Humorkritik | März 2008
März 2008
Full Vorhouse
Mitte der 90er erschien von John Vorhaus das Witzlehrbuch »The Comic Toolbox: How to Be Funny Even If You’re Not«. Der Text bestand aus Gemeinplätzen (z.B.: Bei Gags sind oft aller guten Dinge drei. Oder: Von zehn Witzen, die man sich ausdenkt, sind meist neun schlecht), die aber forsch vorgetragen wurden. Das Buch wurde ins Deutsche übersetzt, und Mr. Vorhaus wirkte auch hierzulande als Berater und Workshop-Leiter.
Ich fragte mich damals, woher der Autor das Selbstbewußtsein nahm, seine simplen Thesen mit so viel Verve zu vertreten. Auf dem Buchrücken stand, er hätte für die Sitcom »Eine schreckliche nette Familie« geschrieben, aber er wird nur in dem Abspann einer Folge aus der zweiten Staffel erwähnt, was bei mehr als zehn Staffeln mit über zweihundert Folgen ein bißchen wenig ist und nach Bluff riecht. Dazu paßt, daß John Vorhaus heute sein Geld mit Pokerbüchern verdient. Mir fehlt die Fachkenntnis, diese Bücher zu bewerten, aber ich hoffe sehr, es steht mehr drin als: Bei Assen sind oft aller guten Dinge vier.