Inhalt der Printausgabe
November 2004
Vom Fachmann für Kenner (Seite 15 von 16) |
Ein gutes Werk Ich wollte mich mehr engagieren und deshalb einen "Abend für Interessierte" von amnesty international besuchen. Um acht sollte es anfangen, ich kam um fünf nach acht. Da warteten schon zwei Leute vor dem Haus. Sie stritten lautstark darüber, ob Mitglieder von amnesty pünktlich sein müßten oder nicht. Der Punk mit grün gefärbten Haaren erklärte, daß man das nicht verlangen könne, schließlich machten die "dat hier für lau, ohne Kohle", und "bei basisdemokratischen Gruppen is dat eben 'n bißchen anders, weißte". Der bebrillte Student war total anderer Meinung. Er habe sich bemüht, pünktlich zu sein, und könne das dementsprechend auch von anderen erwarten. Währenddessen erschien ein älterer Herr, der am Eingang klingelte. Die Tür summte, er ging hinein. Wir stürmten beschämt hinterher. Drinnen saßen 15 Leute um einen Tisch, die von unserer Verspätung ziemlich genervt waren und davon, daß sie jetzt wieder von vorne anfangen konnten. amnesty ist übrigens kein bißchen basisdemokratisch, sondern streng hierarchisch durch die Zentrale in London organisiert, lernten wir. Der Student fragte dann, ob man "da eigentlich auch für Kohle" arbeiten könne. Claudia Römer
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