Vom Fachmann für Kenner | Juni 2023


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Das ZDF hat meine Idee »1,2 oder 2 – das tendenziöse Kinderquiz« leider abgelehnt.

Rick Nikolaizig

Bilden Sie mal einen Satz mit Chapeau & Swansea

’s is klar, dass isch nisch nüschtern bin, Chapeau schon Swansea Schnäpse drin!

Cornelius W. M. Oettle

Wie damals

Manche Dinge ändern sich nie: Besuch bei Mutter, grußlos drückt sie mir einen Pager in die Hand: »Vibriert, wenn’s Abendessen fertig ist.« Ich verziehe mich – wie immer – auf mein altes Zimmer, Mutter schläft bei Marillenbrand und Fischlis vor dem Fernseher ein, ich gehe hungrig ins Bett. Am nächsten Morgen dann Froschlaich stehlen am alten Löschwasserteich und anschließende Heimfahrt – schön!

Leo Riegel

Haarverlustangst

Besonders mitleiderregend ist das relativ junge Phänomen der Seitenglatze. Diesen bedauernswerten überwiegend jungen Männern fällt alles Haar um den Kopf herum aus, übrig bleibt lediglich ein vogelnesthafter Restbestand, den sie, ob aus Trauer oder Trotz, oftmals wachsen lassen und mittels Haargel oder -spray verzweifelt in Form zu bringen versuchen.

Henning Christiansen

Autobiografie

Ich fahre seit dreißig Jahren Auto. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen. Es ist ein laufendes Verfahren.

Luz Laky

Babylonische Bewerbungsverwirrung

»Ich finde einfach keinen guten Job. Dabei spreche ich fünf Fremdsprachen fließend!«
»Das ist wirklich seltsam. Welche Fremdsprachen beherrscht du denn?«
»Klingonisch, Dothrakisch, Hochelbisch, Neusprech und Hakarackalacki.«
»Hakarackalacki?«
»Die habe ich selbst erfunden.«

Jürgen Miedl

Auch richtig

Ich zumindest finde, man sollte nicht mit Steinen werfen, egal in welchem Haus man sitzt.

Sebastian Maschuw

Body Positivity

Kürzlich habe ich von einem Mordfall in einem Fitnesscenter gelesen. Stolz schaute ich an mir herunter und kam zum Befund: Mein Körper ist mein Tempel Alibi.

Ronnie Zumbühl

Büchsenzipfel

Meine Damen und Herren, Sie werden es nicht glauben, aber ich schwöre, dass es so ist. Von vorne: Nach meiner Zeit bei diesem Magazin, das im Herzen der westlichen Zivilisation hergestellt wird (Frankfurt a. M.), kamen meine Frau und ich auf die glänzende Idee, uns in einer idyllischeren, ruhigeren Gegend niederzulassen. Schließlich verantworten wir eine Familie, und Kinder brauchen, glaubt man Stefan Gärtner (oder war’s Peter Wohlleben?), das Naturerlebnis. Eine Mietwohnung am Münchner Stadtrand (aber noch München-Stadt!) ward gefunden – und jetzt hausen wir hier. Im bekloppten Mittelalter! Denn nun zu dem, was ich, wie ich Ihnen schwöre, mir nicht ausdenke: Wenn hier ein Kind auf die Welt kommt, stellen die Leute, es handelt sich um Bayern, naturgemäß eine Art Maibaum auf, wo die wichtigsten Eckdaten zum Spross draufstehen: Name, Termin, Gewicht und Größe. So weit, so gut. Aber jetzt: Wenn das Kind ein Mädchen ist, hängen Freunde und Verwandte Blechbüchsen ans Haus der jungen Familie und schreiben groß »BÜCHSENMACHEREI« hin. Wer braucht da, möchte ich Sie fragen, noch die Taliban? Ist das Baby ein Bub, wird »Zipfelmacherei« hingepinselt – und zum Glück weiß ich noch nicht, was für Gegenstände dann am Gartenzaun angebracht werden. Jedenfalls: Wenn Sie von einer 4-Zimmer-Wohnung wissen, die in Frankfurt ab Ende des Jahres frei wird, melden Sie sich mit der Chiffre »Büchsenzipfel« bitte bei der Redaktion. Vielen Dank!

Moritz Hürtgen

Brennende Frage:

Wenn eine solarbetriebene Gartenlaterne nur mittelmäßig funktioniert, wie die, die ich mir letztens zugelegt habe, ist das dann eine Solalalaterne?

Meggie Christoph

Aus dem Kochbuch des Flexikannibalen

Lehrers Kind und Pfarrers Vieh
Gebraten: gern.
Gedünstet? Nie!

Mark-Stefan Tietze

In der Endzeit-Bäckerei

Auf einer Seite der Theke eine müde Frau mit Brot, auf der anderen Seite eine fürnehme alte Dame mit Geld. Fragt die Frau mit dem Brot: »Wollnses gschniddnä?« Sagt die Dame mit Geld: »Nein, das ist das einzige Vergnügen, das uns daheim geblieben ist: Brot schneiden.« Darauf die Brotfrau noch müder: »Ja, da weiß man, was man hat.« (Vielleicht nicht wirklich so geschehen, aber es kam definitiv kein Brot zu Schaden.)

Theobald Fuchs

Der Kult-Comic aus dem Kreißsaal:

»Asterix und Obstetrix«

Fabio Kühnemuth

Buchtitel

Da ich die Absicht eines befreundeten Autors, seinen neuen Roman »Kommt mir irgendwie bekannt vor« zu nennen, mit einem abschätzigen »Das sieht dir ähnlich« kommentierte, möchte er das Werk nun doch lieber »Das sieht dir ähnlich« taufen. Kommt mir irgendwie bekannt vor.

Andreas Maier

Schlecker-Frau

Erst freute ich mich darüber, wie zuvorkommend meine Gattin nach dem Dessert meinen cremebehafteten Puddingdeckel einsammelte, aber bei näherer Betrachtung entpuppte es sich als reines Ableckmanöver.

Lukas Haberland

Geschäftsidee

Lorenz Knabberbox – die Hose! Mit acht nachfüllbaren Taschen pro Hosenbein bist du der König auf jeder Party! In sämtlichen Farben für jeden Anlass (Kommunion, Hochzeit, Trauerfeier).

Urs Freytag

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg