Inhalt der Printausgabe

Februar 2005


Krieg und Frieden
(Seite 2 von 4)

Grußwort
des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland
Prof. Dr. Horst Köhler

Liebe Landsleute, liebe Gäste aus dem In- und Ausland!
Am 8. Mai 2005 jährt sich die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht zum sechzigsten Mal. Aus diesem Anlaß wird es in den nächsten Monaten im ganzen Reich zu Festveranstaltungen kommen, die dieses historisch bedeutsamen Datums gedenken. Manche davon werden nachdenklich sein, andere wiederum langweilig oder zum Davonlaufen. Aus diesem Grunde ist der Bundesgrenzschutz angewiesen, Grenzdurchbrüche zu verhindern und nötigenfalls von der Schußwaffe Gebrauch zu machen.
Denn "60 Jahre Kriegsende" geht uns alle an. Ohne dieses Datum wäre Deutschland heute nicht das, was es ist: ein Land der begrenzten Möglichkeiten, in dem jeder Neger dem Sozialstaat mehr abnimmt, als Daimler-Crysler einzahlt. Daß Deutschland heute wieder friedlich im Kreise der Völkerfamilie das große Wort führen kann, ist zwar hauptsächlich dem heldenhaften deutschen Widerstand, aber durchaus auch den alliierten Befreiern zu danken, die unter Einsatz ihres Lebens meinem Vater die Hoden weggeschossen haben; allerdings erst nach meiner Zeugung. Gottseidank! Deshalb: Toleranz, Friedfertigkeit und Suspensorien zum Sonderpreis müssen auch und gerade in Zukunft zu den Leitmaximen deutscher Politik gehören.
Wenn in den nächsten Wochen und Monaten Gäste aus der ganzen Welt sowie den früheren Feindstaaten - was, nebenbei bemerkt, praktisch dasselbe ist - unser schönes Land besuchen, so werden sie ein Land erleben, in dem jeder Trottel Bundespräsident werden kann, wenn es dem Kapital in den Kram paßt. Ein Land, in dem Milch und Honig fließen - jedenfalls, wenn man die Kühlschranktür zu schnell aufreißt. Ein Land, in dem die Durchschnittstemperaturen fünfmal so schnell steigen wie die Reallöhne.
Ein Land mit Zukunft und Perspektive, jedenfalls für mich.
In diesem Sinne: Frohes Fest!


Herzlichst, Ihr

Horst Köhler


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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg