Inhalt der Printausgabe

Februar 2006


Energie
– warum und wozu eigentlich?

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Längere Laufzeiten für Atombusen, einknickende Strommasten, ständig steigende Preise für Luxuslimousinen – die Energiekrise ist da! Aber was ist das eigentlich, diese Energie? Welche ist die beste? Welche kickt am dollsten, kostet am wenigsten und macht, daß die Vögel geil vom Himmel fallen? Wir checken das besser mal:

Kohle
Älteste Energie von der Welt (überhaupt). Gibt es als Schwarz-, Braun- und Haselnuß. Abgebaut wird sie im Tagebau mit großen Baggern mit Schaufeln so groß wie Einfamilienhäuser mit Vollausstattung und Gästeklo, die dann eins nach dem anderen abgerissen werden, damit der Bagger besser drankommt. Beliebter dagegen: der Untertagebau, bei dem sog. Flöze in Bergarbeitersiedlungen getrieben werden. Aus den Flözen holt man dann die Kohle und flözt sich anschließend mit einer Tonne Koks in die Disco.
Das finden wir gut: Eierbriketts aus Freilandhaltung sind ökologisch unbedenklich.
Das finden wir nicht gut:: Man muß ständig Leute in den Keller lassen (»Ich will Kohle sehen, aber dalli!«). Mehr Informationen unter www.http.org.com/kohle


Erdöl
Allerwichtigster Energieträger. Aus Erdöl kann man praktisch alles machen: Kaugummi, Eimer. Dann kann man den Kaugummi in den Eimer spucken, weswegen Erdöl eine sehr saubere Energiequelle ist. Beim Verbrennen entstehen sehr große Mengen Gift (engl. für Geschenk). Da freuen sich die Kinder, und die Oma fällt ins Koma.
Das finden wir gut: Läßt sich problemlos in Autos füllen und über weite Strecken transportieren.
Das finden wir nicht gut: Schmeckt nach Diesel.

Atomkraft
Beruht auf der sog. Kernspaltung. Je mehr Kerne gespalten werden, desto wärmer wird es (bis zu 10 000 Grad). Kann man sich vorstellen wie Holzhacken: Je mehr Holz (bzw. Kerne) man spaltet, desto wärmer (bzw. wärmer) wird es einem, und je mehr Kerner (Johannes B.) man spaltet, desto besser. Der Rest ist Physik.
Das finden wir gut: Verrückte Wissenschaftler in weißen Kitteln.
Das finden wir nicht gut: Verrückte Wissenschaftler in weißen Kitteln, die man mit spaltbarem Material hantieren läßt.

Erdgas
Wird in Luftballons gefüllt und macht die Stimme weg – das klingt vielleicht komisch! Wenn man Glück hat, wird man so rechtzeitig reanimiert, daß wenigstens ein paar Gehirnfunktionen noch gehen;
wenn nicht: ab in die »Schillerstraße« (Sat.1).
Das finden wir gut: Gibt’s auch für Hobbits (sog. Mittelerdgas).
Das finden wir nicht gut: Cordula Stratmann.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg