und Thorben ihn gemeinsam hypnotisieren. Das wäre der Beginn einer wunderschönen Vater-Sohn-Beziehung.

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

Kein Sex bei Olympia

Berichte der New York Times, nach denen die Organisatoren der Olympischen Spiele von Paris Athleten mit Anti-Sex-Maßnahmen von leistungsmindernden Aktivitäten abhalten wollen, entsprechen der Wahrheit. Dabei sind die bei jeder noch so kleinen Bewegung sofort zusammenfallenden Pappbetten nur die Spitze des Eisbergs. So wurden die angenehm warmen Duschen in den Appartments bereits zugunsten von laufend frisch befüllten Eistonnen ersetzt. Da die Gebüsche rund um das olympische Dorf schon vor Monaten abgeflämmt und mit langdornigen Gleditschien ersetzt wurden, dürften Tête-à-Têtes außerhalb der videoüberwachten Unterkünfte nur unter größten Qualen, hohem Blutverlust und mit anschließend verräterisch zerkratzten Extremitäten möglich sein. Besonders tückisch: Die 300 000 kostenlos zur Verfügung stehenden Kondome enthalten ersten Erfahrungsberichten zufolge ein hochdosiertes, transdermal wirkendes Ketamin, das nach dem Überstreifen selbst bei stämmigen Hammerwerfern sofortige Bewusstlosigkeit auslöst. Auch die Besuchsregelungen im Deutschen Haus wurden unlängst der neuen Anti-Sex-Policy angepasst. Weil nichts so unsexy ist wie Misserfolg, können sich ESC-Teilnehmer, Abgeordnete der Linkspartei sowie Stars aus der Fußballmannschaft des 1. FC Köln als Gäste mit Tagespässen frei auf dem Gelände bewegen. Aus der Beletage der bundesdeutschen Politik hingegen ist nicht jeder gleich gerne gesehen: Während Friedrich Merz nach Belieben ein und aus gehen und sogar auf den Zimmern übernachten darf, wurde Robert Habeck jüngst zur unerwünschten Person erklärt. Dem Charme des Wirtschaftsministers zu widerstehen, könnte für die Sicherheitskräfte allerdings zur 49. Disziplin der diesjährigen Spiele werden, bei denen es in sexueller Hinsicht heißt: "Nicht dabei sein ist alles!"

PH

Vorschlag zur Güte #11

Scheinbar unüberbrückbare Differenzen spalten unsere Gesellschaft dieser Tage, wohin man auch schaut. Dem ehemaligen TITANIC-Chefredakteur und Hobby-Mediator Moritz Hürtgen lässt das keine Ruhe, liegt eine versöhnliche Lösung doch oft auf der Hand.

Die neue Kolumne von Moritz Hürtgen erscheint jeden Dienstag nur bei TITANIC.


Nach dem Tod des iranischen Präsidenten streiten im Internet viele, ob man sich darüber freuen darf oder nicht.

Vorschlag zur Güte: Wenn demnächst auch Ajatollah Chamenei mit dem Hubschrauber verunglückt, müssen diejenigen, die sich jetzt freuen, trauern – und diejenigen, die jetzt trauern, sich freuen.  

 

Wunder Punkt

Der Vatikan hat erstmals seit 1978 seine Regeln im Umgang mit angeblichen übernatürlichen Phänomenen und Wundern überarbeitet und will diese künftig strenger prüfen. Folgende Neuerungen gelten ab sofort:

  • Die Bildqualität von Marienerscheinungen muss mindestens eine Auflösung von 4K aufweisen
  • Wunderheilungen gelten nur als echtes Wunder, wenn die AOK die gesamten Behandlungskosten übernimmt
  • Zur Überprüfung paranormaler Erscheinungen wird eine eigens spezialisierte Kongregation eingerichtet: die Holy Ghostbusters
  • Brote aus wundersamer Brotvermehrung müssen Nutri-Score A aufweisen
  • Wahrlich wundersame Ereignisse dürfen nicht erklärbar sein durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse (Wissenstand 1430 n. Chr. oder älter)
  • Weinende Statuen sollten zumindest eine Tränenleistung von drei durchnässten Taschentüchern pro Stunde erbringen
  • Heiligenbilder auf Toastbroten müssen perfekt knusprig und goldbraun gebacken sein. Dann einfach Butter und Marmelade drauf. Lecker!

JüM

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Grüß Gott, Jan-Christian Dreesen!

Als Vorstandsvorsitzender vom FC Bayern München fanden Sie nach dem Ausscheiden aus der Champions League gegen Real Madrid die richtigen Worte: »Das ist das, was die FC-Bayern-Familie auszeichnet – dass wir nach so bitteren Niederlagen stärker als zuvor zurückkommen. Das ist das, was wir als unseren Mia-san-mia-Reflex bezeichnen.«

Wir sind, Dreesen, medizinisch und anatomisch nicht so firm. Aber dieser »Mia-san-mia-Reflex« – ist das jener, der 2017 dafür sorgte, dass Sie sich bei einem Jagdunfall den eigenen Zeigefinger weggeballert haben? Klick-peng!

