Newsticker

Secret Service gelobt Besserung

Weil sich ein mutmaßlicher Attentäter zwölf Stunden lang mit einem Sturmgewehr am Zaun von Donald Trumps Golfclub in Florida verstecken konnte, steht der Secret Service massiv in der Kritik. Unter dem Druck der Öffentlichkeit hat Ronald Rowe Jr., der amtierende Chef der präsidialen Leibwache, bereits bahnbrechende Neuerungen angekündigt. So ist es ab sofort verboten, sich am geheimnisvollen Donutwagen, der Minuten vor einem Attentatsversuch wie aus dem Nichts heranrauscht, mit der kompletten Belegschaft anzustellen, ohne am Objekt eine Rumpftruppe zurückzulassen. Anders als bisher soll das unverbindliche Überwachungsangebot auf die Zeit zwischen 17:00 und 6:30 Uhr ausgeweitet werden. Damit Trump angstfrei seine Nachtruhe genießen kann, sind in den Schlafzimmern seiner Anwesen High-End-Babyphone mit Longlife-Batterien aufgestellt worden, die durch ihr Pendant im Ruheraum des Secret Service ein hohes Maß an individueller Sicherheit bieten. Zum Schärfen ihrer Sinne und zur Erweiterung ihrer ninjaartigen Skills werden Amerikas feinste Bodyguards auch in bisher vernachlässigten Bereichen geschult. "Wenn unsere Männer es perfekt beherrschen, beim Werfen von versehentlich nicht durchgeladenen Handfeuerwaffen zielgenau das Kinn eines Verdächtigen zu treffen, haben wir es bald mit echten Kampfmaschinen zu tun", freut sich Rowe Jr. schon jetzt diebisch auf den Secret Service 2.0. Allerdings nicht uneingeschränkt: "Dass unsere Agenten im Angesicht von nationalen Bedrohungen durch Terroristen und beim Abwägen von Risiken und Gefahren für die innere Sicherheit des Landes nicht selbst auf Trump feuern, wird die härteste aller Aufgaben. Gott sei Dank haben unsere Leute bei neun von zehn Schießübungen hoffnungslos versagt!"

PH

Vorschlag zur Güte #28

Scheinbar unüberbrückbare Differenzen spalten unsere Gesellschaft dieser Tage, wohin man auch schaut. Dem ehemaligen TITANIC-Chefredakteur und Hobby-Mediator Moritz Hürtgen lässt das keine Ruhe, liegt eine versöhnliche Lösung doch oft auf der Hand.

Die Kolumne von Moritz Hürtgen erscheint jeden Dienstag nur bei TITANIC.


Ärger in der Union. Nachdem Ministerpräsident Hendrik Wüst bekannt gab, auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten und seinem nordrhein-westfälischen Landesverband empfahl, stattdessen Friedrich Merz zu unterstützen, herrscht großer Unmut in der CSU und im direkten Umfeld von Markus Söder, der sich ebenfalls Chancen ausrechnete.

Vorschlag zur Güte:Nach der nächsten Bundestagswahl bekommt Söder zur Entschädigung einen exponierten Sonderposten, z.B. Bundespräsident für Foodcontent auf Instagram oder offizieller Botschafter der bayerischen Raumfahrt. 

 

Warum die Deutsche Bahn einen tollen Job macht und zu Unrecht kritisiert wird

Eine Echauffierung von David Schuh

Diese Zeilen schreibe ich selbstverständlich in der Deutschen Bahn, sie war selbstverständlich pünktlich, und nun liegen wir sogar drei Minuten vor dem Fahrplan. Ich fahre fast täglich mit der Deutschen Bahn, und nur einmal war sie unpünktlich, weil sich eine Person zum Zwecke des Suizids auf dem Gleis befand. Die gewohnheits- oder gewerbsmäßigen Bahnkritiker*innen würden wohl argumentieren, dass man die Person doch einfach hätte überfahren können, "die wollte doch eh sterben", und so den Fahrplan eingehalten hätte. Die Deutsche Bahn denkt nicht so, für sie steht der Mensch im Mittelpunkt, der im Zug genauso wie der auf den Gleisen. Ich sitze übrigens in der ersten Klasse eines ICE, besitze neben dem 49-Euro-Ticket keine weitere Fahrkarte, und die Kontrolleurin wünschte mir soeben aufrichtig eine angenehme Weiterfahrt. Die Deutsche Bahn fühlt sich nämlich dem Humanismus verpflichtet, und das steht nicht nur in den AGB, sondern ist gelebte Praxis, jeden Tag. Sie hat ein feines Sensorium für die Diversität ihrer Fahrgäste, deren finanzielle Möglichkeiten und deren Bereitschaft, einen solchen Text zu publizieren ...

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Was soll das, Ameisen?

Was soll das, Ameisen?

Wie Forscher/innen herausfanden, seid Ihr in der Lage, bei Artgenossinnen Beine durch Abbeißen zu amputieren, um so tödliche Infektionen zu vermeiden. Chirurgische Eingriffe! Geht’s noch? Habt Ihr Euch mal überlegt, wie es uns damit geht? Als Spezies, die für ihren jetzigen Stand in der Medizin Jahrtausende an Forschung gebraucht hat?

Fragt pikiert die Krone der Schöpfung auf der Titanic

 Gute Güte, sehr unverehrter Hassan Nasrallah!

Gute Güte, sehr unverehrter Hassan Nasrallah!

