Vom Fachmann für Kenner | Oktober 2017


Undankbar

Ich bin stets bemüht, meinen Gästen ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, aber sobald ich sie mit den Worten »Willkommen in meinem bescheidenen Heim« begrüße, fängt die Mehrheit der Kinder an zu weinen.

Nick Hertzberg

Pech gehabt

Als ich jung war, da wollte ich später einmal um keinen Preis einen Nine-to-five-Job haben. Leider ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen, denn heute gehe ich einem Acht-bis-es-wird-ein-bißchen-später-Job nach.

Tibor Rácskai

Unter Dichtern

»Darf ich Ihnen das lyrische Du anbieten?«

Daniel Sibbe

Mediziner unter sich

Dr. A: Also, ich finde, man muß seinen Patienten ganzheitlich sehen.
Dr. B: Ach, Herr Kollege. Menschen sind doch auch nur so was Zusammengeficktes.

Christian Y. Schmidt

Das halbe Leben

Mein Nachbar putzt zwar nicht besonders gerne, aber er ist extrem ordentlich. Wenn nicht alle Staubmäuse parallel zur Fußbodenleiste ausgerichtet liegen, wird er schnell sehr unruhig.

Karsten Wollny

Frage

Sollte man sich wundern, wenn auf dem Spielplatz nur fünf Kinder hin und her tollen, auf den Bänken aber dreizehn Erwachsene sitzen?

Konstantin Hitscher

Hab mir was gegönnt

Beim Ausprobieren eines neueröffneten Schnellrestaurants stellte ich fest, daß die Burritos dort zwar exzellent, die dazu gereichten Chips jedoch leider wie schweißgetränktes Heu schmeckten, weshalb ich mir vornahm, beim nächsten Mal keine Beilagen mehr zu ordern. Dieses Vorhaben beim zweiten Besuch umsetzend, fiel mir auf, daß der Menüpreis für einen Burrito mit Getränk und Chips niedriger war als jener, den ich schließlich für dasselbe ohne Chips bezahlte. Das war es mir aber auch wert.

Cornelius W. M. Oettle

Orthopädische Weisheit

Besser ein Hohlkreuz als gar nicht religiös.

Dorthe Landschulz

Beruhigend

Das erste Jahr Arbeitslosigkeit fühlt sich in bezug auf die Eß- und Trinkgewohnheiten sowie den Schlafrhythmus auch nicht anders an als das 12. Semester Soziologie.

Matthias Stangel

Schwungtatschen, das

Hierunter versteht man die ausladenden, überschießenden, zu gleichen Teilen verärgert, verzweifelt und verkrampft um Eleganz bemüht wirkenden Bewegungen, mit denen ältere Menschen ihre Smartphones bedienen.

Robert von Cube

Statt »Generation Y«

Alternative Sammelbezeichnung für Menschen wie mich, die um das Jahr 1990 geboren wurden: »Diddl Natives«.

Fabio Kühnemuth

Kluge Männer, große Köpfe

Am CDU-Wahlkampfstand steht ein Mann. Er ist alt und trägt zwei Hüte. Er fragt: »Seid Ihr in der Jungen Union?« – »Nein, Sie?« – »Na, hört mal, ich bin seit 1953 in der CDU. Damals, ja, da war ich noch in der Jungen Union, aber irgendwann ham die mich rausjeschmissen. Is ja auch richtig so. Sonst haben wir irgendwann noch die Hundertzehnjährjen da drin, dat jeht ja auch nicht.« Er habe Konrad Adenauer noch persönlich erlebt: »Toller Mann«, leider »Bonbonkopf«. Aber der habe immerhin ganz toll frei gesprochen, ganz »ohne Konzept«, und sich auch nicht von den frechen Protestlern fertigmachen lassen. Dann kommt der Bus.

Adrian Schulz

Natürlich frischer Biergenuß

Wär mein Bier so wie das Meer,
wär’s lau und blau und niemals leer.

Torsten Wolff

DIY

Mein Freund hatte mir dringend zum Erwerb eines alten VW Käfer geraten. Das einzige Auto, an dem man noch alles selbst reparieren könne. Was für ein leeres Versprechen, wie weit von der Realität entfernt: Der Wagen ging noch nicht einmal kaputt.

Robert Spranger

Zusammenräumen!

Aus der Dienstanweisung für Therapiegespräche mit Messies: Niemals Dinge im Raum stehenlassen!

Bertold Hauser

Heimweh

Als ich nach zwei Wochen Urlaub zurück nach Hause kam, erwartete mich dort schon meine Betriebskostenabrechnung ganz vorfreudig, und das, obwohl sie genau wußte, was drinsteht.

Dominik Wachsmann

Fundstücke

Festzustellen, daß die eigene Garderobe immer mehr aus den von Exliebhabern vergessenen oder ebendiesen dreist gemopsten Kleidungsstücken zu bestehen sich anschickt – das ist bestimmt auch Hinweis für irgendeinen Trend. Matthias Horx, übernehmen Sie!

Leo Fischer

Life-Hack für Vielfahrer

Beim nächsten Junggesellenabschied, der »Kleiner Feigling« im ICE verkaufen will, einfach die Gewerbeaufsicht rufen.

Fabian Navarro

Maschinelles Lernen

Je öfter ich, um mich als Mensch auszuweisen, auf diesen Testbildern die Felder mit Autos, Verkehrszeichen u.ä. anklicken muß, um so besser erledigt dies mein Kleinhirn, sprich: der Bot in mir.

Michael Höfler

Technisch machbar

»Remove and replace with silence« – im Videoschnittprogramm ist möglich, was ich mir im richtigen Leben schon lange wünsche.

Helene Bockhorst

Trost mobil

Ich finde es schön, zuzusehen, wenn Menschen, die alleine im Restaurant essen, wohlgefüllten Mundes mit ihrem Smartphone sprechen, während sie die Spaghetti ums Messer wickeln. Dann weiß ich, daß sie nicht komplett vereinsamt sind.

Theobald Fuchs

Auf gute Nachbarschaft

Neulich bekam ich einen Brief vom Vermieter: Bei mir im Haus komme es zu »lautstarken Trinkgelagen«. Leider stand nicht drin, wann das nächste stattfindet.

Ringo Trutschke

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Huhu, »HNA« (»Hessische/Niedersächsische Allgemeine«)!

Mit großer Verblüffung lesen wir bei Dir in einem Testbericht: »Frischkäse ist kaum aus einem Haushalt in Deutschland wegzudenken.«

Och, Menno! Warum denn nicht? Und wenn wir uns nun ganz doll anstrengen? Wollen wir es denn, HNA, einmal gemeinsam versuchen? Also: Augen schließen, konzentrieren und – Achtung: hui! – weg damit! Uuuund: Futschikato! Einfach aus dem eigenen Haushalt weggedacht. Und war doch überhaupt nicht schlimm, oder?

Es dankt für die erfolgreiche Zusammenarbeit und hofft, einen kleinen Denkanstoß gegeben zu haben, wenn nicht gar einen Wegdenkanstoß: Titanic

 Ganz, ganz sicher, unbekannter Ingenieur aus Mittelsachsen,

dass Du Deine Verteidigungsstrategie nicht überdenken willst? Unter uns, es klingt schon heftig, was Dir so alles vorgeworfen wird: Nach einem Crash sollst Du einem anderen Verkehrsteilnehmer gegenüber handgreiflich geworden sein, nur um dann Reißaus zu nehmen, als der Dir mit der Polizei kommen wollte.

Die beim wackeren Rückzug geäußerten Schmähungen, für die Du nun blechen sollst, wolltest Du vor dem Amtsgericht Freiberg dann aber doch nicht auf Dir sitzen lassen. Weder »Judensau« noch »Heil Hitler« willst Du gerufen haben, sondern lediglich »Du Sau« und »Fei bitter«. Magst Du das nicht noch mal mit Deinem Rechtsbeistand durchsprechen? Hast Du im fraglichen Moment nicht vielleicht doch eher Deinen Unmut über das wenig höfische Verhalten des anderen Verkehrsteilnehmers (»Kein Ritter!«) geäußert, hattest Deinen im selben Moment beschlossenen Abschied von den sozialen Medien (»Bye, Twitter!«) im Sinn, oder hast gar Deiner verspäteten Freude über die olympische Bronzemedaille des deutschen Ruder-Achters von 1936 (»Geil, Dritter!«) Ausdruck verliehen?

Nein? Du bleibst dabei? Und würdest dafür sogar ins Gefängnis gehen (»Fein, Gitter!«)?

Davor hat fast schon wieder Respekt: Titanic

 Sie, Romancier Robert Habeck,

Sie, Romancier Robert Habeck,

nehmen Ihren Nebenjob als Wirtschaftsminister wohl sehr ernst! So ernst, dass Sie durch eine Neuauflage Ihres zusammen mit Ihrer Ehefrau verfassten Romans »Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf« versuchen, fast im Alleingang dem darniederliegenden Literaturmarkt auf die Sprünge zu helfen. Könnten Sie sich als Nächstes das Zeitschriftensterben vorknöpfen?

Fragt Titanic

 Damit hast Du nicht gerechnet, »Zeit online«!

Als Du fragtest: »Wie gut sind Sie in Mathe?«, wolltest Du uns da wieder einmal für dumm verkaufen? Logisch wissen wir, dass bei dieser einzigen Aufgabe, die Du uns gestellt hast (Z+), erstens der zweite Summand und zweitens der Mehrwert fehlt.

Bitte nachbessern: Titanic

 Keine Übertreibung, Mathias Richling,

sei die Behauptung, dass die Ampel »einen desaströsen Eindruck bei jedermann« hinterlasse, denn in den vielen Jahren Ihrer Karriere, so schilderten Sie’s den Stuttgarter Nachrichten, hätten Sie es noch nie erlebt, »dass ohne jegliche pointierte Bemerkung allein die bloße Nennung des Namens Ricarda Lang ein brüllendes Gelächter auslöst«.

Aber was bedeutet das? »Das bedeutet ja aber, zu Mitgliedern der aktuellen Bundesregierung muss man sich nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen.« Nun beruhigt uns einerseits, dass Ihr Publikum, das sich an Ihren Parodien von Helmut Kohl und Edmund Stoiber erfreut, wohl immerhin weiß, wer Ricarda Lang ist. Als beunruhigend empfinden wir hingegen, dass offenbar Sie nicht wissen, dass Lang gar kein Mitglied der aktuellen Bundesregierung ist.

Muss sich dazu nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nachwuchs

Den werdenden Eltern, die es genau mögen, empfehle ich meinen Babynamensvorschlag: Dean Norman.

Alice Brücher-Herpel

 3:6, 6:7, 0:6

Der Volontär in der Konferenz der Sportredaktion auf die Bitte, seine Story in drei Sätzen zu erzählen.

Ronnie Zumbühl

 Dilemma

Zum Einschlafen Lämmer zählen und sich täglich über einen neuen Rekord freuen.

Michael Höfler

 Hellseherisch

Morgen ist einfach nicht mein Tag.

Theo Matthies

 Süße Erkenntnis

Für jemanden, der Pfirsich liebt, aber Maracuja hasst, hält die Welt viele Enttäuschungen bereit.

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
11.12.2023 Frankfurt, Stalburg-Theater Pit Knorr & Die Eiligen Drei Könige
12.12.2023 Frankfurt, Stalburg-Theater Pit Knorr & Die Eiligen Drei Könige
15.12.2023 Oelde, Haus Nottbeck Heiko Werning & Brauseboys
18.12.2023 Frankfurt, Mousonturm Max Goldt