Briefe an die Leser | Dezember 2014


Noch etwas, Jürgs!

Zum klickoptimierten Publizieren phantasieren Sie: »Ein Artikel über die Ereignisse bei Gruner + Jahr könnte … mit verschiedenen Überschriften getestet werden. Die eine würde lauten ›Mrs. Jäkel und Mr. Hyde‹ und käme bei Lesern der TITANIC wohl am besten an. Die andere könnte heißen ›Der Mensch als Mittel. Punkt‹ und würde unter Verlagsangehörigen die meisten Klicks bekommen.«

Nein, nein, nein! Auch wieder falsch. Das einzige, was da klickt, ist Ihr Gebiß.

Punkt. Titanic

Schnüff, Michael Jürgs!

Als wir in der Süddeutschen Ihre »Vorletzten Worte« zur Übernahme des Verlags Gruner + Jahr durch Bertelsmann, deren Konsequenzen für die dort erscheinenden Zeitungen und den allgemein schlechten Zustand des Journalismus in Zeiten des Internets lasen, dachten wir eine Weile lang, daß Sie der sind, der den schwermütigen Deutschen bei der Soko Wien spielt. Dann aber fiel uns wieder ein: Journalist und Buchautor, von 1986 bis 1990 Chefredakteur des Stern, später von Tempo.

Zum Glück versuchen Sie, Ihren Beinahe-Nekrolog am Ende noch einmal herumzureißen. Da kommen Sie auf Manager zu sprechen, »die davon überzeugt sind, daß es möglich ist, mit neuen Ideen, egal in welcher Form, aber mit Sprache und Leidenschaft das Jammertal zu überbrücken. Wenn aber auf der anderer Seite Darth Vaders sitzen, die das, was Journalisten können, als Produkte betrachten, die man entweder günstig verkaufen oder aber, falls es nicht mehr so läuft, aus dem Regal werfen kann, ist es verlorene Liebesmüh, sich ungebrochen immer wieder unbeugsam auf die Suche danach zu begeben, was die Welt im Innersten zusammen hält.«

Ach, Jürgs: Der Darth Vader ist ja nun wirklich ein schlimmer Finger. Er hat Todessterne bauen lassen, mit ihnen ganze Welten pulverisiert, dem eigenen Sohn den Arm abgehackt und viel Böses mehr zu verantworten. Aber wer hätte je davon gehört, daß er sich als Kaufmann betätigt und gelegentlich Ladenhüter aus Regalen geworfen hat?

Niemand außer Ihnen, der sich als Journalist von 69 Jahren immer noch auf die Suche danach begeben muß, was die Welt im Innersten zusammenhält, obwohl das längst bekannt ist: die Macht. Titanic

Sie, Robert Harting,

zeigen als Vorzeigeathlet und deutscher Diskus-Dude gern alles: bei der Arbeit einen an Wahnsinn grenzenden Siegeswillen, nach der Arbeit permanent Ihren nackten Oberkörper im zerrissenen Leibchen und bei Dopingdebatten auch mal, was da unter Ihrer Halbglatze vor sich hin köchelt. Folgerichtig zeigten Sie nun auch ungefragt einen nicht übermäßig appetitlichen, endoskopischen Film Ihrer aktuellen Knie-OP im Internet. Wir ersuchen Sie aber inständig, mit der penetranten Zeigefreudigkeit noch vor Ihrer ersten Prostatavorsorgeuntersuchung unwiderruflich aufzuhören. Und sich im besten Fall vielleicht sogar selbst nicht mehr zu zeigen!

Mit erhobenem Zeigefinger: Titanic

Ciao, Petra Nadolny!

In sämtlichen U-Bahnhöfen des Landes müssen wir Sie so sehen: leichengrau, mit geschlossenen Augen, erahnbar oberkörperfrei, eher einer Stieg-Larsson-Verfilmung entfleucht als dem heiteren »Switch reloaded«, insgesamt Pein und Elend für die Augen. »Mein Ende gehört mir«, behaupten Sie da und werben mithin für das »Recht auf letzte Hilfe«, also: den assistierten Suizid. Nun kann der Freitod an sich durchaus ein edles Unterfangen sein; nur sollte man das Ende auch so wählen, daß möglichst kein anderer dabei zu Schaden kommt. Ergo: Strick, Brücke, Gift – super; Bahnverkehr aufhalten und alles voll mit Gedärm oder sogar Plakaten machen – doof und selbstgefällig.

Deswegen: nur Mut! Sie schaffen das auch alleine.

Letzter Wille von Titanic

Generation Y!

Man hört und liest recht viel über Dich, wenn man nicht rechtzeitig abschaltet: Du seist selbstverliebt, verwöhnt, unrealistisch, größenwahnsinnig, selbstgefällig, egoistisch und verträumt, aber auch leistungsbereit, ehrgeizig, mobil und motiviert. Nur eins hat Dir noch keiner ins Gesicht zu sagen gewagt, nämlich die Wahrheit, daß Du überhaupt nicht existiert. Du bist eine Schimäre. Eine Erfindung plappermäuliger Journalisten und Soziologen, die schon morgen eine andere nichtvorhandene Sau durch das globale Mediendorf treiben werden.

Sei nicht traurig. Es hat auch schon ganz andere und viel interessantere Sachen als Dich nie gegeben. Zum Beispiel Gott oder das Ungeheuer von Loch Ness. Und hat es ihnen geschadet?

