Briefe an die Leser | März 2022


Muttersöhnchen Jan Fleischhauer!

Ob Hitler ein Linker gewesen sei, fragten Sie sich in Ihrer Kolumne und dachten dabei an Ihre Mutter, die das Feiern des Muttertags »als stolze Sozialdemokratin immer abgelehnt« hätte: »Muttertag war bei uns tabu, was mir die Mühe ersparte, mir Gedanken über ein passendes Geschenk zu machen.«

Während man Ihren Gedankengängen spätestens seit dem Wechsel zum Focus überhaupt nicht mehr folgen kann, verstehen wir hingegen Ihre Mutter besser denn je: Wir hätten wohl auch so etwas wie die Sozialdemokratie als Begründung vorgeschoben, um jedweden Anlass zu vermeiden, bei dem wir einen dermaßen depperten Sohn hätten ertragen müssen.

(Zum Glück nicht) Ihre Mamas und Papas von Titanic

Wow, liebe »Zeit«,

zum Ukrainekonflikt hast Du Dir ja richtig was einfallen lassen und ein Porträt Wladimir Putins auf den Titel gedruckt, dazu die Zeile: »Was will er denn?« Wir freuen uns schon auf die nächsten Titel über Bolsonaro (»Was soll’n das jetzt, ey?!«), Erdoğan (»Alter, spinnt der, oder was!«) und Lukaschenko (»Sorry, der hat doch ’nen Knall!!!«).

Da nicht für: Titanic

Endlich, zenjob.de,

bringst Du die Erlösung: Nie wieder Freizeit! Per Werbeanzeige werden wir gefragt: »Du arbeitest lieber, als jemals wieder nichts vor zu haben?« und Du hast die Lösung für das vermeintliche Problem natürlich direkt parat: Nebenjobs, die sich dank Deiner App in jede Minute stopfen lassen, die noch nicht mit anderer Arbeit ausgefüllt ist. Ganz im Einklang mit dem buddhistischen Zen-Geist also, bei dem es bekanntlich vor allem darum geht, möglichst effizient zu performen.

Wie lästig waren unsere Leben aber auch bisher! Freund*innen treffen, Bier trinken, auf Konzerte gehen, im Wald spazieren, malen, musizieren, lesen, aus dem Fenster gucken, ins Theater gehen, Ausstellungen besuchen, fernsehen, Katzen streicheln, Vögel beobachten, vögeln: All das muss nicht sein und kann jetzt gottseidank der Vergangenheit angehören!

Denn endlich ist es nun möglich, wirklich jede Sekunde des Tages mit Arbeit zu füllen. Selbst die Fußballrunde, Yogaeinheit oder Jogginggruppe können wir uns aus dem Kalender streichen, denn: »Es gibt viele Jobs, bei denen Du während der Arbeit ein richtiges Workout bekommst. Kisten heben, Fahrrad fahren, Treppen steigen – all das macht dich fit … Ganz nach dem Motto: ›Dein Job ist dein Gym.‹«

Aber, aber, zenjob.de! Nicht so bescheiden. Dein Angebot ist doch viel umfassender. Gönn Dir doch das ultimative Motto: »Dein Job ist dein Life«.

Hat allerdings schon was vor: Titanic

Huhu, Sophie Passmann!

»Sollten Tocotronic irgendwann entscheiden, sich auflösen zu wollen, wird das deutsche Feuilleton das zu verhindern wissen«, und sollte die olle Zeit sich irgendwann entscheiden, Ihre Texte lektorieren zu wollen, wir wären die letzten, die’s nicht begrüßten. »Man hat sich in den vergangenen Jahren ja wundreflektiert im Bezug auf Patriarchat und Männlichkeitsrollen, es fielen furchtbare Wörter wie ›Empowerment‹ und auch ›Role-Models‹, so als ließe sich die Krise mit schlechter Sprache abwenden«, und dass Sie’s trotzdem stur versuchen, macht uns noch dann wund, wenn es ausnahmsweise triftig wird: »Tocotronic haben einen urfeministischen Männlichkeitstypus in die Welt reingesungen zu einer Zeit, in der auf die Vergewaltigung der eigenen Ehefrau in Deutschland noch Straffreiheit stand.«

Auf ein Verbrechen, Passmann, kann aber nicht Straffreiheit stehen, sondern nur, sagen wir: Berufsverbot?

Urfeministischer Scherz von Titanic

Ratzinger!

Als »Cooperator Veritatis« traten Sie, als Sie zum Bischof geweiht wurden, einst in der Annahme an, dass das niedere Volk vor lateinischem Hokuspokus eh auf die Knie gehen würde; erst recht, wenn man ihm Ihren Wahlspruch übersetzte: »Mitarbeiter der Wahrheit«.

Klappte ja auch jahrzehntelang. Als Präfekt der Glaubenskongregation resp. Großinquisitor waren Sie per se wesensgleich mit der Wahrheit und als Papst anschließend sowieso unfehlbar. Erst jetzt, in Ihrem Austragshäusl, ertappten Sie sich selbst bei einem falschen Fehler, den Sie sogleich zerknirscht zugaben: 1980, so fiel es Ihnen wieder ein, waren Sie doch bei jener Ordinariatssitzung zugegen, die unter Ihrer Leitung beschloss, den als pädophilen Priester in Essen tätigen Peter H. in Ihrer Münchner Diözese aufzunehmen, auf dass er dort, wo ihn keiner kannte, seiner Leidenschaft weiter ungestört nachgehen könne.

Gutachter hatten im Protokoll der Sitzung Wortmeldungen von Ihnen entdeckt, was Ihrer Erinnerung auf die Sprünge half. Ihre vorherige Falschaussage, Sie seien nicht anwesend gewesen und hätten »keine Kenntnis« von »derlei Vorgängen« gehabt, sei »Folge eines Versehens bei der redaktionellen Bearbeitung« gewesen, bedauerten Sie. – Ratzinger! Altes Schlitzohr!

Wir verstehen das nur zu gut! Wie oft hatten wir hier schon die Wahrheit am Schopfe gepackt – und während der Heftproduktion schlägt von allen unbemerkt der »Error Diaboli« zu, der Fehlerteufel, der alles hundsgemein ins Gegenteil verkehrt! Schaudernd werden wir auch dieses Mal das frisch gedruckte »endgültige Wahrheitsmagazin« in der Hand halten, doch das Wort »Wahrheit« wird abermals wie verhext durch einen Layoutfehler verdeckt sein, und wir werden von Ihnen als dem »Kollaborateur der Lüge« und dem »Advocatus Diaboli« lesen müssen!

In schlecht gespielter Verzweiflung: die Cooperatores Satirae von Titanic

Servus, Alexander Dobrindt (CSU)!

Beim CSU-Parteitag kamen Sie zur ergreifenden, poetischen Erkenntnis, die Ampelregierung vereine »drei große Us: Uneinigkeit, Unzuverlässigkeit und Untätigkeit«. Und noch dazu schweige sie zu allen drei großen Herausforderungen – »Preise, Putin, Pandemie«.

Da muss eine tiefe Wahrheit dahinterstecken, sonst wären es ja nicht drei Dinge, gell? Aber was ist hiermit: »Das Land erwartet Führung statt Fata Morgana.« Fehlt da nicht ein drittes Wort mit »F«? Vielleicht »Ferkehrsminister a. D.«?

Und kennen Sie, Dobrindt, eigentlich die drei großen Ds? Eines davon endet auf -obrindt, so viel sei verraten.

Uns zu doof! Titanic

Slavoj Žižek, alter Philosoph!

Beim CSU-Parteitag kamen Sie zur ergreifenden, poetischen Erkenntnis, die Ampelregierung vereine »drei große Us: Uneinigkeit, Unzuverlässigkeit und Untätigkeit«. Und noch dazu schweige sie zu allen drei großen Herausforderungen – »Preise, Putin, Pandemie«.

Da muss eine tiefe Wahrheit dahinterstecken, sonst wären es ja nicht drei Dinge, gell? Aber was ist hiermit: »Das Land erwartet Führung statt Fata Morgana.« Fehlt da nicht ein drittes Wort mit »F«? Vielleicht »Ferkehrsminister a. D.«?

Und kennen Sie, Dobrindt, eigentlich die drei großen Ds? Eines davon endet auf -obrindt, so viel sei verraten.

Uns zu doof! Titanic

Schlagzeilen-Profi gmx.de!

»Sonja Zietlows Ehemann ist kein Unbekannter«: gut so! Und beruhigend auch. Denn stell Dir mal den Notruf vor: »Hilfe, in meiner Wohnung ist ein Unbekannter – und er ist mit mir verheiratet!«

Unbekannt und verzogen: Titanic

Heda, »Spiegel«!

»mRNA-Technologie: Die tragische Zukunft der Impfverweigerer«, hast Du eine Kolumne von Christian Stöcker überschrieben, denn »viele der schlimmsten Krankheiten der Gegenwart haben mit Viren zu tun, darunter auch diverse Krebsarten und Multiple Sklerose. Paradoxerweise macht das Hoffnung – außer man hat Angst vor mRNA-Medikamenten.« Oder ist so vernagelt, dass man nicht mit einer tragischen, sondern im Gegenteil hochverdienten Zukunft rechnen muss.

Nimm’s nicht tragisch. Titanic

Wie bitte, Gabor Steingart (c/o »The Pioneer«)?

»Den eigenwilligen Charakteren #Wagenknecht, #Kubicki und Co. verdankt die Republik mehr, als sich dem Geschichtsbuch entnehmen lässt. Sie sind die Stoßlüftung, die in den Zimmern der Macht für Zirkulation und schließlich bei den Amtsinhabern für Durchblutung sorgt«, so twitterten Sie.

Welches Geschichtsbuch das sein soll, ist da nur die erste Frage, die wir uns stellen, aber wahrscheinlich zirkulieren bei uns einfach zu wenig Kubickis durch die Zimmer, um derart durchblutete »Gedanken« zu verstehen.

Eigenwillig: Titanic

Und, »ARD«, »ZDF«, »Phoenix« et al.!

Das macht Ihr im Augenblick sehr geschickt, dass Ihr Eure Paarungen von Journalisten-/Moderatorenperson einerseits und Interviewpartner-/Expertenperson andererseits immer genau so zusammenstellt, dass eine von beiden Personen »Ukreine« sagt und die andere mit besonderer, ihr Gegenüber quasi maßregelnder Betonung »Ukra-ine« oder umgekehrt!

Und wenn es vielleicht auch eine richtigere und eine falschere Aussprache jenes Ländernamens gibt, wollen wir die Verwirrung doch nicht auflösen – denn so bleibt die Spaltung der Deutschen in dieser wie in jeder anderen Frage auch im Phonetischen deutlich abgebildet.

Dafür lobt Euch ausdrücklich Eure Taitänik

Etwas kühl, Prof. Dr. Heinz Bude,

haben Sie im Deutschlandfunk als Kasseler Makrosoziologe den Zustand Deutschlands in Zeiten der Corona-Omikron-Variante, den Umgang mit Schutzmaßnamen, deren Lockerung und den ganzen Rest beschrieben. »Wir sind schon gesellschaftlich ein bisschen auf dem dünnen Eis gelandet, und man weiß nicht ganz genau, wie kalt das Wasser dadrunter ist.«

Nun, falls wir das damals im Physikunterricht richtig verstanden haben, beträgt die Temperatur unter dem Eis, je nach Gewässer und Tiefe, etwas über 0 und bis zu 4 Grad Celsius. Wir wissen zwar nicht ganz genau, wie Sie als Soziologe Eis zu betreten pflegen. Sollten Sie beispielsweise die in Ihrer Zunft sprichwörtlichen dicken oder dünnen Bretter bevorzugen, angebohrt oder nicht, die Sie an die Füße schnallen, und dann damit ins Eis einbrechen, würden wir sagen: Das ist doch echt kalt!

Ob Sie das auch spüren, hängt allerdings wieder von Ihrem Schuhwerk ab.

Für weitere gesellschaftliche Fragen und alles dadrunter wenden Sie sich gern an Ihre Outdoor-Spezis von der Titanic

Oh, oh, Amazon!

»Nr. 1 in ›Geschenkbücher für Familien‹: Michel Houellebecq, ›Vernichten‹« – bei solchen algorithmischen Warnzeichen wird’s wirklich höchste Zeit, dass die Pandemie ein Ende findet und die Generationen nicht mehr so explosiv aufeinanderhocken.

Fürchtet die Familie, auch wenn sie Geschenke bringt: Titanic

Leider, Manfred Weber (CSU),

hat Ihr Favorit die Wahl zum Staatsoberhaupt von Italien nicht gewonnen. Dabei hatte der Bunga-Bunga-Greis Berlusconi Ihren Worten nach doch die besten Voraussetzungen! »Als Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei unterstütze ich Berlusconi für die Präsidentschaft der Republik, weil er gezeigt hat, dass er das Bewusstsein hat, um das Amt zu bekleiden«, sagten Sie dem Corriere della Sera.

Und nicht bewusstlos zu sein ist sicherlich schon mal eine reife Leistung, die ihm manch anderer Scheintoter erst mal nachmachen muss, was? Oder sind Sie der Ansicht, dass ohnehin Bewusstsein Sein schafft und nicht umgekehrt? Wer weiß, vielleicht ist Berlusconi dann sogar doch Präsident, kraft seiner Gedanken?

Dialektische Grüße Titanic

Hey, Medienunternehmer und früherer PR-Berater Moritz Hunzinger!

Bei einer Online-Diskussion mit dem Titel »Die CDU in der Opposition – Schicksalsjahre einer Volkspartei«, an der auch rechte Figuren wie Hans-Georg Maaßen (CDU) und Max Otte (jetzt nicht mehr CDU) teilnahmen, haben Sie sich in etwas verquasten Worten darüber beschwert, dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen für Ihren rassistischen Geschmack zu viele Nichtweiße zu sehen seien: »Wenn ich das Morgenmagazin anschaue, um auf Temperatur zu kommen, haben wir da jetzt über die Hälfte Gesichter, die definitiv einen Migrantenhintergrund haben. Das ist mir zu überdimensioniert.«

Gegen erhöhte Temperatur helfen kühle Umschläge. Aber wenn Sie, berüchtigter Moritz Hunzinger, das Problem zurück in die richtige Dimension lenken und die Karriere dieser Menschen stoppen wollen wie ehedem die von Rudolf Scharping, Walter Döring und (zwischenzeitlich) Cem Özdemir, können Sie doch einfach Kontakt mit ihnen aufnehmen und Ihre Dienste anbieten!

Rät ganz ohne Honorar und Privatkredite: Titanic

Absurd findest Du, Didi Hallervorden,

zur Abwechslung mal nicht die hypersensiblen Femi-Nazis dieses Landes, sondern die Möglichkeit, sich gegen eine Alien-Entführung versichern zu lassen. Das lässt Du uns in einem Werbespot der Allianz wissen. Meisterhaft leitest Du dazu über, wie ganz und gar nicht absurd es sei, dass drei von fünf Deutschen pflegebedürftig werden. Einziger Ausweg aus der Misere sei eine Pflegeversicherung bei der Allianz.

Und das finden dann wir irgendwie absurd: Ein bald 90jähriger Methusalem mit Gender-Neurose macht Werbung für Versicherungen, die er selbst im Leben nicht bekommen würde. Wir sagen nur: Palim, palim, Risikoanalyse.

Antrag abgelehnt! Titanic

Wenn Du, »rbb24«,

in Bezug auf »Salzlösung auf Radwegen« von einem »bitteren Beigeschmack für Umweltschützer« sprichst, wundert uns das schon. Wir hätten, nun ja, eher einen salzigen erwartet.

Pfeffert Dir entgegen: Titanic

Pragmatisch finden wir, lieber Handelsverband HDE,

deine Forderung, 2G im Handel abzuschaffen, da wegen der Regelung »Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschimpft, bespuckt und auch aggressiv körperlich angegangen« würden.

Wie schön, dass Dir die Mitarbeiter*innen so wichtig sind. Wir hoffen, Du reagierst ähnlich konsequent, wenn bald Verkäufer*innen wegen unverschämter Preise, überfüllter Kassen und nerviger Beschallung permanent angegangen werden.

Wusste schon immer, dass Gewalt sich lohnt: Titanic

Tilman Kuban,

in der SWR-Doku »Die Gewählten« sagen Sie am Rande des Deutschlandtages der Jungen Union, dass Sie »stolz« darauf seien und »extrem gut« fänden, dass Sie, Ihr Jugendverband, Ihre Partei trotz Wahlniederlage »nicht persönlich beleidigend« gegenüber den politischen Mitbewerbern geworden seien.

Davon abgesehen, ob das so stimmt: Wenn das Ihr Anspruch an etwas ist, das stolz macht, dann, Kuban, sind Sie und Ihre Partei zu Recht abgestraft worden. Und wegen der tausend anderen Dinge natürlich.

Findet CDU in der Opposition extrem gut: Titanic

Salut, »Süddeutsche Zeitung«,

unter der Überschrift »Frostige Fahrt« schriebst Du zum Fahrradfahren im Winter eine ganze Seite voll. Da empfiehlst Du »wetterfeste Kleidung«, und dass man Hände und Füße warmhalten solle. Eine »funktionstüchtige Lichtanlage« hilft beim »Sehen und gesehen werden«, besonders »in der dunklen Jahreszeit«.

Und »durch die glatten Oberflächen auf dem Asphalt kommen Radfahrer und Radfahrerinnen im Winter schnell ins Schlingern«. Echt, Süddeutsche, im Winter kann es glatt sein auf dem Asphalt, dem schlimmen? Und Licht ermöglicht Sehen im Dunkeln?

Hat bisher immer gedacht, dass man in der dunklen Jahreszeit mit dem Rad am sichersten in Badehose und Flipflops und ohne Licht unterwegs ist: Titanic

Joe Biden (79), US-Präsident!

Bei einer Pressekonferenz zum Ukrainekonflikt sprachen Sie über die Uneinigkeit der Nato-Länder im Fall eines russischen Angriffs: »Es ist eine Sache, wenn es sich um ein geringfügiges Eindringen handelt und wir am Ende darüber streiten müssen, was wir tun und was wir nicht tun sollen, und so weiter.«

Biden, geringfügiges Eindringen? Wie viel Mikro-, wahlweise Milli- oder Zentimeter Grenzübertritt würde die Nato Russlands Truppen denn gestatten?

Wüsste gern: Titanic

Sie, L. Constantin Wurthmann,

bezeichnen sich als »Postdoctoral Researcher, Team National Election Studies Data and Research on Society, GESIS - Leibniz-Institute for the Social Science« in Mannheim, beschäftigen sich mit »Themenfeldern«, »strategischer Kommunikation in Wahlkämpfen«, »Wertorientierungen« usw. und erzählten jetzt im WDR5 etwas Bahnbrechendes zu den regierenden Parteien: »Das Spannende ist ja, dass der FDP der Ruf der Partei der Besserverdienenden anhaftet. Empirisch sieht man da eigentlich die Grünen inzwischen dran vorbeischießen. Das sind die bestausgebildetsten und bestverdienendsten Bürgerinnen und Bürger.« Zumindest Vorletzteres dürfte bei Ihnen also eher nicht zutreffen.

Mit überaus superlativistischen Grüßen Titanic

Hast Du, »Berliner Morgenpost«,

in Deinem Artikel »Wo Berlin ein Dorf ist: Die schönsten historischen Zentren« versteckte Häme üben wollen? Oder wie sollen wir es bewerten, dass Du, nicht lange nach Merkels Abgang, ein Bild abdruckst, das eigentlich die »liebliche Dorfkirche Stralau« zeigen soll, die allerdings nur verschwommen im Hintergrund zu sehen ist, während vorne in der Bildmitte prominent ein Grabstein mit der Inschrift »Ruhe sanft Mutti« gezeigt wird?

Na ja, nicht zu viel reininterpretieren. Ist vielleicht auch nur die berühmte Berliner Schnauze, denkt sich Titanic

Hei, Tom Brökel!

Du bist Professor für Regional Innovation an der University of Stavanger Business School, Norwegen. In der »Mitgliederzeitschrift des DVAG – Deutscher Verband für Angewandte Geographie e.V.« bekräftigst Du die nicht nur geografisch steile These, zur Bekämpfung der Klimakrise seien »Forschung und Innovationen wichtiger als strengere Umweltauflagen und individuelle Verhaltensänderungen«.

Wie von Gedankenvätern des Wunsches nach einer Art ökologischer V2 gewohnt (vgl. Christian Lindner, Dieter Nuhr et al.), gemahnen auch Deine, Tom Brökel, Argumente allerdings und allenfalls an eine Art küchenpsychologisches Römmegröt (norweg. Nationalgericht). Etwas davon jedoch erregte aus anderen Gründen unsere Aufmerksamkeit: »Vegetarische Ersatzprodukte erfahren einen Absatzsprung, seitdem sie sich geschmacklich und haptisch kaum noch von fleischbasierten Produkten unterscheiden.«

Mal abgesehen davon, dass Du ein Nahrungsprodukt als Ersatzprodukt klassifizierst, sobald vegetarisch, als Produkt jedoch, sofern »fleischbasiert« – auf welcher Evidenz, basiert denn Deine Erkenntnis, dass sich auf Fleischprodukte absatzsprunghaft ausgerechnet Sensationen des Tastsinns auswirken? Darauf, dass sich Hack-Kneten wie Töpfern anfühlt? Bockwurst wie Pimmel? Hühnerbrust wie Hühnerbrust?

Na, dann wollen mal nichts gesagt haben

Deine Smutjes von der Titanic

Augenblick mal, tschechischer Multimillionär,

der in seinem Bugatti mit 417 Stundenkilometern über die A2 rast, jetzt setzt es aber was! Glauben Sie etwa wirklich, dass Sie damit ungeschoren … ach Mist, schon weg!

Noch mal Glück gehabt. Titanic

Moin moin, Edeka,

»auf kindgerechte und spielerische Weise« wendest Du Dich mit Deinem Gratis-Kindermagazin Yummi alle zwei Monate an Deine kleinen Kunden. Bereits vor einem Jahr wurden wir auf diese Publikation aufmerksam, als ein frecher rothaariger Junge ihren Titel zierte, zusammen mit dem großgedruckten gelben Aufmacher »Ab in den Ofen«. Der damit eigentlich gemeinte Auflauf war nur schwer zu entdecken. Böswillige Betrachter hätten fragen können, ob Du womöglich Lockdown-gestressten Kindern in offenen Wohnküchen die Unterbringung von Geschwistern oder Eltern im Backofen nahelegen wolltest.

Doch so weit wollten wir nicht gehen und schwiegen still. Nun aber liegt die Ausgabe 33 frisch auf den Packtischen aus. Diesmal ist das Thema »Was brutzelt denn da?«; dazu sieht man einen Jungen mit Kochmütze, Schürze und Pfannenheber, daneben ein Mädchen, verkleidet als Spiegelei.

Was möchtest Du uns denn da ganz kindgerecht und spielerisch beibringen? Die alte chauvinistisch-sexistische Aufreißnummer: Er haut sie in die Pfanne und vernascht sie dann?

Kauft, bis das geklärt ist, bei Rewe: Titanic

Und, »tz« (München)!

»Peinlich-Satz auf DHL-Benachrichtigung sorgt für Lacher«, während Deine lachhaften Pein- und Peinlichsätze, tz, schon eher auf die Tränendrüse drücken, gell!

Lacht später: Titanic

Karsten Limberg (CDU)!

Sie sind Politiker im Berliner Bezirk Schöneberg, ausweislich Ihres Twitterprofils beschäftigt mit »Sozialem und Stadtentwicklung« sowie der »Sicherheit im Regenbogenkiez« und haben mit dieser Expertise den tödlichen Unfall einer 81jährigen Radfahrerin, die mit Vorfahrt auf dem Radweg fahrend von einem aus einer Grundstückseinfahrt kommenden Sattelschlepper umgenietet worden war, wie folgt kommentiert: »Ich sage Ihnen, wie es wahrscheinlich passiert ist: Der Lkw-Fahrer hat gewartet, bis er auf die Straße auffahren kann. Er ist dann angefahren, gleichzeitig kam die Radfahrerin, und wie so oft musste sie dann unbedingt vor dem bereits anfahrenden Lkw vorbei. Dummheit.«

So könnte es natürlich gewesen sein. Glauben wir aber nicht. Wir sagen Ihnen, wie es wahrscheinlich passiert ist: Die 81jährige hat sich absichtlich im toten Winkel der Grundstückseinfahrt verschanzt, um dann blitzschnell zu starten und sich mit einem gekonnten Stunt vor den bereits unbremsbar rollenden Laster zu werfen.

Und das einzig und allein, um einen rechtschaffenen CDU-Sozialpolitiker wie Sie zu Äußerungen zu provozieren, für die er dann später als empathieloser Vollpfosten dasteht und sich jammernd auf Twitter entschuldigen muss. Dummheit.

Kennt sich aus mit Crashs: Titanic

Eine interessante Formulierung, »Spiegel«,

die Du uns da in einem Artikel zur falschen Verdammung von Fett in der Ernährung auftischst: »Ist das der Grund dafür, dass Menschen sich hungrig fühlen, obwohl sie bereits dick sind?« Kann es sein, dass Du »satt« statt »dick« meintest? Oder gehst Du tatsächlich davon aus, Menschen dürften erst wieder Hunger haben, wenn sie ihr Idealgewicht haben?

So oder so, ganz schön ins Fettnäpfchen (mhmmm!) getreten, findet Titanic

Lieber Torsten,

irgendwann hat alles ein Ende, aber dass die Bunte jetzt »Käpt’n Uhu geht von Bord!« titeln wird – es lässt uns die Tränen kullern wie eine gigantische, scharfe Zwiebel, die von Dir verschmäht auf dem Konferenztisch liegt.

Willst Du uns wirklich verlassen und bei Deinem Auszug alle schönen Dinge mitnehmen, die Du über mehr als ein Jahrzehnt hier angehäuft hast: den großen Gymnastikball, die brutale Actionfigur, den albernen Trinkvogel, den eleganten Fes, dieses lustige Seepferdchen (?) und zwei Tonnen kinetischen Sand? Willst Du nie wieder Deine kulinarische Arbeitswoche in der Redaktion akribisch durchplanen: Montag Welfenspeise, Dienstag Knack & Back, Mittwoch Margarinebrot, Donnerstag Markt und freitags die Mini-Gugelhupfs, die Du einst bei Deinem Überfall aufs Oktoberfest erbeuten konntest? Wen sollen wir künftig als Osama bin Laden verkleiden, wenn nicht Dich? Wer soll im Club Voltaire das Publikum zuverlässig zum Wiehern bringen, nachdem wir es mit unseren Texten eingeschläfert haben?

Wir waren schon kurz davor, eine lustige Todesanzeige zu schalten, wie man sie nur in der FAZ findet – »Es hat dem Herrn gefallen, Dr. Torsten Torsto von Gaitzsch-Bockenheim aus unserer Redaktion scheiden zu lassen« –, aber das war uns zu teuer (über 1000 Euro!). Nimm stattdessen diesen Brief und versprich, uns von Deinen Wanderungen immer mal eine Reportage fürs Heft zu schicken. Dann leiten wir Dir auch das Stern TV Magazin mit deinem geliebten Kreuzworträtsel weiter.

Vergiss nicht, lieber Torsten, wo die Redaktion liegt, nämlich bei Dir um die Ecke, und komm uns bitte oft besuchen.

Das wünschen sich von Herzen: Deine Kolleginnen und Kollegen bei Titanic

Ihr raffinierten Anrufbetrüger!

Wenn man Medien wie Bayern2, Fränkischer Tag, Westfälische Nachrichten, Stuttgarter Nachrichten und anderen Glauben schenkt, ergaunert Ihr ordentlich Kohle, indem Ihr Euch am Telefon als »falsche Polizisten« ausgebt. Ach, Ihr habt auch mal versucht, Euch als richtige Polizisten darzustellen? Und man hat Euch nicht vertraut?

Den cleveren Trick merken sich die Kleinkriminellen von Titanic

Alexandra von Rehlingen (62)!

Wenn man Medien wie Bayern2, Fränkischer Tag, Westfälische Nachrichten, Stuttgarter Nachrichten und anderen Glauben schenkt, ergaunert Ihr ordentlich Kohle, indem Ihr Euch am Telefon als »falsche Polizisten« ausgebt. Ach, Ihr habt auch mal versucht, Euch als richtige Polizisten darzustellen? Und man hat Euch nicht vertraut?

Den cleveren Trick merken sich die Kleinkriminellen von Titanic

Grüß Gott, Literaturhaus Wien!

In Dir gab es kürzlich eine Sammellesung von »Studierenden des Instituts für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst«, bei welcher zu Wort niemand Geringerer kam als sage und schreibe: »Sophia Eisenhut, Jonathan Fei, Katharina Heubner, Emil Alicia Huppenkothen, Katharina Klein, Elisa Lehmann, Leon Locher, Teresa Metzinger, Grace Oberholzer, Sean Pfeiffer, Leonie Pürmayr, Pauline Tagwerker, Leonie Ziem«.

So weit, so haarscharf ins Bild eines brummbürgerlich-elitären Quatschstudiengangs sich fügend – allein: bei Katharina Klein und Elisa Lehmann handelt es sich um Künstlernamen, oder?

Immer unterm Nom de Plume: Titanic

Sie, republikanische US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene,

tischten uns mal wieder Unappetitliches auf, als Sie bei einem Fernsehauftritt die Gestapo und eine spanische Gemüsesuppe durcheinanderbrachten, indem Sie »die Gazpacho-Polizei von Nancy Pelosi, die Kongressabgeordnete ausspioniert«, kritisierten.

Möge Ihnen dagegen endlich mal das Himmler un Ääd im Halse stecken bleiben, und zwar kalt serviert von: Titanic

Summ, summ, Prinz Charles!

Sie sind nicht nur Thronfolger auf Lebenszeit, sondern auch Imker, wie wir dank t-online.de nun wissen. So wird auf der Homepage einer Ihrer Ländereien »jetzt ein 350-Gramm-Glas des sogenannten ›Highgrove Royal Estate Honey‹ für umgerechnet 28,95 Euro angeboten … Die Delikatesse soll aus Charles’ eigenen Bienenstöcken stammen: ›Von königlichen Bienen auf dem Highgrove-Landgut produziert‹, heißt es in der Beschreibung.« Von königlichen Bienen? Aber, verehrter Prince of Wales: Selbst wenn Sie ausschließlich mit Gelée royale aufgezogen wurden, müssten Sie wissen, dass es in einem Bienenstaat lediglich eine »königliche Biene« gibt: die Königin, die neben sich niemanden gelten lässt.

Das sollte grade Ihnen bekannt vorkommen. Den Honig produzieren hingegen die Arbeiterinnen. Ein Stock, der einzig aus royalen Bienen bestünde, wäre nicht lebensfähig. So wie Sie und Ihre königliche Familie ja ebenfalls bloß überleben können, wenn Sie vom britischen Volk durchgefüttert werden.

Stichelt lieber, als Honig ums Maul zu schmieren: Titanic

Sie, Steffen Seibert, 61,

waren elf Jahre lang Regierungssprecher für das Kabinett Angela Merkel und wussten zum Thema »Andere Länder, andere Sitten« Folgendes zu erzählen: »Wir fuhren mal durch eine asiatische Hauptstadt, vor uns Polizisten auf Motorrädern, hinter denen Männer mit langen Bambusstöcken saßen, die immer mal wieder links und rechts in die Menge schlugen, um unserer Kolonne Platz zu machen. Unser Protokollchef fragte, ob man das vielleicht einstellen könne, aber keine Chance, das war so und hat außer uns auch niemanden gestört oder empört.«

Bon, Seibert, hieß die asiatische Hauptstadt eventuell Pjöngjang? Und ein bisschen gestört oder empört hat’s womöglich die aus dem Weg Geprügelten.

Vermutung von Titanic

Dia duit, Iren!

Was für eine Geschichte, die da von Eurer grünen Insel bis in den Spiegel schwappte: »Unbekannte haben in Irland einen Toten in eine Postfiliale geschleppt. Ziel der Aktion war …, die Rente des Verstorbenen ausgezahlt zu bekommen.«

Zuerst hatte ein Mann im Alleingang versucht, das Geld abzuheben. Ihm wurde aber gesagt, der Empfänger müsse persönlich aufkreuzen. »Kurze Zeit später kam der Mann wieder, in Begleitung eines anderen sowie des Toten. Laut Zeugen stützten die beiden Männer die Leiche. Einer der beiden bat, die Rente ausgezahlt zu bekommen.« Reden wir mal Tacheles, Iren: Ist das nun ein Beispiel für Euren berühmten schwarzen Humor oder einfach nur Leichenschändung?

Fragt mit einem Slán: Titanic

Franziska Giffey!

Zur Frage, wie Sie trotz Pandemie die größten Probleme der Stadt in den Griff bekommen wollen, sagten Sie auf den Vorhalt »Derzeit ist es doch so, dass die Interessen der Autofahrer klar dominieren«: »Natürlich bin ich gegen SUVs, die Straßenrennen fahren. Aber ich finde die Absolutheit, mit der bestimmte Verkehrsmittel verteufelt werden, nicht in Ordnung.«

Natürlich, Giffey! Und natürlich sind Sie auch gegen Radfahrer, die auf der Stadtautobahn Schlangenlinien fahren, und gegen Fußgänger, die auf U-Bahn-Schienen gegen die Fahrtrichtung robben, was?

Dann hat Sie verstanden: Titanic

»Deutschlandfunk Nova«!

Als junge Welle vom Deutschlandfunk berichtest Du über freakige Themen wie »Verhütung durch Hoden erhitzen« oder »legal Gras kaufen«; alles was junge Studis eben so interessiert.

Da ging Dein Beitrag zum spannenden Thema »diskriminierungsfreies Fluchen« fast schon unter. Dort legtest Du uns nahe, in Zukunft doch mal kreative Beleidigungen zu benutzen wie »Pissnelke«, »Lappen« oder »Eierschalensollbruchstellenverursacher«. Ulkig.

Dummerweise gehören anscheinend auch Springer-Redakteure zu Deiner Zuhörerschaft, und so durften wir kurz darauf auf sinngemäß lesen, dass die öffentlich-rechtliche Woke-Polizei Deutschland mit Sprachsäuberungsaktionen gehirnwaschen wolle. Das bringt uns zu einer Masterfrage: Welche kreative Beleidigung ist eigentlich die angebrachte für Bild-Redakteure?

Deine Armleuchter von Titanic

Unbekannter Spammailabsender,

wir staunten nicht schlecht über das, was wir da in unserem Junkmail-Ordner lasen: »Der 68jährige Erich Fromm litt unter den Folgen erektiler Dysfunktion. Heute sagt Erich, dass sein Sexualleben genauso gut ist wie mit 20. Und es hat nichts mit der blauen Pille zu tun.«

Da haben wir uns durch zahllose Philosophieseminare gequält, um jetzt herauszufinden, dass DAS die »Kunst des Liebens« ist?!

Hat gleich eine Familienpackung von Deinem Wundermittel bestellt: Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Sorgen, Alexander Poitz (Gewerkschaft der Polizei),

machen Sie sich wegen des 49-Euro-Tickets. Denn »wo mehr Menschen sind, findet auch mehr Kriminalität statt«.

Klar, Menschen, die kein Auto fahren, sind suspekt, und dass die Anwesenheit von Personen die statistische Wahrscheinlichkeit für Straftaten erhöht, ist nicht von der Hand zu weisen.

Wir denken daher, dass Sie uns zustimmen, wenn wir feststellen: Wo mehr Polizist/innen sind, finden sich auch mehr Nazis.

Mit kalter Mathematik: Titanic

 Ei Gude, Boris Rhein (CDU),

Ei Gude, Boris Rhein (CDU),

ständig vergessen wir, dass Sie ja hessischer und somit »unser« Ministerpräsident sind, und das immerhin schon seit einem guten Jahr! Es kann halt nicht jeder das Charisma eines Volker Bouffier haben, gell?

Immerhin hat ein großes Bunte-Interview uns nun an Sie erinnert. Dort plauderten Sie erwartungsgemäß aus dem Nähkästchen, wie bei der Frage, ob die erste Begegnung mit Ihrer Frau Liebe auf den ersten Blick gewesen sei: »Nein. Sie hielt mich für einen stockkonservativen JU-Fuzzi, mir hat sie zu grün gedacht, weil sie gegen die Atomversuche der Franzosen in der Südsee war.« Wie bitte? Ihre Frau war dagegen, idyllische Pazifik-Atolle in die Luft zu jagen? Haha, was für eine Hippie-Tante haben Sie sich denn da angelacht, Rheini?

Später im Interview wurde es dann sogar noch politisch. Zum Thema Migration fanden Sie: »Jeder, der uns hilft und unsere Werte akzeptiert, ist hier herzlich willkommen. Manche Migranten babbeln Frankfurterisch wie ich. Einige sogar besser.« Soso! Das sind also »unsere Werte«, ja? Wie gut jemand »Aschebäschä« sagen und mit Badesalz-Zitaten um sich werfen kann?

Bleibt zu hoffen, dass Sie nicht herausfinden, dass unsere Redaktion hauptsächlich aus unangepassten (Nieder-)Sachsen, Franken und NRWlerinnen besteht.

Wird sonst womöglich von Ihnen persönlich abgeschoben: Titanic

 Zur klebefreudigen »Letzten Generation«, Dr. Irene Mihalic,

Erste Parlamentarische Geschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, fiel Ihnen ein: »Mit ihrem elitären und selbstgerechten Protest bewirkt die ›Letzte Generation‹ das Gegenteil dessen, was wir in der aktuellen Lage bräuchten, nämlich eine breite Bewegung in der Gesellschaft, für konsequente Klimaschutzpolitik.«

Aber wäre es nicht eigentlich Ihr Job, für eine solche Bewegung zu sorgen? Oder sind Sie ganz elitär daran gewöhnt, andere für sich arbeiten zu lassen? Dann macht das Rummäkeln am Ergebnis aber schnell einen recht selbstgerechten Eindruck, und der kann ziemlich lange an einem kleben bleiben.

Wollte Ihnen das nur mal sagen:

Ihre breite Bewegung von der Titanic

 Huhu, Schwarzblauer Ölkäfer!

Du breitest Dich gerade fleißig aus im Lande, enthältst aber leider eine Menge des Giftstoffs Cantharidin, die, wie unsere Medien nicht müde werden zu warnen, ausreichen würde, um einen erwachsenen Menschen zu töten.

Wir möchten dagegen Dich warnen, nämlich davor, dass bald Robert Habeck oder Annalena Baerbock bei Dir anklopfen und um Dein Öl betteln könnten. Dass Rohstoffe aus toxischen Quellen oder von sonstwie bedenklichen Zulieferern stammen, hat uns Deutsche schließlich noch nie von lukrativen Deals abgehalten.

Kabarettistische Grüße von den Mistkäfern auf der Titanic

 Merhaba, Berichterstatter/innen!

Wie die türkischen Wahlen ausgegangen sind, das konntet Ihr uns zu Redaktionsschluss noch nicht mitteilen; wohl aber, auf welche Weise Erdoğan seinen Gegenkandidaten Kemal Kılıçdaroğlu sowie dessen fortgeschrittenes Alter (74) während des Wahlkampfes lächerlich zu machen pflegte: »mit der veralteten Anrede ›Bay Kemal‹ (Herr Kemal)«. Niedlich, dieser Despoten-Ageismus. Auch wenn Erdoğans Exkurs ins Alt-Osmanische, den uns der Tagesspiegel hier nahebringen wollte, laut FAZ eher einer ins Neu-Englische war: »Der türkische Präsident nennt ihn«, Kılıçdaroğlu, »am liebsten ›Bye-bye-Kemal‹.«

Aber, Türkei-Berichterstatter/innen, mal ehrlich: Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass Erdoğan seinen Herausforderer schlicht als bestechlich brandmarken wollte (»Buy Kemal«)? Ihn als Krämerseele verspotten, als Betreiber einer provinziellen deutschen Spelunke (»Bei Kemal«)? Als »Bay-Kemal«, der den ganzen Tag am Strand von Antalya faulenzt? Als »By-Kemal«, der bald einen »By«-Pass braucht, als Tattergreis, der Nahrung nur noch in Matschform zu sich nehmen kann (»Brei-Kemal«)?

Erwägt doch, liebe Berichterstatter/innen, erst mal all diese Möglichkeiten und gebt byezeiten Bayscheid Eurer Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Body Positivity

Kürzlich habe ich von einem Mordfall in einem Fitnesscenter gelesen. Stolz schaute ich an mir herunter und kam zum Befund: Mein Körper ist mein Tempel Alibi.

Ronnie Zumbühl

 Suche Produktionsfirma

Das ZDF hat meine Idee »1,2 oder 2 – das tendenziöse Kinderquiz« leider abgelehnt.

Rick Nikolaizig

 Autobiografie

Ich fahre seit dreißig Jahren Auto. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen. Es ist ein laufendes Verfahren.

Luz Laky

 Aus dem Kochbuch des Flexikannibalen

Lehrers Kind und Pfarrers Vieh
Gebraten: gern.
Gedünstet? Nie!

Mark-Stefan Tietze

 Der Kult-Comic aus dem Kreißsaal:

»Asterix und Obstetrix«

Fabio Kühnemuth

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Wenzel Storch: "Die Filme" (gebundene Ausgabe)
Renommierte Filmkritiker beschreiben ihn als "Terry Gilliam auf Speed", als "Buñuel ohne Stützräder": Der Extremfilmer Wenzel Storch macht extrem irre Streifen mit extrem kleinen Budget, die er in extrem kurzer Zeit abdreht – sein letzter Film wurde in nur zwölf Jahren sendefähig. Storchs abendfüllende Blockbuster "Der Glanz dieser Tage", "Sommer der Liebe" und "Die Reise ins Glück" können beim unvorbereiteten Publikum Persönlichkeitstörungen, Kopfschmerz und spontane Erleuchtung hervorrufen. In diesem liebevoll gestalteten Prachtband wird das cineastische Gesamtwerk von "Deutschlands bestem Regisseur" (TITANIC) in unzähligen Interviews, Fotos und Textschnipseln aufbereitet.
Zweijahres-Abo: 117,80 EURHans Zippert: "Aus dem Leben eines plötzlichen Herztoten", signiertJahrelang lag TITANIC-Urgestein Hans Zippert in der Sonne herum und ließ Eidechsen auf sich kriechen. Dann wurde er plötzlich Deutschlands umtriebigster Kolumnist. Viele fragen sich: Wie hat er das bloß verkraftet? Die Antwort gibt dieses "Tagebuch eines Tagebuchschreibers": gar nicht. Von Burnout-, Schlaganfall- und Nahtoderfahrungen berichtet Zippert in seinem bislang persönlichsten Werk – mal augenzwinkernd, mal mit einer guten Portion Schalk in den Herzkranzgefäßen. Nie war man als Leser dem Tod so nahe!Sonneborn/Gsella/Schmitt:  "Titanic BoyGroup Greatest Hits"
20 Jahre Krawall für Deutschland
Sie bringen zusammen gut 150 Jahre auf die Waage und seit zwanzig Jahren die Bühnen der Republik zum Beben: Thomas Gsella, Oliver Maria Schmitt und Martin Sonneborn sind die TITANIC BoyGroup. In diesem Jubiläumswälzer können Sie die Höhepunkte aus dem Schaffen der umtriebigen Ex-Chefredakteure noch einmal nachlesen. Die schonungslosesten Aktionsberichte, die mitgeschnittensten Terrortelefonate, die nachdenklichsten Gedichte und die intimsten Einblicke in den SMS-Speicher der drei Satire-Zombies – das und mehr auf 333 Seiten (z.T. in Großschrift)!
Titanic unterwegs
08.06.2023 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
08.06.2023 München, Gasteig HP8 Rudi Hurzlmeier: »Hurzlmeier Zeichnerei«
10.06.2023 München, Gasteig HP8 Rudi Hurzlmeier mit Oliver Ottitsch
11.06.2023 München, Gasteig HP8 Rudi Hurzlmeier: »Hurzlmeier Zeichnerei«