Inhalt der Printausgabe
Mai 2006
Die Allerunausstehlichste Ein unerledigter Fall in gebotener Kürze (Seite 1 von 2) |
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2002 erhält Juli Zeh, nach einer Gastdozentur am Leipziger Literaturinstitut, den Bremer Literaturpreis (Förderpreis), den Rauriser Literaturpreis sowie den Deutschen Bücherpreis, 2003 den Hölderlin-Förderpreis und den Ernst-Toller-Preis für ihren in 27 Sprachen übersetzten Roman »Adler und Engel«, der sich durch seine subtil-gewagte, in jedem Fall nahezu perfekte und mitunter hölderlinsche Sprache auszeichnet: »Mir wurde schlagartig klar, daß ich mich auf fatale Weise geirrt hatte … Manchmal, wenn ich in die Luft starrte, anstatt zu arbeiten, stellte ich mir zum Spaß vor, ihr perfekt rosafarbener Mund würde sich plötzlich verspannen und durch die aufeinandergepreßten Lippen würde sich aus ihrem Gesicht heraus eine dicke braune Wurst Scheiße schieben.« Im Jahr 2005 nimmt Juli Zeh (Schöffling-Verlag), »eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen ihrer Generation« (Schöffling-Verlag), den Literaturpreis der Bonner LESE entgegen, nachdem sie im Jahr zuvor mit dem Roman »Spieltrieb« eine apart artistische Mischung aus Nabokov und Musil abgeliefert hat: »Sie sah aus wie eine weißhäutige Carmen und führte heißes Blut in den Adern … Plötzlich klatschten seine Hände hart gegen ihre Stirn, er schob sie von sich und zog sich zurück, und als er seinen Schwanz gerade aus ihrem Gesicht herausgebracht hatte, spritzte er ab und traf sie mitten ins Gesicht.« |
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