Na siehste. Und nun mach Dich mal bitte vom Acker.

Alsdann: Titanic

Hey, Malte Lehming!

Das war einfach klasse, wie Sie es den Linksfaschisten neulich im Tagesspiegel gegeben haben: »Beleidigt, verbittert, aggressiv, rigide, justizvernarrt: so reagieren Linke, wenn ihnen die Meinung Andersdenkender nicht paßt. Wann je haben Rechte oder Konservative die Keule der Klage bemüht, wenn sie nach Lust und Laune geschmäht wurden? Thilo Sarrazin, Alexander Gauland, Hans-Olaf Henkel, Karl-Theodor zu Guttenberg, Christian Wulff, Joachim Gauck: sie alle hätten Anlaß genug, bleiben aber gelassen und locker.«

Genau die Leute wären uns übrigens auch als erstes eingefallen. Gut, Sarrazin hätten wir wohl nicht genannt, weil er sich vor kurzem 20 000 Euro von der Taz erklagt hat, und bei Wulff wären wir unsicher, ob er nicht das ein oder andere Mal den Rubikon der Locker- und Gelassenheit überschritten hat. Was uns aber wirklich geärgert hat, ist, daß Sie in Ihrer Aufzählung jemanden vergessen haben, der täglich haarsträubende Anschuldigungen über sich ergehen lassen muß und dazu noch nie auch nur ein Sterbenswörtchen verlauten ließ. Sie sollten sich persönlich bei Frau Zschäpe entschuldigen!

Beleidigt, verbittert etc.: Titanic

Arme Curler!

Das Innenministerium hat Eurer coolen Sportart die komplette Förderung gezwickt, weshalb wir uns fragen, womit Ihr künftig Eure Steine finanziert. Müßt Ihr nun gar, als Haus- und Besenexperten, wischen gehen?

Wird alles schon glatt laufen, hofft Titanic

Und über Euch, liebe Ossis,

lasen wir beim Online-Auftritt des Deutschlandradios: »Die Aufstiegschancen sind in Ostdeutschland größer als im Westen.« Somit hat sich für Euch seit der Wende nichts verändert – schließlich hattet Ihr schon zu Zeiten der Mauer die besseren Aufstiegsmöglichkeiten!

Turnt durchs semantische Minenfeld: Titanic

Staatsanwaltschaft München I!

Seit bald eineinhalb Jahren ermittelst Du gegen den Kriminalhauptkommissar Konrad Pitz wegen des Verdachts der uneidlichen Falschaussage. Im Juni 2013 nämlich hat der Mann als Zeuge im NSU-Untersuchungsausschuß des bayerischen Landtags behauptet, 2007/2008 sei bei der Soko Bosporus ein Hinweis vom Verfassungsschutz auf eine Nazibande namens NSU aufgetaucht – der Hinweis sei über Nacht indes wieder abgehakt worden, ohne daß ihm nachgegangen worden wäre. So aber kann es niemals nicht gewesen sein, weil ja schließlich alle anderen Polizisten und Verfassungsschützer steif und fest behaupteten, vor dem Auffliegen des NSU von selbigem noch nie gehört zu haben! Folglich sahst Du, Staatsanwaltschaft München I, Dich gezwungen, gegen Pitz zu ermitteln.

Doch nachdem der Verfassungsschutz Anfang Oktober nun eingeräumt hatte, entgegen seinen jahrelangen Beteuerungen bereits 2005 in den Besitz eines Datenträgers gekommen zu sein, auf dem von einer Organisation namens »NSU/NSDAP« die Rede ist, hast Du jetzt Deine Ermittlungen gegen Konrad Pitz eingestellt und ermittelst gegen seine Kollegen, gell? Ach so, nein, Du hast Deine Ermittlungen gegen Konrad Pitz bei der Gelegenheit wieder aufgenommen! Schließlich gilt es, die alte Münchner Tradition hochzuhalten, wonach sich jeder verdächtig macht, der behauptet, bereits vor 1945 von einer Partei namens NSDAP gehört zu haben!

Die Reihen dicht geschlossen, die Staatsanwaltschaft München I marschiert!

Keine weiteren Fragen: Titanic

Salam, Thomas Strobl!

Als CDU-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg wurden Sie im Hörfunk zu der Entscheidung der Innenminister von Bund und Ländern, sog. gewaltbereite Islamisten an der Ausreise zu hindern, befragt: »Steigt damit, mit diesem Ausreisestopp, mit dem Versuch, das zu unterbinden, auch die Anschlagsgefahr in Deutschland?« Sie antworteten: »Ich glaube, das muß man wirklich in jedem Einzelfall sorgfältig abwägen. Im Grunde genommen halte ich es aber für richtig, daß wir Personen, die gefährlich sind, die radikalisiert sind, auch an der Ausreise hindern.« Im Grunde genommen, Strobl, im Grunde genommen. Aber eine prima Sache wär’s schon, wenn die Jungs ausreisten und ihre Bomben anderen um die Köpfe flögen, was?

Das findet auch Titanic

Und selbstverständlich, »SZ«,

will auch diese Sprachtorheit von Dir verbreitet sein, sei’s via Korrespondentenbericht (»Einige Senatoren werden bald ihre Absicht verkünden, 2016 Präsident werden zu wollen«) oder in der Kurzfassung von »Taxi Driver«: »Bickle ist die menschgewordene Weltverachtung, schon bevor er die minderjährige Prostituierte Iris kennenlernt und beschließt, sich an dieser verkommenen Stadt rächen zu wollen.« Es ist, liebe SZ, aber so: Man beschließt nicht, scheißen zu wollen, man beschließt zu scheißen, und wenn Du Dich nicht alsbald einmal zusammennimmst und wenigstens manchmal überlegst, bevor Du uns vor die Nase defäkierst, dann gibt’s einen Satz knüppelgewordene Kollegenverachtung, und zwar natürlich von Titanic

Hoho, Hans-Georg Maaßen!

Sie sind Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz und wußten, lange nach der Massenschlägerei zwischen Jesiden und tschetschenischen Muslimen in Celle und kurz nachdem es bei der Demonstration von Rechtsradikalen und Hooligans gegen Salafisten in Köln zu schweren Krawallen gekommen war: »Es besteht Anlaß zur Sorge, daß sich die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Extremisten auf unseren Straßen weiter aufschaukeln.« Ach, davon haben Sie also auch schon in der Zeitung gelesen? Und was machen Sie sonst so den ganzen Tag in Ihrem Bundesamt, Dr. Maaßen? Moorhühner schießen, Taschenbillard spielen und immer mal wieder willentlich ein rechtsradikales Mörder-Terror-Trio ignorieren?

Dann ist ja sehr beruhigt: Titanic

Wenn Sie, Volker Weidermann,

dieses in die FAS reinschreiben: »Natürlich ist es lächerlich und falsch, einen Dichter heute, 25 Jahre nach dem Fall der Mauer, einen DDR-Schriftsteller zu nennen. Aber das ist Volker Braun«, dann gibt es genau zwei Möglichkeiten: Entweder ist es lächerlich und falsch, einen Dichter heute, 25 Jahre nach dem Fall der Mauer, einen DDR-Schriftsteller zu nennen. Dann sollten Sie Volker Braun nicht fälschlich so nennen!

Oder aber Volker Braun ist tatsächlich und wahrhaftig ein DDR-Schriftsteller. Dann aber kann es nicht falsch sein, einen Dichter heute, 25 Jahre nach dem Fall der Mauer, einen DDR-Schriftsteller zu nennen. Wenn er’s doch ist!

So oder so, Weidermann: Sie haben einen peinlichen Denkfehler gemacht. Nicht zum ersten Mal!

Wissen Ihre DDR-Schriftsteller von der Titanic

Als Sie, Wolfgang Pohrt,

im Konkret-Gespräch mit Hermann Gremliza auf dessen Spekulation, wonach Sie und er eventuell »doch einmal zusammen« losgehen könnten, und zwar »mit einer Kalaschnikow im Arm«, als Sie darauf also mit »Wir beide nicht mehr. Das schaffen wir nicht« antworteten, da kamen vor Rührung beinahe die Tränen:

Ihrer guten alten Titanic

Liebe CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt!

Nachdem Angela Merkel bei einer Rede zum »8. Nationalen IT-Gipfel« in Hamburg partout das Wort »Festnetz« nicht einfallen wollte und erwartungsgemäß im Netz mit Hohn und Spott überzogen wurde, sprangen Sie Ihrer Kanzlerin auf »Spiegel online« bei: »Grundsätzlich geht mir die Arroganz mancher in der sogenannten Netzgemeinde manchmal auf die Nerven. Wir wollen doch erreichen, daß alle Altersgruppen und Schichten den digitalen Wandel verstehen. Dann müssen wir ihn auch in einer lebensnahen Sprache, die nicht nur Insider glücklich macht, erklären.« D’accord, Gerda Hasselfeldt! Endlich sagt’s mal jemand. Lebensferne Fachterminologie wie »Festnetz« ist bloß eines von vielen Beispielen für die Abgehobenheit der sogenannten Netzgemeinde. Man denke nur an unverständliches Kauderwelsch wie »schnurloses Telefon«, »Klingelton« oder gar »Computer«. Wer, außer einigen wenigen Eingeweihten, soll das um Himmels Willen noch verstehen? Und in welcher verlassenen Bergregion liegt eigentlich dieser IT-Gipfel?

Verständnisvoll grüßen: die Fachchinesen von der Titanic

Winand von Petersdorff (»FAS«)!

Das Coming-out des Apple-CEO Tim Cook hat Ihren Arbeitsspeicher offenbar komplett durchbrennen lassen. Seine Wirkung entfache es Ihrer Meinung nämlich »gerade da, wo es auf ein kritisches Echo stoßen kann. Wenn ein Schwuler einen solchen Konzern wie Apple leiten kann, der solch begehrenswerte Geräte produziert, dann kann das Schwulsein nicht so schlecht sein. Das ist eine einfache Botschaft. Sie steckt von nun an in jedem I-Phone, das auch in Rußland, Indien oder islamischen Ländern feilgeboten wird.« Logisch, Schwulenhaß basiert ja vornehmlich auf dem weitverbreiteten Mißverständnis, Homosexuelle seien faul und dumm. Aber damit nicht genug! »Ein I-Phone ist viel wirkungsvoller als eine Resolution der Vereinten Nationen gegen Homophobie. Attraktiver ist es überdies. Es ist ein Produkt der Kreativität, der Liberalität und der Gleichberechtigung, wie sie nur der Westen glaubwürdig vertreten kann. Die Länder, die die kapitalistischen Demokratien derzeit furchtbar gerne als degeneriert diskreditieren, müssen erstmal zeigen, was sie Besseres zu bieten haben.« Auch wieder wahr. Speziell Apple kann in Sachen Kreativität (im Finden von Lücken im Steuerrecht), Liberalität (in der Definition des Begriffes Umweltschutz) und Gleichberechtigung (Arbeitsbedingungen für Foxconn-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen gleich beschissen) so schnell niemand etwas vormachen.

Botschaft gut weggesteckt: Titanic

Veh, Armin (Bundesliga)!

Wo wir Sie, 53, als Trainer des VfB Stuttgart beim Auswärtsspiel gegen Frankfurt am Spielfeldrand sahen, in Domestos-Jeans mit dem Hosenboden auf Halbmast, einem evtl. dunkelmauven, in der Bauchgegend durchaus knappen Strizzi-Shirt mit extra weitem Halsausschnitt sowie darüber einem smaragdgrünen Steppjäckchen, da fanden wir erst fußlahm: Eigentor; aber dann, daß »in Würde altern« eben doch ein Megathema ist.

Vergleichsweise knackfrisch grüßt Titanic

Ihr, Politiker,

könnt aber auch nie etwas richtig machen! Da entnahmen wir n-tv.de die Meldung, wonach Ihr »gefährliche Tiere verbieten« wollt, und dachten sofort an elende Stechmücken, Köter auf dem Fahrradweg und Matthias Sammer. Statt dessen aber bereitet Ihr einen Angriff auf genau das schützenswerte Getier vor, das vorgenannte Plagen zu beseitigen imstande ist, nämlich »Skorpione, Schlangen und Spinnen«. Wie konnte das denn wieder passieren?

Wenn Ihr so weitermacht, verliert langsam wirklich die Geduld mit Euch: Titanic

Messners Reinhold!

Auf dem komplizierten, nämlich zweiseitigen Titel der im ICE herumliegenden Quatschzeitschrift Mobil dürfen Sie in Großformat eine Hauptmeinung haben und kundtun, und Ihre gegenwärtig tollste lautet: »Die Veränderung der Welt ist nur herbeizuführen…«, und kaum hat man dann umständlich umgeblättert, starren Sie einen urplötzlich an mit Ihrem rindsledernen Hochlandgesicht und kommen zu dem Schluß: »…wenn sich jeder einzelne verändert«. Und das hat uns wahrlich erfreut, weil die Veränderung der Welt so natürlich viel lieber und luftiger und leichter abliefe ohne dieses ganze altmodische Zeugs mit Expropriation der Expropria- und verwandter Profiteure und Verjagung der Bösen und Revolution und Guillotine usw.; aber wissen Sie, Messner, was wirklich blöd wäre? Was wirklich echt voll scheiße wäre? Wenn sich alle ca. 7 205 951 743 Erdenmenschen tatsächlich insoweit an Ihren Mobil-Titel halten und sich ändern und dings, und die Welt guckt schon ganz verwundert und denkt: Huch, na so was, werd’ ich also wirklich noch mal prima auf meine alten Tage! Aber dann: Pustekuchen, Maschinen stopp, Schluß mit Weltveränderung, weil: einer, ein einziger einzelner, sagen wir die Mitgliedsnummer 3 735 494 306, es nicht und nicht packt! Es verschläft, verpennt, versaubeutelt, aus Faulheit, aus Blödheit vor allem und weil er strafverschärfend auch eh keine Zeit hat bei seinen ewigen Unsinnsbabbeleien und Buntzeitungsglückskeksen, oder, Messner? Das wäre doch echt voll schade, oder?

Nun geben Sie’s halt zu! Titanic

Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten,

hießen Sie nicht mal Ernst Mosch? Haben Sie inzwischen geheiratet und Ihren Mädchennamen abgelegt? Fragt höflich: Titanic

Internetkritiker Evgeny Morozov!

»Wie kommt es, daß die IT-Industrie andauernd das Blaue vom Himmel verspricht und Geld wie Heu hat, während der Sozialstaat immer schlanker wird?« fragten Sie unlängst in der FAZ. Wichtig, wichtig, und interessante Frage auch, aber wir hätten zuvor gern noch folgende Sachverhalte geklärt: Wie kommt es, daß die Schnitte von Hosen und Oberteilen in Berlin-Mitte seit Jahren immer enger werden, während die Einwanderungspolitik Schwedens immer lockerer wird? Wie kommt es, daß die Inder zum Mars fliegen, während der Hamburger SV im unteren Tabellendrittel festsitzt? Wie kommt es, daß es immer mehr Joghurtsorten gibt, während in Japan dauernd alte Leute sterben? Und wie, scheißenochmal, kommt es eigentlich, daß eine international besetzte Kaste von kritischen Internetintellektuellen in unseren Qualitätszeitungen andauernd nur das Allergraueste vom Himmel versprechen darf und damit auch noch Friedenspreise wie Heu einsammelt, während die Verlage, die diesen Unsinn jedes Mal von neuem abdrucken, immer schlanker werden?

Fragt sich ratlos: Titanic

Und, Musikkapelle »Kategorie C«,

auch Euch Hool Heil! Aber Euer Beitrag zum HoGeSa-Festival hat uns nicht so gefallen. Wir hätten von einer Nazischläger-Band eigentlich eher etwas Schwungvolles, Reinschlagendes, Blutspuckendes erwartet! Statt dessen anklagende, bedenklich stimmende Christentags-Klampfenlieder wie »Heute schächten sie Schafe und Rinder / Morgen vielleicht schon Christenkinder!«.

Ja. Vielleicht. Aber Christenschweine wie Euch vielleicht leider nie!

Mit einem humoristischen Augenzwinkern der Kategorie Z: Titanic

Schwere Frage, Hools!

Bei Eurer Kölner Open-Air-Veranstaltung »Hooligans gegen Salafisten« (HoGeSa) hat einer Eurer sprechfähigen Sprecher in flammender Rede von der Bühne in Eure Blumenkohlohren gerufen: »Die Hoolszene ist begrenzt, aber wir wollen eine Volksbewegung werden! Da müssen wir uns fragen, wie wir es schaffen wollen, ernstgenommen zu werden!«

Wir sind rasend gespannt, wie Ihr Euch auf diese Frage wohl antwortet!

Aber bitte in jedem Fall auf die eigene Fresse: Titanic

ZDF-Chefredakteur Peter Frey!

Über Ihr kompliziertes Verhältnis zu Politikern sprachen Sie bei »Planet-Interview.de« einigermaßen gewunden: »Man darf sich nichts vormachen: Die Nähe zu den Mächtigen, daß man im Fernsehen mit ihnen gesehen wird, wirkt sich auf das eigene Wichtigkeitsgen aus. Damit kühl umzugehen und davon irgendwann auch Abschied zu nehmen, ist notwendig, aber auch gar nicht so einfach.«

Wie wir indes aus der Wichtigkeitsgenetik wissen, Frey, handelt es sich bei solchen Veränderungen eigentlich immer um Mutationen, verursacht durch Drogen, Dekadenz, dauerhafte Fernsehausstrahlung und gewiß auch die große Nähe zu Doofmännern aus Politik und Wirtschaft. Doch wie das mit Mutationen so ist: Damit kühl umzugehen ist für Mutanten vielleicht notwendig; davon aber Abschied zu nehmen, praktisch unmöglich.

Machen Sie sich lieber weiter was vor, rät Titanic

Olé olé olé, Philipp Lahm!

Auf die Einlassung »Ihre Mutter sagt, Sie seien als Kind sehr schüchtern gewesen und hätten im Schultheater lediglich Baum, Mond oder Sonne gespielt. Sprechrollen hätten Sie erst spät bekommen« im Interview mit der Süddeutschen Zeitung antworteten Sie: »Die Rollen als Baum, Mond und Sonne hatte ich einfach nur super drauf.« Perfekt, Lahm. Und ein Jammer, daß man Sie dann mit Sprechrollen behelligt hat. Was hätte bloß aus Ihnen werden können?

Fragt, die Hände in der Luft: Titanic

Und Ihr, werte Kollegen vom NDR,

vermeldet gekränkt: »Ausgerechnet der frühere sowjetische Staatschef Gorbatschow kritisiert den Westen.« Denn daß es sich für einen, der als Maskottchen des Westens sein Gnadenbrot in Form von Menschenrechtspreisen und Buchverträgen erhält, nicht gehört, die Hand zu beißen, die ihn füttert, wer wüßte das besser als die Lohnempfänger des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Findet ausgerechnet: Titanic

Hui Buh, Bully Herbig!

Nun halten also Sie für die nächsten 100 Jahre Ihr Gesicht für die Haribo-»Goldbären«-Werbung in die Kamera? Das wird bestimmt noch lustiger als die letzten 100 Jahre mit dem lustigen Onkel Thomas!

Muß schon jetzt ganz kindgerecht über schwuchtelige Mr. Spuck-Spots mit tuntigen Winnetouch-Goldbärchen kichern: Titanic

Soso, René Benko,

Sie sind der neue Besitzer der runtergewirtschafteten Karstadt-Kette, schließen zehn bis 20 Häuser, streichen 2000 bis 3000 Jobs, zwingen die Restbelegschaft zum Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld und wollen noch niedrigere Löhne als bisher auf Jahre im voraus festfrieren. So weit, so schlecht, so ideenlos. Aber dann, und das zeichnet wahrscheinlich Topwirtschaftsdenker wie Sie aus, Ihre hochkreative Karstadt-Neuerfindung: Sie wollen aus den restlichen Warenhäusern »Erlebnishäuser« machen. Oder, in vielleicht noch brillanterer Ideenformulierung: »Kaufhäuser der Stadt«. Wow! Aber warum dann nicht gleich Karstadt in »Kaufstadt« umbenennen?

Genial? Wieviel Millionen wir dafür wollen?

Ach, Benko! So was haut für Finanzheinis wie Sie doch kostenlos raus: Titanic

Herrgott, Merkel!

Anläßlich des Reformationstags weilten Sie in Ihrer alten Heimat Templin und sprachen in bisher ungekannter Offenheit über Ihren Glauben. Denn wer da bisher meinte, Gott Sebaoth, Jesus Baphometh und all die andern hinterletzten Dinge gingen Ihnen so was von am Popöchen vorbei, der wurde, gleich dem Kölner Stadtanzeiger, eines schlechteren belehrt: »Sie spricht vor allem über Fragen, auf die sie auch keine letzte Antwort habe – wie umgehen mit der immer größeren Zahl von Flüchtlingen, für die man ein offenes Herz haben müsse, sie aber dennoch nicht alle aufnehmen könne? Wie entscheiden in der Debatte um die Sterbehilfe, wo sind die Grenzen, wo werden sie überschritten? Es ist dieses Bekenntnis zum Zweifel, der ihr spürbar Sympathien der Zuhörer bringt.«

Merkel! Die Sympathien jener Unbedarften, denen Sie neben Ihrem politischen nun auch Ihr theologisches Halbundhalb servierten, mögen Sie vielleicht eingeheimst haben. Aber einen gibt’s, der für so was leider wenig Sympathien hat! Hören Sie ihn selbst: »Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.« (Offenbarung 3, 15-16)

Wir sehen Sie in der Hölle! Und zwar götterspeicheltriefend. Titanic

Hopp hopp, Katharina Fegebank!

Sie sind Spitzenkandidatin der Grünen für die Hamburger Bürgerschaftswahlen und ließen sich von der Morgenpost für eine tolle Aktion einspannen: »Mieten Sie die Grünen-Chefin!« Das Boulevardblatt bat seine Leser: »Schicken Sie uns Ihre Vorschläge, was Katharina Fegebank tun soll. Wollen Sie mit ihr die Wohnung renovieren? Brauchen Sie Unterstützung beim Verkauf in Ihrem Laden? Fehlt Ihnen eine helfende Hand bei was auch immer? Die Mopo wählt den besten Vorschlag aus und schickt Ihnen Katharina Fegebank vorbei.«

Wunderbar, Frau Fegebank! Wie Sie sich da zur willigen Kleinstdienstleisterin degradieren lassen, zur Hilfskraft, die sich zur Gaudi der Öffentlichkeit herumschubsen läßt und für keine Zweideutigkeit zu schade ist, von der »helfenden Hand bei was auch immer« bis zur Mailadresse »katharinapacktan@mopo.de«, das macht Ihnen wohl so schnell keine nach. Aber es wirft ein interessantes Licht auf Ihre Parteikarriere! Und natürlich Ihre Partei.

Und jetzt an die Arbeit, sonst setzt es was von Titanic

Nicht schlecht, liebes »Zeit-Magazin«!

p>Da hast Du doch glatt 26 Seiten geopfert, um zur großen »Uhrenschatzsuche« zu rufen. Unklar hast Du dabei gelassen, welche der vielen vorgestellten Ticktacks, deren Wert zwischen 2000 und 120 000 Euro lag, der einzige Gewinner am Ende erhalten sollte – ein gekonnter Kniff, um die Spannung zu erhöhen! Wir waren so frei, uns im Spielfieber weiteren Jux für Deinen nächsten umfangreichen Werbeblock auszudenken. Wie wäre es zum Beispiel mit »Luxusreise nach Jerusalem«, »Der Geldsack geht um«, »Störeierlauf«, oder »Golfsackhüpfen«? Das bringt auf jeden Fall Schwung in die greisen Gelenke der Kundschaft!

Nichts zu danken; Kinderspiel für Titanic

Verdammt, Thomas de Maizière!

Daß es »unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit« sei, dafür Sorge zu tragen, »daß der Terror nicht aus Deutschland in die Welt getragen wird«, geigten Sie neulich dem Stern zum Thema IS – und haben damit natürlich recht. Es wäre ja auch noch schöner, wenn der Terror einfach unkontrolliert hinausgetragen würde aus unserem schönen Land und nicht wie bisher von Heckler, Koch & Co. wachstumsfördernd verkauft. Was natürlich unter der gewissenhaften Aufsicht des Sauhaufens von Bundesregierung geschieht, dem Sie als einer der vordersten Terrorfürsten angehören. Allerdings würden wir Sie, de Maizière, im Gegensatz zu jungen Salafisten jederzeit nach Syrien ausreisen lassen. Gerne auch für immer!

Verdammt noch mal: Titanic

Chris de Burgh, irischer Jammerbarde (»Lady in Red«)!

Im Zeitungsinterview fanden Sie auf die Frage, ob Sie Aktiengeschäfte unethisch finden: »Natürlich gibt es einem zu denken, daß einer, der da ein bißchen vor dem Computer sitzt und Aktienpakete verschiebt, so viel mehr Geld verdient als ein Bauarbeiter auf der Straße. Aber ich bin kein Revolutionär, der dasteht und schreit: ›Nieder mit dem Kapitalismus.‹ Es ist eben so. Wenn Sie den Kapitalismus nicht mögen, dann sollten Sie an einem Ort leben, wo es keinen Kapitalismus gibt. Nichts einfacher als das.« Nichts einfacher als das? Welcher Ort schwebt Ihnen vor, de Burgh? Nordkorea?

Und natürlich gibt es zu denken, daß einer, der da ein bißchen auf seiner Gitarre herumrutscht und dazu Lieder abwimmert, so viel mehr Geld verdient als die Redakteure auf der Titanic

Mensch, Eon, alter Schmusebär!

Da haben Dich die Menschen jahrelang für ein skrupelloses Energieunternehmen gehalten, und dann stellt sich plötzlich heraus, daß Du in Wahrheit ganz anders bist. Denn wie Deine »Eon Kuschelstudie 2014« nahelegt, bist auch Du sehr gern Einwohner der »Kuschel-Nation Deutschland«, kuschelst »mindestens einmal pro Woche mit … den Kindern, einem Haustier oder einem Freund« – doch wohl nicht RWE? –, spendest »nicht nur technische, sondern auch menschliche Wärme« und bleibst dabei trotzdem vorbildlich sparsam. Denn wer »im Wohnzimmer (30 Quadratmeter) bei 20 statt 24 Grad Celsius kuschelt, spart über 60 Euro im Jahr.«

Und wenn man all das auf Deiner Website liest, Du kleiner, goldiger Kuschelkonzern, dann möchte man nur noch eins: Dich ganz fest drücken, und zwar am Hals.

Unsentimental: Titanic

Und, Günter Grass,

wo wir gerade dabei sind: Was für ein Glück, daß Sie nicht auch noch glauben, »singen« zu können!

Ausnahmsweise mit dankbaren Grüßen: Titanic

Wolf Biermann, alter Drachentöter!

Ihr Auftritt neulich im Bundestag ist ja schon jetzt legendär: beißender Spott, unaufgefordertes Gezeter, Ihre Klampfe, und natürlich das Abwatschen der Linken als »Drachenbrut« und »elenden Rest dessen, was zum Glück überwunden ist« – da war wirklich alles dabei. Sofern das der Auftakt Ihrer neuen Tournee gewesen sein soll, hätten wir da schon einen Vorschlag für den nächsten Auftrittsort: die Dracheninsel Kuba. Für Ihre Rückreise hat sich dann schon eine schöne Überraschung ausgedacht:

Ihre Ausbürgerungsbehörde von Titanic

Hmm, CDU-Generalsekretär Peter Tauber,

Sie wollen laut »Spiegel online« die CDU »bunter, jünger und weiblicher« machen und haben sich für Ihre Parteireform als Vorbilder die Gewerkschaft IG Metall und die Deutsche Bahn ausgesucht.

Sicher, daß Sie nicht erst mal eine neue Brille brauchen? Oder ein neues Hirn?

Fragt wie immer farbenfroh, jugendlich und feminin Titanic

Was läuft, Langenscheidt-Sprachverlag?

Alle Jahre wieder kürst Du in einer von niemandem erbetenen »Initiative« das »Jugendwort des Jahres«. Und hätte Deine brave Jugendsprech-Jury das durch entspannte und gutgelaunte Online-Trolle auf uneinholbare 46 Prozent hochgepushte Internetvotum nicht noch ab- und zurechtgebogen, würde das Jahr 2014 mit »Fappieren (Selbstbefriedigung bei Jungs)« in die Geschichte eingehen.

Andererseits: Wer würde sich ohne Deine peinlich anbiedernde Jugendarbeit noch an die coolen Gewinnerworte der vergangenen 100 Jahre erinnern? An »Den Kolben polieren« (1914), »1000 Schuß, dann ist Schluß!« (1945), »Fräulein Faust besuchen gehen« (1958), »Sich einen von der Palme wedeln« (1972), »Fünf gegen Willi spielen« (1989) oder »Den Joystick quälen« (2004), wenn es den Langenscheidt-Sprachverlag und seine Einhandsegler nicht gäbe? Gewichst wird schließlich immer!

Sogar bei den Babos auf der: Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bitte schön, Annika Stechemesser!

Sie sind Klimaforscherin in Potsdam, wurden in der Frankfurter Rundschau am Tag nach den brisanten Landtagswahlen zum Thema »effektiver Klimaschutz« interviewt, und da wir heute auf keinen Fall Witze mit Namen machen wollen, lassen wir das einfach mal so stechen, äh, stehen!

Ganz lieb grüßt Ihre Titanic

 Hmmm, Aurelie von Blazekovic (»SZ«)!

Am Abend der Wahlen in Thüringen und Sachsen hatte die ZDF-Chefredakteurin Schausten dem 1. September 2024 den 1. September 1939 an die Seite gestellt, und dazu fiel Ihnen dies ein: »Das Dämonisieren von Rechtspopulisten hatte bisher keinen Erfolg. Egal, wie richtig es ist, dass die AfD gefährlich, radikal, extrem ist. Politiker, Journalisten, Demokratieverteidiger können das immer noch lauter und lauter rufen – aber es bringt nichts. Die berechtigten Warnungen sind inzwischen leere Formeln. Die Wahlergebnisse der AfD sind immer besser geworden, der Trotz immer erheblicher. Die Tatsache, dass sie sich beständig als Opfer von Medien inszenieren kann, hat der Partei genutzt. Es ist nicht die Aufgabe von Bettina Schausten, die AfD kleinzukriegen, sondern die der anderen Parteien. Sie sollten mal über den Tim-Walz-Weg nachdenken. Ist Björn Höcke etwa nicht weird

Ist er. Hitler war es auch, und ihn als »Anstreicher« (Brecht) oder inexistenten Krachmacher (Tucholsky) zu entdämonisieren, hat bekanntlich so viel gebracht, dass diese Sätze nie haben fallen müssen: »Man hat mich immer als Propheten ausgelacht. Von denen, die damals lachten, lachen heute Unzählige nicht mehr, und die jetzt noch lachen, werden in einiger Zeit vielleicht auch nicht mehr lachen.«

Wegweisend winkt Titanic

 Ex-VIVA-Moderator Mola Adebisi!

Im »Dschungelcamp« gaben Sie Ihre Meinung zum Thema Geschlechterrollen zum Besten: »Ich möchte nicht das tun, was eine Frau tut, das kann ich auch nicht. Und eine Frau soll auch nicht das tun, was ein Mann tut. Das geht auch nicht.« Männer sollten beispielsweise nicht als Hebammen arbeiten, denn eine Frau würde ein Kind anders lieben als ein Mann.

Und das wird von einer Hebamme ja schließlich gefordert, dass sie Kinder nicht einfach fachgerecht zur Welt bringt, sondern sie auch liebt.

Aber wenn Ihnen so viel daran liegt, die Tätigkeitsbereiche von Männern und Frauen zu trennen, warum haben Sie sich dann ein Metier gesucht, in dem sie gleichermaßen vertreten sind, Adebisi? Nämlich hauptberuflich im Dschungelcamp rumzusitzen?

Fragt sich, auch wenn sie das nicht tun soll: Titanic

 Sie wiederum, André Berghegger,

haben als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes nach dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke eine »Investitionsoffensive für die Infrastruktur« gefordert, da viele Brücken in Deutschland marode seien. Diese Sanierung könnten jedoch Städte und Gemeinden »aus eigener Kraft kaum tragen«, ergänzten Sie. Mit anderen Worten: Es braucht eine Art Brückenfinanzierung?

Fragt Ihre Expertin für mehr oder weniger tragende Pointen Titanic

 Wie Ihr Euch als Gäste verhaltet, liebe »Zeit online«-Redaktion,

ist uns wirklich schleierhaft. Immerhin empfehlt Ihr allen guten Besucher/innen, beim Verlassen des Gästezimmers »mehr als eine Unterhose« anzuziehen. Da drängen sich uns einige Fragen auf: Ist Euch im Höschen öfters kalt? Ist das wieder so ein Modetrend, den wir verpasst haben? Gibt es bei Eurem Gastgeber keine Toilette und Ihr müsst vorbeugen?

Und wie trägt man überhaupt mehr als eine Unterhose? Muss man sich Buxen in aufsteigenden Größen kaufen oder reicht ein erhöhter Elastan-Anteil? Wie viele Schlüpferlagen empfiehlt der Knigge?

Denkbar wäre etwa, bei engen Freund/innen zu zwei, bei Geschäftskolleg/innen jedoch zu mindestens fünf Slips zu greifen. Aber wie sieht es aus bei der nahen, aber unliebsamen Verwandtschaft?

Trägt zur Sicherheit immer mindestens drei Stringtangas: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Unangenehm

Auch im Darkroom gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Sebastian Maschuw

 Alle meine Aversionen

Was ich überhaupt nicht schätze:
»Mädchen, ich erklär dir ...«-Sätze.

Was ich nicht so super finde:
Bluten ohne Monatsbinde.

Was ich gar nicht leiden kann:
Sex mit einem Staatstyrann.

Den Rest, auch Alkoholkonzerne,
mag ich eigentlich ganz gerne.

Ella Carina Werner

 Quo vadis, Fortschritt?

Unfassbar: Nach so vielen Jahren des Horrorfilms gruseln sich die Leute noch vor der Nosferatu-Spinne. Wann taucht in unseren Breiten endlich die Slasher- oder Zombie-Spinne auf?!

Mark-Stefan Tietze

 Kurzzeitgenossen

Bei der Meldung zu Anton Bruckners 200. Geburtsjubiläum (4. September) und dem tags darauf sich jährenden Geburtstag Heimito von Doderers (5. September) mit Interesse bemerkt, dass beide Herren im Jahr 1896 kurz gleichzeitig am Leben waren: nämlich fünf Wochen und einen Tag lang, von Klein-Heimitos Entbindung bis zu Bruckners Tod am 11. Oktober. Solche ganz knapp verpassten Möglichkeiten der Seelenwanderung faszinieren mich. Was wäre gewesen, hätte man Doderer etwas später zur Welt gebracht, wäre Bruckners Geist schon ein paar Wochen früher »frei« gewesen? Hätte Wien / Ansfelden ein reinkarniertes Doppeltalent Heimtoni von Brucknerer überhaupt ausgehalten, hätte die literarisch-musikalische Welt unter dem Eindruck der »Strudlhofsinfonie«, des »Rondo in c-Moll für Streichquartett und einen Merowinger« (Alternativtitel: »Die tonale Familie«) oder der kurzen vierstimmigen Motette »Die Peinigung der Orgelpfeifelchen« vor Entzücken und Überwältigung alle viere von sich gestreckt, aufgegeben und ihren Kulturbeutel auf immerdar zusammengepackt? – Dass das Spekulieren über solche vergeigten Leider-nicht-Seelenwanderungen nur sehr ausnahmsweise Sinn ergibt, dämmerte mir aber, als ich ad notam nahm, mit welchen Gruselgestalten und potentiellen Reinkarnationsgefäßen seinerseits Doderer seine allerletzten Tage im Herbst 1966 verbringen musste: Stefan Raab (*20.10.66), David Cameron (*9.10.66), Caroline Beil (*3.11.66) und sogar noch haarscharf David Safier (*13.12.66, »Miss Merkel – Mord am Friedhof«; »Der kleine Ritter Kackebart«). Dann schon lieber die Seele mit in die Hölle nehmen.

Michael Ziegelwagner

 Jeder kennt ihn

Die Romantrilogie auf der Geburtstagsfeier, das Raclettegerät auf der Taufe, die Gartenfräse zur Beerdigung: Ich bin der Typ in deinem Bekanntenkreis, der dir geliehene Sachen in den unmöglichsten Situationen zurückgibt.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

Titanic unterwegs
23.10.2024 Karlsruhe, Tollhaus Max Goldt
23.10.2024 Berlin, Walthers Buchladen Katharina Greve
24.10.2024 Stuttgart, Im Wizemann Max Goldt
25.10.2024 Potsdam, Waschhaus-Arena Thomas Gsella