Briefe an die Leser | Juli 2013


Und wenn man, Peter Kraus,

als alter Rock’n’Roller, genauer: als 74 Jahre alter Rock’n’Roller, noch so aussieht wie Sie, nämlich erstaunlich frisch und erheblich besser als der nur vier Jahre jüngere Keith Richards, als der acht Jahre jüngere Iggy Pop und ganz besonders als der neun Jahre jüngere Ozzy Osbourne, dann liegt es nahe, daraus zu schließen, daß bei Ihnen – Ihre Schlupflider, die Sie nach eigenem Bekunden haben »machen« lassen, einmal beiseite – deutlich andere Dinge als bei den genannten Herren auf dem Speiseplan gestanden haben müssen. Die Freizeit Revue nun, die Spex Ihrer Generation, beließ es nicht bei einer bloßen Mutmaßung, sondern fragte Sie direkt ins straffe Gesicht: »Haben Sie früher Erfahrungen mit Drogen gemacht?«

Und Ihre schockierende Antwort war die: »Ich war kurz süchtig nach Underberg. Aber als ich das Problem erkannte, ließ ich die Finger davon.«

Jetzt wüßten wir aber noch zu gern, wie Sie das geschafft haben: mit kaltem Entzug oder Substitution mit Jägermeister?

Kurzer Gruß: Titanic

Zweifelhaft, Fa. Condomat,

finden wir den Hinweis »Bei Versagen Knopf drücken« auf den von Dir aufgestellten Kondomautomaten. Denn wenn bei uns das versagt, was Deine Produkte verhüllen sollen, dann täuschen wir Streß auf der Arbeit vor. Sollten aber Deine Produkte selbst versagen, dann wird ganz schnell Unterhalt fällig. Und da ist es mit den paar lumpigen Münzen nicht getan, die auf Knopfdruck aus Deinen Automaten kommen.

Betrag bitte direkt an: Titanic

Nina Ruge, Sie alte Töle!

Nachdem Sie uns Pessimisten jahrelang mit Ihrer »Alles wird gut«-Abmoderation genervt hatten, wurde doch noch alles gut: Sie verschwanden von Bildschirm und -fläche. Nie haben wir uns in unserem Glück gefragt: Was macht eigentlich Nina Ruge? Doch letztens stießen wir auf Ihre Antwort zur Bunte-Frage der Woche »Warum ist Ihr Hund so wichtig für Sie?« – und vermißten Sie fast für einen Moment. »Hunde sind so wunderbar ›unverkopft‹. Sie leben radikal in diesem Moment und machen unser Dasein um viele, viele Gefühlsgrade wärmer. Sie sind großartige Menschentrainer, indem sie uns permanent fragen: ›Was ist wichtig?‹ Und die Antwort ist: ›Wir! Leben! Jetzt!‹«

Das, Nina Ruge, war so wunderbar unverkopft dahergeschwätzt, daß es uns für einen radikalen Moment einige Wärmegrade kuscheliger ums Herz und einige Nebelgrade schummriger ums Hirn wurde – bis wir wieder zu Sinnen kamen, uns fragten »Was ist wichtig?« und zur Antwort gelangten: Sicher! Nicht! Das! Was! Nina Ruge! Sagt!

Ciao, Bello: Titanic

Holladrio, Hansi Hinterseer!

Seit im Februar bekannt wurde, daß die ARD die Zusammenarbeit mit Ihnen beendet, hatten wir Sie eigentlich schon abgeschrieben und fast gänzlich vergessen. Bis wir im Supermarkt neulich nichtsahnend ans Kühlregal traten und Sie uns daraus – gleich doppelt! – angrinsten. Und zwar fesch im tiefausgeschnittenen Trachtenhemd von der Frischebox-Verpackung des Kitzbüheler Bergkäses (»Scheiben herzhaft-würzig«) sowie des Tiroler Bergtilsiters (»Scheiben würzig-fein«) der Marke »Tirol Milch«.

Wie schön zu wissen, lieber Hinterseer Hansi, daß es Ihnen also offensichtlich nicht allzu schlecht geht und Sie uns, wenn schon nicht mehr aus dem Fernseher, nun wenigstens mehrmals täglich aus dem Kühlschrank grüßen.

Aber eines noch: Geht das Licht wirklich aus, wenn man die Tür schließt?

Fragt: Titanic

Bester Günther Jauch!

Als in Deiner Prominentenausgabe von »Wer wird Millionär« eine Frage zum Klopapiergebrauch im Raum stand, freutest Du Dich sichtlich über die bemerkenswerte Tatsache, daß es in Deutschland »etwa 90 Prozent Falter, 6 Prozent Knüller und ganz wenige Wickler« gebe. Aber Jauch! Daß es bei dieser Verrichtung verschiedene Techniken geben muß, hätte Dir mit Blick auf Deine Gäste und nicht zuletzt Dich persönlich auch selbst auffallen können: Schließlich gibt es auch unterschiedlich große Arschlöcher.

Herzlichst: Deine Knüller von Titanic

Untertitel für Hörgeschädigte!

Dank Euch haben wir im Lauf der Jahre Musikstile kennengelernt, von denen wir nie etwas geahnt hatten, z.B. »ironische Musik«, »geschäftige Geigenmusik«, »unheilvolle Klaviermusik«, »abstrakte Flötenmusik«, »kolossale Musik«, »gewitzte Musik«, »nachdenkliche Berghörner« und »ängstliche Musik« – um nur mal die wichtigsten zu nennen. Da tut sich natürlich irgendwann die Frage auf, wann Ihr denn z.B. für Thriller, Frauenfilme, Arztserien und Science-Fiction-Filme die Stile »kontroverse politische Musik«, »emanzipatorische Musik«, »medizinische Saxophonmusik« und »lautlose Weltallmusik« erfindet.

Harrt Eurer Antwort und hört so lange »gespannte Jazzmusik«: Titanic

Wiesnwirte!

Zwischen 9,60 und 9,85 Euro soll die Maß Bier auf dem diesjährigen Oktoberfest kosten, habt Ihr verkündet. Und die von Euch mit Bier- und Hendlgutscheinen bestochenen Pressefritzen haben das auch prompt positiv interpretiert: Keiner von Euch wage es, die Zehn-Euro-Marke zu reißen. Sprich: Das Oktoberfestvolk soll Euch dankbar sein! – Ist es aber nicht. Denn man kann sich die Situation ausmalen: Die Bedienung bringt die oktoberfestmäßig eingeschenkte Maß (ca. 0,6 l), verlangt 9,75 Euro, der Gast gibt ihr einen Zehner und sagt: »Paßt scho!« Es paßt aber nicht, jedenfalls nicht der Bedienung. Die Konsequenz wird sein, daß der Gast, der später nach einer zweiten Maß verlangt, von ihr erst ignoriert und dann vergessen wird. Und wo das hinführt, Wiesnwirte, das habt Ihr Euch wohl nicht überlegt. Wie soll denn der Autofahrer ohne seine zwei Maß heimkommen? Seit Günther Beckstein im letzten Landtagswahlkampf verkündet hat, daß der christsoziale Bierschütter mit zwei Maß jederzeit noch fahrtauglich ist, steigt doch keiner mehr »untermaßig« ins Auto! Folglich sitzt der Mann am nächsten Tag immer noch da und hofft auf seine zweite Maß! So daß die bekloppteste Drogenparty der Welt am dritten Tag kollabieren wird!

Ja, okay, war nur ein Wunschtraum von Eurer Titanic

Lichtgestalt Friede Springer!

Kraft Ihrer Geburt auf der Insel Föhr verfügen Sie über eine »nordische Helligkeit im Charakter«. So nachzulesen im Schleimspurbericht Ihrer Untergebenen Andrea Seibel, c/o Die Welt, anläßlich Ihrer Aufnahme in irgendeine »Hall of Fame«. Erst hielten wir das für ein groteskes Zerrbild. Aber dann bedachten wir das Wesen des Nordens einmal genauer: beinahe ganzjährige Kälte und Finsternis, gespenstisch durchwabert von grünlich-gleißendem Polargelichter – doch, doch, Frau Seibel hat ganz recht!

Ihre Sterne des Südens von Titanic

Und, Tornados!

Nach Eurer Attacke auf die Stadt Moore in Oklahoma mußten wir tagelang Bilder von nachlässig gekleideten, übergewichtigen Amerikanern vor herumliegenden Brettern und Autos anschauen. Könntet Ihr Euch demnächst eine andere »Schneise« für Eure Verwüstungen aussuchen? Die Copacabana? Capri? Odessa?

Fragt freundlich: Titanic

Schlagersternchen Carla Bruni!

Auch wenn wir uns sonst nur ungern mit derartigen Klängen quälen, hat uns Ihre neue Liedchensammlung ein bißchen neugierig gemacht. Darauf zu hören ist nämlich nicht nur ein knalliges Hollande-Bashing, das den aktuellen französischen Präsidenten als unansehnlichen »Pinguin« verhöhnt, sondern auch eine silbenreiche Ode an seinen Vorgänger, Ihren Gatten Nicolas Sarkozy. Den beträllern Sie da nämlich als heiß, und zwar als gar so heiß wie eine Atombombe. Und läuten damit mal so eben das Ende von Sonne und Vulkanen ein, die nach gängiger Schlagermetaphorik bislang immer für alles herhalten mußten, was glühend, hell und eruptiv sein soll.

Vor Freude auf schmachtende Liedzeilen à la »Ich verzehre mich nach dir wie der Krebs meine Eingeweide« strahlt jetzt schon: Titanic

Nachdenklich gestimmt, Herbert Gaiser,

hat uns Ihr Leserbrief im Focus anläßlich der Verleihung des Theodor-Heuss-Preises an Daniel Cohn-Bendit, dem frühere pädophile Äußerungen vorgeworfen werden. Sie fragen: »Wie geistig und moralisch verwahrlost ist denn unsere Gesellschaft inzwischen, daß sie eine derartige Beschmutzung des Namens Theodor Heuss protestlos hinnimmt?« Und da geben wir Ihnen recht: Statt des medialen Wirbelwindes um die Affäre und der Leserbriefe dazu hätten wir uns wirklich gewünscht, daß die Leute für den Namen Theodor Heuss auf die Straße gehen, die Zentrale der Grünen anzünden, alles kaputtmachen und schließlich Cohn-Bendit öffentlich aufhängen.

Machen Sie doch einfach den Anfang – Sie sind schließlich mutig genug, weiß: Titanic

Yeah, Fredi Bobic!

Im Interview, das die Süddeutsche mit Ihnen als dem Sportvorstand und mit Bruno Labbadia als dem Trainer des VfB Stuttgart geführt hat, antworteten Sie auf die Frage, ob die nun anstehende Transferperiode die wichtigste Ihrer gemeinsamen Amtszeit sei: »Mit Sicherheit, ja. In der Computersprache würde man sagen: Jetzt stehen die entscheidenden Updates an, die Bereinigung der Festplatte.«

Und Abseits ist, wenn der Zeugwart einen Handstand macht!

Weiß das Fachblatt für Fußballsprache: Titanic

Liebe Nachbarn!

Es ist ja wirklich nett, wenn Ihr uns auf dem Weg zum Altglascontainer stets fragt, ob denn die Feier am Wochenende gut gewesen sei und ob man nachträglich gratulieren dürfe, gar zum Geburtstag. Aber mal ehrlich: Findet Ihr das nicht auch langsam ein bißchen komisch, jede Woche die gleiche Frage zu stellen?

Trinkt halt auch ohne Grund: Titanic

Und, Fernsehsender,

sendet doch statt des albernen Countdowns (»Nur noch 14 Sekunden bis zu den Simpsons«) während des einen Spots lieber gleich ein Textband ungefähr des Inhalts: »Bitte, bitte, lieber Zuschauer, schalte nicht weg! Wir brauchen dich, brauchen jeden Cent durch Werbung. Und vergiß, lieber Zuschauer, sofort, daß es das alles im Internet viel einfacher und kostenlos gibt…«

Würde zumindest einmal nicht wegschalten: Titanic

Michael Douglas (68), Schauspieler!

Ihre Erkrankung an Kehlkopfkrebs 2010 haben Sie jüngst auf orale Sexpraktiken zurückgeführt: »Ohne ins Detail gehen zu wollen, dieser besondere Krebs wird durch HPV (Humane Papillomviren) verursacht, was letztlich von Cunnilingus kommt«, sagten Sie der britischen Zeitung The Guardian. Und: »Aber ja, es ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die den Krebs auslöst. Und wenn man sie hat, ist Cunnilingus auch die beste Medizin dagegen.« Schön, Douglas, aber könnte es sein, daß Ihre »Erklärung« nicht der Wahrheitsfindung dient, sondern vor allem dazu, Sie öffentlich als geilen Schlecker herauszustellen?

Das vermutet nämlich: Ihre Titanic

Fernsehsender, aufgepaßt!

Wenn Ihr nach ausführlichen Sponsorenpräsentationen, oder wie das auch immer bei Euch heißen mag, ankündigt, »nur einen Spot« zu senden, und auf diesen mindestens ein Programmhinweis plus »Wird präsentiert von«-Anhängseln folgt, dann sind das wenigstens drei Werbeinformationen am Stück, die wir nicht bestellt hatten – und Euer Versprechen also so wahr und verläßlich wie die Inhalte der Spots.

Nur eine Information von: Titanic

Hundefutterfirma »Eukanuba«!

In Deiner Werbung heißt es: »Hunde haben außergewöhnliche Fähigkeiten, zu denen Menschen nicht in der Lage sind.« Q.e.d.! Wie jemand zu einer Fähigkeit in der Lage sein kann, können wir uns nämlich nicht einmal vorstellen. Erklärst Du’s uns? Oder sind das etwa auch Hunde, die da in Deiner Marketingabteilung arbeiten?

Auf Schnupperkurs: Titanic

Huhu, Claus Kleber!

Da haben Sie ja ein richtiges Skandälchen verursacht, als Sie die Konkurrenz von der Tagesschau in einem Vortrag zum Nachrichtenwesen so beschrieben: »Die Tagesschau ist weiterhin der Goldstandard in diesem Bereich. Aber ich sage auch, das trockene Nachrichtenablesen gibt es heutzutage nur noch um 20 Uhr und im koreanischen Fernsehen.« Wir haben mal ein bißchen rumgesurft und nehmen angesichts der fidelen Beiträge aus Südkorea an, daß Sie den Norden gemeint haben müssen. Und das war zwar provokant, Kleber, aber als Vergleich voll daneben. Denn Nordkorea hat schließlich ein politisch fragwürdiges System mit einem staatlichen Nachrichtensender, der die Menschen im Sinne der herrschenden Ideologie indoktriniert. Und in Deutschland gibt’s davon bekanntlich immer noch mindestens zwei!

Einfach mal nachzählen, empfiehlt: Titanic

Lecker, »Men’s Health«,

ist die von Dir vorgestellte »Steinzeit-Diät« vielleicht nicht, dafür soll sie helfen, Fett in »Sixpacks« umzuwandeln: Gegessen wird nur, was es schon vor mehr als 10000 Jahren gab. Wir wollen nicht kleinlich sein und bemängeln, daß deutsche Steinzeitmenschen keine Avocados oder Cashewnüsse aus Amerika importieren konnten und es auch die Internetseite nicht gab, die Du zur Bestellung des Steinzeit-Rinderfilets empfiehlst. Vielleicht ist selbst der angeordnete Milchreis noch irgendwie knapp im Rahmen, begann doch vor etwa 10000 Jahren das große Melken. Aber dreimal täglich Whey-Proteinshake und zweimal am Tag 20 Gramm Glutamin? Da stellt sich dann doch die Frage, ob diese Diät nicht das Gehirn statt die Muskeln auf Höhlenmenschniveau bringt.

Andererseits: So gehen Dir die Leser nicht aus.

Fette Grüße: Titanic

Großer Rudi Völler!

Anläßlich des Abschiedsspiels von Michael Ballack sagten Sie: »Ballack hatte in seinen frühen Glanzzeiten das Pech, daß deutsche Talente rar waren. Er war eine einsame Größe.«

Und der Mond hat das Pech, daß die Sonne nachts nicht scheint.

Einsame Grüße: Titanic

Heidi Klum, Germany’s Next Supernanny!

Ihr pädagogisches Fingerspitzengefühl im Umgang mit jungen Menschen haben Sie schon in Ihrer sympathischen Casting-Sendung unter Beweis gestellt. Im Interview mit dem britischen Times Magazine enthüllten Sie jetzt aber auch, wie Sie Ihre eigenen Kinder erziehen: »Ich höre mir ihre Meinung an. Du mußt immer hören, was in ihren kleinen Gehirnen vor sich geht.« Das ist toll, Frau Klum, aber verraten Sie uns doch bitte, warum zum Teufel wir immer hören müssen, was in Ihrem kleinen Gehirn so vor sich geht?

Wir waren doch immer artig! Titanic

Ey yo, abgefahrener »Fluter«!

Als Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung nimmst Du Deine Aufgabe ernst und zeigst an leicht verständlichen Beispielen, wie politische Bildung in der BRD geht. So interviewst Du in Deiner Ausgabe zum Thema Internet einen Medienwissenschaftler, der sagt: »In der nachtotalitären Gesellschaft kommt die Macht nicht mehr von oben, sie ist ein Dienstleister, der es sich zwischen uns bequem macht.« Ein schön knackiger Satz, den Du deshalb auch noch mal fett als Aufmacher druckst, allerdings mit kleinen Änderungen: »Die Macht ist nicht mehr totalitär, sie ist ein Dienstleister, der es uns bequem macht.« Und während der Unterschied zwischen »nachtotalitär« und »nicht mehr totalitär« eher was für die Pfiffigeren mit Philo-LK ist, können an der Änderung des Relativsatzes selbst Ronny und Murat erkennen, wie sie verarscht werden.

