Inhalt der Printausgabe

Endlich Frieden!
Der Fünf-Punkte-Plan für den Nahen Osten
Immer wieder kommt es zu Knatsch zwischen Israelis und Palästinensern, wie die Vorkommnisse in und um Gaza zeigen. Warum? Manche Nahostexperten sagen: Der Orientale ist eben allergisch gegen Frieden. Andere sehen eine Beziehungsdynamik wie bei alten Ehepaaren: Eigentlich ist man gezwungen, auf engstem Raum miteinander auszukommen, macht sich aber lieber das Leben zur Hölle bzw. geht ständig in die Luft. Das muß nicht sein. Folgender Fünf-Punkte-Plan schafft endlich dauerhaften Frieden.


Wenn Kriege heutzutage am grünen Tisch geplant werden, warum nicht auch Frieden? Mit »Die Siedler von Catif«, dem Spiel des Jahres 2009, lernen die verfeindeten Gruppen, sich spielerisch ineinander hineinzuversetzen. Es geht darum, Straßen zu bauen, Siedlungen zu bauen, zu Städten zu erweitern oder wieder zu räumen, mit anderen Mitspielern Roh- oder Sprengstoffe zu handeln und schließlich die begehrten Siegpunkte einzustreichen. Und schon geht’s in die nächste Runde, getreu dem Motto: Runter vom Schlachtfeld, rauf aufs Spielfeld.

Schon immer waren die Palästinenser ein Volk der Tüftler, Heimwerker und Erfinder. Unter der Hamas-Regierung aber hat die Kunst des Selberbastelns von Raketen eine gewisse Meisterschaft erreicht, wenn auch Präzision und Reichweite manchmal noch zu wünschen übriglassen. Durch Einbindung in internationale Raumfahrtprogramme könnten es die Flugkörper demnächst vielleicht bis zum Mond schaffen. Oder punktgenau auf den Mars.


Im Nebel der Geschichte und erst recht im Pulverdampf eines aktuellen Konflikts fällt es oft sehr schwer, den anderen richtig wahrzunehmen, geschweige denn, sein Existenzrecht anzuerkennen. Vielleicht muß man manches erst einmal aussprechen lernen, um das dahinterstehende Konzept zu begreifen. Anschließend kann man dem anderen dann ein Existenzrecht als Todfeind zubilligen.

Wenn alle Stricke reißen und die Kämpfe trotz aller Bemühungen weiter eskalieren, sollte wenigstens dafür Sorge getragen werden, daß der Krieg in Zukunft weniger Opfer unter den Zivilisten fordert. Dazu treten auf beiden Seiten alle, Frauen und Kinder eingeschlossen, in Armee und Milizen ein; die Zivilbevölkerung wird aufgelöst und ist endlich aus dem Schneider!
Stephan Rürup / Mark-Stefan Tietze