Briefe an die Leser | Dezember 2020


Scheuer-Andi (Verkehr)!

Da haben wir gedacht: Na, jetzt wo der neue Hauptstadtflughafen BER wirklich fertig ist, war’s das bestimmt mit den Pannen. Tja, und dann tauchen auf einmal Sie bei der Eröffnung auf.

Rät zum Abflug: Titanic

Aufgewacht, Frank-Walter Steinmeier!

Spitznamen aus früheren Zeiten hat nun wirklich jeder. »Mecki« alias Kurt Beck oder »Alec Baldwin« für Klaus Wowereit sind durchaus plausibel, und selbst »Acker« aka Gerhard Schröder können wir irgendwie herleiten. Aber jetzt mussten wir auf Wikipedia lesen, dass Ihre Jugendfreunde Sie einst »Prickel« benamsten, und kommen aus dem Grübeln seither nicht mehr heraus: War es, weil Sie Leckermäulchen gern das beliebte BRD-Brausepulver »Prickel Pit« naschten oder nonstop die süßesten Schaumweine wegschädelten in der endlosen Einsamkeit des Lipperlands?

Hat der Uzname vielleicht eine geheime plattdeutsche Bedeutung, so in Richtung Ödling, Schnarchsack, Statist? Oder lag es vielmehr an Ihrer ehemals erotischen Ausstrahlung oder Ihren nervenzerfetzenden Wortbeiträgen, und sei’s im Lateinunterricht? Ja, handelt es sich gar um ein kryptisches Kofferwort, z.B. aus Prügelknabe und Pickel, oder am Ende schlicht und ergreifend um allergehässigste juvenile Ironie?

Übersprudelnde Grüße Titanic

Für Dich, Berliner B.Z.,

etwas kollegiale Nachhilfe. Vor ein paar Wochen wandtest Du Dich hilfesuchend an die Öffentlichkeit: »Wer soll diese Berliner Späti-Regeln noch verstehen? Trinken im Stehen erlaubt, trinken im Sitzen verboten.«

Wir möchten es Dir gerne erklären: Vor Berliner Spätis ist Trinken im Stehen erlaubt, im Sitzen jedoch nicht.

Aus dem Stand: Titanic

Und freilich, Carolin Emcke,

wollen wir nicht von Ihnen verlangen, die Dezember-TITANIC 2014 gelesen zu haben, in der wir die damals allerneuste, heute naturgemäß Standard gewordene Journaltorheit des dumm-redundanten »zu wollen« anprangerten (»Einige Senatoren werden bald ihre Absicht verkünden, Präsident werden zu wollen«), denn, wenn wir uns da zitieren dürfen, »man beschließt nicht, scheißen zu wollen, man beschließt zu scheißen«. Aber keine Regel ohne Ausnahme: »Wieder einmal wird ein antisemitischer Anschlag verübt, wieder einmal wird ein Mensch in der Öffentlichkeit angegriffen, nur weil er Kippa trägt, wird ein Jude verachtet und verletzt, nur weil er Jude ist … Wieder einmal in einem Land, das in allen Staatsakten verspricht, jüdisches Leben vor Antisemitismus schützen zu wollen« – denn zur Staatsräson gehört halt wirklich bloß das Versprechen, Juden schützen zu wollen, und nicht das Versprechen, es auch zu tun.

Wieder einmal Ihre: Titanic

Alter Denkfabrikant Peter Sloterdijk!

Im philosophischen Fachjournal »Bild« salbaderten Sie über die Funktion von Social Media als Alternative zum Gebet: »Das Beten, man sollte das nicht vergessen, war eine Methode, sich beim Jenseits vorzustellen. Dem durfte man sich als Mensch mit einem inneren Anliegen empfehlen. Die modernen Medien haben eine Technik geschaffen, wie man Gebete in Bitten um Aufmerksamkeit umwandelt.« Indem Menschen diese Form der Kommunikation nutzen, sprächen sie der Öffentlichkeit und dem Freundeskreis eine Rolle zu, die man »früher dem Himmel und den Heiligen« abverlangt habe. Instagram verkörpere das »Flehen um Bedeutsamkeit mit zeitgenössischen Mitteln«.

So weit, so sloterdijkesk. Indes schuldig bleiben Sie die Antwort, was es über einen Menschen selbst aussagt, der im digitalen Diesseits vorstellig wird und sich mit seinen inneren Anliegen empfehlen will; und der nicht nur auf Instagram, sondern gleichzeitig auch bei Facebook, Twitter, Youtube und Soundcloud zum Gotterbarmen um jedes kleinste bisschen Beachtung bettelt. Zumindest laut seiner Homepage petersloterdijk.net.

Stets aufmerksam in den modernen Medien: die Heiligen im Satirehimmel von Titanic

Hallo, ARD-Teletext!

Zugegeben, Dich liest keiner. Deshalb erlaubst Du Dir manchmal ein paar lustige Fehlerchen, um zu testen, ob wir mitdenken. Zugegeben auch, dass es gerade beim Thema »Deutscher Buchpreis« auf alles ankommen mag, nur nicht auf Sprachgenauigkeit – aber so dick aufzutragen wie bei Deiner Auflistung vom 12. Oktober, »Buchpreis: Die letzten Gewinner« (Seite 413), das, ARD-Teletext, gleicht schon einem Hilfeschrei: Der 2009er-Siegerschinken »Du stirbst« von Kathrin Schmidt? Heißt recht gegenteilig »Du stirbst nicht«. Der von 2010, »Tauben fliegen aus«? So ähnlich: »Tauben fliegen auf«. »In Zeiten abnehmenden Lichts« (2011) stimmt schon fast, da hast Du bloß ein kleines »des« vergessen. Der Titel »Landgericht« (2012) hingegen ist Dir recht gut gelungen; nur heißt hier die Autorin nicht »Ulla Krechel«, sondern »Ursula«.

Doch sei’s drum! Denn alles, ARD-Teletext, machst Du wett mit Deiner wunderbaren Version des Gewinnerromans von 2015: »Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen magisch-depressiven Teenager im Sommer 1989«. Es muss nämlich »1969« heißen; und welches der zweite Lapsus ist, den Du in diesen natürlich sehr herausfordernden Titel hineingezaubert hast, das geben Dir als Hausaufgabe

Deine manischen Realisten von Titanic

Großartig, Mr. Connery!

Dass Sie noch vor dem Start des neuen Bond-Filmes »Keine Zeit zu sterben« tatsächlich sterben, ist vermutlich die Sorte schottischer Humor, den die Briten so lieben.

Gerührt: Titanic

Und übrigens, Mr. Bond,

nun wurde also der Start Ihres neuesten Films erneut verschoben. Wäre es dann nicht sinnvoll, den Titel entsprechend zu ändern? Also zum Beispiel »Keine Zeit, ins Kino zu gehen« oder besser noch »Keine Zeit für den Quatsch«?

Geschüttelt: Titanic

Norbert Bolz!

Als emeritierter Professor für Medienwissenschaften haben Sie nun noch mehr Zeit für Solarium, Twitter und den Traum, als großer Geist zu gelten, weswegen Sie dem »Meinungs- und Debattenmagazin« »The European« ein Interview zum »Haltungsjournalismus« gaben und darüber, dass Journalisten nicht mehr berichten, sondern belehren wollen – was Ihr Interviewer, Chefredakteur Stefan Gross-Lobkowicz, mit vor Meinung triefenden Worten sekundierte (»Die Cancel Culture regiert. Auch in Deutschland fallen immer mehr Meinungen unter das Diktat«, »Greta Thunberg und die Vermarkter der Klima-Ikone«, »Hype der Grünen«).

Ihre Lieblingsthese ist, dass alle Warnungen vor Umweltschäden und Klimawandel »apokalyptische Szenarien« seien, »eine große ersatzreligiöse, fast gnostische Bewegung«. Diese Bewegung scheint in Ihrer Wahrnehmung geradezu übermächtig, bar jeder Grundlage alle Köpfe (außer Ihrem) zu befallen und das Land in den Abgrund zu reißen. »Im Grunde gibt es nur noch eine gesellschaftspolitische Botschaft – und das ist die grüne Apokalypse. Alle anderen Parteien, sei es die CDU oder die SPD, passen sich da an. Egal, wer eine Regierung bildet, es wird eine Regierung aus diesem Geist sein.« Ferner halluzinieren Sie, dass NGOs wie Fridays for Future »größte Unterstützung aus der Politik und der Wirtschaft« erhielten. Das greife »alles in einem perfekten Mechanismus ineinander«.

Bolz! Kann es sein, dass Sie da ein bisschen übertreiben? Das sind ja geradezu apokalyptische Szenarien, die Sie da heraufbeschwören. Uns scheint, in Ihrem Oberstübchen gibt es eine Art gnostische Bewegung in Richtung Gagaismus!

»Also als Intellektueller schämt man sich in Grund und Boden, wenn man derartigen Unfug hört«, sagen Sie. Woher wollen Sie das wissen?

Fragt Titanic

»Zeit online«!

Klar: Auch als Onlineableger der größten Wochenzeitung des Landes kann einem mal etwas entgehen. Am Tag der US-Wahl einen Artikel mit »Wer ist Joe Biden?« zu betiteln, finden wir dann aber doch etwas peinlich.

Stets top informiert: Titanic

Sag mal, Zoo Kölle,

muss die »Aushilfe (m/w/d) Vogel/Nager«, nach der Du derzeit per Stellenanzeige suchst, zwei Flügel, ein Federkleid, vier Nagezähne und ein Fell besitzen? Oder stellst Du eventuell auch ein verrücktes Huhn ein, das rattenscharf ist?

Kann Dir im letzteren Fall einige Bewerber (m/w/d) empfehlen: Titanic

Eigentlich, liebe Niederlande,

wollten wir dem scheinbar harmlosen, aber in Wahrheit eben doch beängstigend zwanghaften Bedürfnis, Späßchen mit Ortsnamen zu machen, diesen Monat unbedingt widerstehen. Aber als wir aufgrund eines therapeutisch ungünstigen Zufalls erfuhren, wie der fünftgrößte Ortsteil Deiner Gemeinde Boxmeer heißt, ging es halt einfach nicht mehr anders: Wir mussten uns Beugen beugen!

Goedendag! Titanic

Sehr geehrter Martin Walser (Schriftsteller, Greis)!

Wenn eine Berühmtheit wie Sie einen Gastbeitrag über Corona und die Buchwelt schreibt, erwartet der naive Leser vielleicht einen großen, schweren Text voller Poesie und interessanter Gedankengänge. Witzig, dass es dann einfach bloß zwei Absätze im »Spiegel« sind, in denen Sie uns die Information hinschludern, Sie hätten eigentlich ganz gerne noch mal eine Autogrammstunde gegeben, weshalb das blöde sei, dass die Buchmesse dieses Jahr ausgefallen ist.

Bemerkenswert fanden wir folgenden Satz: »Corona kann nicht vernichten, dass wir, also alle Beteiligten, diese einzigartige Erinnerung pflegen.« Meinten Sie vielleicht »verhindern«? Denn wie soll man eine Tätigkeit vernichten bzw. sogar vernichten, dass jemand eine Tätigkeit tut? Und ist die Erinnerung an eine Jahr für Jahr sich gleichförmig wiederholende Massenveranstaltung, von der es auch noch ein Leipziger Pendant gibt und die so ähnlich für jede andere Branche existiert, wirklich »einzigartig«?

Trotz aller Differenzen wünscht Ihnen, dass niemand vernichtet, dass Sie bei Bedarf jemand pflegt: Titanic

Recht pessimistisch, Hochschule Magdeburg-Stendal,

fällt Dein Werben um neue Studenten für das Wintersemester 2020/21 aus. Mit dem schon resignierenden Slogan »Rette, was noch übrig ist!« möchtest Du junge, motivierte Menschen anlocken. Besonders viel Hoffnung auf eine lebenswerte, bessere Zukunft nach dem erfolgreichen Studium machst Du denen ja nicht. Vielleicht erwartet sie bei Dir aber auch der neue Studiengang »Angewandte Überlebenstechniken in Krisenzeiten« mit Seminarangeboten wie »Die Höhle als Schutz- und Wohnraum«, »Jagdtechniken zum Erlegen von Kleinwild« oder »Leben mit dem Klimawandel: Anpassungsstrategien an Wetterkapriolen«.

Oder verbirgt sich hinter dem Slogan die Absicht, dem rasant voranschreitenden Verfall des intellektuellen Niveaus in unserem Lande offensiv zu begegnen und bei Deinen Studierenden wieder stärker akademische Interessen zu fördern? Das wird allerdings durch den dämlichen, gewollt modern klingenden Namenszusatz h² für Deine Bildungseinrichtung konterkariert.

Wünscht jedenfalls viel Erfolg bei Deinem bildungspolitischen Rückzugsgefecht: Titanic

Streetart-Künstler Banksy!

Wie schaffen Sie es eigentlich, in der Öffentlichkeit immer noch freie Flächen für Ihre Werke zu finden? Ist nicht längst alles mit Sprüchen von »Barbara« und Katzensuchflyern zugespamt?

Fragen die Sprayer auf der Titanic

Irgendwie schade, Almut Patt,

CDU-Kandidatin zur OB-Wahl in Chemnitz, dass Sie gegen Herausforderer Schulze von der SPD direkt verloren haben. Wir hätten uns ja so was wie ein Unentschieden gewünscht, ein Remis quasi, eine Stichwahl, so etwas in der Art. Letztlich sind wir aber doch froh, denn schließlich haben Sie verloren.

Schach und Matt: Titanic

Glückwunsch, Susanne Gaschke!

Da haben Sie ja gerade noch in letzter Zehntelsekunde die Kurve gekriegt, als Sie sich in Maischbergers notorischem Dreier-Panel beklagten, dass man in der Coronakrise die Alten und Vulnerablen »ums …«, und hier hielten Sie blitzschnell inne, um nicht »ums Verrecken« sagen zu müssen; und federten stattdessen Ihren Gedanken mit viel empathischeren Worten ab, indem Sie fragten, ob man diese Leute »auf Gedeih und Verderb« retten müsse.

Puh! Dass Sie mit kühlem Herzen und wachem Verstand Ihre Liebe zu nackten Zahlen und harten Fakten erklärten und sich nicht von Gefühlsduselei das Gehirn vernebeln ließen, das rechnen Ihnen hoch an:

die Jungen und Gesunden auf der Titanic

So nicht, bumsfidele »Bild«!

Hast wohl gedacht, Du könntest uns mit der Schlagzeile »So verdoppeln und verdreifachen Sie Ihr Kindergeld!« hinter Deine Paywall locken, was? Von wegen! Den Trick kennen wir schon, dauert etwa neun beziehungsweise achtzehn Monate!

Kindsköpfig: Titanic

Oho, Kevin Kühnert!

In Ihrem vielbeachteten Gastbeitrag beim »Spiegel«, in dem Sie dem linksliberalen Lager nach der bestialischen Tötung des französischen Lehrers Samuel Paty durch einen islamistischen Attentäter vorwerfen, es würde insgeheim mit Islamisten kuscheln, führen Sie unter anderem aus: »Neben wenigen Stimmen der ehrlichen Empathie melden sich in Deutschland bislang vor allem einige Rechtsaußen zu Wort, die dem linksliberalen Lager vorwerfen, es würde insgeheim mit Islamisten kuscheln.«

Je nun, Herr Kühnert, ehrliche Empathie sollten wir bei Ihnen wohl ausschließen können, sonst hätten Sie sich mit dem Text unter dem plakativen Titel »Die politische Linke sollte ihr Schweigen beenden« ja nicht pompös beim »Spiegel« positioniert; aber herzlichen Dank für die ehrliche Selbsteinschätzung wenigstens.

Aus der dann was folgt? »Die bestialische Tötung eines Menschen verkommt so innerhalb weniger Tage zur politischen Limbostange, mit der auf dem politischen Parkett nach bekannten Regeln zum Tanz aufgefordert wird.«

Sagt’s in Ihren eigenen Worten: Titanic

Liebe Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung!

Eine Deiner laut Website »wichtigsten Aufgaben«, die namensgebende Methodik aus dem ruinösen Zustand der Unbekanntheit zu befreien, war wohl noch kein durchschlagender Erfolg: Zumindest bei uns klirrte, äh, klingelte da nichts. Allein schon testweise einen kurzen Abriss über Deine Arbeit zu geben bereitet uns Kopfzerbrechen.

Wurden bei Dir wirklich »alle Möglichkeiten der Information und Kommunikation« ausprobiert? So mancher Inhalt muss schließlich mit dem Vorschlaghammer vermittelt werden. Versuch’s doch bei anderen Medien, da gibt es genug Schrott!

Macht kaputt, was sie kaputt macht: Titanic

Und Sie, Gerhard Schindler,

ehemaliger Chef des Bundesnachrichtendienstes, haben die Politik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingskrise 2015 hart kritisiert: »Der Satz der Bundeskanzlerin ›Wir schaffen das!‹ war in seiner Pauschalität nicht gut.« Und wer könnte das besser beurteilen als Sie in Ihrem neuen Buch mit der pauschalen Frage im Titel: »Wer hat Angst vorm BND?«

Pauschale Nichtleseempfehlung von Titanic

Und eine gute Frage, liebe »Zeit«,

stellst Du im Untertitel eines Leitartikels über – natürlich – Corona: »In Deutschland ist es schwer geworden, Vorschriften im Kampf gegen Corona durchzusetzen. Sind wir anarchischer geworden als so manche Südländer?«

Tja, liebe »Zeit«: Sind »wir« genauso heißblütig wie die Menschen aus dem Süden? Halten uns sogar noch weniger an Regeln? Fangen jetzt auch an, Rotwein statt Klopapier zu hamstern? Oder verbreiten nur wieder nach typisch deutscher strenger Vorschrift Klischees?

Anarchische Grüße von Titanic

Denn’s Biomarkt!

1,5 kg Biokartoffeln für 1,99 Euro statt 2,79: da heißt es natürlich beherzt zugreifen und gleich vier Netze in den Einkaufswagen heben, wobei jedoch eines instantan aufreißt und die Öko-Knollen auf den Boden kullern. Nun ja, denken wir, kommt schon mal vor; mustergültige Kunden, die wir sind, geben wir das zerfetzte Netz samt nun befreiter Erdäpfel an der Kasse ab. Draußen vor der Filiale legen wir die frisch erworbenen drei Beutel in den Frontkorb unseres Fahrrads. Doch was müssen wir feststellen, nachdem wir uns aufgeschwungen haben und an der Ampel um die Ecke gebogen sind? Wie bei einer vegetarischen Schnitzeljagd rieseln nach und nach weitere Schnäppchenkartöffelchen durch den ganz offensichtlich für strunzdumme Bauern gefertigten grobmaschigen Korb auf die Straße! Gut, dass wir noch eine Papiertüte dabei haben und es nur leicht regnet, doch nach kurzer Zeit hat sich diese in Brei aufgelöst, während wir immer mehr von dem Gemüse auflesen dürfen.

Also bitte, Denn’s, tu uns doch den Gefallen und unterziehe Deine Transportnetze einem ausgiebigen Reißfestigkeitstest, bevor Du sie zum Einsatz bringst! Oder steckt etwa eine verborgene Strategie hinter dem Ganzen? Die klammheimliche Renaturierung unserer städtischen Asphaltwüsten unter Zunutzbarmachung bestehender Schlaglöcher auf den Straßen unserer klammen Kommunen? Wenn ja, müssen wir Dich leider enttäuschen. Statt frisch aus dem Boden wachsenden Gemüsepflanzentrieben gerät allenfalls ein ökologisch korrekt sich fortbewegender Lieferheld gefährlich ins Trudeln, im besten Fall entstehen aber »auto«-matisch hergestellte Kartoffelpufferrohlinge auf dieser »Produktionsstraße«.

Immer gerne wieder! Titanic

Leipziger Uhrmacher Oliver Pocher!

Durch Ihre schiere Existenz erbringen Sie den Beweis, dass Namen Schall und Rauch sind und man mit dem Ihren auch was Ordentliches werden kann. Es wurde Zeit!

Meinen zumindest die Bummler von Titanic

Sie, Franziska Giffey,

Doktorin der Politikwissenschaft (zurzeit) und Bundesfamilienministerin (dito), sagten in einem »Tagesspiegel«-Interview zu Ihrer Kandidatur für den SPD-Landesvorsitz in der Hauptstadt: »Die meisten Berlinerinnen und Berliner sind überzeugt davon, dass wir in einer tollen Stadt leben.«

Ja. Aber das ist doch genau das Problem! Titanic

Nulldenker Florian Schroeder!

Der »Welt« haben Sie erklärt, warum Sie Michael Ballweg, Gründer der Schwurbelbewegung »Querdenken«, in Ihre Sendung »Florian Schroeder Satireshow Spezial« im Ersten eingeladen haben: »Wir können dem Zuschauer so viel Urteilsvermögen zutrauen, dass er selber hört und versteht, was eine durchdachte Position und was Geschwurbel ist.«

Theoretisch ja, aber leider haben Sie da einen kleinen Querdenkfehler gemacht: Ein Zuschauer, der tatsächlich in der Lage ist, einen klaren Gedanken von blödem Geschwätz zu unterscheiden, der schaut Ihre Show doch gar nicht erst an!

Eine durchdachte Position von Titanic

»Voß’s (sic!) gute Stube«, Prerow, Darß!

Am Eingang annoncierst Du für Deine Gäste folgende Regeln: »Ankunft mit Mund-Nase-Schutz. Sie werden platziert. Während der Mahlzeiten kein Maskenzwang. 500 Meter Abstand zur Ostsee.«

Aber schön wär’s schon, wenn die Gäste ihre Mahlzeit mit Maske vertilgen würden? Und 500 Meter Abstand zur Ostsee: steht das in der Verordnung Deiner Landesregierung? Damit die Ostsee sich nicht mit Corona infiziert? Oder umgekehrt? Besteht für die Ostsee ein Maskenzwang?

Fragen über Fragen von Titanic

Sehr geehrter Klaus-Dieter Hommel,

da auf der Website der Eisenbahnergewerkschaft, deren stellvertretender Vorsitzender Sie sind, »Klaus-Dieter Hommel ist verheiratet, hat vier Kinder und zwischenzeitlich sieben Enkelkinder« steht, wollten wir nur mal unser Beileid aussprechen und fragen: Was ist den Enkelkindern denn widerfahren?

Kondolierend: Titanic

Ach, ach, ach, Alexander Neubacher!

Sie sind Jan Fleischhauers Nachfolgekolumnist beim »Spiegel«, womit eigentlich schon alles gesagt sein sollte. Stets bemüht zeigen Sie sich, wenn es darum geht, vor allem linke Anliegen durch ein gerüttelt Maß an (wir hoffen gespielter) Naivität zu diskreditieren. Insofern eigentlich nichts Neues in der konservativen Kolumnistenszene.

Zwei Dinge dann aber doch: Nach der Räumung des Berliner Hausprojekts Liebig34 schrieben Sie, dass Anwohner als Yuppie-Schweine betitelt und Autos angezündet worden seien, obwohl »sich viele Nachbarn doch ebenfalls zum linksalternativen Milieu« zählten. Erstens sollte Ihnen klar sein, dass zwischen linksalternativ und »anarcha-queer-feministisch«, wie sich das Hausprojekt nannte, durchaus noch der eine oder andere Marx-Band passt. Zum anderen müssten doch gerade Sie wissen, dass Realität und Selbstzuschreibung selten identisch sind. Schließlich sehen Sie sich selbst vermutlich auch als intellektuellen Feingeist, sind in Wahrheit aber ein geistloser Schwätzer.

Der Fleischi stand wenigstens dazu, ein Esel zu sein.

Betont grußlos: Titanic

Feuer frei, Nikolaus Blome!

Auf Ihrer Rechte-Krawallschachtel-Planstelle legten Sie auf das Gaga-Niveau Ihres »Spiegel«-Kollegen Neubacher gern noch mal eine Schippe drauf und vermerkten zum islamistischen Mörder von Dresden: »Warum kann man einen jungen Mann, der für seinen Krieg auf deutschem Boden erst einen Sprenggürtel favorisierte und später zu einem Messer griff, nicht in ein Land expedieren, in dem Krieg mancherorts tatsächlich noch geführt wird – erst recht, wenn das sein Heimatland ist, er also keinerlei Sprachbarriere beim Wiedereintritt in das kriegerische Leben dort zu fürchten hat?«

Sie wünschen, zusammengefasst, also, dass dieser irre Islamerer in seinem Heimatland unkompliziert Leute abstechen kann.

Aber: Warum kann man einen alten Mann, der für seine Mordfantasien eine Kolumne favorisiert, nicht in ein Land expedieren, in dem eine Sprachbarriere verhindert, dass irgendjemand dieses kriegerische Schreiben zu fürchten hat?

Allahu akbar! Titanic

Kreuzsakrament, Söder!

In Ihrer nicht enden wollenden Absonderung syntaktisch-grammatikalischer Unfälle haben Sie jetzt einen Trick entdeckt, wie Sie sich glimpflich aus der Affäre ziehen können: einfach Infinitive aneinanderreihen! »Überlegen, entscheiden, umsetzen« sei Ihre Maxime in der Pandemie, erklärten Sie der staunenden Weltöffentlichkeit via BR.

Donnerwetter! Wir hatten immer gemeint, der Job eines Ministerpräsidenten sei mit »Zuschauen, entspannen, nachdenken« am besten umschrieben.

Aber, Söder, im Ernst: Wenn wir Ihnen so zuhören, würden wir Ihre Tätigkeit eher so bezeichnen: Schwadronieren, rhabarbern, ramentern, babbeln, sabbeln ad infinitum …

Selber schon ganz infinitiv: Titanic

Kurze Anmerkung, Dacia!

Nachdem wir neulich sahen, dass Du nach so vielen Jahren immer noch mit dem depperten Mehmet Scholl und Deinem noch depperteren Slogan wirbst, stellen wir hiermit endgültig klar: Das einzige Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen, ist: kein Statussymbol!

Das Statussymbol, das alle brauchen: Titanic

Prof. Dr. Achim Kampker (RWTH Aachen)!

Überzeugt teilten Sie der ADAC-Redaktion mit: »Ein Elektroauto ist nicht nur emissionsfrei, sondern auch deutlich leiser. Das ist ein Vorteil, der selten beachtet wird. Außerdem könnte man beispielsweise sogar in Gebäude hineinfahren, was mit Verbrennern ja unmöglich ist.«

Punkt 1: In welchem Szenario hat Otto Normalverbraucher seinen Tesla im Flur stehen?

Punkt 2: Ist ein Parkhaus kein Gebäude?

Parkt den Diesel auch beim Besuch des Einkaufscenters stets im Wald: Titanic

Hehe, Michael Mittermeier!

»Lockdown bedeutet für mich Lachdown«, haben Sie dem »Spiegel« verraten. Das ist aber ein lustiger Zufall: Bei uns heißt Quarantäne Hahatäne und Corona LOLona. Und schon ist so eine globale Pandemie noch ein bisschen schlechter auszuhalten.

Lachhafte Grüße von Ihrer Titanic

Was, Jacobs University Bremen,

kann man an Dir denn so studieren? Innovative Fächer wie Lungoistik, Bohntologie, Lattematik und Aromanistik? Oder doch nur Espressomaschinenbau und anderen kalten Kaffee?

Dürstet so oder so nicht nach der Koffeinschreibung: Titanic

Als Sie, Friedrich Merz,

jetzt von der Online-»Bild« in Riesenlettern zitiert wurden mit »Ich lasse mich nicht ZERMÜRBEN«, war unser erster Gedanke: Wie passend – Sie gehen uns schon seit langem gehörig auf den KEKS.

Heute mal kurz und knackig: Titanic

Und ach, Merz!

Anti-Establishment liegt Ihnen bekanntlich im Blut. Deshalb witterten Sie auch in der Verschiebung des CDU-Parteitags eine Intrige der Deep Party: »Es läuft seit Sonntag der letzte Teil der Aktion ›Merz verhindern‹ in der CDU. Und das läuft mit der vollen Breitseite des Establishments hier in Berlin. Über dieses Vorgehen der Parteiführung herrscht unter vielen Mitgliedern der CDU blankes Entsetzen.«

Aber, Merz, nicht nur unter vielen Mitgliedern der CDU! Erst recht im Rest des Landes! Nämlich darüber, dass die Aktion immer noch nicht abgeschlossen werden konnte.

Mit voller Breitseite: Titanic

Einerseits, Nico Fried (SZ),

ist es natürlich ehrenwert, die Frauen nicht zu vergessen, zumal die Mütter, zumal die Mutter eines im November verstorbenen Spitzenpolitikers, »1954 als Sohn eines Molkereimeisters und dessen Frau im münsterländischen Freckenhorst geboren«. Andererseits gilt die alte Zeitungsregel, wonach erst »Mann beißt Hund« eine Nachricht ist; aber dass es nicht »als Sohn eines Molkereimeisters und der Frau von Fritz Walter« heißen kann, dafür können Sie ja nichts!

Ausnahmsweise verständnisvoll: Titanic

Sie, Manfred Lütz,

sind Psychiater, Theologe und Autor und sehen »immer mehr Irre« herumlaufen: »Massenmörder, Kriegshetzer, Lügner, Betrüger, rücksichtslose Egomanen.« Zu denen zählen Sie Donald Trump, Jair Bolsonaro und Kim Jong-un, sagten Sie der Katholischen Nachrichtenagentur KNA: »Zwar sind die meisten psychischen Erkrankungen heilbar. Aber das Dilemma bleibt: All diese Typen kann man leider nicht behandeln, denn sie sind normal, jedenfalls nicht krank, und gerade deswegen brandgefährlich.«

Lütz, Sie Brandgefährlicher! Gehört zum Wahn nicht auch, dass man überall Wahnsinnige herumlaufen sieht? Und diese Überzeugung ist nicht korrigierbar, damit auch nicht heilbar!

Ferndiagnose von Ihrer Titanic

Fertiggerichte!

Die Info, dass Ihr zu schlechten Blutwerten, Übergewicht, Heißhunger etc. pp. führt, ist ja schon so alt wie die in Euch verkochten Zutaten. Aber was Rtl.de jetzt zu berichten wusste, schlug uns trotzdem auf den Magen: »Eine neue Studie von Wissenschaftlern der spanischen Universität von Navarra gibt deutliche Hinweise darauf, dass uns der regelmäßige Verzehr von Fertiggerichten schneller alt werden lässt.«

Das also auch noch? Man muss schon zugeben: Ihr lasst in puncto negative Auswirkungen nichts anbrennen. Und da wurde uns endlich klar, warum Ihr Euch in Wahrheit »Fertiggerichte« nennt: Weil Ihr uns komplett fertigmacht!

Ist fertig mit Euch: Titanic

Wie verzweifelt, Armin Laschet,

müssen Sie sein, wenn Ihnen zur Aufbesserung der eigenen Position nichts anderes einfällt, als göttlichen Beistand in Form des Papstes zu erbitten? Den haben Sie für 2021 nämlich nach NRW eingeladen. »Den spirituellen Impuls« solle er bringen, »der auch Menschen zusammenführen kann«. Zum Beispiel zusammen an die Wahlurnen? Also, falls Sie überhaupt Kanzlerkandidat der CDU werden. Was wir bezweifeln, denn dafür bräuchte es nicht nur einen Papstbesuch, sondern ein wirkliches Wunder.

Non te absolvimus. Titanic

Dieser Tropfen, Heineken,

brachte das Bierfass wohl zum Überlaufen: »Die Pub-Sparte des Heineken-Konzerns in Großbritannien … muss eine Geldstrafe in Höhe von zwei Millionen Pfund (2,2 Mio. Euro) zahlen … Das Unternehmen soll seine Pächter gezwungen haben, ›unzumutbare Mengen‹ von Heineken gehörendem Bier und Cider zu verkaufen«. (Orf.at)

Nun sind wir zwar im internationalen Bier-Recht nicht firm, verfügen aber über Expertise im Biertrinken und fragen deshalb: Ist denn nicht schon ein Glas Deiner Plörre eine »unzumutbare Menge«, deren Ausschank juristisch verfolgt werden sollte? Dafür plädieren jedenfalls die Gerstensaftsommeliers auf der Titanic

Matthias Schweighöfer (39)!

Jetzt interessieren Sie sich auf einmal für japanische Lebenskultur. Dem sog. Hit Radio FFH haben Sie’s gesteckt: »Das sind großartige Geschichten von Fokussierung, nicht alles auf einmal machen, das begeistert mich. Daher versuche ich inzwischen, auch eine gewisse Entschleunigung in mein Leben zu bringen.« Wobei Ihnen Ihr Alter helfe: »Früher ging viel Energie drauf für Erfolg, fürs Ego. Mit der kommenden 40 wird das Ego nicht mehr ganz so wichtig.«

Bon, Schweighöfer, aber immer noch wichtig genug, um anhaltend irgendwas von sich in die Welt zu trompeten, gell? Da muss die kommende 40 Sie nicht bange machen!

Trost von Titanic

Rrrring-rrrring, liebe Ella!

Wir wollten Dich gerade, als Du in der Redaktion warst, per Handy verabschieden, nur um noch ein letztes Mal den ohrenbetäubenden Klingelton zu hören, der in den vergangenen fünf Jahren zu Deiner Erkennungsmelodie geworden ist. Leider bist Du nicht rangegangen, vermutlich weil Du wieder in den hintersten Winkeln der Bildagenturen unterwegs warst, um ein besonders sexy-lustiges Bizarro-Foto für einen Hefttitel oder Startcartoon zu finden.

Darum also auf diesem Wege: Tschüssi, Ella! So kurz und knapp halten wir uns freilich bloß, um hanseatische Nüchternheit vorzutäuschen, damit Du Dich heimisch fühlst und es Dir vielleicht doch noch anders … nein? Endgültig zurück an die Küste willst Du fahren? Einen allerletzten Büro-Burrito an »Frittenwerk«-Pommes vertilgen, bevor Du ein letztes Mal im Nachtzug auf Deinem Riesenrucksack pennst?

Na schön, mögest Du glücklich werden in Deiner Hamburger Gated Community, wo Du heimlich von Olaf Scholz schwärmst und schon mal Fanbesuch von verwirrten Lesern bekommst. Aber bitte beende niemals Deine unbezahlbaren Recherchen zu obskuren Themen wie Barfußläufer, finnische Atomkraftwerke und Kanzlerinnenschmuck! Auch auf Deine Witze möchten, nein: können wir nicht verzichten. An den geschmacklosesten erinnern wir uns immer noch: als Du nämlich vorgeschlagen hast, hihi, unseren Arbeitsbeginn – prust! – auf zehn Uhr vorzuverlegen!

Lacht und weint gleichzeitig: Deine Redaktion Titanic

Ziemlich tautologisch, Matt Schlapp,

Vorsitzender der American Conservative Union, erschien uns Ihr Name beim ersten Lesen. Andererseits muss das Leben als Nemesis von Speedy Gonzales (schnell, aufgeweckt und Mexikaner) ja auch ganz schön auslaugend sein. Deshalb: Darf’s vielleicht ein Kaffee sein?

Fragt putzmunter: Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
04.05.2024 Gütersloh, Die Weberei Thomas Gsella
04.05.2024 Jena, F-Haus Martin Sonneborn mit Sibylle Berg