Mia san neugierig: Titanic

 Also wirklich, Metallica-Bassist Robert Trujillo!

Im Rahmen Ihres 20. Ehejubiläums wandten Sie sich in einem Instagram-Post an Ihre Ehefrau Chloe und bedankten sich bei ihr für »Motivation, Kreativität und eine superstarke Arbeitsmoral«. Das erscheint uns jetzt aber doch ein wenig unromantisch, ja geradezu bürokratisch.

Fällt Ihnen denn gar nichts anderes zum 20jährigen ein? Wir sind uns sicher, Ihre Frau hätte sich bestimmt gefreut, wenn Sie ihr mehr Urlaubstage, eine Dienstreise oder wenigstens eine Begrünung der Arbeitsfläche angeboten hätten!

Nur einige Ideen von

Ihrer Beziehungsratgeberin von Titanic

 Eine Frage, »Redaktionsnetzwerk Deutschland« …

»Manche Abiturienten in Hessen machen womöglich absichtlich einige Rechtschreibfehler. Sie wollen beim Gendern ein Statement zu setzen« – und Du, RND? Wofür willst Du Dein Statement zu setzen?

Fragt absichtlich Titanic

 Ach so, Jella Haase!

Ach so, Jella Haase!

Auf das Thema patriarchale Strukturen in der Filmbranche angesprochen, sagten Sie: »Frauen sind Teil meiner Filmfamilie geworden.«

Wir freuen uns schon auf Ihre nächsten Interviews mit ähnlich aussagekräftigen Zitaten wie: »Stühle sind Teil meiner Einrichtung geworden«, »Kohlenhydrate sind Teil meiner Ernährung geworden« oder »Dämliche Statements rauszuhauen, ist Teil meiner Tätigkeit als Schauspielerin geworden«!

Grüßt erwartungsvoll: Ihr Briefeteil der Redaktionsfamilie Titanic

 Aber, aber, Michael Douglas!

Für Ihre Titelrolle in einer Serie über Benjamin Franklin hätten Sie zuerst »jede Menge Make-up- und Prothesen-Tests gemacht«, wie Sie der FAZ erzählten, »mit Doppelkinn, dickem Bauch und allem Drum und Dran«. Allerdings habe Ihnen das zu lange gedauert und auch die Vorstellung nicht behagt, acht Folgen unter der Maske versteckt zu sein: »Also haben wir entschieden, dass es auch ohne Makeup geht und ich die Rolle schlicht mit Schauspielerei ausfülle.« Aber, Douglas, warum sind Sie denn bei Ihren früheren Engagements nie auf die Idee gekommen?

Fragen

Ihre Cineast/innen von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Verrücktes Kapitalismus-Experiment

Was würde wohl passieren, müssten alle Soldaten ihre Munition selbst bezahlen?

Katharina Greve

 Bräunungstagebuch 2017

Normalerweise kennt meine Haut nur drei Farbtöne: Glasnudel, Aschenbecher und Hummer. Zu meinem 37. wollte ich mal was Verrücktes machen und kaufte mir eine Flasche Bräunungscreme. Weil ich diese grandiose Idee im wärmsten August seit Beginn des Klimawandels hatte, kam ich von der Creme bald übel ins Schwitzen. Da saß ich nun auf der Couch, mit macchiatobraunem Leib und leuchtend gelbem Bart, triefend und hechelnd mit offenem Hemd, wie der sehr späte Jürgen Drews. Mein Verlangen nach Abenteuer war danach jedenfalls gestillt.

Dominik Wachsmann

 Das Ende ist nah!

Wenn man aus dem radiologischen Zentrum kommt, fällt der Blick sogleich auf die gegenüberliegende Neuapostolische Kirche. Jesus überstrahlt eben doch alles.

Teresa Habild

 Alte Grabräuber-Weisheit

Das letzte Hemd hat keine Taschen und man kann ins Grab nichts mitnehmen. Was man aber sehr wohl kann: aus dem richtigen Grab viel herausholen.

Jürgen Miedl

 Morgengrauensport

Mitten in der Nacht, halb drei vor der Szenekneipe in München: Ein volltrunkener Totalspack wankt hinter seiner Suffbraut her aus der Fußballzeige-Gaststätte, beide laut auf bairisch aufeinander einbrüllend. Draußen, zwischen dem halben Dutzend Rauchern, hievt sie ihren Quellkörper mit einer trägen Drehung herum, verlagert die Schwere auf den hinteren Krautstampfer und zimmert ihrem imbezilen Begleiter mit Effet eine knallharte Linke flach auf die Fresse. Public Watsching in Bayern eben.

Theobald Fuchs

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »POLO«
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Hans Traxler: »Die Dünen der Dänen«
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom Ich«