Inhalt der Printausgabe
Oktober 2004
Vom Fachmann für Kenner (Seite 13 von 16) |
Für Mutti Als das Telefon klingelte, wachte ich ein bißchen abergläubisch auf. Ich hatte nicht gut geschlafen und geträumt, Sex mit Dieter Bohlens vierzehnjähriger Freundin zu haben und daß plötzlich Dieter Bohlen ins Zimmer gekommen sei; und dann hatte ich noch geträumt, ich erhielte einen Anruf: jemand aus der Verwandtschaft sei gestorben - alles in allem ein eher unerfreulicher Traum. Ich wachte also vom Klingeln des Telefons auf, wartete benommen, wer um kurz nach neun anruft - und Mutti spricht mit ernster Stimme auf den Anrufbeantworter: Oliver, wenn du da bist, geh bitte ans Telefon. Was ist denn jetzt passiert, denke ich, erreiche das Telefon aber zu spät und rufe also alarmiert zu Hause an, wo allerdings nur mein Vater drangeht, weil meine Mutter ehrenamtlich im Frauenhaus arbeitet. Mein Vater ist ganz schön irritiert, daß ich so früh am Tag anrufe, und gibt mir die Telefonnummer des Frauenhauses; schon mehr nervös als benommen verwähle ich mich prompt und kriege so erst nach zwei Versuchen meine Mutter an den Hörer: Was denn um Himmels willen los sei? Und meine Mutter fragt: Oliver, du kennst dich doch mit Rechtschreibung aus. Heißt es "von uns als kleinem Verein" oder "von uns als kleiner Verein"? Oliver Nagel
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