Briefe an die Leser | Januar 2016


Hmm, NDR,

bist Du im nachhinein noch sicher, daß in jenem präshitstormgeführten Interview, in dem Xavier Naidoo »über die Gründe seiner ESC-Nominierung« spricht, wirklich die klügste Einstiegsfrage war: »Warum bist du die beste Besetzung für Deutschland?«?

Wittert Verschwörung: die Titanic-GmbH

Tageszeitung »Welt«!

Okay, die Geschichte mit dem Typen, der einen Bandwurm aus dem Gehirn herausoperiert bekam, war schon toll, und wie selbstverständlich schriebst Du: »Nun muß sich der Student einer Therapie unterziehen, die sein Gedächtnis, das durch den Eingriff schwer angeschlagen ist, wieder auffrischen soll. Er hofft, bald sein Studium abschließen zu können.« Und er studiert an der Axel-Springer-Journalistenschule?

Wußte es doch: Titanic

PS, Frau Fischer:

Ihr Duftwasser »That’s Me!« ist bei Öko-Test durchgefallen, weil es zu hohe Werte des Allergieförderers Diethylphthalat enthält. Der dient eigentlich dem Entfernen von Alkoholgeruch im Parfüm und nennt sich daher »Vergällungsmittel«. Welches ausschlaggebend für unser Lob an Sie ist, vergällen Sie doch damit wenigstens alle, die zu einer allergischen Reaktion auf Ihre Musik nicht fähig sind!

Dufte Grüße Titanic

Hochinteressant, Helene Fischer!

Zu den Eigenheiten Ihres Berufslebens befragt (»Sie sind ständig auf Achse. Wird Ihnen das nie zu viel?«), antworteten Sie: »Es ist wie kochen. Die Zutaten einkaufen, alles schnippeln, in die Pfanne hauen, bis dann das Gericht entsteht.« Und in diesem Moment verstehen wir auch, wie Ihre Musik eigentlich zustande kommt: Die Melodien einkaufen, alles schnippeln, in das Mischpult hauen, bis dann der Song entsteht, der portioniert und als Massenware abgepackt an die Plattenläden verschickt wird, wo der Käse im Regal vor sich hin stinkt und trotzdem wie verrückt gekauft wird!

Würzt gern nach: Titanic

Vorbildlich wie stets, Grüne,

ist Euer Versuch ausgefallen, pünktlich zum Pariser Polschmelzpalaver den Grammatikanteil Eurer Propaganda zu senken: »Es gibt keinen Planet B« plakatiertet Ihr unter freiwilliger Reduzierung Eures Flexions-Footprints. Und da auch wir wissen, daß die natürlichen Akkusativvorkommen der Erde begrenzt sind, fragen wir uns ab sofort nicht mehr, wen oder was wir bei der nächsten Wahl nicht wählen werden. Ganz in Eurem Sinn, oder? Titanic

Sag mal, Möbeldiscounter »Roller«,

wenn wir beim Kauf Deiner »Wohnlandschaft ohne Funktion« (999,99 Euro) schon aufs Sitzen, Fläzen und Nickerchen machen verzichten müssen, können wir dann wenigstens bargeldlos ohne Karte bezahlen?

Ohne Interesse: Titanic

Tyson Fury (Boxsport)!

»Drei Dinge«, wissen Sie, »müssen eintreten, damit der Teufel zurückkommt: Homosexualität, Abtreibung und Pädophilie müssen legalisiert werden. Wenn ich sage, daß Pädophilie legalisiert werden könne, klingt das verrückt, aber wenn ich in den 50ern gesagt hätte, daß die anderen beiden irgendwann legal sein könnten, hätte man mich auch für verrückt erklärt.« Und, was sonst: »Die Bibel wurde vor langer Zeit geschrieben und ich halte mich an das, was darin steht.« Gut, Fury. Sehr gut. Halte Dich doch bei Deiner Berufsausübung bitte künftig vor allem an die Stelle mit den hinzuhaltenden Wangen.

Betet gegen Dich: Titanic

Gut, Deutsche Bahn,

finden wir, wie Du den in einem sog. »Gelbbuch« proklamierten Leitgedanken »Der Weg zurück in die Erfolgsspur kann nur über eine deutlich verbesserte Produkt- und Leistungsqualität führen« umsetzt: Am Kölner Hauptbahnhof hast Du Schilder mit der Aufschrift »Hier nicht pinkeln! Wand pinkelt zurück!« anbringen lassen. Die Wand ist angeblich mit einem speziellen feuchtigkeitsabweisenden Lack beschichtet, der bewirke, »daß der an die Wand gerichtete Strahl etwa im selben Winkel zurückkommt.«

Es bedarf keiner Leistungskursqualitäten, Bahn, um zu erkennen, daß der Test des Kölner Express mit einer Ersatzflüssigkeit auf »Limo-Wasser platscht lediglich müde ab« hinauslaufen mußte. Denn wenn Deinem Sprecher gemäß gilt: Einfallswinkel = Ausfallswinkel, dann kehrt der Urinstrahl ja gerade nicht zurück zu seinem Verursacher, sofern dieser sich nicht gerade im Winkel von exakt 90° erleichtert!

Hinzu kommen Luftwiderstand und Schwerkraft. Der abprallende Urinstrahl müßte deshalb höher als auf den Wildpinklerpenis ausgerichtet werden, um nach der Entfernung E, die der Pinkler von der Wand entfernt steht, diesen zu erwischen. Was ohne Kenntnis von E schwierig ist und allenfalls wegen E minus S (Schuhgröße) die Chance auf einen Treffer bietet, die desto größer ausfällt, je kleiner E minus S ist. Zielgenaues Zurückpinkeln allerdings gelänge nur, wenn in der Wand ein Prozessor eingebaut wäre, der durch Infrarotsensoren die Entfernung E des Angreifers ermitteln und, getriggert durch das Geräusch des Hosenstallöffnens, schwenkbare Nanoplättchen an der Wandaußenseite im für den perfekten Return nötigen Winkel ausrichten würde.

Alternativ könntest Du aber auch gut auffindbare, saubere und bezahlbare Toiletten in ausreichender Zahl zur Verfügung stellen.

Es genügt eben nicht, einfach viel Geld in die Hände zu nehmen, man muß sie sich hinterher auch waschen. Titanic

Ulrike Posche!

In Ihrem großen Stern-Portrait über Elefanten … äh: Sigmar Gabriel, schreiben Sie ganz unvermittelt diesen Satz: »Von Hannibal heißt es, er habe Rom erobern wollen – und nicht irgendwas mit Elefanten machen.«

Aber heißt es nicht auch über Sie, Frau Posche, Sie hätten was mit Flamencotanzen und Klöppeln machen wollen statt irgendwas mit Schreiben? Nicht?

Fragt ja nur: Titanic

Lido-Duschwelt!

»In der Lido Duschwelt vergißt man einfach alles.« Alles? Auch, wie man aus der Lido-Duschwelt wieder herausfindet?

Ängstlich: Titanic

Konnichiwa, japanische Regierung!

Medienberichten zufolge willst Du den seit 1986 verbotenen Walfang in der Antarktis wieder freigeben, »zu Forschungszwecken«, versteht sich. Wie lautet denn der genaue Titel der Studie? »Über die Auswirkung massenhaften Abschlachtens von Walen auf den Gesamtbestand«? »Rigorose Überfischung als Versuch, dem Anstieg des Meeresspiegels entgegenzuwirken«? »Walfang und Profitgier – besteht ein Zusammenhang?« Oder doch ganz einfach »Welche Walart ist die köstlichste?«

Schon ganz gespannt auf die ans Tageslicht kommenden Walheiten: Titanic

Weidmannsheil, RBB-Abendschau!

In einem Nachrichtenfilmchen über den Verkauf von in Berlin erlegtem Wild textetest Du zu Bildern eines zum Essen trötenden Försters und von speisenden Menschen sowie Kindern an einem Lagerfeuer: »Schweinebraten und Stockbrot – für Kinder ein Traum, den sie später zum Beruf machen können.« Nicht, RBB-Abendschau, daß wir irgend etwas gegen die freie Entfaltung der Persönlichkeit hätten. Aber sollten die Kleinen, statt sich rösten und vertilgen zu lassen, nicht lieber dazu angehalten werden, einen Flughafen, die S-Bahn oder Fernsehnachrichten zum Beruf zu machen? Das wäre für die Stadt jedenfalls deutlich sinnvoller, verraten Dir die Berufsberater von der Titanic

Da hatten wir, Franz Beckenbauer,

Sie schon als Komiker abgeschrieben. Keinen Lacher konnten Sie uns mehr entlocken, als endgültig zum Vorzeigehansel des Fußballzirkus verkommener Altentertainer. Doch dank der Enthüllungen zum deutschen WM-Kauf, die Sie und Ihre Lakaien bei der Fußballpresse ernster nehmen müssen als die gleichgültige Fan-Volksschar, hatten Sie endlich Ihr Comeback. Nämlich im Sky-Interview, in dem Ihr Geschäftspartner in Form von Moderator Patrick Wasserziehr freundliche Fragen stellte und Sie, die Jeans reibend und augenflackernd, Sätze in bestem Beckenbauerparodieton präsentierten: »Damals, da gab es doch noch keine Ethikkommission!«, »Was sind Grenzen?«, »Was weiß ich, ob da noch jemand was aus dem Papierkorb zaubert« oder »Langsam muß es aber genug sein«.

Ja mei, Franz, Sie können es ja doch noch: So erstklassige Scherzprämissen, so präzise Vorlagen liefern, daß man sie gar nicht mehr zu verwandeln braucht.

Gibt dem Kaiser, was des Kaisers ist: Titanic

Thomas Dürr!

Weil Sie so besorgt-engagiert gucken können wie sonst nur Hannelore Elsner, Rea Garvey, Franziska Knuppe und irgendein Fußballspieler, blicken Sie mit all diesen Fratzen besorgt-engagiert vom Cover des Bahn-Heftchens Mobil. Warum? Weil Sie sich »für Natur und Mitmenschen einsetzen« und das aufs allerbeste mit Ihren eigenen Kommerzinteressen verbinden können: Besonders schön plazieren Sie beim besorgt Dreinschauen nämlich Ihre Basketballstiefel mit albernem Pumpmechanismus eines menschen- und umweltfreundlichen Sportschuhkonzerns, der Sie dafür bezahlt, ab und an seinen Namen zu nennen, im Bild.

Und weil Sie, Dürr, nicht irgendeine berufsjugendliche Medienhure, sondern der nachdenkliche Rapper Thomas D sind, gestehen Sie, als Veganer und Peta-Onkel, sogar gerade deswegen »Dreck am Stecken« zu haben; nicht etwa, weil Ihre klobigen Sportschuhe von glücklichen Kindern am anderen Ende der Welt zusammengenäht wurden, eine Augenpein sind und sehr bald als Sondermüll nach Afrika verschifft werden, nein, es ist schlimmer: »Die Stylistin hat mir beim Fotoshooting gerade gesagt, die seien aus Leder – ich bin aus allen Wolken gefallen. Ich dachte, das sei Kunstleder. Das ist mir ziemlich peinlich, denn Leder trage ich eigentlich nicht.«

Rät Ihnen, sich wieder in Ihre Wolken zu verziehen, in denen Sie so beherzt ausblenden können, was hier unten sonst noch schiefläuft: Titanic

Hey, Bundeswehr!

Wenn man durch deutsche Innenstädte läuft, kann man Deiner neuen (An-)Werbekampagne ja kaum entgehen. Auf Riesenplakaten haust Du da unter dem Motto »Mach, was wirklich zählt« Weisheiten raus wie »Krisenherde löschst Du nicht mit abwarten und Teetrinken«. Ungeachtet der eigenwilligen Orthographie: Was folgt eigentlich nach dem Löschen der Krisenherde? Flüchtlingswellen umhauen? Konfliktfelder plattmachen? Oder einfach nur weiterhin Sprachbilder vergeigen?

In jedem Fall lieber Tee trinkend: Titanic

Links und rechts geschaut, Lafontaine und Gauweiler!

Ihr habt also im Interview mit dem Süddeutsche-Magazin Eure bizarre Liebe ausgebreitet. Was man da alles erfahren durfte: »Oskar ist ein guter Gastgeber«, schmeichelte etwa Peter, und Oskar verriet intime Details: »Sahra kennst du auch gut, Peter.« Von gegenseitigen philosophischen Befruchtungen wurde berichtet: »Bei einem unserer ersten Gespräche hat Peter gesagt: Vergiß nie, die Grenzen haben auch eine Schutzfunktion! Da habe ich angefangen, darüber nachzudenken: Wie kommt er darauf?« Überraschend, gell, wie es in einem Konservativenkopf so zugeht! »Je älter ich werde, umso eher bewerte ich Äußerungen nach der Person als nach dem Inhalt«, gestand wiederum Peter erstaunlich freimütig seinen Opportunismus, und Oskar war diebisch stolz darauf, fünf Jahre lang Bild-Kolumnist gewesen zu sein: »Großen Spaß« habe es gemacht, »ausgerechnet in der Bild gegen Krieg und Sozialabbau zu polemisieren«, also das mitmenschliche Feigen- für ein unmenschliches Haßblatt zu mimen: »Deshalb war die Zeitung auch froh, als sie uns wieder loswurde.« Ganz bestimmt war sie das. So sicher, wie der Schwanz den Hund einzieht.

Eure Freundschaft, jedenfalls, ist eine beispielgebende. »Machen wir einen Fehler«, fragen die SZ-Redakteure, »wenn wir uns Parteien als eine Gerade vorstellen mit links außen und rechts außen? Trifft es ein Kreis besser, wo sich die Extreme wieder treffen?« Und weil diese Unterstellung von Euch ziemlich unwidersprochen bleibt, erfüllt Ihr beiden Salonextremisten der sozialdemokratisch-mittig-liberalen Süddeutschen und ihren Lesern auch noch einen Herzenswunsch: sich von zwei nützlichen Idioten ihre Totalitarismustheorien bestätigen zu lassen.

Glückwunsch!

Paartherapeutische Grüße von Titanic

Barbara Schmidt-Mattern c/o Deutschlandfunk!

Im Hörfunkinterview zum geplanten Einsatz deutscher Flugzeuge im syrischen Luftraum sagten Sie: »Der Einsatz ist gefährlich … Einige Experten fühlen sich jetzt schon an den Einsatz in Afghanistan erinnert, an den Fall 2009 in Kundus, als ein deutscher Oberst einen Luftangriff anordnete mit der Folge, daß über hundert tote Zivilisten dabei zum Opfer wurden.« Schmidt-Mattern, wenn deutsche Soldaten bloß Tote zu Opfern machen, kann die Bundeswehr beruhigt in den nächsten Krieg ziehen!

Findet auch Titanic

Kurze Frage, Ingrid Arbeitlang:

Wie oft sind Sie in Ihrer beruflichen Praxis als Mitarbeiterin des »Hochschulteams Berliner Agentur für Arbeit« eigentlich auf Ihren Vornamen angesprochen worden?

Neugierig: Titanic

Shalömchen, Jakob Augstein!

Wir würden Sie gerne auf einen kleinen Fauxpas in Ihrer Spon-Kolumne »Faschismus in Europa: Die völkische Revolution« aufmerksam machen. Nein, wir meinen nicht Ihre Leistung, ausgehend vom Wahlsieg Marine Le Pens über die Possen der AfD hin zum »schwerstwiegenden Vorwurf«, den man »in Deutschland machen kann: Antisemitismus«, schließlich Ihr Lieblingsthema Israel anzusteuern: »So rechts wie die deutschen Rechtspopulisten ist die Regierung von Benjamin Netanjahu allemal. Vor allem aber eint die israelische Politik und die AfD die – vorsichtig formuliert – kritische Haltung gegenüber dem Islam.« So kennt und erwartet man’s von Ihnen. Nein, Ihr Fehlerchen, Augstein, besteht einzig darin, daß Sie hinter den letzten Satz: »Am Ende könnten wir feststellen: Der Faschismus ist kein Phänomen der Vergangenheit«, kein q.e.d. gesetzt haben, um Ihren Text in toto zu einem wahren zu machen.

Q.e.d.: Titanic

Du jedoch, Firma Kneipp,

hast eine Deiner Aroma-Pflegeduschen »ich. einzigartig.« genannt und wolltest uns mit diesem depperten Namen sowie dem warmen Duft nach Sandelholz und den würzigen Nuancen von Kardamom vermutlich dazu verführen, ein bekanntes Diktum Adornos – »Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen« – leicht abzuwandeln.

Tun wir aber nicht. Denn: Fun ist kein Duschbad Titanic

Songrakm Kraison, Vize-Präsident des thailändischen Joggingverbandes!

Sie haben sich jetzt wegen der Streckenführung des Bangkoker Halbmarathons entschuldigt. Statt der üblichen 21 Kilometer hatten die Teilnehmer nämlich fast 28 Kilometer laufen müssen. »Das wird nie wieder passieren«, hechelten Sie gegenüber der Agentur AP. Kraison, halb so schlimm! Gestalten Sie dafür die nächste Marathonstrecke einfach etwas leichter, zum Beispiel mit 35 statt 42 Kilometern!

Vorschlag von Titanic

Sie aber, etablierte Sorgenstimme Ramsauer,

griffen bei Lanz mal wieder die Volksparanoia vor den Flüchtlingen auf: »Die Stimmung ist längst gekippt, und deshalb ist es unverzichtbar, daß man diesen Bedenken und Besorgnissen in der Bevölkerung auch eine Stimme gibt. Wenn das etablierte Parteien nicht schaffen … dann machen sich andere Rattenfänger dran, die Dinge aufzugreifen.«

Für Ihre ehrliche Gleichsetzung der CSU mit den Flüchtlingsfeinden von AfD, Pegida und Co. hätten wir Sie beinahe gelobt, Ramsauer! Aber dann kamen uns Bedenken, schließlich wurden im Mittelalter Ratten in der guten Absicht gefangen, die Pest zu besiegen. Sie hingegen stören sich an der Pest offenbar gar nicht. Und das lindert unsere Besorgnis wenigstens im Hinblick auf Sie!

Ihre unverzichtbare Titanic

Apropos, Schlagersänger Andreas Bourani!

Sie wurden bei Markus Lanz gefragt, ob Sie für Xavier Naidoo einspringen würden, wenn die Programmverantwortlichen Sie nur fragten. Was Sie wild entschlossen beantworteten mit: »Ich weiß nicht, ob ich die zweite Wahl sein möchte in einem Verein, der kein Rückgrat bewiesen hat.« Wären Sie hingegen die erste Wahl in diesem rückgratlosen Verein, wären Sie natürlich zuvorderst mit dabei, nicht wahr? Weshalb Ihr Liedchen »Auf uns« ja schließlich auch zum offiziellen WM-Song der ARD werden konnte.

Auf Sie: Titanic

Und Sie, Xavier Naidoo,

sahen sich nach der ESC-Posse dann doch noch zu einem Statement genötigt und bekannten, froh zu sein, »in einem ›bunten‹ Deutschland zu leben« und sich über die »Vielfalt an Lebensentwürfen und Religionen« zu freuen.

Naidoo! Probieren Sie doch einfach mal einen echt guten und für alle wünschenswerten Lebensentwurf aus: Schweigemönch in einem Kloster ganz weit hinten rechts in Israel.

Empfehlung von: Titanic

Wohingegen Sie, Thomas de Maizière,

als Bundesinnenminister, der Sie nun mal sind, nach den Anschlägen von Paris ankündigten, nach Verbindungen der Attentäter nach Deutschland zu suchen: »Es wird jetzt jeder Stein umgedreht.«

Und wissen Sie, de Maizière, was uns nach Ihrem Gehopse von Affäre zu Affäre in den vergangenen Jahren und Monaten an diesen Worten tatsächlich erschreckt hat? Daß Sie das vermutlich sogar vollkommen wörtlich meinten und noch immer unter irgendwelchen Steinen nach Terroristen suchen. Titanic

Salām, Befehlshaber der Streitkräfte in Syrien!

Wenn Ihr aktueller Endgegner, der sogenannte Islamische Staat, wirklich, wie so häufig in letzter Zeit kolportiert, über die Playstation kommuniziert, warum werfen Sie dann statt teurer Bomben nicht einfach tausendfach »Star Wars: Battlefront« für nur 54,99 Euro pro Game über Syrien ab? Die Terrorfreudigen brächten dann zwar weiterhin massenhaft Leute um, aber es stürbe für mehrere Wochen erst mal niemand mehr in echt. Außerdem, so steht’s in einschlägigen Zocker-Leitmedien, sei der Season-Pass, den man für die komplette Spielerfahrung braucht, so unverschämt teuer, daß die Islamisten bald genug damit zu tun haben dürften, schlechte Spielbewertungen auf Amazon zu verfassen.

Ihnen gefällt unsere Idee? Dann drücken Sie zur Bestätigung jetzt bitte gleichzeitig R1, X und L2 … so, und jetzt noch Select und R3 dazu … na, schon Sehnenscheidenentzündung?

Gern geschehen, Titanic

Drollig, drollig, Fehlfarben-Sänger Peter Hein,

wie Sie auf Ihrem neuen Album klingen: exakt wie Helge Schneider nämlich. Deshalb nimmt man auch eine Textzeile wie »Mit Snickers an den Füßen« für ganz selbstverständlich hin. Im Textbuch nachgeschaut, sind es aber doch leider nur die Sneakers. Bitte umschreiben!

Singt: Titanic

Huhu, Springspinnen!

Für Spinnen recht ungewöhnlich, setzt Ihr mit Euren großen schwarzen Knopfaugen voll aufs Kindchenschema, gebt Euch wirklich Mühe, uns mit ihnen zu bezirzen und unsere spinnenfeindlichen Herzen zu erobern. Tja, Springspinnen, eins habt Ihr bei Eurem raffinierten Plan nicht bedacht: Der Niedlichkeitszauber der Knopfaugen ist wirkungslos, sobald mehr als zwei in einem Gesicht glänzen. Darum einfach mal dauerhaft ein paar Augen zudrücken, rät Titanic

Krawallnudel Erika Steinbach!

Da bekennen Sie im FAZ-Interview: »Ich fand einfach, Willy Brandt sah besser aus, kommt sympathischer ›rüber‹. Zu glauben, durch die Senkung des Wahlalters würde die Ratio gestärkt, ist ein Irrglaube« – und haben damit vollkommen recht: Wie sollte denn eine Senkung des Wahlalters etwas so Nichtexistentes wie Ihre Ratio stärken? Außerdem würden Sie ja von einer solchen Senkung selbst nicht gerade profitieren, jedenfalls wenn diese verrückte Jugend heute noch so tickt wie Sie damals. Aber was dabei herauskommt, ist dann wohl doch zu abschreckend.

Low five: Titanic

Ihr »Ärger«, Gunnar Schupelius,

bestand in Ihrer so benannten Kolumne im Westberliner Veteranenblatt B.Z. diesmal darin, daß abweichende Meinungen zum Klimawandel »nicht ernst genommen werden«. Allerhand! Und das, obwohl »Zweifel ganz normal« sind. Aber: »Regierung, Opposition und Demonstranten kämpfen Seit an Seit.« Eine These, die Sie ganz zweifelsfrei belegen: »Ich selbst machte diese Erfahrung in den vergangenen Tagen: Wo immer ich einwendete (sic), daß ich die Klimatheorie für nicht ganz stimmig hielte (sic), wurde ich schief angesehen. Ich war der Außenseiter, der Störenfried, einer, der fast ein bißchen gefährlich ist.« Aber, Schupelius: Wenn Sie überall schief angesehen werden als Außenseiter, Störenfried und einer, der fast ein bißchen gefährlich ist, dann liegt das vielleicht gar nicht an der Klimatheorie, sondern schlicht – an Ihnen?

Zweifelt ganz normal: Titanic

Magdalena Neuner!

Sie sind als Biathlon-Expertin für die ARD tätig. Was wir davon haben? »Das macht einen Experten ja aus, daß der mehr Insiderinformationen hat, wie sich ein Wettkampf anfühlt, wie sich eine Niederlage anfühlt«, verrieten Sie der Sportschau. Später ließen Sie uns aus Östersund wissen: »Das macht ja auch die Faszination aus an diesem Sport, daß man vorher nicht genau sagen kann, was passiert.« Im Gegensatz zu allen anderen Sportarten, bei denen vorher immer schon feststeht, was passieren wird. Genau das macht ja auch die Faszination aus am Quatschgebührenzahlen, daß man immer schon ahnt, welcher Dampfplauderer in der nächsten Saison mit unserem Geld zugeschissen wird.

Macht einen Fernseher aus: Titanic

Ganz ehrlich, Charlie Sheen,

seit wir von Ihrer HIV-Infektion wissen, überkommt uns immer ein ganz unangenehmes Gefühl, wenn irgendwo alte »Two and a Half Men«-Episoden laufen. Da schauen wir doch lieber Wiederholungen harmloserer TV-Klassiker wie der »Cosby Show«.

Staying negative: Titanic

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne)!

Sie behaupten, daß der Islam in einer Krise stecke und es vermehrt fundamentalistische Strömungen gebe, die sich auch gegeneinander richteten. Außerdem sagen Sie: »Jede Religion muß darauf achten, zeitgemäß zu sein. Das ist die Aufgabe der Muslime.« Desweiteren empfehlen Sie dem Islam eine »Reformation«.

Aber, aber, lieber Kretschmann: Krise? Fundamentalistische Strömungen, die sich auch gegeneinander richten? Und: nicht zeitgemäß? Sind Sie sicher, daß Sie da tatsächlich über den Islam sprechen – und nicht über Ihre Partei?

Grüße von den Reformern auf der Titanic

Color Institute in New Jersey!

Von Dir erfuhren wir erstmals im Schwatzblatt Gala, das nämlich jüngst ein Kleid in der Farbe »Marsala« mit dem Hinweis präsentierte: »Die neue Trendfarbe gab – wie jedes Jahr – das Pantone Color Institute in New Jersey bekannt.«

Die weltweite »Autorität für die Festlegung von Farben« willst Du sein, der Putin in Sachen Farbtrends! Da würden wir gern mal wissen, was Du tagein, tagaus für Anfragen kriegst: Kann man »Sahara« auch in Grönland tragen? Wie steht’s um »Nude« in Afrika? War »Manhattan« die Lieblingsfarbe von Mohammed Atta? Tragen Veganer auch »Honey«? Und wann gibt’s endlich die neuen Trendtöne »White House White«, »Rosette« und »Pegida«?

Fragen sich Deine grauen Herren von Titanic

Ein Hinweis noch, Gabriel!

»Ich glaube, ich habe ein ganz gutes Gespür für die normalen Menschen in Deutschland. Aber das hindert mich ja nicht daran, mit dem Verstand zu entscheiden, was zu tun ist.« – Wer im gleichen Interview pauschal fast das gesamte deutsche Volk als Deppenhaufen ohne Verstand bezeichnet, hat in diesem Punkt zwar unsere Zustimmung, wird aber so sicher nicht Kanzler. Weiterhin alles Gute von Titanic

Mahlzeit, Sigmar Gabriel,

und wo wir Sie gerade treffen: Was meinen Sie eigentlich, wenn Sie der Märkischen Allgemeinen erzählen, Ihre SPD habe »hohe Ansprüche an das Regieren«? Ach so, Sie erklären es ein paar Zeilen später ja selbst: Wenn Ihre Sozialdemokraten »in Koalitionen Kompromisse machen«, dann »wird bei uns heftig diskutiert. Aber das ist auch gut so«. Wie gut, daß die SPD »der stabile Kern dieser Regierung« mit CDU und CSU ist – letztere nämlich »benehmen sich, als wären sie verfeindet«. Da, Vorsitzender Gabriel, kommen Sie im Vergleich mit der Union dann aber nicht gut weg, denn bei Ihrer Partei laufen die heftigen Flügeldiskussionen meist darauf hinaus, daß man noch die größten Schweinereien mitmacht, egal, wie sehr sie dem eigenen Urprogramm widersprechen. Beispiel Vorratsdatenspeicherung, noch aktueller: Syrieneinsatz. Vielleicht täte Ihnen etwas innere Feindschaft ganz gut. Unserer können Sie sich jedenfalls nach wie vor gewiß sein. Titanic

Gut gemacht, Kai Diekmann!

Seit langem beobachten wir Sie ja schon mit Sorge: Das von Monat zu Monat mehr und mehr aufgeschwemmte Wasserleichengesicht, dazu eine seit Jahren dahinsiechende Bild-Auflage, und nun sind Sie als Chefredakteur sogar von einer Frau abgelöst worden – da kam das Angebot, im »Tatort« einen Toten zu spielen, wahrscheinlich gerade recht. Und sicher fragen Sie sich jetzt: Wie war ich? War ich gut? War ich besser?

Nun ja, was soll man da loben? Daß Sie selbst als Scheinleiche auf dem Nachbar-Obduktionstisch immer noch tausendmal lebendiger und beseelter wirkten als der Furtwängler-Lindholm-Zombie?

Nächstes Mal dann aber auch mit richtig Aufschneiden! Titanic

Axel Schulz, alter Checker!

Bekannt als Mann klarer Worte, äußerten Sie zur Schmiergeldaffäre des DFB Ihre ehrliche Meinung. Sie hielten es nämlich »für eine absolute Frechheit, die ganze Scheiße jetzt hochzukramen und den Franz und generell den DFB dafür verantwortlich zu machen«. Man habe »damals einfach eine tolle Zeit« gehabt, und »im Sport gehört es eben dazu, daß man andere Wege gehen muß, wenn man Erfolg haben will.«

Eigentlich ein guter Zeitpunkt, sich daran zu erinnern, lieber Herr Schulz, daß auch Ihre Profikarriere seinerzeit nur durch Bestechungszahlungen Fahrt aufnahm. Aber wenn Sie von fairem Wettkampf ohnehin nichts halten, warum haben Sie danach mit den »anderen Wegen« wieder aufgehört? Lag es an Ihrer laut Wikipedia »bestenfalls durchschnittlichen Schlagkraft, jedoch gepaart mit soliden Nehmerfähigkeiten und einer guten Grundschnelligkeit«, die jeden größeren Sieg hätte zweifelhaft erscheinen lassen?

Kramen die ganze Scheiße gerne wieder hoch: Ihre frechen Schlammcatcher von Titanic

Sagt mal, liebe E-Mail-Spammer,

verliert Ihr allmählich die Lust an Eurer Arbeit? Werden Eure Opfer immer einfältiger? Oder wie erklärt es sich, daß in unseren Posteingängen in letzter Zeit gehäuft Mails mit nichts drin als einem dubiosen Link und der Zeile »Download Virus« landen? Ein bißchen mehr Mühe bitte!

Verdient dank genialem nigerianischen Abo-Trick bis zu 10 000 Euro pro Tag: Titanic

Angetreten, von der Leyen!

Was war denn das für ein unsoldatisches Gewäsch, gefallen aus Ihrem Verteidigungs­ministerinnenmündchen, auf die Frage, ob die Truppenstärke der Bundeswehr für Deutschlands neue Kriege noch ausreiche: »Mir ist schon klar, daß, wenn die Welt weiter so hohe Anforderungen an uns stellt, wir auch im Personalkörper sicherlich die Offenheit haben müssen, auch da nachzusteuern«? Also bitte! Mehr Soldaten braucht das Heer, frische Büb- und Mädelein aus dem Schoße des Volkes. Und da ist verdruckste Scheu nicht die beste Waffe. Oder haben Sie Ihrem Gatten nach, sagen wir, dem vierten oder sechsten Kind weitere Paarungswilligkeit so mitgeteilt: »Mir ist schon klar, daß, wenn der Ehemann weiter so hohe Anforderungen an uns stellt, wir auch im Uschikörper sicherlich die Offenheit haben müssen, auch da nachzusteuern«?

So kommt ja niemand zum Schuß!

Weggetreten! Titanic

Grüß Gott, Sepp Blatter!

Wie Sie berichteten, waren Sie nach Ihrer Suspendierung als Fifa-Chef gesundheitlich schwer angeschlagen: »Ich war kurz davor zu sterben. Ich war zwischen den Engeln, die gesungen haben, und dem Teufel, der das Feuer anzündet, aber es waren die Engel, die gesungen haben.« Sich selbst kurz vor dem Abpfiff in der Fifa-Zentrale beim Ränkeschmieden gegenüberzutreten, während die gefallenen Engel (Platini, Beckenbauer) Ihrer Entourage wie gewohnt ein Loblied auf Sie anstimmen, ist selbst für Ihre größenwahnsinnigen Verhältnisse als Nahtoderfahrung schon ziemlich – um auf Ihrem Spielfeld zu bleiben – ballaballa.

Schaut sich die Verlängerung nicht mehr an: Titanic

Ernsthaft, Süddeutsche.de?

»Zum ersten Mal ist heute auch Zschäpes fünfter Anwalt, der Wahlverteidiger Wolfgang Borchert, im Gerichtssaal.« Denn bisher wartete er während der Verhandlungen draußen vor der Tür?

Fragen Deine Trümmerliteraten von der Titanic

Wenn Du, Bundesregierung,

Deinen offenbar schwer im Trend liegenden Infantilisierungsjargon doch zumindest dahingehend drosseln könntest, daß man als Leser der hiesigen Presse fortan von sprachlichen Scheußlichkeiten wie »Asylpaket kann nicht in Kraft treten« oder »Koalition schnürt Hilfspaket« verschont bliebe, wäre das vorerst schon Geschenk genug. Denn spätestens, wenn, wie unlängst im Südkurier, vom »Paket gegen den Terror« die Rede ist, fragen wir uns ungeduldig, was sich denn darin wohl verbergen mag: Sprengstoff, Giftgas, gar eine Sammlung zweifelhafter innenpolitischer Beschlüsse?

Schnürt schon mal ein Dankespaket: Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bssssssssssssss, Bienen!

Bssssssssssssss, Bienen!

In den USA ist gerade ein Impfstoff für Euch freigegeben worden, nämlich gegen die Amerikanische Faulbrut, die Euch seit einer Weile dahinrafft. Nun wollten wir schon höhnen: »Haha, jetzt wird zurückgestochen! Da merkt Ihr mal, wie unangenehm das ist«, doch dann lasen wir die entsprechende Meldung genauer und erfuhren, dass das Vakzin gar nicht injiziert, sondern dem Gelée Royale für Eure Königinnen beigemengt wird. Erschreckend, wie sich wieder einmal die Impfgegner/innenlobby durchgesetzt hat!

Zeichnet somit erst mal keine Beeontech-Aktien: Titanic

 Hallo, Literaturkritik!

Was ist los mit Dir? Alt geworden? Müde? Wir waren doch so gut aufeinander eingespielt: Du liest ein neues Werk von Raphaela Edelbauer (»Das flüssige Land«, 2019 / »Dave«, 2021), gerätst aus dem Häuschen, schreibst irgendwas wie »sprachlich souverän« und »Raffinesse« und »Kafka« und »enorme Sprachmächtigkeit« und abermals »Kafka«, und wir schauen uns das schwergelobte Werk etwas genauer an und finden lauter wundersame Stellen, die Du wahrscheinlich überlesen hast: »Der ganze Raum zitterte glückselig vor Neid wie ein trotziger Block Aspik« zum Beispiel. Oder: »Selbst wenn jemand bloß geschäftig und zielgerichtet den Gang hinunterging, war sein Streben vom Habitus eines Handgemenges«. Oder: »Da richtete sich Pawel jäh auf, und die Lider waren wie von transparenten Seilen an der Stirn aufgerafft.«

So weit, so gewohnt. Aber jetzt? Erscheint »Die Inkommensurablen«, Edelbauers dritter Roman in knapp dreieinhalb Jahren – und Du, Literaturkritik, versagst plötzlich. Mäkelst rum! Erstmalig! Hältst das zwar alles weiterhin für »glänzend« und »klaren Stil«, meinst aber, dass sich »da und dort kleine Fehler eingeschlichen« hätten; findest das Buch stur »faszinierend«, aber auch »faszinierend misslungen«; attestierst auf einmal »Manierismus«, ja stellst (mit dem Spiegel) die ganz großen bangen Fragen: »Mist oder Musil?«

Heißt das, dass Dir allmählich was schwant? Dass Du Lunte gerochen hast? Verdacht schöpfst? Dass Dir an Sätzen wie »Dessen Reaktion produzierte eine ungeheure Diskrepanz« oder »Junge Charmeure in Militäruniform liefen ein paar Mädchen nach, die sich beim Kaufen einer Brezel aus der Auslage eines groben Böhmen kokett umdrehten« irgendwas auf-, irgendwas missfällt – Du weißt nur noch nicht, was genau?

Und also R. Edelbauer bloß noch sieben oder acht Romane schreiben muss, bist Du in zehn oder elf Jahren auf dem Laufenden bist, was die Sprachmächtigkeit dieser Art von Literatur betrifft?

Na dann – durchhalten!

Wünscht Titanic

 Ach, »Welt«,

wohl mangels Materials bewarbst Du online einen sieben Jahre alten Artikel aus dem Archiv, und zwar mit den Worten: »Wenn ihr diese Wörter benutzt, wirkt ihr intelligenter.« Dazu ein wahlloses Foto einer jungen Frau.

Nun wollen wir Dich nicht enttäuschen, müssen aber doch auf einen wichtigen Umstand hinweisen, der Dir anscheinend entgangen ist. Man muss nämlich nicht nur bestimmte Wörter benutzen, um intelligent zu erscheinen, sondern diese auch noch in eine komplizierte Reihenfolge bringen, die oft ganz entscheidend ist.

Dumm für oft Welt hält Journalist/innen: Titanic

 Nice one, Ted Cruz!

Sie sind US-Senator und mittlerweile auch hierzulande als rechter Hardliner und Schwurbelkopf der Republikaner halbwegs bekannt. Derzeit setzen Sie sich für die Begrenzung auf zwei Amtszeiten für Senator/innen ein. Und wollen gleichzeitig für eine eigene dritte kandidieren.

Diesen Ansatz finden wir sehr vielversprechend, um die Anliegen Ihrer Partei durchzubringen. Sie sollten ihn unbedingt auch auf andere Themen anwenden! Unsere Vorschläge: Waffenniederlegungen gegen schärfere Waffengesetze, Abtreibungskliniken gegen Abtreibungen und offene Grenzen gegen Einwanderung.

Für weitere Tipps stehen jederzeit zur Verfügung:

Ihre Snowflakes von Titanic

 Gute Idee, Porsche-Vorständin Barbara Frenkel …

Sie haben Ihre Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass die Regierung das (zufälligerweise auch von Porsche produzierte) synthetische Benzin, also E-fuels, subventionieren und somit billiger machen müsse. Denn: »Der Kraftstoff, den wir herstellen, ist viel zu teuer, als dass wir ihn so verwenden könnten.«

Dieser Superidee schließen wir uns gerne an: Wir tippen jetzt jedes Heft auf unseren eigens entwickelten »E-tools« (Kryptotinte), aber weil das doch aufwendiger ist als die Arbeit am PC, fordern wir dann gemeinsam mit Porsche Geld vom Staat, um die Heftkosten zu drücken, ja? Nein? Dann sehen Sie bitte endlich ein, dass Sie sich mit Ihrer ineffizienten Deppentechnologie auf dem Markt nicht durchsetzen werden, und sagen Sie Ihren peinlichen Brummbrumms Lebewohl.

Wünscht Ihnen keine gute Fahrt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Post vom Mediator

Beigelegt: ein Streit.

Andreas Maier

 Marktregeln

Leuten, denen es in der Supermarktschlange nicht schnell genug geht und die deshalb eine unschuldige Mitarbeiterin ankeifen, fehlt das nötige Kassenbewusstsein.

Viola Müter

 Medienkritik

Ich kann diese Parfum-Influencer auf Youtube einfach nicht riechen.

Fabian Lichter

 It’s not a Bug

Als Gregor Samsa, Programmierer, eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett erfreulicherweise zu einem ungeheueren Feature verwandelt.

Christian Kroll

 Beim mittelmäßigen Zahnarzt

»Bitte weit aufmachen! Nicht erschrecken, meine Mundhöhlentaschenlampe ist mir vorhin ins Klo gefallen, ich muss eine Wunderkerze benutzen.«

Torsten Gaitzsch

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

  • 24.02.:

    Die Deutsche Welle über das Krieg-Spezial im aktuellen Heft und andere themenverwandte Titel (Artikel in russisch, aut. Übersetzung).

  • 10.02.:

    Spiegel berichtet: "EU-Untersuchung Russland soll Fake-'Titanic'-Titelseiten verbreitet haben"

  • 10.01.: "Der Teufel vom Dachboden" – Eine persönliche Pardon-Geschichte in der Jungen Welt von Christian Y. Schmidt.
  • 13.12.:

    Anlässlich des 85. Geburtstages Robert Gernhardts erinnert Christian Y. Schmidt in der Jungen Welt an den Satiriker und Vermieter.

  • 26.10.:

    Chefredakteurin Julia Mateus spricht über ihren neuen Posten im Deutschlandfunk, definiert für die Berliner-Zeitung ein letztes Mal den Satirebegriff und gibt Auskunft über ihre Ziele bei WDR5 (Audio). 

Sonneborn/Gsella/Schmitt:  "Titanic BoyGroup Greatest Hits"
20 Jahre Krawall für Deutschland
Sie bringen zusammen gut 150 Jahre auf die Waage und seit zwanzig Jahren die Bühnen der Republik zum Beben: Thomas Gsella, Oliver Maria Schmitt und Martin Sonneborn sind die TITANIC BoyGroup. In diesem Jubiläumswälzer können Sie die Höhepunkte aus dem Schaffen der umtriebigen Ex-Chefredakteure noch einmal nachlesen. Die schonungslosesten Aktionsberichte, die mitgeschnittensten Terrortelefonate, die nachdenklichsten Gedichte und die intimsten Einblicke in den SMS-Speicher der drei Satire-Zombies – das und mehr auf 333 Seiten (z.T. in Großschrift)!Wenzel Storch: "Die Filme" (gebundene Ausgabe)
Renommierte Filmkritiker beschreiben ihn als "Terry Gilliam auf Speed", als "Buñuel ohne Stützräder": Der Extremfilmer Wenzel Storch macht extrem irre Streifen mit extrem kleinen Budget, die er in extrem kurzer Zeit abdreht – sein letzter Film wurde in nur zwölf Jahren sendefähig. Storchs abendfüllende Blockbuster "Der Glanz dieser Tage", "Sommer der Liebe" und "Die Reise ins Glück" können beim unvorbereiteten Publikum Persönlichkeitstörungen, Kopfschmerz und spontane Erleuchtung hervorrufen. In diesem liebevoll gestalteten Prachtband wird das cineastische Gesamtwerk von "Deutschlands bestem Regisseur" (TITANIC) in unzähligen Interviews, Fotos und Textschnipseln aufbereitet.
Zweijahres-Abo: 117,80 EUR
Titanic unterwegs
25.03.2023 Meinerzhagen, Stadthalle Martin Sonneborn
02.04.2023 Fürstenfeldbruck, Kunsthaus Greser und Lenz