Briefe an die Leser | Januar 2021


Sehr geehrter Gevatter Tod!

Todestag Karl Dall: 23. November 2020. Todestag Roald Dahl: 23. November 1990. Todestag Paul Dahlke: 23. November 1984 … Fällt Dir was auf? Uns nämlich schon. Weshalb wir uns fragen: An welchem 23. November planst Du alter Schlingel denn, den Dalai Lama zu holen, die Dallas Cowboys und die Dahlien auf unserem Redaktionsbalkon?

Antwort bitte dalli dalli an Titanic

Servus, Markus Söder!

Bei der Suche nach einem Unions-Kanzlerkandidaten haben Sie davor gewarnt, sich zu früh festzulegen: »Wir dürfen keinen falschen Frühstart machen«, erklärten Sie beim digitalen Deutschlandtag der Jungen Union.

Okay, Söder, aber was empfehlen Sie dann? Einen richtigen Frühstart? Einen falschen Fehlstart? Oder einen richtigen Fehlstart?

Fragen die Frühstarter von Titanic

Alles richtig gemacht, Stadt Wuppertal,

als Du das Engels-Jahr 2020 unter das Motto »Friedrich Engels – Denker, Macher, Wuppertaler« gestellt und dabei das schlimme K-Wort vermieden hast! Und jetzt lass Dir Ausstellung und andere Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag Deines Sohnes bloß nicht durch ein paar linke Spinner versauen, die dagegen protestieren und Engels als Sozialrevolutionär und Mitverfasser des Kommunistischen Manifests einfach dreist für sich reklamieren wollen!

Kann die 24 Jahre bis zu den anlässlich seines 100. Todestags stattfindenden Festivitäten »Joseph Goebbels – Rhetor, Filmfreund, Wahlwuppertaler« kaum abwarten: Titanic

Armer Biden, poor Joe!

Sie sind noch nicht mal vereidigter Präsident der USA, schon schlägt Ihnen das geballte Misstrauen von Zeit (»Joe Biden: Das reicht nicht«) bis Bild (»Warum ich Joe Biden nicht traue«) entgegen. Zeit-Autorin Johanna Roth empfindet Ihren ersten Auftritt nach der Wahl als kraftlos, vermisst echte »leadership« und resümiert, dass nicht etwa Trump, sondern Sie die wahre »lahme Ente« sein könnten. Und Bild-Adelsexperte A. v. Schönburg glaubt Ihnen »das Gerede von Eintracht« gleich überhaupt nicht, insinuiert ein Klima von Denunziation und Verfolgung des politischen Gegners seitens der Demokraten und prophezeit Säuberungsaktionen einer »Gedankenpolizei«, angeführt von der Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez.

Sie sehen, Mr. President-elect, nicht die Jahre des Lügens, Betrügens, Hetzens und Verletzens unter Ihrem Vorgänger in spe sind Ihr derzeit größtes Problem, sondern die deutschen Medien.

Bitte ziehen Sie niemals Ihre Truppen von hier ab! Titanic

Nur interessehalber, Hochschule Bochum:

Die von Dir auf interamt.de, dem Stellenportal des öffentlichen Dienstes ausgeschriebene Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters für das Projekt »Möbilität für Subsahara-Afrika« – ist die am IKEA-Lehrstuhl von Prof. Kvistbro angelagert? Titanic

Feuer frei, Lorenz Caffier!

Sie sind als Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern abgetreten, weil Sie eine Waffe bei einem Nazi gekauft haben, von dem Sie aber nicht wussten, dass er einer ist – oder so ähnlich. Ungerecht behandelt fühlten Sie sich laut Ihrer Presseaussendung freilich trotzdem: »Feuer (!) und Flamme für mein Ministerium« seien Sie all die Jahre gewesen, das Ganze eine Hetzjagd der Medien, und Ihr Rücktritt erfolge vor allem, »um meine Familie, mein Umfeld und meine Mitarbeiter zu schützen« – aber Caffier! Zum Schutz Ihrer Familie? Dafür hätten Sie doch nicht zurücktreten müssen. Für so was hat man Waffen, Mann!

Knallt auch ganz gut: Titanic

Wie jetzt, Felix Stephan (»SZ«)?

Zum Rauswurf von Monika Maron bei S. Fischer schrieben Sie: »Die Frage, die Maron stellt, lautet implizit: Zieht die öffentliche Debatte heute engere Grenzen als das Strafrecht, das erst bei Volksverhetzung aktiv wird? Und sollte es nicht andersrum sein?«

Sollte das Strafrecht etwa engere Grenzen ziehen als die Debatte, also nicht erst bei Volksverhetzung aktiv werden? Oder soll die Debatte weitere Grenzen ziehen als das Strafrecht und ruhig mal über die Volksverhetzung hinausgehen, also etwas dürfen, was eigentlich strafbar ist? Und sollte es nicht eigentlich heißen: Die Frage, die Maron implizit stellt, lautet »explizit« …? Wie sieht das eigentlich mit den Grenzen bei Leuten wie Ihnen aus? Die werden offenbar weder vom Strafrecht noch von der Debatte gezogen, sondern vom Intellekt.

Vermutet ganz explizit: Titanic

Reiner Haseloff!

In den Tagesthemen fanden Sie zur Diskussion um ein Böllerverbot: »Dass es ein Verbot von Böllern und Silvesterraketen gibt, das ist nicht vorstellbar, weil auch nicht durchsetzbar. Ich denke mal, an der Stelle sollten wir auf die Vernunft der Menschen setzen.«

Klar, Haseloff, bei welchem Thema erscheint es erfolgversprechender, an die Vernunft der Bürger zu appellieren als zur Feier des Jahreswechsels, zu dem die Besoffenenarmeen des Landes mit Kanonenschlägen, XXL-Chinaböllern, Kettenknallern und immer gigantischer ausfallenden Raketenwerfern einen Zweiten Weltkrieg en miniature inszenieren, sich feuchtfröhlich wahlweise das Explosivmaterial oder, aus Versehen, das Feuerzeug zuwerfen?

Wenigstens Ihr Knall hat Bestand, auch über Silvester hinaus. Titanic

EA Sports!

Jedes Jahr aufs Neue veröffentlicht Ihr eine kaum überarbeitete Auflage Eures Fußballsimulationsspiels »Fifa«. Was uns dieses Jahr besonders fuchst: Warum kann man sich in Eurem beliebtesten Modus »Ultimate Team« nicht die AfD zusammenstellen? Das wären dann zum einen die Bronze-Karten, die keiner will, weil ihre Werte in allen Bereichen zu niedrig sind, zum anderen läge die Team-Chemie bei 0, weil kein Akteur zum andern passt.

Meta-Spieler der Satire seit 1979: Titanic

Sie, »Star Wars«-Schauspieler David Prowse (†),

haben unter der Maske des Filmbösewichts Darth Vader Kinogeschichte geschrieben.

Bzw. Darth Vader mit Ihnen in der Maske des Filmbösewichtes hat Kinogeschichte geschrieben. Denn außer Ihrer imposanten Statur ist es Ihnen nicht vergönnt gewesen, viel von sich selbst in die Rolle einzubringen. Weil Ihnen als rund zwei Meter großer Bodybuilder-Hüne das Talent zur grazilen Führung des Lichtschwertes fehlte, wurden Sie in den Kampfszenen vom Fecht-Olympioniken Bob Anderson gedoubelt. Zudem musste aufgrund Ihres Bristoler Akzentes Ihre Stimme für den US-amerikanischen Markt von James Earl Jones nachsynchronisiert werden. Und als Ihre Filmfigur in »Die Rückkehr der Jedi-Ritter« endlich die Maske lüpfen und sein menschliches Antlitz zeigen durfte, war es nach dem Willen von Regisseur Richard Marquand nicht Ihr Gesicht, sondern das des britischen Bühnen- und Charakterdarstellers Sebastian Shaw, welches das Millionenpublikum auf der Leinwand zu sehen bekam.

Nun sind Sie im Alter von 85 Jahren gestorben, und zumindest eine weitere Schmach dürfte Ihnen posthum erspart geblieben sein. Dass nämlich eines Ihrer drei Kinder sich bei Ihrer Aufbahrung von der dunklen Seite der Macht beseelt zu dem Ausruf hat hinreißen lassen: »Du bist nicht mein Vater!«

Mögen Sie inmitten all der Death Stars und Todessternchen in Frieden ruhen: Titanic

»SZ«, schon wieder!

»In der fiktiven Netflix-Serie ›The Crown‹ geht es um den Auf- und Abstieg von Margaret Thatcher«, verrät Dein »Aktuelles Lexikon« unterm Stichwort »Fiktion«, weil der britische Kultusminister gefordert hatte, die realitätsnahe, aber eben erfundene Serie mit einem einschlägigen Warnhinweis zu versehen. Nun wäre eine fiktive Serie aber eine, die in Wirklichkeit gar nicht existiert; was Du meinst, ist eine fiktionale, deren Geschehnisse teils fiktiv sind.

Wenn schon Lexikon, dann doch richtig, nein? Nicht dass sich Deine Selbsteinschätzung als Qualitätsblatt als Fiktion entpuppt! Titanic

Truth, Mathias Bröckers!

Als unerbittlicher Enthüller der ganz großen Verschwörungen haben Sie sich nun nach 9/11, der Medienmanipulation und dem »Deep State« endlich eines neuen heißen Eisens angenommen: »Klimalügner. Vom Ende des Kaputtalismus und der Zuvielisation« heißt Ihr frisch erschienenes Buch.

Sehr gut! Und wie wir Ihren zahlreichen Internetaktivitäten entnehmen, sind Sie längst schon am nächsten großen Ding dran. Wir warten also gespannt auf »Coronales Hirnversagen. Vom Triumvirusrat und dem Infucktionsschutz«. Oder doch besser: »Coronarsch auf – zwischen Pestzidenz und Knockdown«? Oder ... nein, stopp, halt, Schluss, wir halten es nicht mehr aus!

Zuvielisiert: Titanic

Estrich, geschätztes Baugeschäft Kotan aus Hannover,

scheint ja Deine Spezialität zu sein. Was aber ist mit Bindestrich? Ist manchmal auch wichtig. Zum Beispiel bei der Beschriftung der firmeneigenen Transporter. Die derzeitige Aufschrift »Kotanbau« jedenfalls könnte durch den Einsatz eines Bindestrichs durchaus verbessert werden.

Aber eigentlich ist es ja auch ziemlich wurst. Titanic

Gut gemacht, unbekannter Rottweiler!

Nachdem Dich ein Mann in Bremen für 50 Euro unter »dubiosen Umständen«, wie die Polizei es nannte, am Hauptbahnhof gekauft hatte, hast Du den mit Dir überforderten Typen gebissen. Er band Dich sodann an einem Pfeiler am Bahnsteig 2 an und rief die Polizei. Die hatte einige Mühe mit Dir und sperrte drei Gleise, bevor sie Dir Futter mit Beruhigungsmitteln gab und Dich ins Tierheim verfrachtete.

Falls Du, Rottweiler, zufällig Gefallen an gesperrten Gleisen oder anderen Orten gefunden haben solltest, komm doch mal vorbei. Kann Dir immer ein paar Ecken nennen, die besser geschlossen bleiben sollten: Titanic

Von Ihnen, Jessica Rosenthal,

wollte die Tagesschau wissen: »Wo fängt Reichtum an? Können Sie eine konkrete Zahl nennen, ab wann Sie umverteilen würden?« Darauf Sie: »Wir wollen sicher nicht das geerbte Haus der Oma einziehen. Wir wollen aber gerade da ansetzen, wo Vermögen nicht selbst erarbeitet wurde.«

Sicher, dass Sie neue Juso-Chefin werden wollen und nicht Komikerin? Denn die einzige Möglichkeit, sich das Haus der Oma selbst zu erarbeiten, wäre, es ihr per Enkeltrick oder Erbschleicherei abzuluchsen! Titanic

Allerliebste englische Königin,

auf der Seite adelswelt.de mussten wir über Sie lesen: »Queen Elizabeth – Neuer Sex-Skandal erschüttert den Palast«. Und bei aller Liebe, wann gedenken Sie denn, in dieser Sache einmal etwas halblang zu machen? Macht denn das Herz noch mit?

Jedenfalls beeindruckt: Titanic

Danke, GMX!

Jetzt bietest Du uns den lang ersehnten Service der »Briefankündigung per E-Mail«. Da jeder Brief beim Sortierprozess im Briefzentrum ohnehin fotografiert wird, erhält man mit diesem Service ein Foto des Briefes per E-Mail, kurz bevor er ausgeliefert wird. Das ist interessant für Leute, deren Spampostfach sich einsam fühlt oder auch, laut Deiner Webseite: »Unterwegs. Manchmal ist man neugierig und möchte wissen, was zu Hause wartet. Dank der Vorab-Info per E-Mail weiß man, wann sich ein Blick in den Briefkasten lohnt.«

Wobei: Wenn man den quälenden Prozess des Briefkastenöffnens dann hinter sich gebracht hat, weiß man ja noch immer nicht, was drinsteht. Was, wenn man sich dann die ganze Mühe macht, auch noch den Umschlag zu öffnen, und am Ende ist es doch nur wieder eine Rechnung? Ganz durchdacht scheint uns das noch nicht. Aber immerhin: Da laut Verband für Post und Telekommunikation täglich bis zu 70 000 Briefe verloren gehen, hat man so wenigstens die Chance, das Ding noch mal von außen anzuschauen.

Wohinein sich hingegen immer ein Blick lohnt: Titanic

»Heute«- Nachrichten (ZDF)!

In Kenia, wusstest Du, sei es zu einem »schweren Massaker« gekommen, und unsere Verstörung kannst Du uns glauben: Ein leichtes Massaker wäre ja schon schlimm genug gewesen.

Schwer Deine Titanic

Respekt, Edgar »Edi« Endres!

Sie kommentierten für den BR-Hörfunk das Bundesligaspiel zwischen München und Bremen – und schafften es tatsächlich, den Bremer Spieler Ömer Toprak gleich dreimal als Glatzkopf zu bezeichnen. In der markantesten Erwähnung exakt so: »Toprak spielt den Ball raus, der Glatzkopf, der Türke.« Andere Spielerfrisuren erwähnten Sie nicht. Daher unsere Frage: Ist da was zwischen Ihnen beiden? Hat Herr Toprak Ihnen mal die Freundin ausgespannt? Oder den Wagen geschrammt? Aber wenn schon, dann hätten Sie doch mit journalistischer Feinsinnigkeit und eleganten Synonymen »arbeiten« können. Kahlschädel, Turbo-Tonsur, Penisbirne, polierte Kuppel. Ach, Sie sind gar kein Journalist, sondern Fußball-Reporter?

Das vergaß: Titanic

Liebe Martina!

Beim Schmökern Ihrer Website (»Gluten- und weizenfreie, vegane Bio-Backmanufaktur Martinas Brotgefühle«) bekamen wir zunächst einen richtiggehenden Stullen-Jieper: »Gerne bezeichne ich meine Brote als lebendiges Brot – ursprünglich und natürlich. Jedes meiner Produkte ist ein Unikat. Das Aussehen und die Krume meiner Brote können daher durchaus unterschiedlich ausfallen. Das ist das Qualitätsversprechen unserer Natur.«

Damit hatten Sie uns fast schon! Doch dann lasen wir tropfenden Zahnes weiter: »#BROTGEFÜHL® ist für jeden da. MARTINAS BROTGEFÜHLE® hat daher eine unkomplizierte Fertigbackmischung entwickelt.« Kommt das nur uns widersprüchlich vor? Das, Martina, fragt Sie, ganz ursprünglich und natürlich, die gluten- und weizenfreie, vegane Bio-Satiremanufaktur Titanic

Edeka Schneider in Duisburg!

An Deiner Filiale hast Du als Reaktion auf einen Zwischenfall ein Schild aufgehängt: »Normale Straßenkleidung. Personen mit Morgenmantel oder Schlafanzug!!! haben keinen Zutritt zu Unserem Laden!!! Die Geschäftsleitung«.

Was ist mit Kimonos und Karateanzügen? Oder wenn man beides trägt? Und gehen Ponchos sowie Kaftane klar?

Fragt für einen Freund: Titanic

Ach, IG Metall,

da habt Ihr mit Opel einen tollen »Zukunftstarifvertrag« und seid trotzdem nicht zufrieden? Jedenfalls habt Ihr, Corona-konform, per Autokorso in Rüsselsheim und anderen Standorten protestiert. Opel droht nämlich mit Kündigungen, und das, obwohl im »Zukunftstarifvertrag« betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden – sofern, bitte festhalten, genug Mitarbeiter (2100 Stück) freiwillig gehen! Es waren bis jetzt aber nur 500, weshalb Opel verständlicherweise die Geduld verliert.

Jetzt wüssten wir gerne, was noch in Eurem Tarifvertrag steht. Von angeordneten Überstunden wird abgesehen, sofern genug Leute freiwillig länger bleiben? Urlaub wird großzügig gewährt, solange ihn niemand beantragt? Keine Gehaltskürzung, unter der Bedingung, dass das Personal einen Teil des Geldes freiwillig zurücküberweist?

Komm schon, IG Metall, noch 1600 Freiwillige! Das schafft Ihr! Macht notfalls den nächsten Autokorso vor den Häusern der Widerspenstigen, die einfach nicht gehen wollen, empfiehlt Titanic

Tut-tut, Sibylle Krause-Burger (85)!

Als alteingesessene Kolumnistin der Stuttgarter Zeitung schwärmten Sie vom Automobil, wie es selbst der bestbezahlte Daimlerlobbyist nicht trefflicher zustande gebracht hätte. Unter anderem lobten Sie, dass so ein Karren es »ermöglicht, Kinder sicherer zu transportieren als in diesen völlig ungeschützten und den Abgasen ausgesetzten Fahrrad-Anhängern«.

Dass Sie einem grundsoliden Wort wie »Fahrradanhänger« ohne Not einen Bindestrich verpasst haben, wollen wir Ihnen noch mal ohne Strafzettel durchgehen lassen, Krauseburger. Aber ist Ihnen denn beim Schreiben echt nicht aufgegangen, wovor ebenjene Fahrradanhänger ungeschützt sind? Und woher die Abgase kommen? Nein? Dann sollten Sie den Führerschein so langsam vielleicht besser abgeben, raten die Fahrradanhänger von Titanic

Guten Abend, Eva Menasse!

In Ihrem Text »Solange wir leben« schrieben Sie in der Süddeutschen Zeitung: »Ja, es kommen dunkle Wochen. Aber es könnten Wochen für das Detail sein, für die Überraschung. Und für die Dankbarkeit … dafür, dass man kein Paketbote ist, dass man nicht zehn Stunden lang Intensivpatienten umdrehen muss«.

Klasse, Menasse! Das macht Mut. Nun gut, für Paketboten und Intensivpflegekräfte taugen solche plumpen Abwärtsvergleiche herzlich wenig – andererseits können auch die dankbar sein: dafür, dass sie nicht Eva Menasse sind!

Unvergleichlich: Titanic

Berlinerinnen!

Und Berliner! Lasst es Euch hinter die durchlöcherten Ohren schreiben: Die schönen Ecken Eurer Stadt sind längst nicht so interessant, wie Ihr vielleicht denkt. Ergo möchten wir denjenigen unter Euch, die in den sozialen Netzwerken Bilder des hässlichen Berlins sammeln, ans Herz legen: Lasst es bleiben! Großstadttristesse-Fotoblogs sind over. Es geht uns gehörig auf die Nerven! Wenn Ihr Sperrmüll fotografiert, eine graue Hausfassade oder ein Fahrrad, dem die Reifen fehlen, seid Ihr nicht mal halb so originell wie einer, der sein beklopptes Mittagessen auf Facebook postet. Denkt lieber mal gründlich darüber nach, warum diese Stadt so furchtbare Menschen aus Euch macht!

Ehrlich wütend: Titanic

Hallöchen, »Tagesspiegel«!

Du erfreust Deine Kundschaft neuerdings mit Berichten über den Aufenthaltsort von Erdbewohnern. Zum Beispiel so: »Musk ist wieder in Berlin, er war am Montag am BER gelandet.« Und weiter: »Der Privatjet von Musk, in Austin (Texas) gestartet, war am Montag um 9:42 Uhr am BER gelandet.« Tolle Nachricht. Falls das bei Dir, Tagesspiegel, zum neuen Standard werden sollte, folgende Info, sogar honorarfrei für Dich:

Es ist und bleibt in Frankfurt Deine Titanic

Sie, Ute Biernat,

gelten als »mächtigste Frau im deutschen TV« (Bild) und sind verantwortlich für »Quotengaranten« wie »DSDS« oder »Das Supertalent«. Dennoch – oder gerade deshalb – möchten wir eine Aussage korrigieren, die Sie neulich machten: »Markus Lanz stand ganz lange am Beckenrand, vor allem nach ›Wetten, dass …?‹«.

Präzise sollte es eigentlich heißen, Herr Lanz stand am Beckenrand und kickte Wetten, dass…? hinein ins Wasser, und zwar mit Schmackes. Das nennt man »Schiffe versenken«. Warum er heute bejubelt wird, können Sie selbst beantworten: In Pandemie-Zeiten haben »die Menschen eine Sehnsucht nach Unterhaltung. Vor allem, wenn man sonst nichts anderes machen kann.«

Und das ist doch nur noch traurig. Titanic

Was für ein Timing, Bill Barr!

Nicht nur, dass Ihre Zeit als Justizminister unter Trump eine »der tödlichsten Perioden in der Geschichte der Todesstrafe auf Bundesebene seit mindestens 1927« war: Der Süddeutschen entnahmen wir außerdem Ihr letztes Vorhaben, das Sie kurz vor Ende Ihrer unseligen Amtszeit noch zügig exekutierten: »Trump-Regierung erlaubt zusätzliche Hinrichtungsmethoden … Nach Bundesrecht zum Tode Verurteilte sollen auch erschossen oder auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden können. Der Einsatz von Gas ist ebenfalls möglich.«

Und welches Datum wählten Sie für das Inkrafttreten der viel kritisierten Regelung? Den 24. Dezember. Tja, wenn jemanden Hinrichtungsüberraschungen unterm Galgenbaum samt einer Strophe »Totenstille Nacht« nicht in Festtagsstimmung bringen, dann heißt man wahrscheinlich nicht »Kill« Bill Barr.

Ob Ihres Abgangs ganz merry & jolly: Titanic

Moderatorin und Sängerin Ina Müller!

Home-Office stellt Beziehungen oft auf eine harte Belastungsprobe, steckten Sie dem Rundfunksender Hit Radio FFH. Permanent zusammen zu sein, sei »keine sexy Situation«.

Da liegen Sie vollkommen richtig, Müller! Es gibt nur eines, das eine noch härtere Belastungsprobe für Beziehungen ist: Gemeinsam »Inas Nacht« zu schauen.

Sexy Grüße Titanic

Zu Ihrer Verteidigung, Keanu Reeves,

der Sie trotz Pandemie auf einer Party in Potsdam waren, erklärte der Chef des »Studio Babelsberg«, es habe sich bei dieser ausgelassenen Feier samt DJ und Alkohol lediglich um eine Filmszene des neuen Matrix-Streifens gehandelt. Und in der Matrix gibt es ja, so spinnen wir diese Argumentation mal fort, kein Coronavirus.

Unserer Ansicht nach brauchen Sie sich aber so oder so keinen Kopf zu machen: Laut der Verordnung Brandenburgs sind derartige Veranstaltungen mit Anmeldung, Hygienekonzept und bis zu 50 Personen erlaubt, sofern sie keinen »Unterhaltungscharakter« besitzen. Und den haben Filme mit Ihnen ja nun wirklich nicht!

Diese Wahrheitspille wurde verabreicht von: Titanic

Uunona Adolf Hitler,

Sie wurden in Namibia zum Landrat gewählt. Mit 84,88 Prozent! Weil dazu von den Einschlägigen bereits alle Witze gemacht wurden, von uns nur ein kleines Dankeschön dafür, dass Sie zumindest dafür sorgten, dass am 3.12.2020 Google nach Eingabe des Namens »Adolf Hitler« groß Ihr Konterfei präsentierte und nur ganz klein am Rand das des anderen.

Freut sich schon über kleine Dinge: Titanic

Karin Frye!

Sie sind Inhaberin des Bestattungsunternehmens Frye in Frankfurt. Gegenüber der FAZ beklagten Sie, dass seit Beginn der Corona-Pandemie viel weniger Menschen als sonst sterben: »So schön das ist, für uns bedeutet es schlimme Einbußen.« Normalerweise kümmern Sie sich um 15 Beerdigungen im Monat, seit Beginn der Pandemie sind es nur noch fünf: »Zwei Drittel weniger Einnahmen, und die Kosten bleiben dieselben, wir sind böse am Knabbern.« Den Rückgang erklären Sie sich so: »In den Krankenhäusern wird weniger operiert als sonst. Die meisten Eingriffe gehen gut, aber einige alte oder schwache Patienten überstehen die Operationen nicht oder infizieren sich mit tödlichen Keimen. Weil die Krankenhausaufenthalte in der Corona-Zeit zurückgehen, gibt es … solche Todesfälle seltener als früher.«

Es müssen also, Frau Frye, mehr alte und schwache Menschen operiert werden und an Komplikationen sterben, damit Sie Ihren Laden kostendeckend betreiben können? Da hilft nur eins: ein dringender Appell an alle Krankenhäuser, Operationen an Hochbetagten nicht länger hinauszuschieben und das »Soll« der letzten Monate zügig aufzuholen!

Tipp von Titanic

Herbert Grönemeyer!

Im Kampf für die Corona-gebeutelte Kulturbranche zeigen Sie vollen Einsatz. »Wir halten die Menschen von unten, wir stützen sie ab. Wir geben ihnen geistige Lebensenergie, was zum Kauen für den Kopf«, fassen Sie die Leistungen Ihrer Zunft unmissverständlich zusammen und klären ganz beiläufig einen alten Kulturbegriff: »Wenn man über Kulturpolitik in Deutschland spricht, geht es schon los mit der Nichtgleichstellung von E- und U-Musik. Wir im Eventbereich, in der Pop- und Klubkultur, machen große Umsätze, gleichzeitig fließt viel Geld als Subvention in die Theater und Opern.«

Endlich erklärt uns mal jemand, wofür »E- und U-Kultur« steht, nämlich für Event- und Umsatzkultur! Und dass dank dieser Einteilung im Kulturbetrieb kein Platz ist für Künstler, die weder Menschen- noch Geldmassen anziehen. Wäre ja auch noch schöner!

Danke für die Aufklärung! Ihre Megaseller von: Titanic

Aber heda, ZDF/SWR!

»Wissen aktuell: Der Kopf isst mit!« heißt die Sendung; »Ess Dich gesund!« steht auf der Tafel, die auf dem fürs TV-Programm bereitgestellten Foto im Wochenmarktgemüse steckt.

Bleibt also bei Pommes: Titanic

József Szájer!

Sie haben »maßgeblich dazu beigetragen, dass der ungarische bürgerliche Konservatismus und die Christdemokratie ihren rechtmäßigen Platz in der europäischen politischen Szene einnehmen konnten«, bescheinigt Ihnen die Fidesz-Partei Ihres Führers Viktor Orbán. Ihren rechtmäßigen Platz als Abgeordneter des Europäischen Parlaments suchten Sie indes unlängst an einer Dachrinne, nachdem Sie zusammen mit zwei Dutzend anderen männlichen Personen in einer Brüsseler Wohnung von der Polizei erwischt worden waren. Wobei das Problem nicht darin bestand, dass sowohl Sie als auch die meisten anderen Anwesenden nur spärlich oder gar nicht bekleidet waren – es waren für die Pandemiemaßnahmen knapp zwanzig Personen zu viel im Raum.

Kann es sein, dass Sie sich einfach ein bisschen zuviel vorgenommen haben? Sie brüsten sich damit, die neue ungarische Verfassung von 2012 auf Ihrem Tablet im Flieger zwischen Budapest und Brüssel ausgeheckt zu haben, die auf Gott schwört und der rechtlichen Gleichstellung von Homosexuellen einen Riegel vorschiebt. Es zeugt schon von geradezu heroischer Tugendhaftigkeit, gleich eine ganze Verfassung gegen sich selbst in Stellung zu bringen – wie? So war das nicht gemeint? Sie dachten eher daran, wenigstens der Rest von Ungarn sollte sich gehörig am Riemen reißen, wenn Sie es schon so diabolisch-dekadent krachen ließen?

Ah ja, deshalb auch die geharnischten Drogengesetze Ihrer Partei, schließlich fand die Polizei in Ihrem Rucksack auch noch Ecstasy.

Alles klar: Titanic

Etwas merkwürdig, Apotheken-Qualitätsmarke Rubbax,

und auch uneindeutig bewirbst Du ein Cannabis-Öl, das »aus den Samen einer speziellen Cannabispflanze« gewonnen werde. Cannabis, »umgangssprachlich auch Hanf«, gelte »als eine der ältesten, traditionellen Pflanzen« (sic!), deren Blüten »schon seit Tausenden von Jahren vielfältig genützt würden«, so dass »auch in Deutschland die Nachfrage nach Cannabis-Produkten rasant« ansteige und Dein frei verkäufliches Cannabis-Öl daher Deutschland erobere.

Vollkommen verschroben aber ist dann die Aussage, das Geniale an Deinem Produkt sei, dass es keine berauschende Wirkung habe. Und da fragen wir: Wer will denn so was? Und wie würde sich das »speziell für den täglichen Verzehr … nach strengsten deutschen Qualitätsstandards« hergestellte Produkt wohl erst verkaufen, wenn es die bekannten bzw. erhofften Neben- oder Wechselwirkungen hätte?

Bleibt nach wie vor lieber beim Original: Titanic

Sie, Laura Karasek,

»leben gern exzessiv – ohne Handbremse!« Sie seien rastlos und leidenschaftlich, teilten Sie Bild in einem Interview mit, um dann Erstaunliches zu offenbaren: »Ich schreibe manchmal bis fünf Uhr, gehe selten früh ins Bett, mache Sport, lese viele Bücher.«

Und wir fragen uns nun: Ist das, Frau Karasek, schon die Postcorona-Definition von exzessivem Leben? Müssen wir zukünftig mit Statements rechnen wie: »Wollust? Super, ich stricke total gerne …« oder: »Komasaufen? Find ich mega, aber bitte ohne Alkohol«?

Ist noch nicht ganz in der neuen Zeit angekommen: Titanic

Ungern, bester Philipp Tingler,

üben wir Kritik, denn wir schätzen Sie und besonders Ihren letzten, bei Kein & Aber erschienenen Roman »Rate, wer zum Essen bleibt«: ein Werk auf der Höhe der Zeit und, wie unser Hans Mentz in der Januarnummer 2020 herausgefunden hat, die ideale Vorlage für eine Filmkomödie im Billy-Wilder-Stil. Sie allerdings würden »im Billy-Wilder-Stile« schreiben, denn so modern Ihr Roman, so altmodisch ihr Hang zum Dativ-e: »Franziska spürte, dass sie im Begriffe war, etwas Unpassendes zu sagen«, ihr Mann aber »legte mit sorglichem Blicke seine Hand auf Franziskas Handrücken«. Auch betritt ein »überaus rundlicher, quellender Mann mit hängenden Schultern, geblähtem Halse« den Schauplatz, seine »Nase war groß, der Raum zwischen ihr und dem schmalen, gräulich wirkenden Munde sehr unbedeutend«; und es erscheint »ein langer, dünner Mensch, an dessen hager dem krawattenlosen Anzughemd entwachsenden Halse der Adamsapfel stark hervortrat«.

Und weil wir schon dabei sind, müssen wir auf weitere kleine Unglücke hinweisen, von »obschon man sich das Gegenteil versichert hat« bis »Der Präsident servierte dieses Bonmot, was im Übrigen nicht von ihm stammte, wie einen ganz besonderen Leckerbissen«. Sie haben ja recht, wenn Sie schreiben: »Vielleicht muss man nicht immer alles aufarbeiten. Das ist nur so ein Dogma, was die Gesellschaft an uns heranträgt« – aber ein Dogma, das wir trotzdem an Sie herantragen müssen, lautet: Bitte richtiges Deutsch!

Schließen mit diesem »allzu verständlichen Wunsche«: Ihre Beckmesser von der Titanic

Hey da, Paula Schwarz!

Als Millionenerbin und junge Unternehmerin, »die mit der Welt hadert«, wurden Sie von der Zeit in einem Artikel mit der reichlich dämlichen »Ausgangsfrage: Macht Reichtum unglücklich?« gefühlvoll porträtiert. Der an Dummheit nicht arme Text berichtet von allerlei Schicksalsschlägen, u.a. von Ihrer Jugend »hinter einer Mauer aus Geld«, in der Sie nicht studieren durften, was Sie am liebsten machen, »Singen nämlich.« Manche Leute halten Sie sogar heute noch für ein »rich kid« und wollen Sie ausnehmen!

Aber trotz aller Widrigkeiten lassen Sie sich nicht unterkriegen und krähen: »Ich will was Geiles machen für die Menschheit« oder auch: »Ich will die Revolution.« Dass sich dieses Gerede in noch mehr heiße Luft um Start-ups mit ethischem Anstrich erschöpft, hat uns dann nicht mehr überrascht.

Dies jedoch im Vertrauen: Wenn die Revolution wirklich kommt, wird auf der Guillotine neben den einfühlsamen Reportern der Bourgeoisie noch Platz sein. Also entledigen Sie sich schnell der ach so schweren Schuld des Geldes. Investieren Sie in was Geiles, am besten in Titanic

Oooch, Wissenschaft!

Im südostasiatischen Myanmar hast Du jetzt die Popa-Languren entdeckt, lustig unfrisierte, langschwänzige Baumäffchen. Und noch während wir uns den neuen Namen merken und Bildchen der süßen Kletterer googeln wollten, liefertest Du diesen Downer: Die Affenart sei »akut vom Aussterben bedroht«.

Was, Wissenschaft, sind denn das für miese Tricks? Uns was Wuscheliges vor die Nase halten und gleich wieder aussterben lassen? Wenn Du das nächste Mal in irgendeinem Urwald ein niedliches Vieh aufstöberst, das grad am Draufgehen ist, dann verschweigst Du uns das gefälligst, verstanden? Und gibst ihm nicht noch einen Namen!

Hält sich Augen, Mund und Ohren zu: Titanic

»Augsburger Allgemeine«!

Anlässlich des Grünen-Parteitags berichtetest Du, der alte Konflikt zwischen gemäßigten Realos und radikalen Fundis sei immer noch nicht überwunden. Deshalb müsse die Partei signalisieren, was sie wolle: »die Eier der kompromisslosen Radikalität oder den Pfannkuchen der Verantwortung«. Aber gibt es in der Politik wirklich nur diese beiden Wahlmöglichkeiten? Was ist mit dem Grießbrei des Kompromisses? Oder mit der warmen Honigmilch des Einknickens?

Und hast Du Dich eigentlich schon mal gefragt, ob Du nicht vielleicht den Kaiserschmarrn der unpassenden Bildsprache zugunsten des Mehls des sachlich-neutralen Berichterstattungsstils ein bisschen vernachlässigen willst?

Rührende Grüße Titanic

Apple!

Der Satz »Dieser Schritt ist ein Sprung« dient nicht nur als Motto für Dein brandneues I-Phone 12 Pro, sondern wirft auch einige Fragen auf. Die wichtigste davon ist sicherlich die, wie gewaltig eigentlich der Schritt ist, den Du in der Schüssel hast.

Hält mit Deinem Humbug Sprung: Titanic

Wolfgang Van Halen (29)!

Vor einigen Wochen erlangten Sie durch den Tod Ihres Vaters, des Quietschgitarrengottes Eddie Van Halen, erstmals unsere Aufmerksamkeit. Anscheinend sind Sie selbst erfolgreicher Musiker und seit einigen Jahren Bass spielendes Mitglied in Vatis Familienfirma »Van Halen«. Alles schön und gut, doch können wir die ganze Zeit nur über eins nachdenken: Ist Wolfgang Van Halen auf eine schräge Art der vielleicht geilste Name aller Zeiten?

Wir meinen: ja!

So long, Wolfgang Van Halen! Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
07.05.2024 Köln, Stadthalle Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
07.05.2024 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview« mit Kathrin Hartmann
08.05.2024 Wiesbaden, Schlachthof Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
09.05.2024 Zürich, Friedhof Forum Thomas Gsella