Inhalt der Printausgabe
September 2001
Vom Fachmann für Kenner (Seite 9 von 15) |
Wie ich das Internet erfand Warum kann man eigentlich nicht blitzschnell mit dem ganzen Erdball kommunizieren, weltweit wissenschaftliche Datenbanken durchsuchen oder auch ohne beschwerlichen Fußweg an Pornos kommen? So dachte ich eines Tages in den späten Siebzigern und versuchte zunächst, die Schreibmaschinen von mir und meinen Freunden mit Paketseil zu "vernetzen"; allein, die Idee floppte. Nicht weltumspannend genug war unser "Web", zumal das, was wir uns zu sagen hatten, auch in der großen Pause gesagt werden konnte. Durch Zufall entdeckte ich aber bald, daß sich zum Aufbau sogenannter "Telefonketten" das Telefonnetz nutzen ließ. Erstmals wandten wir diese Technik bei der klassenweiten Bekanntmachung von Claudia Siebels Geburtstagsparty an, der ersten übrigens, bei der Flaschendrehen gespielt werden sollte, ebenfalls bekannt als "Wahrheit oder Pflicht" (wie auch das supergeheime Paßwort lautete). Nachdem sich dieses Proto-Internet einmal bewährt hatte, ergab sich der Rest sozusagen von selbst, weshalb es am Tag nach der Party wie ein Lauffeuer rund um die Welt ging, daß Heike Schröder und ich, da wir nicht richtig hingeschaut hatten, wie Zungenkuß wirklich geht, in Ermangelung besseren Wissens unsere Zungen einfach weit aus dem Mund gestreckt und gegeneinander hatten klatschen lassen. Mark-Stefan Tietze
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