Oder könnten das zumindest, wenn sie auch das Kleingedruckte lesen würden.

Warnen Deine bequemen Dienstleister von der Titanic

Monika Gruber, Kabarettistin!

Mit Rick Kavanian und Bruno Jonas treten Sie jetzt als »Die Klugscheißer« im Ersten Deutschen Fernsehen an. Im Zeitungsinterview fällt Ihnen als »Lieblingskurzwitz« dieser hier ein: »Woran merkt ein Skilehrer, daß die Saison aus ist? Weil er sein Hosentürl wieder selber zumachen muß.« Während der Saison machen die Madln dem Skilehrer sein Hosentürl zu? Damit sie während der Lektionen nicht ständig das Skilehrerglied betrachten müssen?

Freut sich schon auf viele ähnlich lustige Kurzwitze: Titanic

Jörg-Uwe Hahn (FDP)!

Als hessischer Justizminister antworteten Sie im Hörfunk auf die Frage, ob ein guter Justizvollzug nicht ausreichend Personal brauche: »Ein guter Justizvollzug braucht nicht nur ausreichend und gutes Personal. Er braucht auch gute Gebäude.« Ja, Hahn, und nicht zuletzt braucht ein guter Justizvollzug auch – genau: prima Häftlinge!

Nur so kann Vollzug wirklich gelingen, sagt Ihnen Titanic

Und apropos, liebe »SZ«:

Du referierst einen amerikanischen Regierungskritiker so: »Der Präsident hätte viel früher klare Regeln und Transparenz schaffen müssen, zu Drohnen, zu Lauschangriffen. Statt dessen habe er gezaudert, und inzwischen ›hat jeder die Geduld verloren, und allen ist übel von diesem Krieg‹.«

Das stimmt natürlich – we’re all so sick of it, wir sind’s geradezu leid!

Deine Übersetzungsübelnehmer on the Titanic

Stefan Kornelius, Nicolas Richter (»Süddeutsche«)!

»Ed Snowden«, der Amerikaner, der den US-Geheimdienst NSA wegen Internetdatensammelns verpfiffen hat, »hat kein Abitur«. Wir verraten Euch was: haben die allermeisten Amis nicht. Nicht einmal Obama!

Landeskundliche Grüße: Titanic

Eiverbibsch, Feldschlößchen-Brauerei!

Du hast all die Fluthilfe-Happenings in Dresden mit einem großen Lkw Deines »Pichelmännle«-Biers versorgt und auf Facebook gedichtet: »Wenn die Elbe endlich weicht zurück / hilft das den Menschen schon ein großes Stück! / Entweicht jedoch das Bier der Flasche / empfindet man’s als fiese Masche!« So ist es, Feldschlößchen-Brauerei! Trinken kann man Dein Gebräu ja nicht, und zum Dichten – ob von Dämmen oder einfach nur so – taugt es offenbar noch weniger.

Nach Dir die Sintflut! Titanic

Claus Hipp, altes Breigesicht!

Als wäre es nicht genug, daß Ihre minderjährigen Kunden mit der Fleischpampe, die Sie ihnen ins Gläschen zapfen, regelmäßig ganze Eßzimmer vollsauen, klecksen nun auch Sie seit einiger Zeit herum: und zwar auf wehrlosen Leinwänden. Dabei entstehen, wie Sie im Stern zeigten, völlig phantasie- und ausdruckslose Farbarrangements, wie sie auch in Volkshochschulen nicht trauriger und sinnloser zusammengestümpert werden. Der Unterschied: Ihre wehrlosen Untergebenen müssen Ihre Werke im Büro aufhängen – und Sie dafür sogar noch ernst nehmen: »Als Maler ernst genommen zu werden ist mir wichtig. Nicht als Amateur abgestempelt zu werden. Es hat in der Kunst immer Menschen mit zwei Berufen gegeben. Ich will mich nicht vergleichen, aber Kandinsky war Jurist, Goethe Geheimrat und Spitzweg Apotheker.«

Aber wissen Sie, was diese drei außerdem noch auszeichnet? Sie sind mit ihrem Brotberuf immer bedeutungslos geblieben, während andere Zweitkarrieren, wie die von Malermeister Adolf Hitler, sogar erheblichen Schaden angerichtet haben!

Hippster, bleib bei Deinem Pürierstab!

Fordern daher Ihre Einzelbegabungen auf der Titanic

Liebe Singer/Songwriter,

»a smile on your face« – ja, wo denn sonst?

:-) Titanic

Und noch mal, Innenminister Friedrich!

Wie ein leibhaftiger Engel müssen Sie den Fußballfans auf dem Weg zum Champions-League-Finale erschienen sein, als Sie trotz der öffentlichen Abschlachtung eines britischen Soldaten mitten in London Ihren deutschen Schäfchen »vom Rande der Innenministerkonferenz in Hannover« via Welt beruhigend zuriefen: »Die Fans können beruhigt zum Finale fahren!« Ja, fürchtet euch nicht! Euer Bundesminister wacht, egal wo ihr seid und wo er selbst sich gerade rumtreibt, noch über jeden einzelnen von euch. Und sehet, was hat der kleine dicke Schutzengel aller inneren Deutschen vollbracht? Keiner hat auch nur einen Bayern- oder Borussen-Fan totgemacht. Und das ist ja nun eigentlich wirklich ein Wunder.

Halleluja: Titanic

Ach, Lena!

In Deinem Werbefilmchen für Stefan Raabs Duschkopf stehst Du, vermutlich, um an die Figur Lara Croft zu erinnern, in Klamotten und Stiefeln unter dem tröpfelnden Teil. Kannst Du also nicht mal richtig duschen?

Wundern sich bei Dir über nichts mehr: die Badewannenkapitäne der Titanic

Strammgestanden, Roland Preuß c/o »SZ«!

Auf der Bildungsseite Ihrer Zeitung berichten Sie über einen Beschluß der Hochschulrektorenkonferenz, demzufolge mutmaßliche Plagiate an den Unis künftig immer erst intern geprüft werden sollen. Ein Kritiker dieser Vorschrift ist der Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano, der die Guttenbergplagiate entdeckt hat. Er wird von Ihnen so zitiert: »Man darf eine kritische Öffentlichkeit nicht ausschließen, im Gegenteil. Man muß sie miteinbeziehen, um jeden Verdacht der Vertuschung und des Chorgeistes unter Wissenschaftlern von vorneherein auszuräumen.«

Chorgeist, Herr Preuß? Weil Wissenschaftler oft so schön unisono singen?

Eher ist wohl anzunehmen, daß Sie aus einem Telefongespräch zitiert haben. Aber daß jemand mit Ihrem Namen das hübsche Wort Korpsgeist nicht kennt, spricht natürlich nicht für die Bildung in diesem Land – und erst recht nicht für seine Bildungsseiten!

Eintrag ins Klassenbuch von Titanic

»Aktionswoche Alkohol«!

Als wir herausfanden, daß sich hinter Deinem vielversprechenden Namen eine Aktionswoche gegen Alkohol verbirgt, waren wir doch arg enttäuscht. Der Frust saß so tief, daß wir uns zu einer spontanen Gegenveranstaltung, der »Aktionsnacht Abstinenz«, zusammenfanden und dabei Deinen Slogan »Alkohol – weniger ist mehr« im Selbstversuch eindrucksvoll widerlegten.

Mehr ist mehr! Titanic

Übrigens, Thomas de Maizière!

Ihnen in der »Drohnen-Affäre« ausgerechnet Untätigkeit vorzuwerfen, erscheint uns absolut unangebracht. Schließlich ist der dicke, faule Willi doch auch eine Drohne.

Sehr entspannte Grüße: Titanic

Brummbrumm, VW!

Du bewirbst Deinen neuen Golf GTI mit dem Slogan: »Der neue Golf GTI. Oft kopiert. Nie erreicht.« Aber wie soll denn ein neues Produkt bereits »oft kopiert« sein? Haben sich die Chinesen wieder reingehackt? Oder liegt’s eher daran, daß man bei Deinen Golf-Modellen immer schon ahnen kann, welche scheußlich designte CO2-Schleuder da demnächst wieder vom Band laufen wird?

Grüßt mit dem Kontrabaß: Titanic

Gebeutelter Markus Lanz!

Die Kritik an Ihrer »Wetten, dass..?«-Mallorca-Ausgabe empfanden auch wir als maßlos. In einem Punkt stimmen wir allerdings einer Ihrer Mitarbeiterinnen zu, die gegenüber der Bild folgendes äußerte: »Jeder Abi-Ball ist besser organisiert als diese Sendung.« Und da hat sie recht, schließlich ist dort die Entlassung der Grund für die Veranstaltung und nicht umgekehrt.