Sie sind Chef der Hisbollah, und ein neues Propagandavideo Ihrer freundlichen Organisation war mit einem Satz unterlegt, den Sie bereits 2018 gesagt haben sollen: Die Hisbollah besitze »Präzisions- und Nicht-Präzisionsraketen und Waffenfähigkeiten«, die Israel »mit einem Schicksal und einer Realität konfrontieren werden, die es sich nicht ausmalen kann«.

Das, Nasrallah, glauben wir, verkörpern Sie doch selbst eine Realität, die wir agnostischen Seelchen uns partout nicht ausmalen können: dass das Schicksal von Gott weiß wie vielen Menschen von einem Knall- und Sprengkopf wie Ihnen abhängt.

Ihre Präzisions- und Nicht-Präzisionsraketenwerferin Titanic

 Mmmmmh, Iglo-Freibad-Pommes!

Ihr seid ein neues Tiefkühlprodukt, das in diesem Sommer vom grassierenden Retro- und Nostalgietrend profitieren möchte. Daher seid Ihr derzeit auf den großen Plakatwänden im Stadtbild vertreten, und zwar garniert mit dem knusprigen Claim: »Das schmeckt nach hitzefrei«.

Aber schmeckt Ihr, wenn wir uns recht erinnern, nicht ebenfalls nach einem kräftigen Hauch von Chlor, nach einem tüchtigen Spritzer Sonnenmilch und vor allem: nach den Gehwegplatten aus Beton und der vertrockneten Liegewiese, auf welchen Ihr regelmäßig zu Matsch getreten werdet?

In jedem Fall bleibt es Euch weiterhin verboten, vom Beckenrand zu springen, schimpft Eure Bademeisterin  Titanic

 Pfui, Manuel Neuer!

Was lesen wir da auf der Titelseite der Bunten? »Manuel Neuer: Liebes-Urlaub mit Baby auf Mallorca« … Wollen Sie jetzt beziehungstechnisch Lothar Matthäus übertrumpfen?

Anzeige ist raus. Titanic

 Dumm gelaufen, Kylian Mbappé!

Ihnen wurde ein BMW i7 M70 xDrive »überlassen« (Spiegel), jedoch haben Sie gar keinen Führerschein, haha! Wer soll den geschenkten Gaul nun lenken, rätselte daraufhin die Presse: »Mbappé von Real Madrid: Darum bleibt sein Luxus-Auto in der Garage« (msn.com).

Tja, da kann man nur hoffen, dass von Ihren 72 Millionen Euro Jahresgehalt ein paar Cents übrig bleiben, um einen Chauffeur einzustellen.

Aber bitte vorher alles genau durchrechnen!

Mahnt Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 SB-Kassen

Zu den Seligen, die an Selbstbedienungskassen den Laden kaltblütig übervorteilen, gehöre ich nicht. Im Gegenteil, obwohl ich penibel alle Artikel scanne und bezahle, passiere ich die Diebstahlsicherungsanlage am Ausgang immer in der angespannten Erwartung, dass sie Alarm schlagen könnte. Neulich im Discounter kam beim Griff zu einer Eierschachtel eine neue Ungewissheit hinzu: Muss ich die Schachtel vor dem Scannen wie eine professionelle Kassierkraft öffnen, um zu kucken, ob beim Eierkauf alles mit rechten Dingen zugeht?

Andreas Maria Lugauer

 Wahre Männer

Auto verkauft, weil das gute Olivenöl zu teuer geworden ist.

Uwe Becker

 Meine Mitbewohnerin

legt Dinge, die nicht mehr so ganz intakt sind, in Essig ein. Dabei ist es egal, ob es sich um verkalkte, schmutzige oder verschimmelte Dinge handelt. Ich würde bei ihr den Verbrauch von Salzsäure in den kommenden Jahren intensiv beobachten – gerade falls ihr Partner unerwarteterweise verschwinden sollte.

Fia Meissner

 Etwas Heißem auf der Spur

Jedes Mal, wenn ich mir im Hochsommer bei herabgelassenen Rollläden oder aufgespanntem Regenschirm vergegenwärtige, dass das Leben in unseren versiegelten Städten auf entsetzlich wechselhafte Weise öde und klimatisch vollkommen unerträglich geworden ist, frage ich mich unwillkürlich: TUI bono?

Mark-Stefan Tietze

 Zero Punkte für den Underdog

Nach meinem Urlaub in Holstein möchte ich an dieser Stelle eine Lanze für die oft zu Unrecht belächelte Ostsee brechen. Jene, so heißt es, sei eigentlich gar kein richtiges Meer und habe ihre unwürdige Existenz bloß einer brackigen XXL-Schmelzwasserpfütze zu verdanken. Wellen und Brandung seien lächerlich, die Strände mickrig und das Leben unter Wasser mit der Artenvielfalt in einem Löschtümpel vergleichbar. Außerdem habe ein Gewässer, in das man vierhundert Meter hineinschwimmen und danach selbst als Siebenjähriger noch bequem stehen könne, das Prädikat »maritim« schlicht nicht verdient. Vorurteile, die ich nur zu gerne mit fantastischen Bildern und spektakulären Videos widerlegen würde. Doch daraus wird dieses Mal nichts. Leider habe ich meine kompletten Küsten-Campingferien aus Versehen im »Freibad am Kleinen Dieksee« verbracht und den Unterschied erst zu spät bemerkt!

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
Titanic unterwegs
18.09.2024 Bonn, Rheinbühne Thomas Gsella
18.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.09.2024 Berlin, Kulturstall auf dem Gutshof Britz Katharina Greve
19.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Hauck & Bauer