Inhalt der Printausgabe

Die Täter

Gustav E. (67) legt im Mai 2007 die A5 zwischen Frankfurt und Darmstadt für zwei Stunden fast völlig lahm – bei 80 auf der linken Spur ist für die Feierabendpendler kein Durchkommen mehr! E. ist bei der Autobahnpolizei ein guter Bekannter: Mal nimmt er ein paar Pylonen mit, mal bremst er Kilometer vor der Ausfahrt auf Schrittempo ab. Für seine Opfer hat er nur Hohn übrig: „Eile mit Weile, reisen statt rasen!“
Peter F. (43) hatte sich schon so auf seine Erbschaft gefreut: ein schmuckes Einfamilienhaus in bester Stadtrandlage! Sein Vater Frieda F. dachte nicht daran, gab alles für teure Hüftoperationen, Nahrungsmittel und Heiz­decken aus, Peter F. erbte nur Schulden. Der Frankfurter Rechtsanwalt Gabi Huhn: „Ich bin zwischem dem 15.01. 2008 und dem 01.06.2017 nicht im Büro, werde Ihre Nachricht nach meiner Rückkehr beantworten.“
Magdeburg, Adolf-Hitler-Platz: Roswitha M. (32) ist nur auf einen Sprung in der Apotheke, um Medikamente für ihr krankes Kind einzukaufen. Im Fenster gegenüber liegt Klaus Graf Schenk von Koks, ruft sofort die Polizei an – die junge Frau steht im Halteverbot. Den Strafzettel über 15 Euro kann sie nicht zahlen, verschuldet sich total, steigt ab in die Prostitution. Elke Heidenreich: „Eine völlig konstruierte Geschichte mit viel Gefühl, die reine Kolportage – lesen!“
Der Entertainer Jopi H. (104) hatte sein Leben gelebt: Frauen, Erfolg, Kollaboration – verpaßt hatte er nichts. Als er mit 65 einen plötzlichen Hirntod stirbt, trauert Deutschland – doch sein Körper singt weiter, unternimmt ausgedehnte Tourneen, legt Garderobieren flach. Für Staatsanwalt Tetzlaff ein klarer Fall von Störung der Totenruhe: „Aber das alte Arschloch ist halt tot, was soll ich machen!“ Kommentar der „Witwe“ Simone R.: „Garderobieren? Dem werd’ ich…!“
Gärtner/Nagel

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Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Njamm, REWE!

Da lief uns ja das Wasser im Mund zusammen, als wir in einer Deiner Filialen mit dieser Werbung beschallt wurden: »Der Sommer schmeckt nach Heinz«. Mmmh! Nach welchem denn? Heinz Rühmann? Heinz Erhardt? Heinz Rudolf Kunze? Oder gar Karl-Heinz Rummenigge? Worauf wir danach aber komischerweise gar keinen Appetit mehr hatten, war Ketchup.

Im Anschluss an diesen Brief haben wir gleich noch ein paar weitere Erledigungen zu machen und freuen uns schon auf Durchsagen wie »Der Herbst schmeckt nach Stuhl« bei Ikea, »Der Herbst schmeckt nach Eicheln« im Gartencenter, »Der Herbst schmeckt nach getrockneten Ochsenschwänzen« im Tierfutterhandel oder »Der Herbst schmeckt nach Linoleum« im Baumarkt!

Deine Heinzelmäuse von Titanic

 Interessant, was Sie da sagten, Erling Haaland (Manchester City)!

»Die besten Spieler sind die besten in den einfachsten Dingen. Mit der rechten Hand berühren und mit der linken passen. Das ist das Wichtigste. Pep sagt das immer wieder zu mir.«

Mit welcher Hand man dann das Tor erzielt, ist egal, meint im Gedenken an Diego Maradona Titanic

 Mal halblang, Polizei Düsseldorf!

Irgendwie war ja zu erwarten, dass Du Dich in Deinen Ermittlungen zum Anschlag in Solingen von rassistischen Debatten und wütenden Rufen nach Massenabschiebungen beeinflussen lässt. Wenn Du in einem Aufruf an die Bevölkerung aber auch noch um »Angaben zur Herkunft der abgebildeten Regenjacke« bittest – gehst Du damit nicht ein bisschen zu weit?

Deine Sittenwächterin von der Titanic

 Bitte schön, Annika Stechemesser!

Sie sind Klimaforscherin in Potsdam, wurden in der Frankfurter Rundschau am Tag nach den brisanten Landtagswahlen zum Thema »effektiver Klimaschutz« interviewt, und da wir heute auf keinen Fall Witze mit Namen machen wollen, lassen wir das einfach mal so stechen, äh, stehen!

Ganz lieb grüßt Ihre Titanic

 Wenn Sie, Micky Beisenherz,

als Autor des »Dschungelcamps« gedacht hatten, Sie könnten dessen Insass/innen mit einer Scherzfrage aus der Mottenkiste zu der Ihnen genehmen Antwort animieren, dann waren Sie aber so was von schief gewickelt; die RTL-»Legenden« wollten Ihnen nämlich partout nicht den Gefallen tun, auf die Frage, womit sich Ornitholog/innen beschäftigten, einfach und platterdings »mit Vögeln« zu antworten.

Stattdessen kamen: »Was ist das denn?« oder »What the fuck …?«. Dafür zu sorgen, dass so aus Ahnungslosigkeit ein Akt des Widerstands gegen Ihre idiotische Fangfrage wurde, das soll Ihnen, Beisenherz, erst mal jemand nachmachen.

Mit der Ihnen gebührenden Hochachtung: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Alle meine Aversionen

Was ich überhaupt nicht schätze:
»Mädchen, ich erklär dir ...«-Sätze.

Was ich nicht so super finde:
Bluten ohne Monatsbinde.

Was ich gar nicht leiden kann:
Sex mit einem Staatstyrann.

Den Rest, auch Alkoholkonzerne,
mag ich eigentlich ganz gerne.

Ella Carina Werner

 Unangenehm

Auch im Darkroom gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Sebastian Maschuw

 Im Unterzucker

Wenn man sich bei seinem Lieblingsitaliener keine Pizza bestellen kann, weil man nicht alle Vespas auf den Fotos gefunden hat – liegt das dann am nicht bestandenen Turin-Test?

Lara Wagner

 Schrödingers Ruhebereich

Wenn es im Abteil so still ist, dass ein Fahrgast einschläft und dann übertrieben laut schnarcht.

Loreen Bauer

 Aus der militärgeschichtlichen Forschung

Feldjäger sind auch nur Sammler.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
Titanic unterwegs
05.10.2024 Kassel, TiF Max Goldt
05.10.2024 Berlin, Künstlerhof / Buchhändlerkeller Alt Lietzow Christian Y. Schmidt
06.10.2024 Berlin, Schloßparktheater Max Goldt
06.10.2024 Hannover, Pavillon Hauck & Bauer