Ahnungsvoll: Titanic

Kanzlerin Merkel!

Beim Besuch des neuen chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang haben Sie auch die »problematische Menschenrechtslage« in China angesprochen. Ungefähr so? »Geehrter Herr Ministerpräsident, hiermit möchte ich einmal die problematische Lage der Menschenrechte in Ihrem Land ansprechen.« Herr Li Keqiang wartet lächelnd, bis die Übersetzerin ausgesprochen hat, fragt noch mal kurz nach und antwortet dann lächelnd: »In unserem Land, verehrte Frau Bundeskanzlerin, liegen die Menschenrechte nach meiner Kenntnis recht ordentlich.« Dann redet man über EU-Schutzzölle für chinesische Solarmodule und die »Traumpartnerschaft« zwischen Deutschland und China. So ähnlich? Da geht man abends ja richtig zufrieden nach Hause, vermutet Titanic

Heavy-Metal-Kreuzfahrer!

Wir warnen Euch: Wenn wir noch eine einzige weitere einfühlsame Reportage über Eure tollen Rumms-Bumms-Kreuzfahrten lesen müssen, in deren Verlauf Ihr neureichen Altrocker in Leder und Nieten Euch natürlich als überaus nette, hochpatente Kerls entpuppt, lassen wir unsere Marinedelphine Magnetminen an Eure Krachmacherkreuzer kleben. Ja, wenn Ihr wenigstens als echte Kreuzfahrer mit Eurer Schwermetallflotte durchs Mittelmeer bis ins Heilige Land schippern würdet und dort Freund wie Feind mit Eurem nervtötenden Lärm auf die um Gnade bettelnden Knie zwingen würdet – ja dann!

Aber so?

Mehr Eisberge in allen Weltmeeren: Titanic

Maja (20)!

Als Abiturientin am Bettina-von-Arnim-Gymnasium Dormagen wirst Du im Zeitungsinterview gefragt, womit Du Dich richtig gut auskennst. Darauf antwortest Du zum Thema »Soziale Plastik«: »Als Soziale Plastik bezeichnet Beuys im Rahmen seines erweiterten Kunstbegriffs alles, was der Künstler als Schöpfer aus der Gesellschaft und den Menschen zieht. (...) Beuys selbst hat immer Materialien verwendet, die ihm im Krieg das Leben gerettet haben. Zum Beispiel hat er mit Honig gearbeitet.« Honig hat ihm im Krieg das Leben gerettet? Weil seine Feinde dran festklebten und ihn deshalb nicht erwischten?

Womit kennst Du Dich denn noch richtig gut aus, fragt Titanic

Dufte, Neusser Chemiewerk Silesia!

Als Hersteller von Lebensmittelaromastoffen hast Du Dir neulich in die Töpfe schnuppern lassen – unfallbedingt zog eine Aromawolke über ein Gebiet, das von Köln bis Düsseldorf reichte. Aber wonach roch es da eigentlich? »Ich fand, daß es nach Katzenurin gestunken hat, aber meine Frau sagte, es riecht nach Maggi«, so Anwohner Peter Witte aus Dormagen laut Rheinischer Post. Hingegen atmete M. Thiel aus Köln-Nippes erst mal auf: »Ich war beruhigt, als ich hörte, daß es nicht mein Garten war, der stank.« Nur Philipp Hüschelrath, zu Besuch im Nachbarort, fiel nichts Ungewöhnliches auf: »Ich dachte, es riecht in Dormagen immer so, weil vielleicht ein Landwirt etwas aufs Feld gekippt hat.« Und diese landestypische Spezialität, Silesia, verkaufst Du also weltweit »flüssig, granuliert oder pulverisiert«? Dann mach doch auch gleich Frikadellen draus!

Empfehlen Deine Spürnasen von Titanic

»Süddeutsche Zeitung«!

»Geld macht alt«, überschreibst Du einen Artikel, der sich mit dem Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung beschäftigt. Im Text heißt es dann: »Armut macht krank.« Das möglicherweise Erstrebenswerte, nämlich jung und gesund, gibt’s also gar nicht mehr? Ob mit oder ohne Geld, man hat nur die Wahl zwischen alt und krank? Und diese unbequeme Wahrheit hast Du, Süddeutsche, ganz allein herausgefunden?

Chapeau: Titanic

Markus Lüpertz, alter Punk!

Es ist schon ein wilder Haufen, dem Sie da angehören: Ihr Malerkollege Caravaggio erschlug Anfang des 17. Jahrhunderts einen Mann, der Bildhauer Benvenuto Cellini war ein Dieb und mehrfacher Mörder, Egon Schiele wurde wegen sexueller Übergriffe auf Minderjährige verurteilt, und Jörg Immendorff feierte dionysische Kokspartys. Sapperlot, Lüpertz: Da wollten Sie natürlich nicht nachstehen, zupften Ihr aufrührerisches Einstecktüchlein zurecht, vergaßen für einen Moment Sitte, Moral und Anstand und gingen bei Rot über die Straße. Bei Rot, Lüpertz! Im brausenden Hexenkessel Düsseldorf! Klar, daß da die Staatsmacht nicht zusehen konnte, sondern Sie in Form einer Polizistin erst anpflaumte und Ihnen dann nach einer frechen Antwort (»Was geht Sie das an!«) sogar Handschellen verpaßte.

Lüpertz, spätberufener Rebell – da standen ja mal Aufwand und Ergebnis in einem beeindruckenden Verhältnis! Statt jemanden im Drogenrausch mit dem Totenkopfstöckchen den Schädel einzuschlagen einfach illegal eine Straße zu überqueren und festgenommen zu werden – das soll Ihnen einer Ihrer Künstlerkollegen erst einmal nachmachen. Aber übertreiben Sie’s bitte nicht mit den Exzessen. Sie wollen doch nicht wegen Vordrängelns an der Supermarktkasse erschossen werden, oder?

Meint es gut mit Ihnen: Titanic

Sag mal, Hochwasser,

wird Dir das nicht zu langweilig, immer in den gleichen öden Provinzkäffern herumzudümpeln? Geh doch mal nach Berlin und schau Dir den Reichstag an oder in München die Allianz-Arena. Und besuch uns auf jeden Fall in Frankfurt!

Bist herzlich eingeladen von: Titanic

Hans-Peter Friedrich, Bundesinnenminister!

Gemeinsam mit Ihren Kollegen aus Großbritannien, den Niederlanden und Österreich fordern Sie in einem Brief an die EU Maßnahmen gegen »Armutsflüchtlinge«, beispielsweise gegen »Betrug und den Mißbrauch des Rechts, sich in der Europäischen Union frei zu bewegen«. Und, Friedrich, wie mißbraucht man das Recht auf freie Bewegung innerhalb der EU noch mal? Indem man sich innerhalb der EU frei bewegt?

Dann hat Sie ja richtig verstanden: Titanic

Zwei Dinge, Käßmannsche!

Erstens: Dein Satz »Ich denke, daß so die ganze Gesellschaft einen Burnout bekommen kann, wenn sie überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommt und Stille nicht mehr aushält« ist sehr klug. Zweitens: Dein Satz, daß derjenige, der »eine göttliche Nervensäge« sein möchte, zuerst »die Kreissäge der persönlichen Schuld« zum Schweigen bringen müsse, ist noch besser. Doch was ist eigentlich mit dem Dampfhammer der persönlichen Betroffenheit, dem Bandschleifer der persönlichen Angst und der Rüttelplatte der persönlichen Aufgeregtheit? Auch alles abschalten?

Immer gern. Titanic

Ewald Lienen, alter Fußball-Kommunist!

Mit Bedauern haben wir vernommen, daß Sie nach nur einem halben Jahr als Trainer des AEK Athen schon wieder von sonnenbebrillten Anzugträgern entlassen wurden, und kürzlich lasen wir von Ihnen auch folgendes Politstatement: »Dieses Land ist von den Superreichen verraten worden und von den Politikern, die das zuließen oder davon profitierten.«

Ja, Lienen. Klar, Lienen. Wir kennen die deutsche Situation. Aber was ist denn mit Griechenland und diesen hitlergrüßenden Torjublern los? Sind die etwa noch blöder als unsere?

Rotfront!Titanic

Ach so, Sigmar Gabriel:

»Die SPD ist seit 150 Jahren das Rückgrat der deutschen Demokratie.« Das erklärt natürlich die ständigen Schmerzen. Aber war es dann auch noch nötig, einen akuten Bandscheibenvorfall zum Kanzlerkandidaten zu machen?

Ab zum Kieser-Training, rät Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Hey, »Zeit«,

Deine Überschrift »Mit 50 kann man noch genauso fit sein wie mit 20«, die stimmt vor allem, wenn man mit 20 bemerkenswert unfit ist, oder?

Schaut jetzt gelassener in die Zukunft:

Deine Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
28.03.2024 Nürnberg, Tafelhalle Max Goldt
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt