Briefe an die Leser | August 2020


Hochwohlgeborener »Christian Genius Billionaire« Kanye West!

Als uns die Kunde Eures Großmuts ereilte, für das US-amerikanische Präsidentschaftsamt zu kandidieren, brandeten spontan Akklamationswellen bei uns auf. Denn war jenes Amt stets in den Händen bürgerlich-grauer Eminenzen, verspricht es nun in die Euren überzugehen, die es gewohnt sind, Wahrhaftiges zu formen. O »größter Künstler der menschlichen Existenz«, verzeiht uns das Odium der Schmach, Eurer Staatskunst nur aus der Ferne huldigen zu können. Darbend rufen wir uns noch einmal die Nero-Interpretation Peter Ustinovs ins Gedächtnis, um den wesenden Geist Eurer »#2020VISION« wenigstens ansatzweise aufzusaugen.

Eurer nicht würdig: Titanic

Draufgängerischer Friedrich Merz!

Vor kurzem lauschten wir frühmorgens im Radio Ihren belanglosen Ausführungen über die Notwendigkeit dieser und jener Reform, damit Europa nicht zurückfalle und zum »Spielball Dritter« verkomme. So weit, so langweilig. Aber dann, urplötzlich, wagten Sie sich aus der Deckung und verkündeten selbstbewusst: »Ich zögere deswegen auch nicht, den Begriff europäische Industriestrukturpolitik in den Mund zu nehmen.«

»Europäische Industriestrukturpolitik«! Einfach so in den Mund genommen? Ohne zu zögern oder auch nur mit der Wimper zu zucken? Welch Kühnheit! Aber sagen Sie, bekommen Sie das Ungetüm eigentlich wieder heraus? Vielleicht müssen Sie in Zukunft aus Platzmangel kürzere Ausdrücke in den Mund nehmen. Oder denselben gleich für eine Weile halten?

Fragt zögerlich: Titanic

Clemens Tönnies, arme Sau!

Heldenhaft versorgten Sie das grilllüsterne Land mit erschwinglichem Fleisch aus Ihrer Tierwohlfabrik, deeskalierten pandemisch verbrämte Geburtswehen sozialer Unruhen – denn nur ein Deutscher mit Edelschweinebraten im Magen ist ein friedfertiger Deutscher, der allenfalls noch einen klitzekleinen Hasstweet schreibt, aber nicht mit dem Knüppel Köppe zertrümmert. Und der Lohn dafür (außer richtig viel Kohle und marginal schlechterem Karma)? Wo klatschen die Fleischfans vom Balkon herunter? Wo regnet es Wurstkonfetti? Wo bleibt das Bad in den Eingeweiden?

Ja, Tönnies. Traurig sind Sie, wischen sich mit einem Lüngerl die kalten, blutigen Tränen vom edlen Antlitz. Wir haben Mitgefühl mit Ihnen, so wie Sie mit allen lebenden Wesen. Nehmen Sie sich doch eine Auszeit. Am besten im Knast.

Ferkelige Grüße Titanic

»Focus«!

Eine Bildungsforscherin das, gähn, »Deutschland-Abitur« fordern lassen, weil das bisherige »niveaulos und ungerecht« sei, ist das eine. Sie mit dem Ausblick anzumoderieren, »wie Bildung in Deutschland erfolgreich gelingen kann«, das wiederum andere, nur auf den ersten Blick Verräterische. Denn wie etwas erfolgreich misslingen kann, dafür bist Du, »Focus«, ja ein gutes Beispiel!

Niveaulos und gerecht: Titanic

Philipp Amthor!

Um weiter an Ihrem konservativen Profil zu feilen, machten Sie – wie einfallsreich! – einen Jagdschein und ließen es sich nicht nehmen, sich auf der Jagd vom »Spiegel« begleiten zu lassen: »Wenn Philipp Amthor über die Jagd redet, spricht er gern in Jägerdeutsch.« Was unter anderem so klingt: »Natürlich ist .300 Winchester Magnum jagdlich ein relativ großes Kaliber.« Oder: »Ein Maisfeld, sagt Amthor, sei für einen Jungjäger keine einfache jagdliche Situation.« Einmal klagen Sie über das Fehlen von »jagdbarem Wild« und bezeichnen irgendeinen Stephan als Ihren »jagdlichen Mentor«.

Täuscht das, oder besteht Ihr Jägerdeutsch vor allem im Voranstellen des Wortes »jagdlich«?

Und wie kann es sein, dass ein ach so gewiefter Jägerjunge einen solchen Bock schießt wie Sie mit Ihrer Affäre um Augustus Intelligence? Ach, das Wortspiel machten Sie im Interview selbst? Dann lassen wir Sie dieses Mal noch davonkommen!

Bleibt Ihnen satirlich auf den Hufen: Titanic

Da wurde, ARD,

doch tatsächlich das Voting zum zweiten Wunsch-Tatort in der Sommerpause »leider von extern manipuliert«.

Jetzt wollen wir mit kriminalistischer Akribie nachfragen: Warum der explizite Hinweis auf »von extern«? Wäre eine Manipulation durch einen Deiner Mitarbeiter etwa weniger schlimm gewesen? War überhaupt etwas schlimm daran?

Wir sagen’s Dir: nein. Zwischen Deinen Redaktionen und Deinen Zuschauern gibt es schon lange einen verschnarchten Gleichklang, und am Ende gewinnt so oder so der muffige Tatort aus Münster, bei dem man immer denkt, dass jeden Moment Theo Lingen um die Ecke des Prinzipalmarkts biegt. Titanic

Dass Du, Bauhaus,

eine Serie Toilettensitze ausgerechnet »Poseidon« nennst, geht absolut in Ordnung, es passt sozusagen wie Arsch auf Eimer. Aber warum trägt das »Pelican Kajak-Doppelpaddel«, das Du in Deinen Märkten feilbietest, ebenfalls den Namen »Poseidon«? Ist das ein Wink an die Sadomaso-Community? Oder ist es, weil Kajakfahren voll für den Po(seidon) ist?

Fragt sich Titanic

Lieber Patrick Bernau,

wir beobachten Ihre joviale Wirtschafts-Besserwisserei bei der FAS schon lange mit großem Erkenntnisgewinn. Mit Ihrem Kommentar »Ein Hoch auf die Spekulanten« aber haben Sie sich selbst übertroffen! Hedgefonds-Manager als ehrenhafte Schutzmänner darzustellen, welche die Lügen und Blasen des Kapitalismus ermitteln – das ist ein starker Gedanke. Wir freuen uns auf Ihren nächsten Text, vielleicht denken Sie ja das Mittelmeer neu: als Selbstreinigungsfilter des Kapitalismus, der überflüssige Motoren, Boote und Menschen aussortiert.

Respektvoll: Titanic

Hey, Biker,

mal bitte rechts ranfahren! Wie blöd kann man eigentlich sein? In schwarzen Kutten für das Recht auf Knattern und Ötteln demonstrieren und dabei im Korso so unbeholfen rumknetern, dass man die Harley des Vordermanns touchiert, der dabei koppheister geht, so dass der Messeschnellweg in Hannover eine Stunde lang gesperrt werden muss: Da müsste doch ein generelles Fahrverbot her. Oder ein fahrbares Generalverbot? Egal. Hauptsache, es ist mal Schluss mit laut!

Finden: die Lärmbeauftragten der Titanic

Was für eine Argumentation, SWR3,

soll das denn bitte sein? Das Bild einer zum Platzen vollgesogenen Zecke auf Deinem Netzauftritt überschreibst Du mit »Zecken sind nützlich«, weswegen wir zunächst annahmen, dass Zecken nützlicheren Tieren als Futter dienen. Knapp daneben. Denn Zecken sind nützlich, weil Wespen in sie ihre Eier legen. Na toll! Ein Quälgeist ist nützlich, weil er einem anderen als Wirt dient?

Hat allmählich genug von der Natur: Titanic

Allerwertester Dr. Schäuble, MdB (nk),

aus gegebenem Amthor, um nicht zu sagen Anlass schlagen wir vor, zu der für Ihren Haufen üblichen Kennzeichnung MdB weitere, für die Öffentlichkeit jedoch wesentlich transparentere Spezifizierungen vorzunehmen und dies in der Geschäftsordnung des Bundestages entsprechend zu verankern. Nämlich: 1. nk (nicht käuflich); 2. iPk (im Prinzip käuflich); 3. kaN (käuflich auf Nachfrage); 4. kzH (käuflich zum Höchstgebot); 5. iwRS (immer wieder Rabatte und Sonderangebote); kv (kriegsverwendungsfähig bzw. kannste vergessen); 6. kSgamz (kommen Sie gerne auf mich zu); 7. BiAe (Bankverbindung im Abgeordnetenbüro erfragen).

Für weitere Vorschläge sind wir selbstverständlich offen. Falls Sie bei sich selbst eine Änderung der Klassifizierung wünschen, geben Sie kurz Bescheid. Urheberrechtsfragen bzw. die Höhe unseres Beraterhonorars lassen sich schnell klären.

Wir erwarten, wie immer, Ihr Angebot. Titanic

Du, NDR,

fragtest in einer Artikel-Überschrift fröhlich: »Hasskriminalität: 50 neue Stellen für Polizei Hamburg?«

Nun ja, angesichts täglich neuer Polizeiskandale, rassistischer Übergriffe, Hitler- und Hakenkreuz-Bildchen in Polizeichats, wilder Nazi-Drohbriefe mit Informationen aus Polizeicomputern usw. usf. könnte man doch annehmen, dass in diesem Bereich die Polizei eigentlich ausreichend gut ausgestattet ist.

Plädiert für mindestens 50 Stellen weniger in diesem Bereich: Titanic

Henryk M. Broder!

Zu der Debatte über die Umbenennung der Mohrenstraße ist Ihnen mal wieder etwas Gewitztes eingefallen: Das komme »nicht unerwartet, aber doch überraschend«. Zuerst hatten wir keine Furcht, aber doch Angst davor, dass der Artikel in diesem Stil weitergeht. Dann entschieden wir uns nicht zügig, aber doch schnell, ihn einfach nicht weiterzulesen. Das war keine gute, aber doch eine sehr gute Entscheidung!

Keine Grüße sendet Titanic

Oink oink, Sigmar Gabriel!

Die Meldung, dass Sie für mehr als 10 000 Euro im Monat den Fleischmann Tönnies beraten haben, erschien uns zunächst wie eine Einladung zum Spotten. Ganz früher, als Sie noch etwas fülliger daherkamen, hätten wir Ihnen wahrscheinlich zugerufen: »Warum haben Sie sich denn nicht gleich in Schweinen bezahlen lassen?!« Und bis vor ein paar Jahren, als Sie noch Politiker waren, wären wir wohl klassisch moralsatirisch vorgegangen.

Dann aber wurde uns klar: Jetzt, da Sie längst Ihre Volksvertreterämter niedergelegt, die Karenzzeit abgesessen und sich in die Aufsichtsräte von Deutscher Bank, Siemens Energy und weiß der Teufel wem gesetzt haben – da können wir Ihnen eigentlich nur noch an den Kopf werfen, dass Sie halt eine genauso verkommene Wurst wie alle anderen sind.

Mehr hat für Sie nicht mehr übrig: Titanic

Grüß Dich, Norbert Walter-Borjans!

In Zusammenhang mit der Frage, wer die nächste SPD-Kanzlerkandidatur übernehmen könne, stelltest Du in der »Welt am Sonntag« klar: »Ich sage nicht zum ersten Mal, dass Olaf Scholz durchaus eine ernstzunehmende Option ist.« Wobei Du ein kleines Detail außer Acht gelassen hast: Die SPD ist das leider nicht. Titanic

Tönnies-Sprecher Gereon Schulze Althoff!

»Unsere Betriebe sind nicht für die Pandemie gebaut«, ließen Sie jüngst verlauten.

Dafür sind die über 1500 Corona-Fälle aber doch ganz ordentlich!

Respekt dafür von Ihrer stets distanzierten Titanic

Chapeau, Markus Gürne (Hessischer Rundfunk)!

In den Tagesthemen kommentierten Sie den nach langem Hin- und Herflug beschlossenen Einstieg des Staates bei der Lufthansa abschließend mit dem hirn- wie hilflosen Vorschlag: »Als Miteigentümer der Lufthansa sollte der Staat aber vor allem einen Satz des Grundgesetzes besonders beherzigen: Eigentum verpflichtet. Heißt: Druck zu machen, dass die Lufthansa nicht nur ein erfolgreiches, sondern vor allem ein vorbildliches Unternehmen für Mitarbeiter und für den Klimaschutz wird.«

Genau, Gürne, stechen doch gute Mitarbeiterführung und Arbeitsbedingungen bei kapitalistischen Großunternehmen wie dem Kranich-Konzern seit Anbeginn des Turbokapitalismus das Streben nach dem schnöden Mammon unter hemmungsloser Ausbeutung der Belegschaften noch regelmäßig aus. Den Vogel abgeschossen haben Sie aber mit Ihrer Forderung, der Konzern möge beim Klimaschutz mit gutem Beispiel vorangehen respektive -fliegen.

Freut sich schon auf einen Kommentar von Ihnen zum Thema Fleischindustrie, in dem Sie die Firma Tönnies auffordern, in Sachen Veganismus und Tierwohl voranzugehen: Titanic

Mary Trump!

Sie sind die Nichte des amtierenden US-Präsidenten und haben ein Enthüllungsbuch veröffentlicht, das wir aus Sorge um unser Seelenheil leider nicht lesen können. Trotzdem nett, von Ihrer Existenz erfahren zu haben. Und die nächsten beiden Bücher über Onkel Donald schreiben dann Ihre Schwestern Miry und Mury, ja?

Quak-quak! Titanic

Lieber Mario Götze,

es ist bestimmt gerade alles nicht ganz einfach, so ohne Arbeit und Perspektive. Wahrscheinlich reicht es momentan hinten und vorne nicht, statt Biofleisch gibt’s Billigwurst, und Sie müssen die Leoparden-Kleider Ihrer Frau auftragen. O weh! Aber wie schön: Auch in der kleinsten Krippe ist Platz für ein Kind, und so hilft der Nachwuchs bestimmt über die schwere Zeit hinweg.

Nur möchten wir anmahnen, dass der Junge ganz gewiss nichts für Ihre Misere kann und Sie ihn nicht hätten abstrafen sollen mit einem Vornamen, mit dem er den Grundschulkindern zum Fraß vorgeworfen wird.

»Das E ist stumm« kann sich der Kleine in Bälde auf den Arm tätowieren. »Rome« – wie der AS Rom, der Ihnen trotz dieses emotionalen Namensgeschenks auch keinen Vertrag anbieten wird … Vielleicht sollten Sie den Jungen noch schnell umbenennen in »Seville«, »Liverpoole« oder wenigstens »Schalk«, wenn’s den Kühlschrank voll macht.

Wäre doch eine Überlegung wert. Titanic

Bravo, ZDF!

Dafür, dass die Produzenten Deiner Trödelsendung »Bares für Rares« es immer wieder schaffen, mit sicherem Gespür für die passende Musikauswahl zu sorgen, gebührt Dir höchstes Lob. Da betritt eine ältere Dame die Szene, prompt wird »Lady Madonna« von den Beatles daruntergelegt. Ein Heiligenbild aus dem 18. Jahrhundert bekommt »My Sweet Lord« verpasst, und zu guter Letzt – wird eine sogenannte Bowlenschale mit dem Bowie-Song »Heroes« beworben.

Bowie/Bowle? Bowle/Bowie! Klar, Bowie ist tot, und Du, ZDF bist altersschwach bis scheintot. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Hello & Goodbye Titanic

Hey, CDU!

Du willst bis 2025 eine verbindliche Frauenquote von 50 Prozent einführen. Im Dezember soll darüber der Bundesparteitag entscheiden. Nur: Hast Du Dir das auch gut überlegt? Du hast doch schon etliche andere Quoten, beispielsweise die Esel-Quote (99,9 Prozent), die Rindvieh-Quote (94 Prozent), die Sitzsack-Quote (90 Prozent), die AfD-Sympathisanten-Quote (88 Prozent) und – nicht zu vergessen – die Lobbyisten-Quote (rund 84 Prozent). Da braucht’s doch wirklich keine weitere mehr, oder?

Quid pro Quot’: Titanic

Hans-Joachim »Aki« Watzke (Geschäftsführer der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA)!

Weil sich Ihr Reviernachbar Schalke 04 jahrelang nicht auf seine Tradition besonnen hat (Kohle), erhält der hochverschuldete Verein vom Land Nordrhein-Westfalen eine Bürgschaft über 40 Millionen Euro Steuergelder. Sie sehen laut »Kicker« darin keinen Anlass für Kritik: »Das ist nicht ehrenrührig, wohlwissend, dass die Volksseele das anders empfindet.« Wohlwissend, dass Sie die Volksseele ohnehin nur an ihrem materiellen Wert messen, ist Ihr Empfinden sogar verständlich, stehen die Königsblauen dann doch ausgerechnet bei einer schwarz-gelben Landesregierung in der Schuld.

Mit unsportlichen Grüßen: die ebenfalls pekuniär stets Knappen von Titanic

Aufgehorcht, Kurt Cobain,

haben wir bei dieser Schlagzeile der »Süddeutschen«: »Kurt Cobains Gitarre für sechs Millionen Dollar versteigert«. Damit hat das Instrument einen echten Hit gelandet und »gleich mehrere Rekorde aufgestellt, unter anderem auch als teuerstes Nirvana-Erinnerungsstück und als teuerste Akustik-Gitarre«.

Doch jetzt sei ehrlich, Cobain: War Deine Angewohnheit, nach jedem Konzert alle Gitarren sofort zu zertrümmern, nur eine wertsteigernde Geschäftsidee, um die eine, die überlebt hat, zu einem kostbaren Einzelstück zu machen?

Trällert die Frage zu Dir ins Nirvana: Titanic

Und auch Sie, Ennio Morricone,

mögen in Frieden ruhen, obwohl das Heute-Journal des ZDF Ihnen am Tag Ihres Ablebens zur Ankündigung des Nachrufs per Schriftband Folgendes hinterherwarf: »Gänsehaut-Musik: Ennio Morricone gestorben«.

Doch was lassen Sie aus dem Jenseits verlauten? Sie hätten über diese unglaubliche Impertinenz einfach den langen, staubigen Mantel des Schweigens gedeckt? Okay!

Pfeift auf das ZDF – und Ihnen zu Ehren das Lied vom Tod: Titanic

Du, »Stern«,

sorgst Dich anscheinend sehr um eine schlechte Münchner Angewohnheit und fragtest auf Deiner Webseite im schönen Ressort »Lifestyle« bang: »Wiesn-Wirt gibt auf – ist das Oktoberfest ein Auslaufmodell?«

Einerseits, untenrum natürlich ja. Hingegen ist es obenrum ein Auskotzmodell. Unserethalben dürfen Deine Überschriftenmacher diese Tatsache gern mal ganz nüchtern betrachten.

Prosit! Titanic

So, so, Lappan-Verlag!

Heinz Erhardt ist also der »König der Schüttel-Reime«. Damit bewirbst Du den Erhardt-Sammelband »Frohes Fest!«, der im Herbst erscheinen soll. Wir haben rechtzeitig vorher in drei früheren Bänden des Königs nachgezählt: Genau vier Schüttelreime hat er fabriziert, und einer – »Er würgte eine Klapperschlang, / bis ihre Klapper schlapper klang« – ist ein Plagiat. Das Original stand 1903, sechs Jahre bevor Heinz Erhardt geboren wurde, in der Zeitschrift »Jugend«: »Es klapperten die Klapperschlangen, / Bis ihre Klappern schlapper klangen.«

Ein bisschen wenig für einen König, ein bisschen wenig auch für 64 Seiten, die das Buch haben soll!

Kauft lieber Bücher mit was drin: Titanic

»Soester Anzeiger«!

Wenn es laut Ausgabe vom 3.7. in Deinem Wirtschafts-Ressort heißt: »Edeka schluckt Netto komplett«, hätte es dann nicht genügt, der Einfachheit halber zu titeln: »Edeka schluckt Brutto«?

Fragen die Betriebswirtschaftsgelehrten von Titanic

Fertigpizza-Hersteller Gustavo Gusto!

Eine heiße Idee trägst Du uns da bei Instagram entgegen jeder kurzfristigen betriebswirtschaftlichen Logik an: »Esst weniger Tiefkühlpizza!« Statt Deine Produkte zu verspeisen, sollen wir lieber in lokalen Pizzerien essen gehen, um die Gastwirte zu unterstützen. Und weißt Du was? Genau das machen wir auch. Und vergessen darüber gleich, dass es Dich überhaupt gibt.

Poco Gusto: Titanic

Hallöchen, Jeanine Áñez,

Präsidentin von Bolivien: Das Kulturministerium abschaffen, weil Kunst ohnehin nur »abstruses Getue« (zitiert nach Deutschlandfunk) sei? Aber warum dann nicht gleich die gesamte Regierung abschaffen? Politik ist nachweislich zu einem nicht unerheblichen Prozentsatz gemeingefährliches Getue.

Weiß: Titanic

Trara, liebe Post!

Bis Ende Juni gingen bei der Bundesnetzagentur 10 000 schriftliche Beschwerden über Dich ein. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr. Aber hey, Du kannst es auch positiv sehen: Das sind ja nur die Beschwerden, die auch wirklich zugestellt wurden. Wer weiß, was noch alles auf Deinen Ämtern schimmelt …

Postalische Grüße von Deiner Titanic

Weil, Ina Paule Klink,

die Nachricht Ihres Ausstiegs aus der ZDF-Krimiserie »Wilsberg« es auf die Startseite der deutschsprachigen Wikipedia geschafft hatte und wir gerade nichts Besseres zu tun hatten, haben wir auf den Link zu Ihrem Eintrag geklickt und erfuhren dort dies über Sie: »Privat ist Ina Paule Klink mit dem Regisseur Roland Suso Richter liiert.«

Und weil wir immer noch nichts Besseres zu tun haben, möchten wir Sie fragen: Würde es Ihr kleines Familienglück nicht abrunden, wenn Sie beide jetzt noch Jasna Fritzi Bauer adoptierten?

Ein dreifaches Gute Nacht von Titanic

Susanne Viernickel!

Sie sind Professorin für Pädagogik der frühen Kindheit an der Universität Leipzig. Die jetzt durchgeführte OECD-Befragung von Fachkräften in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung enthält zum ersten Mal internationale Vergleichsdaten zu deren Selbstverständnis und Arbeitsbedingungen.

Im Deutschlandfunk benannten Sie als ein wesentliches Ergebnis der Studie den Fachkräftemangel in Deutschland: »Personal, Personal, Personal.« Und: »Auch Leitungskräfte klagen, denn sie können nicht leiten.« Soweit klar; wenn niemand da ist, der sich führen lässt, können Führungskräfte nicht führen. Aber statt darüber zu klagen, könnten diese beispielsweise vorübergehend aufs Leiten und Führen verzichten und direkt in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung tätig werden. Die Kinder tät’s womöglich freuen.

Tipp von Ihrer Titanic

Hallo, Nikolaus Blome!

Da man bei »Spiegel online« wohl Angst hatte, dass der nächste unbequeme Kolumnist ebenfalls zu einer neurechten Hetzplattform abwandern könnte, hat man sich für jemanden entschieden, der seine Zeit bei einer solchen schon hinter sich hat. Und so sitzt Du nun da, suhlst Dich in Deiner Männlichkeit und plärrst Dinge wie »Nehmt die Spinner ernst!« in die Welt.

Ja, Herrschaftszeiten, dann schreib halt auch mal was, das man ernst nehmen kann! Titanic

O nein, Tilman Kuban (JU)!

Was für eine schlimme Vorstellung heuchelten Sie da dem Redaktionsnetzwerk Deutschland wegen der Korruptionsaffäre von Philipp Amthor in die Ticker: »Ich finde es menschlich sehr schwierig, wie zum Teil mit Philipp Amthor umgegangen wird.« Und warum? »Diese Gnadenlosigkeit kann auch Leute abschrecken, sich mit Politik zu beschäftigen.«

Himmel hilf! Was wäre das für eine Welt, in der Leute von der Politik abgeschreckt werden, weil sie Angst haben müssen, dass ihre korrupten Machenschaften auffliegen? Vermutlich eine bessere – denn ganz sicher eine ohne die CDU.

Heulen Sie also leise! Titanic

»Süddeutsche Zeitung«!

»Alles drin«, schriebst Du in Deinem »Buch zwei«: »Omas, die mit den Enkeln skypen. Kollegen, die übers Internet zusammenarbeiten. Paare, die sich online lieben – die Corona-Krise hat die Digitalisierung explodieren lassen. Was wird davon bleiben?«

Tja, »Süddeutsche«, was bleibt wohl von explodierender Digitalisierung? Jede Menge Elektroschott und ein übler Postexplosionskater, der bis zur nächsten Pandemie anhalten kann.

Prophezeit: Titanic

PS, SZ:

»Riesiger Betrugsverdacht bei Wirecard«, lautete am 2.7. die Titelschlagzeile – und einen riesigen Verdacht, SZ, haben wir allerdings auch: Am Ende bist Du gar kein hohes Qualitätsblatt!

Deine Frankfurter Soßenbinder von Titanic

Liebe Berliner,

nein, nicht Ihr alle! Sondern nur zwei von Euch. Nämlich Ihr, die Ihr seit Jahren von den Früchten unserer harten Frankfurter Arbeit lebt. Arm und sexy habt Ihr von uns unbemerkt den sog. TITANIC-Verlag geschmissen – natürlich an der hipsten Adresse Berlins und mit Bürozeiten von bis zu zwei Stunden am Tag. Jetzt gebt Ihr diesen Luxus auf, und der Verlag wird erwachsen und zieht aus der Kreuzberger »Kopi«-WG ins feine Bockenheimer Hauptquartier.

Wir wünschen alles Gute für den weiteren Lebensw- … Aber Moment, lieber Christoph und lieber Georg! Das bedeutet ja, dass wir das jetzt alles allein machen müssen: nervige Abo-Anfragen abwimmeln, sperrige Prämien verpacken und verschicken, ein halbes Dutzend geheime Lagerräume im Berliner Umland kuratieren, dafür sorgen, dass unser Buchmessenstand jedes Jahr der geheime Hotspot der gesamten Branche wird, spektakuläre Aktionen im Bundestag organisieren, sich mit bis zu zwei (!) Geschäftsführern herumschlagen und parallel dazu noch diverse PARTEI-Gaunereien einfädeln. Puh!

Zum Glück bleibt uns die gute Seele Boris als Berliner Korrespondentin erhalten. Aber Ihr, Christoph und Georg, macht’s gut und erholt Euch fein von den »Strapazen« der vergangenen Jahre. Vielleicht sehen wir uns, jetzt wo wir nicht mehr zusammenarbeiten, ja öfter mal. Das würde sich von Herzen wünschen:

Eure Redaktion Titanic

Dass Sie, Frau Dr. med. Irene Jung,

als praktische Ärztin im altehrwürdigen Städtchen Detmold neben »Naturheilverfahren« und »ästhetischer Dermatologie« als »besonderen Schwerpunkt« Ihrer Tätigkeitspalette »Altersprävention« anbieten, ist naheliegend, können Sie doch ganz überzeugend mit sich selbst als Vorbild werben: Sie zumindest bleiben ja forever Jung.

Kalauert heute etwas altbacken: Titanic

Huhu, Verteidigungsministerium!

Geht es allen noch gut? Ist jemand verletzt? Wie wir lesen mussten, schlug bei Dir ein »Brandbrief« eines KSK-Hauptmannes ein. Und zwar »wie eine Bombe«. Diese Leute kennen wirklich nur die Sprache der Gewalt, was? Metaphorisch kann es schließlich nicht gemeint gewesen sein, denn sprichwörtlich schlägt »wie eine Bombe« ja etwas ein, das völlig überraschend kommt. Wohingegen schon vor kurzem ein Mitglied der Elitetruppe festgenommen worden war, »nachdem in seinem Garten ein Waffenlager entdeckt worden war. Kramp-Karrenbauer hatte anschließend eine Taskforce eingesetzt, die das KSK genau durchleuchten soll.« (»Spiegel«) Auf weitere Enthüllungen dürfte man also spätestens (aller-, allerspätestens) dann vorbereitet gewesen sein.

Freut sich jedenfalls schon auf das Match Taskforce gegen KSK, am besten bitte als Capture the Flag ausgetragen: Titanic

Die volle Dröhnung, Heuschrecken,

dürfte Euch bald heimsuchen, denn wie wir dem »Stern« entnehmen, erwägt die »nepalesische Regierung … zur Bekämpfung einer Heuschrecken-Plage, die Tiere mit Heavy-Metal-Musik zu bedröhnen und so in die Flucht zu schlagen«.

Macht Euch also auf heuschreckliche Bands wie »Korn(feld)«, »Grass Digger« oder »Mähtallica« gefasst. Zusätzlich wurde Ozzy Osbourne angefragt, ob er nicht ausschwärmen und einigen von Euch den Kopf abbeißen könnte.

Nimmt Euch auf die gehörnte Faust: Titanic

Und noch mal Sie, Tönnies!

Für Ihre selbstgemachten Lieder, getextet auf alte Melodeien, sind Sie ja mittlerweile bekannt, insbesondere wenn es um das Thema geht, das Sie milliardenschwer gemacht hat. Wie kotelett, äh: kokett Sie »Fleisch ist Fleisch, na na na na na« auf Youtube ins Mikro grölen, ließ uns wahrlich staunen. Noch mehr jedoch, dass Sie Ihre Bardenkarriere kurz danach wieder an den Fleischerhaken gehängt haben.

Dabei ließen sich noch viel mehr Evergreens auf diese Art verbraten. Auf Gassenhauer wie »Ein bisschen Steak muss sein«, »Rote Rippchen soll man essen« oder »Let’s wurst again« warten wir seither vergebens; oder wie wäre es mit einem gefühlvollen: »Sal ami, du sagtest sal ami …«?

Wurstige Grüße Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wurde aber auch Zeit, Niedersächsische Wach- und Schließgesellschaft!

Mit Freude haben wir die Aufschrift »Mobile Streife« auf einem Deiner Fahrzeuge gesehen und begrüßen sehr, dass endlich mal ein Sicherheitsunternehmen so was anbietet! Deine Mitarbeiter/innen sind also mobil. Sie sind unterwegs, auf Achse, auf – um es einmal ganz deutlich zu sagen – Streife, während alle anderen Streifen faul hinterm Büroschreibtisch oder gar im Homeoffice sitzen.

An wen sollten wir uns bisher wenden, wenn wir beispielsweise einen Einbruch beobachtet haben? Streifenpolizist/innen? Hocken immer nur auf der Wache rum. Streifenhörnchen? Nicht zuständig und außerdem eher in Nordamerika heimisch. Ein Glück also, dass Du jetzt endlich da bist!

Freuen sich schon auf weitere Services wie »Nähende Schneiderei«, »Reparierende Werkstatt« oder »Schleimige Werbeagentur«:

Deine besserwisserischen Streifbandzeitungscracks von Titanic

 Ach, welt.de!

Die Firma Samyang stellt offenbar recht pikante Instant-Ramen her. So pikant, dass Dänemark diese jetzt wegen Gesundheitsbedenken vom Markt genommen hat. Und was machst Du? Statt wie gewohnt gegen Verbotskultur und Ernährungsdiktatur zu hetzen, denunzierst Du Samyang beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, wo Du fast schon hämisch nachfragst, ob das Produkt vielleicht auch hierzulande verboten werden könne.

Das Amt sekundiert dann auch sogleich bei der Chilifeindlichkeit und zählt als angebliche »Vergiftungssymptome« auf: »brennendes Gefühl im (oberen) Magen-Darm-Trakt, Sodbrennen, Reflux bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Bauch- und Brustraum. Bei hohen Aufnahmemengen können zudem Kreislaufbeschwerden auftreten – beispielsweise Kaltschweißigkeit, Blutdruckveränderungen und Schwindel«. Hallo? Neun von zehn dieser »Nebenwirkungen« sind doch der erwünschte Effekt einer ordentlich scharfen Suppe! Erbrechen müssen wir höchstens bei so viel Hetze!

Feurig grüßt Titanic

 Gesundheit, Thomas Gottschalk!

In Ihrem Podcast »Die Supernasen« echauffierten Sie sich mit einem fast schon dialektischen Satz zu Ihrer eigenen Arbeitsmoral über die vermeintlich arbeitsscheuen jungen Leute: »Es gab für mich nie eine Frage – ich war nie in meinem Leben krank, wenn ich im Radio oder im Fernsehen aufgetreten bin. Ich habe oft mit Schniefnase irgendwas erzählt.«

Das hat bei uns zu einigen Anschlussfragen geführt: Wenn Sie »nicht krank«, aber mit Schniefnase und im Wick-Medinait-Delirium vor einem Millionenpublikum zusammenhanglose Wortfetzen aneinandergereiht haben – war das nicht eine viel dreistere, weil höher bezahlte Form der Arbeitsverweigerung als eine Krankmeldung?

Wünscht Ihnen nachträglich gute Besserung: Titanic

 »Welt«-Feuilletonist Elmar Krekeler!

»Friede eurer gelben Asche, Minions!« überschrieben Sie Ihre Filmkritik zu »Ich – einfach unverbesserlich 4«. Vorspann: »Früher waren sie fröhliche Anarchisten, heute machen sie öde Werbung für VW: Nach beinahe 15 Jahren im Kino sind die quietschgelben Minions auf den Hund gekommen. Ihr neuestes Kino-Abenteuer kommt wie ein Nachruf daher.«

Starkes Meinungsstück, Krekeler! Genau dafür lesen wir die Welt: dass uns jemand mit klaren Worten vor Augen führt, was in unserer Gesellschaft alles schiefläuft.

Dass Macron am Erstarken der Rechten schuld ist, wussten wir dank Ihrer Zeitung ja schon, ebenso, dass eine Vermögenssteuer ein Irrweg ist, dass man Viktor Orbán eine Chance geben soll, dass die Letzte Generation nichts verstanden hat, dass Steuersenkungen für ausländische Fachkräfte Deutschlands Todesstoß sind und dass wir wegen woker Pronomenpflicht bald alle im Gefängnis landen.

Aber Sie, Elmar Krakeeler, haben endlich den letzten totgeschwiegenen Missstand deutlich angesprochen: Die Minions sind nicht mehr frech genug. O tempora. Titanic

 Diese Steilvorlage, Kristina Dunz (»Redaktionsnetzwerk Deutschland«),

wollten Sie nicht liegenlassen. Die Fußballnation hatte sich gerade mit der EM-Viertelfinalniederlage gegen Spanien angefreundet, der verlorene Titel schien durch kollektive Berauschtheit an der eigenen vermeintlich weltoffenen Gastgeberleistung sowie durch die Aussicht auf vier Jahre passiv-aggressives Gemecker über die selbstverständlich indiskutable Schiedsrichterleistung (»Klarer Handelfmeter!«) mehr als wiedergutgemacht, da wussten Sie einen draufzusetzen. Denn wie es Trainer Julian Nagelsmann verstanden habe, »eine sowohl fußballerisch als auch mental starke National-Elf zu bilden«, die »zupackt und verbindet«, hinter der sich »Menschen versammeln« können und der auch »ausländische Fans Respekt zollen«, und zwar »auf Deutsch« – das traf genau die richtige Mischung aus von sich selbst berauschter Pseudobescheidenheit und nationaler Erlösungsfantasie, die eigentlich bei bundespräsidialen Gratulationsreden fällig wird, auf die wir dank des Ausscheidens der Mannschaft aber sonst hätten verzichten müssen.

Versammelt sich lieber vorm Tresen als hinter elf Deppen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Guesslighting

Um meine Seelenruhe ist es schlecht bestellt, seit mich ein erschütternder Bericht darüber informierte, dass in Hessen bei Kontrollen 70 Prozent der Gastronomiebetriebe widerlichste Hygienemängel aufweisen (s. Leo Riegel in TITANIC 07/2022). Neben allerhand Schimmel, Schleim und Schmodder herrscht allüberall ein ernsthaftes Schadnagerproblem, die Küchen sind mit Mäusekot nicht nur kontaminiert, sondern praktisch flächendeckend ausgekleidet. Vor lauter Ekel hab ich sofort Herpes bekommen. Nun gehe ich vorhin in meine Küche, und auf der Arbeitsplatte liegen grob geschätzt 30 kleine schwarze Kügelchen. Ich bin sofort komplett ausgerastet! Zehn hysterische Minuten hat es gedauert, bis mir klar wurde, dass der vermeintliche Kot die Samen eines dekorativen Zierlauchs waren, der einen Blumenstrauß krönte, den eine liebe Freundin mir geschenkt hat. Ich hätte ihn einfach nicht noch einmal anschneiden sollen … Hysterie off, Scham on.

Martina Werner

 Beim Aufräumen in der Küche

Zu mir selbst: Nicht nur Roger Willemsen fehlt. Auch der Korkenzieher.

Uwe Becker

 Reifeprozess

Musste feststellen, dass ich zum einen langsam vergesslich werde und mir zum anderen Gedanken über die Endlichkeit allen Lebens mache. Vor meiner Abreise in den Urlaub vergaß ich zum Beispiel, dass noch Bananen in meiner Obstschale liegen, und dann dachte ich zwei Wochen darüber nach, wie lange es wohl dauert, bis die Nachbarn wegen des Geruchs und der Fliegen aus meiner Wohnung die Kripo alarmieren.

Loreen Bauer

 Ein Lächeln

Angesichts der freundlichen Begrüßung meinerseits und des sich daraus ergebenden netten Plausches mit der Nachbarin stellte diese mir die Frage, welches der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen sei. Sie beantwortete glücklicherweise ihre Frage gleich darauf selbst, denn meine gottlob nicht geäußerte vage Vermutung (Geschlechtsverkehr?) erwies sich als ebenso falsch wie vulgär.

Tom Breitenfeldt

 Der kästnerlesende Bläser

Es gibt nichts Gutes
außer: Ich tut’ es.

Frank Jakubzik

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster