Briefe an die Leser | August 2016


Renate Meinhof!

»Es gibt«, empörten Sie sich in Ihrer Süddeutschen, »Familien in Rumänien, die schicken, wenn sie Geld brauchen, einfach Kinder los«, zum Klauen nach Deutschland nämlich. Und da empören wir uns gern mit; denn warum rumänische Roma, wenn sie Geld brauchen, nicht einfach Journalistin werden und ihre Kinder aufs humanistische Gymnasium schicken, traut sich nicht einmal zu ahnen:

immer Ihre Titanic

Ein letztes noch zur EM, liebe Online-»Welt«!

Du berichtetest in einem eigenen Artikel über die »Fabel-Einschaltquote in Island beim Sieg gegen England.« 99,8 Prozent der fernsehguckenden Isländer nämlich hätten das Spiel angeschaut, »nur 650 Menschen wollten etwas anderes sehen.« Wenn aber 650 Menschen 0,2 Prozent der TV-Zuschauer darstellen, dann hätten 324 350 das Spiel angeguckt. So viele Leute wohnen aber überhaupt nicht auf dieser Insel! Wenn man dann noch bedenkt, daß ein paar Tausend von denen in Reykjavik beim Public Viewing und also nicht zu Hause vor der Glotze geschaut haben, wie wiederum wir nämlich im Fernsehen sahen, und dann noch berücksichtigt, daß grob geschätzt die Hälfte der Bewohner ohnehin in Frankreich auf dem Rasen stand und eben Fußball gespielt oder den anderen im Stadion und drumherum dabei zugejubelt hat, dann beschleicht uns ganz empfindlich der Verdacht, bei der von Dir postulierten »unfaßbaren Rekordquote« handele es sich tatsächlich eher um eine Fabel. Und Deine Mitarbeiter sind darin ganz offensichtlich nicht unbedingt die Füchse.

Lügenpresse auf die Fresse: Titanic

Servus, Anton Hofreiter (Die Grünen)!

Sie wollen für die Bundestagswahl im nächsten Jahr Spitzenkandidat Ihrer Partei werden. Im Tagesspiegel sagten Sie auf die Frage nach Koalitionen: »Wir regieren nicht um jeden Preis.« Stimmt, es wird wieder der niedrigste sein.

Darauf nimmt schon jetzt praktisch jede Wette an: Titanic

Gerhard Matzig (»SZ«)!

»Singlehaushalte nehmen dramatisch zu« – Spitzenjournalisten scheint’s auch. Also Vorsicht!

Ihre Weight Watchers auf der Titanic

Fernsehköchin Sarah Wiener!

Für Ihr neues TV-Format »Sarah Wiener – Eine Woche unter …« saßen Sie im Panzer. »Das war schon aufregend. Ein bißchen wie Achterbahnfahren«, begeisterten Sie sich hinterher. Wissen Sie, was noch aufregender ist, als für eine Simulationsfahrt in einen Stahlkoloß eingezwängt und so durchgeschüttelt zu werden, daß einem Hören und Sehen vergeht? Fragen Sie doch mal die Überlebenden der Achterbahnschlacht von Kursk!

Marschbefehl zurück an Heim und Herd von Titanic

Bonjour, Carla Bruni-Sarkozy!

Dem Magazin Elle verrieten Sie, was Ihnen in bezug auf Ihren Gatten Nicolas Sarkozy zum Thema Untreue durch den Kopf geht: »Ich könnte zu extremen Taten schreiten, zum Beispiel ihm im Schlaf die Kehle aufschneiden oder die Ohren abschneiden.«

Formidable, Madame Bruni! Aber so brutal, wie das zunächst klingen mag: Das ist doch gar nichts gegen die extreme Tat, jemanden wie Herrn Sarkozy überhaupt zu heiraten.

In der Hoffnung auf dessen baldige Untreue: Titanic

Offenbar, Wissensmagazin Scinexx.de,

macht sich Horst Seehofer daran, die Universumsherrschaft zu übernehmen, jedenfalls berichtest Du: »Astronomen haben so tief wie nie zuvor in das Herz des Orionnebels geblickt.« Und: »Die Forscher fanden zehnmal so viele lichtschwache Braune Zwerge und isolierte Objekte planetarer Masse wie bisher angenommen«. Aber ist das nun gut oder schlecht, wenn die jetzt dicke CSU-Leute im Weltall verteilen? Weit weg wären sie ja erst mal.

Trotzdem unsicher: Titanic

Hairgehört, Farshad Morilotfi!

Weil zur EM kein Thema zu blöd war, um nicht von einem Journalisten verwurstet zu werden, erkundigte sich »Spiegel online« bei Ihnen, Ihres Zeichens Friseur etlicher Profikicker des SV Werder Bremen, nach den Haartrends der Fußballer. Und Sie vermuteten: »Vielleicht noch nicht nächste Saison. Aber in zwei Jahren werden alle Spieler wie Elvis aussehen.«

Ihre Expertise in Ehren, Morilotfi, aber das glauben wir nicht. Wer würde diesen vielleicht ja hübsch frisierten, aber keuchend umherbolzenden Doppelzentnern denn dann noch zuschauen wollen?

Keinesfalls die Suspicious Minds der Titanic

Hihi, Janine Wissler (Die Linke)!

In einer Debatte des hessischen Landtags bezeichneten Sie den Verfassungsschutz als »Nulpenverein« und sorgten damit laut allerlei Medien »für einen Eklat«. Nun, Wissler, Ihre Aussage mag ja sachlich richtig sein, aber wir hätten da angesichts von Figuren wie Diether Dehm, dem Glamourpaar Wagenknecht/Lafontaine und vielen anderen, die sich im Dunstkreis Ihrer Partei tummeln, eine ergänzende Frage: Sagt Ihnen der Begriff »Glashaus« etwas?

Schmeißt Steine durchs (offene) Bürofenster: Titanic

Huhu, Harald Welzer!

Sehen wir das richtig, daß Sie als Soziologe, Netzskeptiker und Smartphoneverweigerer in Ihrem Riesenbestseller für die technikfeindliche Leser- und Lehrerschaft (»Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere Freiheit«) zu Buchbeginn behaupten, die Überwachung via Internet, Smartphone, Überwachungskameras usw. sei heute schlimmer als in der Nazizeit? Nämlich derart lückenlos, daß kein vom Staat Verfolgter mehr eine Chance auf Untertauchen oder Rettung hätte? In Ihren Worten: »Es gibt keine Nischen mehr. Alle sozialen Felder, alle räumlichen Nischen sind taghell ausgeleuchtet. Was heißt: Es wird nicht nur niemand gerettet. Es gibt auch keinen Widerstand.«

Und daß Sie dann aber am Ende seitenweise leuchtende Beispiele für »zivilgesellschaftliches Engagement«, »attraktive Gegenwehr« und eine »Ästhetik des Widerstands« aufführen? Als deren gleißendstes Beispiel Sie eine Anti-Pegida-Demonstration in Hannover mit 20 000 Teilnehmern herausstellen? In Ihren Worten: »Und wenn man dann noch weiß, daß die Demo von einer jungen erfolgreichen Unternehmerin mit iranischen Eltern organisiert worden war, weiß man auch: Dieses Land ist wirklich gut.«

Ja ja, Welzer, wissen wir eh. Aber mal was anderes: Wo, wenn nicht aus dem Internet, haben Sie eigentlich Ihre todschicke Brille her?

Gesendet vom Smartphone: Titanic

Super Idee, philippinischer Präsident Rodrigo Duterte,

die Bürger Ihres Landes aufzufordern, Drogensüchtige zu töten, um das Drogenproblem in den Griff zu bekommen. Endlich mal ein Politiker mit einer klaren Linie!

Die es konsequent zu verfolgen gilt: mit Abtreibungen gegen Säuglingssterblichkeit, Festlegung des Höchstalters auf 30 zur Beendigung der Altersarmut, Enthauptungen als Therapie von Depression und, ganz wichtig, um zu verhindern, daß noch einmal ein Wahnsinniger zum Präsidenten gewählt wird, die Abschaffung der Demokratie auf den Philippinen.

Erwartungsfroh: Titanic

Fein, Thomas Oppermann!

»Die Große Koalition sollte im Interesse der Demokratie keine Dauereinrichtung sein«, erkannten Sie im Spiegel, und »deshalb wäre es gut, wenn die Bürger im kommenden Jahr bei der Bundestagswahl für eine andere Regierung sorgen.«

Aber, aber, Oppermann, die Verantwortung doch nicht immer nur bei der Wählerschaft suchen! Sich ruhig mal selbst auf die Schulter klopfen! Denn dafür, daß es mit einer Großen Koalition beim nächstjährigen Urnengang nichts mehr wird, haben Sie mit Ihrer SPD ja schließlich auch kräftig geackert!

Dankt im eigenen Interesse: Titanic

Sie, Waldemar Hartmann,

haben bei Markus Lanz einen Herzenswunsch geäußert: Sie hofften, daß Portugal das EM-Endspiel verlieren möge, weil Sie Ronaldo so gerne weinen sehen wollten. Wie wir aus sicherer portugiesischer Quelle erfahren haben, wollte allerdings Ronaldo den Titel unbedingt gewinnen, weil er so gerne mal Waldi Hartmann weinen sehen wollte. Haben Sie?

Fragt Titanic

Linguistik-Gott Noam Chomsky!

Im Interview mit den Nachdenkseiten palaverten Sie Gescheites über Europa und seine Krisen, wurden beim Resümee allerdings so übersetzt: »Ich denke, daß der beste Schritt nach vorne eine Überwindung der internen Probleme wäre, allerdings im Rahmen der EU und ihrer bestehenden Möglichkeiten.« Sie als Sprachpedant wollten das doch sicher eher so formuliert haben: »Also, es wäre schon schön, wenn man die Lage irgendwie verbessert, ähöm, so gut es halt geht, gell, hehe!«

Gibt stets ihr Bestes: Titanic

Verehrte Nathalie von Bismarck!

Daß Sie nach der Trennung von Graf Carl-Eduard von Bismarck nun die Stiftung »She Phoenix« gegründet haben, geht einwandfrei in Ordnung. Was Sie darüber der Gala sagten, macht uns jedoch nachdenklich: »Ich möchte das Mikrofon für alle Frauen sein, die keine Stimme haben.«

Hätte da nicht ein Name wie z.B. »Wir hör’n nix« viel besser gepaßt?

Flüstert’s in die Binsen: Titanic

Sehr geehrte Barbara Hendricks!

Sie stellten jüngst Ihre Qualifikation als Bundesbauministerin und Sozialdemokratin mit der Erkenntnis unter Beweis: »Junge Berufstätige gehen nach der Arbeit in die Lounge oder ins Bistro. Die sind in ihren Wohnungen fast nur zum Schlafen und kommen auch mit 30 m² aus.«

Wie es der Zufall will, haben auch wir etwas herausgefunden: nämlich, daß eine Partei, deren Vertreter ihre Büros und Lounges fast nur zum Schlafen benutzen und sich in der restlichen Zeit um die Interessen junger Berufstätiger bemühen, auch mit 20 Prozent der Wählerstimmen auskommt.

Nur so eine Überschlagsrechnung von Titanic

Peter Unfried c/o »Taz«!

»Für Fußballtraditionalisten, Geschlechterkonservative, Popkonservative, Denkkonservative – früher hätte man gesagt: für alle Spießer – ist Cristiano Ronaldo tatsächlich eine unerträgliche Provokation. Sie hassen ihn wirklich. Das ist der beste Beweis, daß Ronaldo großer Pop ist.«

Und daß für Sie, Unfried, der »Spießer« ein Begriff von »früher« ist, Sie »Pop« aber noch verwenden wie in den 80ern und frühen 90ern, das ist der beste Beweis dafür, daß Ihr Wechsel von der »Kinder-FAZ« (Hermann Gremliza) zu einer der Erwachsenenzeitungen, bei denen man schon ein bißchen weiter ist, für Sie eine unerträgliche Anstrengung bedeuten wird.

So nimmt Sie nämlich nicht mal der Poschardt. Titanic

Wo es hingeht, »Spiegel online«,

mit dem, was man noch Journalismus zu nennen gewohnt ist, erfährt man halt doch immer wieder am besten bei Dir: »Mit Portugal hat diese EM einen verdienten Sieger gefunden. Das Team hat den kopfgesteuerten Mannschaftsfußball am besten beherrscht. Das ging auf Kosten des Gefühls. Das Turnier hat am Ende niemanden erwärmt«, bilanzierst Du uns das letzte Gekicke des Kontinents. Um uns in direkter Nachbarschaft in zig weiteren Artikeln u.a. folgendes zu berichten: »Das perfekte Drama – wie Ronaldos schmerzlicher Abend zum Happy End wird«, »EM-Finale: Die ganz großen Gefühle des CR7«, »Frankreichs EM-Niederlage: Tränen in bleu-blanc-rouge« und natürlich: »Es ist doch nur Fußball. Bitte, was? Nicht in Portugal! Der EM-Sieg stürzt das Land in einen Glückstaumel.«

Kühles hitziges Geschwätz auf kürzester Distanz, einzig dem Zwecke dienend, noch den dümmsten Sack zu kraulen, löst bei uns auch so manches Gefühl aus: Mordlust zum Beispiel.

Aufs nächste perfekte Drama! Titanic

Guten Tag, Jonathan Meese!

»Ich will schon, daß meine Kunst verkauft wird. Sie nur für mich zu machen ist viel zu Ich-versaut. Ich mache das, damit es weitergeht. Damit was Neues kommt. Damit die Zukunft kommt. Wenn die Zukunft teuer ist, muß man das bezahlen. Das ist nicht schlimm. Geld ist nicht schlimm.«

Um Ihr manisches Gerede kurz zu unterbrechen: Die Zukunft kommt sowieso, egal, was Sie zusammenbasteln und ob jemand dafür Geld hinblättert. Ist aber nicht schlimm. Zukunft ist nicht schlimm. Nur gelegentlich Ihre Auftritte darin.

Findet Titanic

Bitte, Benson & Hedges!

Da habt Ihr nun allüberall Eure Plakatwerbung hingehängt, mit den zwei bärtigen Büroheinis in Jeans- und Karohemd, die im Firmenhof eine gemütliche Zigarettenpause machen. Und dann habt Ihr die mit dem grauenhaft sympathieheischenden Slogan »Drinnen Kollegen. Draußen Kumpels« versehen? Mannomann, Benson & Hedges, wirklich, das ist an Schlaffheit und Biederkeit ja wohl kaum zu übertreffen!

»Drinnen Kotzbrocken. Draußen Knutschkugeln« habt Ihr Euch wahrscheinlich nicht getraut, ne?

Endgültig draußen: Titanic

Jan Fleischhauer, alter Humorist!

Einen klassischen TITANIC-Titelwitz klauen – unseretwegen gerne!

Aber hätten Sie nicht wenigstens ein flotteres Hitlerbild verwenden können?

Heil Hauer! Titanic

Mahlzeit, Essensexperte Uwe Knop!

Zu Ihrem Buch »Ernährungswahn« werden Sie mit diesem messerscharfen Gedanken zitiert: »Niemand kann sagen, was gesunde Ernährung ist – denn Ernährungsforschung gleicht dem Lesen einer Glaskugel, da dieser evidenzlimitierte Forschungszweig keine harten Beweise, sondern systembedingt nur wachsweiche Hypothesen liefert.« Womit Sie die breiweiche Hypothese liefern, daß Evidenz die Forschung limitiert.

Wir hätten dafür eine kerzenharte These für Sie: Systembedingt sollen wir alles essen und nach Kräften dafür bezahlen!

Empfiehlt Ihnen, wo’s eh wurscht ist, reine Fett- und Zuckerdiät: Titanic

Sie, Anja Reschke,

sahen wir in einem Panorama-Beitrag durch schlecht beleuchtete Gänge wandeln und, auf einen Aufzug wartend, schwadronieren: »Mich beschäftigt dieser Brexit irgendwie immer noch.« Das Ganze geht folgendermaßen weiter: Sie stellen generelle Überlegungen zur Sinnhaftigkeit von Volksreferenden an, insinuieren, daß die Masse per se doch eh uninformiert (Sie vermeiden den Term »strunzblöd«) sei, und werden dem Zuschauer gegenüber plötzlich »mal ganz ehrlich: Wenn Sie jetzt zum Beispiel so ’ne Sache wie TTIP entscheiden müßten, könnten Sie das?« Ähm, also, ja, könnten wir schon, aber Sie sagen’s im nächsten Satz ja selbst: »Da muß man Tausende von Dokumenten gelesen haben!« Und die, liebe Frau Reschke, zeigt man uns bekanntlich nicht. Informieren Sie sich doch mal!

Nur zur Info: Titanic

Du, »Thüringer Allgemeine«,

berichtest über ein Fußballspiel in Deinem Einzugsgebiet: »Jenaer Polizei ist zufrieden: Beim Pokalderby nur Pfefferspray, Flaschenwurf und Hitlergruß.« Da sind wir aber erleichtert! Nicht auszudenken, was für ein Großeinsatz fällig gewesen wäre, wenn die friedlich feiernden Fans beispielsweise mit Antifa-Fahnen oder antirassistischen Sprechchören provoziert worden wären!

»Zufrieden«: Titanic

Hey, Heyne-Verlag!

Ein Roman mit dem Titel »Die Holunderschwestern« – das macht uns sehr neugierig.

Was unser Interesse dabei erregt, ist selbstverständlich nicht der gewiß einigermaßen infernalische Inhalt des Buchs, sondern vielmehr die Frage, welche Werke wohl daran anschließen werden. Wenn es nach uns geht: »Die Ingwertöchter«, »Die Litschitanten« sowie, natürlich, »Die Quittencousins«.

Wohl bekomm’s! Titanic

Helmut Kohl (86), alte Fortschrittsbremse!

Wie oft wurden Sie in den sechzehn Jahren Ihrer Kanzlerschaft für Ihr Nichtstun belächelt, verspottet und gedisst! Doch jetzt, wo Europa sich anschickt, einzustürzen, steigt auf einmal Ihr Ansehen. Ihr einziges Zutun: das Anmahnen einer »Atempause« in Sachen Brexit. Bevor Sie, Kohl, bald selbst eine unbefristete Atempause einlegen, würden wir Sie gerne noch fragen, wie man so effektiv wie Sie damals das Weltgeschehen anhält. Aber so, daß wir nichts dafür tun müssen!

Mit Dank im voraus grüßen Ihre Slow-Ager von Titanic

Tja, Verdi!

Als wir hörten, daß ausgerechnet Deine Angestellten wegen zu geringer Lohnerhöhungen zum Streik gegen ihren Arbeitgeber (also Dich, die sog. Dienstleistungsgewerkschaft) mobilisieren, da wurde uns mal wieder bewußt, wie zeitlos gültig doch der Adorno-Klassiker ist: »Es gibt kein richtiges Leben im falschen.« Und jetzt mach die Streikkasse auf!

Hasta la victoria siempre: Titanic

Nigel Farage, frisch zurückgetretener Ukip-Chef!

Wie bitte? Was? Sie wollen Ihr Leben zurück? Nichts da, Farage! Wenn wir etwas sicher wissen, dann dies: einmal untot, immer untot! Schauen Sie sich im Spiegel doch mal in die verwesten Zombie-Augen – da ist nichts mehr und also auch nichts zurückzuholen. Die Mühe können Sie sich sparen. Unser Tip: Bleiben Sie einfach im EU-Parlament sitzen, da fällt’s am wenigsten auf.

Nichts zu danken, Sir!

Wartet auf Ihren endgültigen Zerfall: Titanic

Tja, Sabine Rückert (»Zeit«)!

Da haben Sie einen Essay über die Sexualstrafrechtsreform geschrieben und kamen sich dabei bestimmt reichlich mutig vor. Denn mit Sprüchen (»Was leidenschaftliche Liebesnacht und was Vergewaltigung war, definiert die Frau am Tag danach«, »Daß eine Frau auch von anderen als hehren Motiven durchdrungen sein könnte …«, »… das Partygirl Gina-Lisa Lohfink, die im Juni 2012 von zwei Männern vergewaltigt worden sein will …«), für die sich, sagen wir: argentinische Machos längst vergangener Jahrhunderte geschämt hätten, erzeugt man bei diesem Thema leicht Widerspruch.

Und Zuspruch. Wie den von Zeit-Leser Frank Ropertz: »Großartig, wie Sie sich zu diesem neuen Gesetz äußern. Ich bewundere Sie für Ihren Mut. PS: Ich bin weder Vergewaltiger noch Triebtäter.«

Glückwunsch, hehr durchdrungenes Party-Girl Rückert, zu solchen Freunden. Vielleicht dürfen Sie ja schon in ein paar Tagen definieren, was der Ropertz wirklich für einer ist.

Leidenschaftliche Grüße! Titanic

Hey, Bundeswehrverband!

Als Gewerkschaft der Soldaten hast Du den im neuen Weißbuch der Bundesregierung niedergelegten Plan, die Bundeswehr für EU-Ausländer zu öffnen, praktisch für Fremdenlegionäre also, schärfstens kritisiert. Zeit.de zufolge wies Dein Chef André Wüstner darauf hin, daß »gerade die soldatische Identität« eine »enorm nationale Ausprägung« habe, und verkündete stolz: »Die Bereitschaft, im Zweifel für das zu sterben, was im Kopf und im Herzen ist, kann nicht für eine Bereitschaft zum selbigen für jeden beliebigen Staat oder Arbeitgeber gelten.«

Das prachtvolle Deutsch der Aussage gefällt uns ja schon mal gut. Noch besser aber gefällt uns das gar nicht so heimliche Eingeständnis, daß Deine Soldaten also im Zweifel bereit sind, für nichts zu sterben.

So hatte sich das auch immer gedacht: Titanic

Nun ja, Gabi Zimmer, Europaabgeordnete der Linken,

Sie meinen also, »die EU ist kein Spielzeug, das man gegen die Wand werfen kann und sich dann darüber freut, daß es kaputtgeht«.

Da fragt man sich, was für eine Art Spielzeug die EU dann wäre. Und wo man das kaufen könnte. Und worüber man sich dann genau freuen würde. Daß dann keiner mehr Geld mit dem EU-Spiel verdienen kann? Die Spielregeln müssen Sie uns bei Gelegenheit erklären!

Freut sich nicht mehr über kaputte Vergleiche: Titanic

Bestens informiert, »Dresdner Morgenpost«,

vermeldetest Du anläßlich eines weiteren prominenten Todesfalls: »Das halbe Jahr rum und der Himmel schon voll!« Da fragen wir uns, woher Du weißt, daß nur Celebrities in den Himmel kommen. Und ob wir angesichts der Vollbelegung im Himmel damit rechnen können, daß für die übrigen in diesem Jahr noch abtretenden Promifressen ein Platz in der Hölle oder wenigstens einer im Fegefeuer frei ist.

Dann hinge der Himmel voller Geigen für Titanic

Neonazi Michael Brück!

Du hast während der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich Deinen Sitz im Dortmunder Stadtrat für die Partei Die Rechte gegen einen Tribünenplatz im Stade Pierre-Mauroy in Lille eingetauscht. Nachdem Du Dich zuvor inmitten einer Gruppe gleichgesinnter Kategorie-C-Hooligans mit Reichskriegsflagge in einem Café hattest ablichten lassen, wurdest Du während des EM-Vorrundenspiels Deutschland gegen die Ukraine im Stadion dabei gefilmt, wie Du beherzt vorne in Deine Hose griffst und ausgiebig im Schritt – wie es im Dir so bekannten Polizeijargon heißt – an Dir herummanipuliertest.

Ob Du im aufwallenden Nationalpathos nur Deinen parteiinternen Führungsanspruch (ein Ei) nachprüfen wolltest, Dich angesichts der mit Muslimen wie Özil, Mustafi und Can gespickten Multikulti-Truppe plötzliche Verlustängste bezüglich Deiner eigenen Vorhaut plagten oder Du Dir beim Anblick von Boatengs Gardemaß einige Zentimeterchen mehr auf die Palme wedeln wolltest, sei dahingestellt. Es ist jedenfalls schön zu sehen, daß Du Dir unseren Rat, Dich selber zu ficken (vgl. TITANIC 06/15), offensichtlich zu Herzen genommen hast.

Wichsvorlage verwandelt von Titanic

Liebe Russen!

Nicht »überlassen« werden dürfe Euch, lesen wir in einer maßgeblichen deutschen Tageszeitung, die Erinnerung an den deutschen bzw. »Nazi-Überfall« vom 22. Juni 1941, denn Eurem Präsidenten sei bloß an »Vereinnahmung von Geschichte« gelegen. Weil er, in memoriam Barbarossa, keine feindliche Armee (oder auch nur die Nato) im Vorgarten haben will.

Findet Ihr das nicht seltsam? Daß die Deutschen erst kommen, 27 Millionen von Euch massakrieren und keinen Stein auf dem anderen lassen, und ein Menschenalter später schreiben sie Euch vor, wie Ihr Euch an die geschichtliche Tat zu erinnern habt, sie zum Teufel gejagt zu haben? Wär’s angesichts dieser neuerlichen Unverschämtheit nicht doch besser gewesen, 1989 mit dem Panzer …? Zumal der SZ-Redakteur, der sich hier entleert hat, auch noch Stefan Braun heißt?

Freiheit das Ziel: Titanic

Pikant, Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg!

Geradezu prickelnd, was Sie dem Berliner Tagesspiegel anvertrauten: Es sei nämlich »seit Monaten in der Szene im Gespräch«, daß Karstadt in Berlin-Tegel ein neues Kaufhaus eröffnen wolle. Gar nicht auszumalen, was in solchen Szenen sonst noch alles bequatscht wird: Miederwaren im fünften Stock? Kurzwaren gleich daneben? Mit welcher Musik tötet man die Fahrstuhlfahrer am besten? Kolonialwaren unters Dach?

Verdrückt sich schon mal aufs Parkdeck: Titanic

Erziehungsjournalisten!

Unentwegt stellt Ihr Euch Fragen wie »Darf mein Kind spätabends Fußball schauen?« (Spon) oder »Darf mein Kind das Schulgelände verlassen?« (Süddeutsche) oder »Kann ich mein Kind bedenkenlos vegan ernähren?« (Berliner Zeitung). Ein für alle Mal: Es interessiert uns einen Möwenschiß, was Eure Bälger schauen, verlassen oder fressen dürfen!

Bedeutungsschwanger: Titanic

Stark, amerikanische Kreationisten!

Ihr habt also allen Ernstes und für 100 Millionen Dollar einen 152 Meter langen Nachbau der biblischen Arche in die Einöde von Kentucky gesetzt. Und siehe, schon kurz nach der Einweihung des Millionenschiffs trabten und trotteten sie wie zu Noahs Zeiten an Bord: Esel neben Eselin, Kamel neben Kameldame, Ganter neben Gans, Schafsbock neben Trottellumme, Rindvieh neben blöder Kuh.

Jetzt heißt es nur noch auf die Sint- oder vielmehr Sinnflut warten.

Land unter! Titanic

Is’ schon recht, Beatrix von Storch,

die Nationalmannschaft, bzw. in Ihrer auf Twitter bevorzugten Schreibweise: »NATIONALMANNSCHAFT«, sollte tatsächlich wieder so genannt werden dürfen statt unter dem »politisch korrekten, weil entnationalisierten Namen« (so wiederum Sie auf Facebook) »Die Mannschaft« zu firmieren. Denn acht Buchstaben mehr sind am Ende halt acht Zeichen weniger, die Ihnen für Ihre leider Gottes noch immer von der Meinungsfreiheit gedeckten Tweets zur Verfügung stehen.

Gegenforderung: Bringen Sie das von Ihnen gewünschte Maß an Ehrlichkeit und Patriotismus endlich auch in den angestaubten Namen Ihrer »AfD« ein und nennen Sie diese doch fortan »Nationale standhafte deutsche Alternativ-Partei«. Nur mal so als Beispiel. #DieRedaktion Titanic

Tja, Alan Posener,

das ist jetzt mal dumm gelaufen, was? Da haben Sie in der Welt einen langen Riemen über die »verzogenen Bürgerkinder« geschrieben, die in der inzwischen bundesweit bekannten Rigaer Straße 94 in Berlin-Friedrichshain seit Jahren herumlungern. In Ihrer Suada beschränkten Sie sich nicht auf die autonomen Wirrköpfe selbst, sondern rechneten auch grimmig ab mit dem »Berliner Bürgertum, wo es zum guten Ton gehört, sich abfällig über Innensenator Frank Henkel (CDU) zu äußern, der beschlossen hat, der Rechtsstaat müsse endlich Flagge zeigen und die Umbauarbeiten in der Rigaer Straße schützen, koste es, was es wolle.«

Und dann stellt genau drei Tage später das Berliner Landgericht fest, daß eben diese Umbauarbeiten bislang illegal waren, weil der Vermieter nicht einmal einen Räumungstitel vorgelegt hatte. Die Räumung der Bude aber hatte er sich dennoch von Senator Henkel mit geschlagenen 300 Polizisten absichern lassen, die mithin also eine Bande von Einbrechern auf frischer Tat beschützt hat. Da hat der Rechtsstaat ja aber mal richtig schön Flagge gezeigt. Nämlich genau so, wie Leute wie Sie, Posener, das immer schon am liebsten haben, nicht wahr?

Denken jedenfalls die verzogenen Bürgerkinder von Titanic

Politologe Bernhard Weßels!

Den Wahlausgang des Brexit-Referendums mit dem Abstimmungsergebnis von 51,9 Prozent für die EU-Gegner interpretierten Sie für Spon so: »Das Problem beim Votum: Es gibt in Wahrheit keine echte Mehrheit für den Brexit. Denn von den 92 Prozent der Wahlberechtigten, die sich für das Referendum registrieren ließen, haben nur 70 Prozent abgestimmt. Für eine positive Mehrheit aller britischen Wahlberechtigten aber hätten von ihnen 75 Prozent pro Brexit stimmen müssen – statt wie geschehen 52 Prozent. Ich halte das Ergebnis deshalb eigentlich nicht für belastbar.«

Haben wir’s doch schon immer geahnt! Und wenn Sie jetzt noch unseren früheren Mathelehrern weismachen, daß die damaligen, knapp mehrheitlichen Unterrichtsergebnisse wie 2+2=4 oder a²+b²=c² eigentlich nicht belastbar sind, weil 22 Prozent der Klasse sich mit einer »I don’t give a fuck!«-Einstellung geweigert hatten, die Aufgaben überhaupt zu lösen, hätten Sie zumindest in der Redaktion eine echte Mehrheit (75 Prozent) für Ihre Wahlanalyse.

Mit kollegialen Grüßen: Ihre Vermutungswissenschaftler von Titanic

Mensch, Ikea!

Du siehst Dich genötigt, in Nordamerika 29 Millionen Kommoden zurückzurufen, die offenbar immer wieder Kinder unter sich begraben haben. Dabei hattest Du mit dem Namen »Malm« doch akkurat angekündigt, was von diesen Möbeln zu erwarten ist! Sicherlich verstehst Du deshalb, daß wir als verantwortungsbewußte Verbraucher künftig von einigen Deiner Produkte lieber die Finger lassen, vor allem dem Drehstuhl »Torkel«, den Kleiderbügeln »Bumerang« sowie dem Zeitschriftensammler »Knuff«. Und auch die Schuhablage »Lustifik« ist uns nicht ganz geheuer!

Gruß auf den Holzweg: Titanic

Sie, letztlich torlos gebliebener Thomas Müller,

erklärten uns: »Tore sind nicht mein Benzin, eher der Lack auf dem Auto, der Speziallack, der nach außen gut aussieht… Mein Benzin ist mein Antrieb nach Erfolg.«

Einverstanden, Müller. Aber wäre es denn nicht möglich, daß Sie in Wahrheit gar nicht mit Benzin, sondern mit Diesel betrieben werden müssen? Sehen Sie doch mal am Tankdeckel nach!

Raten Ihnen herzlich Ihre Tankwarte von der Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bssssssssssssss, Bienen!

Bssssssssssssss, Bienen!

In den USA ist gerade ein Impfstoff für Euch freigegeben worden, nämlich gegen die Amerikanische Faulbrut, die Euch seit einer Weile dahinrafft. Nun wollten wir schon höhnen: »Haha, jetzt wird zurückgestochen! Da merkt Ihr mal, wie unangenehm das ist«, doch dann lasen wir die entsprechende Meldung genauer und erfuhren, dass das Vakzin gar nicht injiziert, sondern dem Gelée Royale für Eure Königinnen beigemengt wird. Erschreckend, wie sich wieder einmal die Impfgegner/innenlobby durchgesetzt hat!

Zeichnet somit erst mal keine Beeontech-Aktien: Titanic

 Gute Idee, Porsche-Vorständin Barbara Frenkel …

Sie haben Ihre Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass die Regierung das (zufälligerweise auch von Porsche produzierte) synthetische Benzin, also E-fuels, subventionieren und somit billiger machen müsse. Denn: »Der Kraftstoff, den wir herstellen, ist viel zu teuer, als dass wir ihn so verwenden könnten.«

Dieser Superidee schließen wir uns gerne an: Wir tippen jetzt jedes Heft auf unseren eigens entwickelten »E-tools« (Kryptotinte), aber weil das doch aufwendiger ist als die Arbeit am PC, fordern wir dann gemeinsam mit Porsche Geld vom Staat, um die Heftkosten zu drücken, ja? Nein? Dann sehen Sie bitte endlich ein, dass Sie sich mit Ihrer ineffizienten Deppentechnologie auf dem Markt nicht durchsetzen werden, und sagen Sie Ihren peinlichen Brummbrumms Lebewohl.

Wünscht Ihnen keine gute Fahrt: Titanic

 Nice one, Ted Cruz!

Sie sind US-Senator und mittlerweile auch hierzulande als rechter Hardliner und Schwurbelkopf der Republikaner halbwegs bekannt. Derzeit setzen Sie sich für die Begrenzung auf zwei Amtszeiten für Senator/innen ein. Und wollen gleichzeitig für eine eigene dritte kandidieren.

Diesen Ansatz finden wir sehr vielversprechend, um die Anliegen Ihrer Partei durchzubringen. Sie sollten ihn unbedingt auch auf andere Themen anwenden! Unsere Vorschläge: Waffenniederlegungen gegen schärfere Waffengesetze, Abtreibungskliniken gegen Abtreibungen und offene Grenzen gegen Einwanderung.

Für weitere Tipps stehen jederzeit zur Verfügung:

Ihre Snowflakes von Titanic

 Hallo, Literaturkritik!

Was ist los mit Dir? Alt geworden? Müde? Wir waren doch so gut aufeinander eingespielt: Du liest ein neues Werk von Raphaela Edelbauer (»Das flüssige Land«, 2019 / »Dave«, 2021), gerätst aus dem Häuschen, schreibst irgendwas wie »sprachlich souverän« und »Raffinesse« und »Kafka« und »enorme Sprachmächtigkeit« und abermals »Kafka«, und wir schauen uns das schwergelobte Werk etwas genauer an und finden lauter wundersame Stellen, die Du wahrscheinlich überlesen hast: »Der ganze Raum zitterte glückselig vor Neid wie ein trotziger Block Aspik« zum Beispiel. Oder: »Selbst wenn jemand bloß geschäftig und zielgerichtet den Gang hinunterging, war sein Streben vom Habitus eines Handgemenges«. Oder: »Da richtete sich Pawel jäh auf, und die Lider waren wie von transparenten Seilen an der Stirn aufgerafft.«

So weit, so gewohnt. Aber jetzt? Erscheint »Die Inkommensurablen«, Edelbauers dritter Roman in knapp dreieinhalb Jahren – und Du, Literaturkritik, versagst plötzlich. Mäkelst rum! Erstmalig! Hältst das zwar alles weiterhin für »glänzend« und »klaren Stil«, meinst aber, dass sich »da und dort kleine Fehler eingeschlichen« hätten; findest das Buch stur »faszinierend«, aber auch »faszinierend misslungen«; attestierst auf einmal »Manierismus«, ja stellst (mit dem Spiegel) die ganz großen bangen Fragen: »Mist oder Musil?«

Heißt das, dass Dir allmählich was schwant? Dass Du Lunte gerochen hast? Verdacht schöpfst? Dass Dir an Sätzen wie »Dessen Reaktion produzierte eine ungeheure Diskrepanz« oder »Junge Charmeure in Militäruniform liefen ein paar Mädchen nach, die sich beim Kaufen einer Brezel aus der Auslage eines groben Böhmen kokett umdrehten« irgendwas auf-, irgendwas missfällt – Du weißt nur noch nicht, was genau?

Und also R. Edelbauer bloß noch sieben oder acht Romane schreiben muss, bist Du in zehn oder elf Jahren auf dem Laufenden bist, was die Sprachmächtigkeit dieser Art von Literatur betrifft?

Na dann – durchhalten!

Wünscht Titanic

 Ach, »Welt«,

wohl mangels Materials bewarbst Du online einen sieben Jahre alten Artikel aus dem Archiv, und zwar mit den Worten: »Wenn ihr diese Wörter benutzt, wirkt ihr intelligenter.« Dazu ein wahlloses Foto einer jungen Frau.

Nun wollen wir Dich nicht enttäuschen, müssen aber doch auf einen wichtigen Umstand hinweisen, der Dir anscheinend entgangen ist. Man muss nämlich nicht nur bestimmte Wörter benutzen, um intelligent zu erscheinen, sondern diese auch noch in eine komplizierte Reihenfolge bringen, die oft ganz entscheidend ist.

Dumm für oft Welt hält Journalist/innen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Marktregeln

Leuten, denen es in der Supermarktschlange nicht schnell genug geht und die deshalb eine unschuldige Mitarbeiterin ankeifen, fehlt das nötige Kassenbewusstsein.

Viola Müter

 Post vom Mediator

Beigelegt: ein Streit.

Andreas Maier

 Medienkritik

Ich kann diese Parfum-Influencer auf Youtube einfach nicht riechen.

Fabian Lichter

 It’s not a Bug

Als Gregor Samsa, Programmierer, eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett erfreulicherweise zu einem ungeheueren Feature verwandelt.

Christian Kroll

 Beim mittelmäßigen Zahnarzt

»Bitte weit aufmachen! Nicht erschrecken, meine Mundhöhlentaschenlampe ist mir vorhin ins Klo gefallen, ich muss eine Wunderkerze benutzen.«

Torsten Gaitzsch

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 24.02.:

    Die Deutsche Welle über das Krieg-Spezial im aktuellen Heft und andere themenverwandte Titel (Artikel in russisch, aut. Übersetzung).

  • 10.02.:

    Spiegel berichtet: "EU-Untersuchung Russland soll Fake-'Titanic'-Titelseiten verbreitet haben"

  • 10.01.: "Der Teufel vom Dachboden" – Eine persönliche Pardon-Geschichte in der Jungen Welt von Christian Y. Schmidt.
  • 13.12.:

    Anlässlich des 85. Geburtstages Robert Gernhardts erinnert Christian Y. Schmidt in der Jungen Welt an den Satiriker und Vermieter.

  • 26.10.:

    Chefredakteurin Julia Mateus spricht über ihren neuen Posten im Deutschlandfunk, definiert für die Berliner-Zeitung ein letztes Mal den Satirebegriff und gibt Auskunft über ihre Ziele bei WDR5 (Audio). 

Wenzel Storch: "Die Filme" (gebundene Ausgabe)
Renommierte Filmkritiker beschreiben ihn als "Terry Gilliam auf Speed", als "Buñuel ohne Stützräder": Der Extremfilmer Wenzel Storch macht extrem irre Streifen mit extrem kleinen Budget, die er in extrem kurzer Zeit abdreht – sein letzter Film wurde in nur zwölf Jahren sendefähig. Storchs abendfüllende Blockbuster "Der Glanz dieser Tage", "Sommer der Liebe" und "Die Reise ins Glück" können beim unvorbereiteten Publikum Persönlichkeitstörungen, Kopfschmerz und spontane Erleuchtung hervorrufen. In diesem liebevoll gestalteten Prachtband wird das cineastische Gesamtwerk von "Deutschlands bestem Regisseur" (TITANIC) in unzähligen Interviews, Fotos und Textschnipseln aufbereitet.
Zweijahres-Abo: 117,80 EURSonneborn/Gsella/Schmitt:  "Titanic BoyGroup Greatest Hits"
20 Jahre Krawall für Deutschland
Sie bringen zusammen gut 150 Jahre auf die Waage und seit zwanzig Jahren die Bühnen der Republik zum Beben: Thomas Gsella, Oliver Maria Schmitt und Martin Sonneborn sind die TITANIC BoyGroup. In diesem Jubiläumswälzer können Sie die Höhepunkte aus dem Schaffen der umtriebigen Ex-Chefredakteure noch einmal nachlesen. Die schonungslosesten Aktionsberichte, die mitgeschnittensten Terrortelefonate, die nachdenklichsten Gedichte und die intimsten Einblicke in den SMS-Speicher der drei Satire-Zombies – das und mehr auf 333 Seiten (z.T. in Großschrift)!
Titanic unterwegs
02.04.2023 Fürstenfeldbruck, Kunsthaus Greser und Lenz