Vom Fachmann für Kenner | Februar 2023


Mit Dank an Adolf Dassler

Um meine Jogging-Strecken auszumessen, habe ich mir auf dem Smartphone eine Lauf-App von Adidas installiert, die mir prompt vorschlug, dem »Adiclub« beizutreten. Dem Vorschlag gefolgt bin ich zwar nicht, aber mit »Adiclub« habe ich jetzt endlich einen schönen Kosenamen für die AfD.

Cornelius W.M. Oettle

Unverständlich

Ich muss mir angewöhnen, Notizen so zu formulieren, dass ich später auch weiß, was damit gemeint war. Seit Tagen rätsele ich über das Post-it auf meinem Schreibtisch: »Heute: Mammutaufgabe wuppen!«

Leo Riegel

Ideenparkplatz

Da ich dieses Wortspiel trotz intensiven Googelns (also trotz des Lesens der ganzen ersten Seite der Suchergebnisse) nicht im Netz gefunden habe, möchte ich es an dieser Stelle veröffentlichen. Sobald es dann ein Kosmetikkonzern für sein Hautpflegeprodukt verwendet (und das wird bei dieser so naheliegenden Idee sicher irgendwann passieren), kann ich mich urheberrechtlich in eine finanziell abgesicherte Existenz klagen. Achtung, jetzt ko

Lasst mich in Ruhe!

Sollten jemals Zeitreisen möglich sein, müsste man fast Mitleid mit dem jungen Hitler haben. Ohne etwas getan zu haben, würde er in ständiger Angst leben, weil andauernd Fremde versuchten, ihn umzubringen.

Karl Franz

Täter-Opfer-Umkehr

Nächte im Krankenhaus sind nie besonders schön. Diesmal aber war es der reine Horror. Mein hochmodernes Bett ließ sich nicht um einen Millimeter verstellen, egal, wie oft und wie verzweifelt ich immer wieder auf die Tasten der Fernbedienung drückte. Und die Tatsache, dass alle paar Minuten eine arme Seele im Nebenzimmer vor Schmerzen laut schrie und jammerte, machte die Situation nicht besser. Am nächsten Morgen klärte mich das Pflegepersonal darüber auf, dass ich nicht zu dumm zum Drücken einer Taste sei, sondern dass es sich einfach um die falsche Fernbedienung gehandelt habe, nämlich um die eines anderen Bettes! Jetzt finde ich: Auch wenn man frisch operiert die ganze Nacht komplett ferngesteuert in seinem Bett hin- und her- und hoch- und runtergefahren wird, ist das noch lange kein Grund, so zu schreien, dass die anderen Patienten nicht schlafen können.

Martina Werner

Taktik für 8

Besuch bei Tante und Onkel, beide sehr betagt. Beim Scrabblespiel liegen sie zu Beginn etwas zurück, es fallen ihnen nur kurze Worte wie »EIN« ein. Nach dem abgeschmetterten Versuch, den schon daliegenden Artikel »DER« in das zusammenhängende Wort »DERRABE« zu verwandeln, bekommt das Spiel eine Wendung: Die Senioren entdecken den S-Buchstaben und den Genitiv für sich und heimsen viele Punkte ein mit »MOPSES«, »STRUMPFLOCHS«, »RATTENZAHNS«, alles ist wieder offen …

Miriam Wurster

Neuer schwäbischer Leitspruch

Aufgrund von Inflation und Immobilienwahnsinn heißt es im Jahr 2022 nicht mehr »Schaffe, schaffe, Häusle baue«, sondern: »Schaffe, schaffe, schaffe, schaffe, im Lotto gwinne, an Haufa Kohle erbe, klug inveschtiere und viel Glück hobe, Versicherungsbetrug mache, a Bank überfalle, a Niere verkaufe, weiterschaffe, dann vielleicht a klitzeklois Häusle baue (w

Konsequent

Wer Ananas sagt, muss auch Abnabnabs sagen!

Daniel Sibbe

Timing

Hätten die Interpreten des kontroversen Sommerhits »Layla« das Lied während des Lockdowns 2021 veröffentlicht, wäre die Wirkung aufgrund geschlossener Diskotheken und Bierzelte sicherlich verpufft.

Ingo Krämer

False friends

Trauermücken trifft man eher in Zimmerpflanzen als auf Friedhöfen an.

Melanie Manthey

Der Weg ist das Nicht-Ziel

Im Zen-Buddhismus soll man ja gerade nichts wollen, aber ich würde eines Tages schon gern die erleuchtete Gelassenheit erlangen, die mir aus heiterem Himmel ein stark betrunkener Zen-Meister an der Nachtbushaltestelle vorführte. Die Bustür öffnete sich und ließ eisige Luft hinein sowie die gelallte Frage: »Wohin fä

Namhaft

Diskutierte kürzlich mit Leuten über problematische Vornamen. Erinnerte mich dabei an einen sehr sympathischen Adolf aus Studienzeiten, der seinen Vornamen von selbstverständlich äußerst problematischen, nämlich rigiden und rückwärtsgewandten Eltern erhalten hatte. Mit denen soll er jedoch ab der frühen Pubertät dauerhaft im Streit gelegen haben, gewissermaßen in der gesamten Adolfeszenz.

Mark-Stefan Tietze

Waldbaderegel Nr. 1

Nicht vom Waldrand springen!

Tom Breitenfeldt

Achtsamkeit

Lebe so, dass du all deine Badutensilien auf dem Badewannenrand unterbringen kannst, ohne sie bei jedem falschen Schritt umzu-aaaah, aua, fuckzement!

Tina Manske

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg