Vom Fachmann für Kenner | November 2023


Mehr nicht

Tätowieren ist das Kinderschminken für Erwachsene.

Theobald Fuchs

Bilden Sie mal einen Satz mit »Litotes«

Der Kampfsportler, der dort in Not is,
kann nich Bruce Lee sein, weil Li tot es.

Wieland Schwanebeck

Pressemitteilung des Vatikans

»Die Judas-Biografie erscheint im Verlag Kiepenheuer & Snitch.«

Martin Weidauer

Wenn dann so, daß man es nicht mehr mitbekommt

Ich will es natürlich nicht drauf anlegen, aber ich würde gerne wissen, wie ein Kannibale meinen Nutriscore einstufen würde.

Sebastian Maschuw

Binge-Watching

bedeutet, mehrere Folgen einer Serie hintereinander zu sehen. Das Zurückspulen an eine Stelle, die einem von gestern abend bekannt vorkommt, dann zwanzig Minuten weiterzuschauen, bevor man wieder einschläft, heißt Binge-Sleeping.

Miriam Wurster

Jugendsünde, keine Reue

Vor längerer Zeit, wir waren auf dem Weg nach Frankreich, durchquerten wir des Nachts mit dem Pkw die Schweiz. Kurz bevor wir dieses Land bei Tagesanbruch nach ereignislosem Transit schon wieder verließen, riefen uns die Grenzanlagen ins Bewusstsein: Wir hatten in adoleszenter Wurschtigkeit vergessen, Maut zu entrichten! Ohne uns etwas von unserer plötzlichen Nervosität anmerken zu lassen, fuhren wir durch die unerwartet kurvenreichen, parkhausartigen Kontrollanlagen, fest entschlossen, uns nur von einem Schlagbaum oder sonstigen physikalischen Hindernissen (Gendarm? Gar Munition?) stoppen zu lassen. Doch schon waren wir unbehelligt und erleichtert in Italien, dem letzten Durchgangsland unseres Weges. Wie ich mich heute an diese Geschichte erinnere, fällt mir auf: Wir entdeckten damals das Njet in Vignette.

Andreas Lugauer

Biografie eines Pädiaters

Pflaster pflastern seinen Weg.

Ingo Krämer

Zeitverschwendung

Die größte Enttäuschung der letzten Zeit war das Seminar »Hilfe bei chronischem Verwechseln von Maßeinheiten«. Der Unsinn hat mich neunzig Schüttraummeter meines Lebens gekostet!

Leo Riegel

Good to know

Auch unter Echsenmenschen
gibt’s sexuell High Tension.

Ella Carina Werner

Mehr Transparenz

Bei diesem Tarifdschungel im öffentlichen Nahverkehr blickt niemand mehr durch. Bundesweit sollte Schwarzfahren 49 Euro kosten.

Uwe Becker

Schön verschwommen

Weil man mit einer Lesebrille selbstredend nur im Nahbereich scharf sieht, nutze ich das Schmuckstück neben Bildschirmarbeit und Lektüre mittlerweile auch im Großraumbüro, bei Familienfeiern und auf Streifzügen durch die Nachbarschaft. Seit ich die Stimmen der verzerrt in der Ferne winkenden Schemen auch noch mit Ohrstöpseln dämpfe, verläuft mein entspannter Alltag wie unter einer portablen Sicht- und Schallschutzglocke. Schon witzig, die Sache mit den Senioren-Hilfsmitteln: Anfangs sperrt man sich mit aller Macht dagegen und erst nachdem sich einem die Vorzüge erschlossen haben, weiß man gar nicht, wie man je ohne sie auskam.

Patric Hemgesberg

Melancholie im Hunsrück

So wie Lotte und Werther bei Goethe am Fenster ein Gewitter betrachten und »Klopstock!« sagen, stehen wir heute am Waldrand und sagen: »Bob Ross!«

Frank Jakubzik

Bestrickend

Es gibt Leute, die den ganzen Tag damit nerven, was sie so wollen. Denen sei bitte nach Art der alten weißen Männer beschieden: Das Leben ist kein Wolllädchen!

Mark-Stefan Tietze

Nicht mehr zeitgemäß

Es tut mir leid, dass wir auch an dieser Stelle in die Sprache eingreifen müssen, aber im Land der Deutschen Bahn kann »zügig« kein Synonym für »schnell« bleiben.

Cornelius W. M. Oettle

Frage an die Community

Erweisen Furries auf dem CSD der Schwulenbewegung einen Bärendienst?

Karl Franz

Achtung: Achtsamkeit!

»Achtsamkeit zu üben ist wichtig, und man kann im Alltag problemlos Momente finden, in denen es möglich ist, für zwei, drei Minuten die Augen zu schließen und sich ganz auf den Atem zu konzentrieren. Ich mache das immer wieder bei der Arbeit.« — »Was?! Aber du bist Busfahrer!«

Jürgen Miedl

Märchenhaft

Vor einiger Zeit bescherte mir ein verschlagener Algorithmus folgenden wiederholten Werbehinweis: »Vor 1984 geboren? Dieser Trick macht die Beerdigung kostenlos.« Dahinter verbarg sich wohl eine Sterbegeldversicherung. Die Masche kam mir irgendwie bekannt vor. Und jetzt weiß ich auch, woher: Hans im Glück. »Hey, Du schleppst einen Goldklumpen mit Dir herum? Mit diesem Trick vermeidest Du Rückenprobleme.«

Norbert Behr

Vom Wutzbürgertum

Dass die Deutsche Bahn scheint’s die Abteilwagen abgeschafft hat, hat zur Folge, dass sich die Chance vergrößert, die Mitreisenden nicht nur zu hören, sondern sie auch zu riechen, etwa wenn sie, übrigens ganz unabhängig von Herkunft und Kultur, Knoblauchtunke essen. Als auf einer Fahrt ins Fränkische das heißgeliebte Stoffschwein des Jüngsten im Gepäckfach geblieben war und, weil der ICE in Wien Endstation hatte, Kollege Ziegelwagner alarmiert wurde, der, weil abwesend, seinen uns ganz unbekannten, überragend feinen Freund Fiedler dazu brachte, um Mitternacht zum Hauptbahnhof zu fahren und einen Kinderrucksack aus Wagen 24 zu retten, waren Freude und Dankbarkeit entsprechend riesig: dass wirklich einer die Sau aus dem Zug holt!

Stefan Gärtner

Unter Golems

»Ich sag immer: Lehm und Lehm lassen.«

Daniel Sibbe

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ganz, ganz sicher, unbekannter Ingenieur aus Mittelsachsen,

dass Du Deine Verteidigungsstrategie nicht überdenken willst? Unter uns, es klingt schon heftig, was Dir so alles vorgeworfen wird: Nach einem Crash sollst Du einem anderen Verkehrsteilnehmer gegenüber handgreiflich geworden sein, nur um dann Reißaus zu nehmen, als der Dir mit der Polizei kommen wollte.

Die beim wackeren Rückzug geäußerten Schmähungen, für die Du nun blechen sollst, wolltest Du vor dem Amtsgericht Freiberg dann aber doch nicht auf Dir sitzen lassen. Weder »Judensau« noch »Heil Hitler« willst Du gerufen haben, sondern lediglich »Du Sau« und »Fei bitter«. Magst Du das nicht noch mal mit Deinem Rechtsbeistand durchsprechen? Hast Du im fraglichen Moment nicht vielleicht doch eher Deinen Unmut über das wenig höfische Verhalten des anderen Verkehrsteilnehmers (»Kein Ritter!«) geäußert, hattest Deinen im selben Moment beschlossenen Abschied von den sozialen Medien (»Bye, Twitter!«) im Sinn, oder hast gar Deiner verspäteten Freude über die olympische Bronzemedaille des deutschen Ruder-Achters von 1936 (»Geil, Dritter!«) Ausdruck verliehen?

Nein? Du bleibst dabei? Und würdest dafür sogar ins Gefängnis gehen (»Fein, Gitter!«)?

Davor hat fast schon wieder Respekt: Titanic

 Sie, Romancier Robert Habeck,

Sie, Romancier Robert Habeck,

nehmen Ihren Nebenjob als Wirtschaftsminister wohl sehr ernst! So ernst, dass Sie durch eine Neuauflage Ihres zusammen mit Ihrer Ehefrau verfassten Romans »Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf« versuchen, fast im Alleingang dem darniederliegenden Literaturmarkt auf die Sprünge zu helfen. Könnten Sie sich als Nächstes das Zeitschriftensterben vorknöpfen?

Fragt Titanic

 Damit hast Du nicht gerechnet, »Zeit online«!

Als Du fragtest: »Wie gut sind Sie in Mathe?«, wolltest Du uns da wieder einmal für dumm verkaufen? Logisch wissen wir, dass bei dieser einzigen Aufgabe, die Du uns gestellt hast (Z+), erstens der zweite Summand und zweitens der Mehrwert fehlt.

Bitte nachbessern: Titanic

 Keine Übertreibung, Mathias Richling,

sei die Behauptung, dass die Ampel »einen desaströsen Eindruck bei jedermann« hinterlasse, denn in den vielen Jahren Ihrer Karriere, so schilderten Sie’s den Stuttgarter Nachrichten, hätten Sie es noch nie erlebt, »dass ohne jegliche pointierte Bemerkung allein die bloße Nennung des Namens Ricarda Lang ein brüllendes Gelächter auslöst«.

Aber was bedeutet das? »Das bedeutet ja aber, zu Mitgliedern der aktuellen Bundesregierung muss man sich nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen.« Nun beruhigt uns einerseits, dass Ihr Publikum, das sich an Ihren Parodien von Helmut Kohl und Edmund Stoiber erfreut, wohl immerhin weiß, wer Ricarda Lang ist. Als beunruhigend empfinden wir hingegen, dass offenbar Sie nicht wissen, dass Lang gar kein Mitglied der aktuellen Bundesregierung ist.

Muss sich dazu nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen: Titanic

 Huhu, »HNA« (»Hessische/Niedersächsische Allgemeine«)!

Mit großer Verblüffung lesen wir bei Dir in einem Testbericht: »Frischkäse ist kaum aus einem Haushalt in Deutschland wegzudenken.«

Och, Menno! Warum denn nicht? Und wenn wir uns nun ganz doll anstrengen? Wollen wir es denn, HNA, einmal gemeinsam versuchen? Also: Augen schließen, konzentrieren und – Achtung: hui! – weg damit! Uuuund: Futschikato! Einfach aus dem eigenen Haushalt weggedacht. Und war doch überhaupt nicht schlimm, oder?

Es dankt für die erfolgreiche Zusammenarbeit und hofft, einen kleinen Denkanstoß gegeben zu haben, wenn nicht gar einen Wegdenkanstoß: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dilemma

Zum Einschlafen Lämmer zählen und sich täglich über einen neuen Rekord freuen.

Michael Höfler

 Hellseherisch

Morgen ist einfach nicht mein Tag.

Theo Matthies

 Nachwuchs

Den werdenden Eltern, die es genau mögen, empfehle ich meinen Babynamensvorschlag: Dean Norman.

Alice Brücher-Herpel

 Süße Erkenntnis

Für jemanden, der Pfirsich liebt, aber Maracuja hasst, hält die Welt viele Enttäuschungen bereit.

Karl Franz

 3:6, 6:7, 0:6

Der Volontär in der Konferenz der Sportredaktion auf die Bitte, seine Story in drei Sätzen zu erzählen.

Ronnie Zumbühl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
05.12.2023 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview« mit Stargast Til Mette
06.12.2023 Oldenburg, Wilhelm 13 Bernd Eilert mit Sandra Kegel und Klaus Modick
06.12.2023 Berlin, Das ERNST Hauck & Bauer mit Kristof Magnusson
07.12.2023 Bad Homburg, Kulturzentrum Englische Kirche Pit Knorr & Die Eiligen Drei Könige