Inhalt der Printausgabe
Juli 2004
Vom Fachmann für Kenner (Seite 8 von 16) |
Das Aufpoppen Wie alte Stücke auf das Niveau unserer Zeit und also wieder auf Vordermann zu bringen sind, das wissen heute ausgeschlafene Regisseure auf großen Bühnen uns sehr eindringlich vor Augen zu führen. Gelingt aber dergleichen Aufmöbelung auch in der Welt der Musik, die wir so lieben? Läßt sich beispielsweise eine leicht angestaubte Klaviersonate von, sagen wir, dem alten Schubertfranz ebenso trefflich abstauben oder aufpeppen? Ich sage allen, die das hier lesen: Ja, das geht. Mit der entsprechenden Spezialtechnik geht das sogar sehr gut. Ein Computer, ein Analog-Modem und eine Hifi-Anlage, in die ein schöner Schubert-Schinken eingelegt ist - damit liegt man schon ganz goldrichtig. Wie aber nun? Was weiter? Zunächst muß alles eingeschaltet werden. Dann bereits drehe man den Lautstärkeregler des Modems soweit wie möglich auf und den der Anlage ungefähr auf mittel. Und nun beweise man mir, daß man ein Händchen hat, und starte exakt im selben Moment die Schubert-Sonate und die Einwahlprozedur des Modems ins Netz. Wenn man alles so gemacht hat, wie ich es gesagt habe, hört man jetzt a) die Schubert-Sonate und b) die Einwahlgeräusche vom Analog-Modem. Zusammen ergibt das eine aufregend moderne Mischung, die ganz schön reinhaut. Fast jeder alte Ton klingt wieder wie neu. Und mit ungewöhnlich langen oder besonders kuriosen Einwahlnummern läßt sich der Hörgenuß nach Belieben sogar ins fast Beliebige steigern. Claudio Gutteck
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