Briefe an die Leser | August 2012


Und Ihr, SRH Fachschulen in Frankfurt,

werbt für Eure Ausbildungsgänge mit der Parole »Sinn gesucht – Beruf gefunden«. So kann man das Dilemma unserer Zeit natürlich auch auf den Punkt bringen.

Sucht ebenfalls noch:Titanic

Sehr geehrter Herr Wolfgang Huber!

Als früherer Chef der deutschen Protestanten und langjähriger freier Mitarbeiter des größten europäischen Dreckblatts Bild haben Sie sich für noch höhere Aufgaben qualifiziert, wie man einer Anzeige entnehmen kann: »Wie weit reicht unsere Verantwortung? Das neue DVD-Seminar ›Ethik‹ der Zeit-Akademie befaßt sich mit den spannenden Grundfragen unseres Lebens. Der renommierte Theologe Prof. Dr. Wolfgang Huber führt in die Grundlagen ein und erklärt die ethischen Kernthemen im aktuellen Kontext. Vorwissen ist nicht erforderlich.«

Es kann aber auch nicht schaden. Unser Vorwissen verhilft uns immerhin zu der Schlußfolgerung, daß die »Zeit-Akademie« mit Kunden rechnet, die sich allen Ernstes von einem Zuarbeiter der Bild-Zeitung in ethischen Grundfragen unterweisen lassen wollen! Haha! In 16 Lektionen auf 4 DVDs mit Begleitbuch! Für schlappe 149€!

Müssen Sie da nicht selbst ein wenig schmunzeln?Titanic

Moment mal, Journalisten!

Euer Ethos als phrasende Reporter in allen Ehren, aber könntet Ihr Euch das Quatschmodewort »Momentum« (»Djokovic erkämpfte sich urplötzlich das Momentum«, »Jetzt hat die Bundeskanzlerin ihr Momentum gefunden«) bitte wieder abgewöhnen?

Hoffnungsarm:Titanic

Soso, Ulf Poschardt:

»Antideutsche erklären dem Patriotismus den Krieg.« Ihren so betitelten Artikel in der Welt haben wir gar nicht erst gelesen, denn der läßt sich gewiß mit »Und ab 5.45 Uhr schießt Ulf Poschardt zurück« paraphrasieren.

Vergelt’s Gott mit Bombe:Titanic

Schreinerei Uebelhack, Freiburg!

Ob das eine gute Idee war, am »Tag des Schlafes« am 21. Juni zu einem »entspannenden Informationsabend« einzuladen, weiß nicht recht:Titanic

Richard Branson (Plattenfirmenmilliardär)!

Okay, alt werden ist nicht leicht. Besonders nicht für so einen zwanghaften Angeber und Wichtigtuer wie Sie, der aus welchen Minderwertigkeitsgefühlen auch immer (»Branson? Ist das nicht der, der aussieht wie Reinhold Messner in schlecht?«) den unbedingt weltgrößten Ultimativ-Abenteurer und Extrem-Macker geben muß: als Atlantikschnellübersegler, als Ballonweltherumtreiber, und nun auch noch als Kitesurfer. Aber weil Ihr Sohn dabei schneller war als Sie, Branson (61), haben Sie nun nur als »ältester Kitesurfer« den Ärmelkanal rekorddurchquert. Tja. Und wie nun weiter? Müssen Sie als »verrückter Milliardär« nicht zum Beispiel noch mal dringend auf den Mond? Und zum krönenden Lebensabschluß dort auch bleiben?

Nur ein ernstgemeinter Vorschlag!Titanic

Und Du, CVJM München,

machst dem Song der Village People ja wirklich alle Ehre. Um als Mann und Frau in Deinem Hostel ein Doppelzimmer zu buchen, muß man verheiratet sein, aber ein Vierbettzimmer für Männer oder Frauen: kein Problem.

Wird da wohl mal nach dem Rechten sehen:Titanic

Huch, Hans-Werner Sinn!

Da haben Sie und andere »Top-Ökonomen«, was immer das sein soll, »Spiegel online« zufolge in einer »konzertierten Aktion« die Bürger zum Protest aufgerufen, nämlich gegen »die Entscheidungen, zu denen sich die Kanzlerin auf dem Gipfeltreffen der EU-Länder gezwungen sah« – und schon schlugen sich Volks- und andere Wirte, ohne die Sie die Rechnung gemacht hatten, auf die Seite der Kanzlerin, weil’s in Ihrer Profession ohnehin egal ist, wer was sagt und ob es mit der Realität zu tun hat.

Aber, Hans-Werner, wenn Sie doch noch einmal Sinn in Ihr Leben bringen wollen, geben Sie nicht auf! Ein Appell, der mit den höflichen Sätzchen schließt: »Bitte tragen Sie diese Sorgen den Abgeordneten Ihres Wahlkreises vor; unsere Volksvertreter sollen wissen, welche Gefahren unserer Wirtschaft drohen«, kann nur der Anfang eines Bürgeraufstands sein. Holen Sie Ihre Brüste raus, führen Sie das Volk zum Sturm aufs Kanzleramt, und guillotinieren Sie Merkel und ihre weltfremde Bagage endlich!

Dann nimmt Sie vielleicht ein wenig ernster:Titanic

»Spiegel Online«!

Mal wieder völlig irre, was uns Dein Tagesaufmacher neulich bot: Unter dem Titel »Yoga-Verletzungen: Riskante Körperkunst« fabuliertest Du von »Horrorszenarien«, zerquetschten Bandscheiben, einschießenden Schmerzen sowie Verletzungen der Halsschlagader – und der Artikel wurde prompt zum meistverschickten des Tages.

Nach dieser beredten Zielgruppenanalyse könntest Du Dein Profil doch weiter schärfen! Mit Beiträgen wie: »Todesfalle Treppensteigen: Stufe für Stufe ins Grab«, »Halma-Horror total: Wenn der Hut den Hüter fängt« oder »Schreckensherrschaft des Ayurveda – wie sicher sind unsere Kräutertees?«

Gekauft?Titanic

Rundfunkreporter Jan Tussing!

Über den Hollywood-Mimen Liam Neeson berichteten Sie im RBB-Inforadio, er sei »stattliche 1,95 groß«, doch »trotz seiner hünenhaften Erscheinung blieb Neeson bis vor wenigen Jahren bei großen Filmen immer eher in der zweiten Reihe«. Also, ähm, Tussing, wie sollen wir es Ihnen erklären? Wenn einer fast zwei Meter hoch ist, dann stellt man ihn doch nicht in die erste Reihe!

Sagen Ihnen die Gruppenfotoschießer von derTitanic

Hans-Peter Uhl (CSU)!

Da haben Sie also ein bißchen am neuen Meldegesetz herumgefummelt und die Zustimmungspflicht zur behördlichen Datenverhökerung mal eben durch ein Widerspruchsrecht ersetzt, das dann aber am Schluß auch nix zählt. Und just während Deutschland im Halbfinale gegen Italien verlor und sich im Bundestag nur ein paar Überzeugungstäter wie Sie verloren, wurde das von Ihnen verfeinerte Meldegesetz beschlossen. Als Ihr Coup eine gute Woche später dann doch noch aufflog, sagten Sie der Tagesschau: »Es gibt laut höchstrichterlicher Rechtsprechung in Deutschland kein Recht, sich zu verstecken, und dieses Interesse muß auch berücksichtigt werden!« Mutig, Uhl, mutig! Und auch nicht ganz falsch! Wahr ist aber auch: Für gewisse Münchner Bundestagsabgeordnete besteht ab sofort die gesetzliche Pflicht, sich im nächsten Mauseloch zu verkriechen und bis zur Pensionierung keinen Pieps mehr von sich zu geben! Sonst, Uhl, um es mal auf Münchnerisch zu sagen, g’herst der Katz!

Der Gesetzgeber:Titanic

Lieber Martin Walser!

Im Interview mit »Spiegel Online« erfanden Sie ein neues Format für Thomas Gottschalk, in dem er als »Traum-Hebamme« auftreten solle: »Ich schlage eine Sendung von 22:15 Uhr bis 23 Uhr vor: ›Sag mir deinen Traum‹. Gottschalk lädt Leute ein, die ihm ihre Träume erzählen. Zuhören kann er nämlich.« O ja, fast so gut, wie Sie faszinierende Visionen entwickeln: »Sie könnten zu viert sein. Gottschalk könnte eine Wanne mit warmem Wasser so aufstellen, daß alle ihre Füße drin hätten. Dazu Musik. Thema: Edith Piaf, Je ne regrette rien.«

Wie sagen Sie so richtig, Walser? »In den Träumen sind wir alle Dichter.« Manche sind es sogar in der Wirklichkeit.

Aber die denken sich nicht so herrlich beklopptes Zeugs aus, findetTitanic

Gerhard Ludwig Müller!

Nachdem Sie zehn Jahre lang als Bischof unter den 1,2 Millionen Katholiken der Diözese Regensburg für Ruhe und Ordnung gesorgt haben, nehmen Sie sich nun die 1,2 Milliarden Katholiken weltweit vor: als Präfekt der Glaubenskongregation, die über die Reinheit der Lehre wacht. Für diesen Posten sind Sie zweifelsohne qualifiziert: In Regensburg verbreiteten Sie nach Auskunft des von Ihnen geschaßten Diözesanratsvorsitzenden »Angst und Schrecken«. Unter anderem, indem Sie unbotmäßige Pfarrer und Theologieprofessoren, die nicht das Knie vor Ihnen beugten, reihenweise maßregelten, beschimpften oder ihnen die Pension kürzten. Die zahlreichen Mißbrauchsopfer in Ihrer Diözese, nicht nur aus den Reihen der Domspatzen, haben vornehmlich durch zynische Schriftsätze Ihrer Rechtsanwälte mit Ihnen Bekanntschaft gemacht.

Als 2007 aufflog, daß einer Ihrer Pfarrer, der wegen allzu intensiver Ministrantenarbeit rechtskräftig verurteilt worden war, in einer anderen Gemeinde ein paar Kilometer entfernt munter weiterwirkte, wuschen Sie Ihre Hände in Unschuld, klagten, auch Ihr Herr Heiland sei verraten worden und erklärten somit sich selbst jesusmäßig zum Opfer. Als 2010 die Enthüllungswelle pädophiler klerikaler Gewalt über die Kirche hereinbrach, verglichen Sie die Medien mit denen der NS-Zeit, nebenbei und zuvor verunglimpften Sie in Ihren mehr gebellten als gehaltenen Predigten mit Vorliebe Ihre eigenen Gläubigen oder unterstellten dem Autor Michael Schmidt-Salomon derart abenteuerlich verzerrte, ins glatte Gegenteil verkehrte Positionen (»geistiger Amokläufer, der Gläubige als Schweine einstuft und Kindsmord befürwortet«), daß Ihnen der Bayerische Verwaltungsgerichtshof und der Bundesgerichtshof ins Stammbuch schrieben, auch ein predigender Bischof dürfe nicht einfach das Blaue vom Himmel herunterlügen.

So weit, so schön. Und nun sind Sie also vom Regensburger Zuchtmeister zum globalen Großinquisitor aufgestiegen, zum Müller-Mullah, der quasi urbi et orbi seine Fatwas vom Stapel lassen kann, und wir fragen uns: Was steht nun an? Werden Sie als erstes James Joyce ausgraben und verbrennen lassen? Zum Mittagessen den gegrillten linken Unterschenkel von Dario Fo ordern? Vor dem Fünfuhrtee das Todesurteil Ihres vormaligen Freundes, des peruanischen Befreiungstheologen Gustavo Gutiérrez, unterzeichnen? Und dann nach gemessener Frist diskret den Papst vergiften und die Tiara an sich reißen?

Oder gehen Sie’s locker an und katechisieren erst mal nur Ihre römische Haushälterin? Und kaufen sich dann – omne animal post coitum superbum – an der Piazza Trevi für 90 Cent inkognito ein Walnußeis?

Hach, Großinquisitor müßte man sein!Titanic

Hey, Caterina Fake!

Sie sind Mitgründerin des Fotonetzwerks Flickr und, wie wir jetzt erfuhren, Gegnerin des Klarnamenzwangs bei Facebook. Mal unter uns, haben Sie etwa Angst vor einem Rausschmiß mit Ihrem Fake-Account?

Hihihi:Titanic

Sie, Thomas de Maizière,

verrichten Ihr Amt als CDU-Verteidigungsminister bislang ja erfreulich emissionsarm. Gelegentlich müssen aber auch Sie das eine oder andere Interview geben, beispielsweise neulich dem MDR. Und neben der inzwischen weithin akzeptierten Doktrin, daß das Einsatzgebiet der Bundeswehr potentiell überall auf dem Globus liege, konnten Sie auch mit bahnbrechenden pädagogischen Konzepten aufwarten: »Viele junge Menschen spielen an Computerspielen, machen Killerspiele oder ähnliches. Aber einmal eine scharfe Waffe in der Hand zu haben, die Wirkung zu erleben, das prägt. Und das führt auch zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Gewalt.«

Nach diesem Beitrag zur Amokprävention durch verantwortungsvolles Rumballern warten wir nun gespannt, wie Ihre nächsten Erkenntnisse in puncto Jugendarbeit lauten werden. Komasaufen verbessert die Rauschkompetenz? Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen?

Das allerdings würden zu gerne einmal an Ihnen testen:

Ihre Egoshooter auf derTitanic

Und der Preis, »Spiegel«,

für die genialste Engführung zweier Themen gebührt zweifelsohne dieser »Hausmitteilung«: »Smartphones könnten ihre Nutzer zu sogenannten Cyborgs werden lassen, halb Mensch und halb Maschine … Lassen sich solche Mutationen aufhalten, etwa durch Entspannung im Sommerurlaub? ›Es könnte ganz einfach sein‹, sagt Spiegel-Redakteurin Susanne Amann, ›jedes Gerät hat einen Knopf zum Ausschalten‹.«

Diese Frau Amann, Spiegel, bitte warmhalten, fördern! Wir freuen uns nämlich schon auf astrein durchdachte Titelgeschichten wie »Pestizide im Trinkwasser schränken die menschliche Fruchtbarkeit ein. Hat das Einflüsse auf die Pariser Herbstkollektion?« oder »Künstliche Intelligenzen kontrollieren schon jetzt unser Surfverhalten. Aber wissen sie auch, wie wir unser Entrecôte am liebsten haben?«

Hättest Du nur, endlos brummendes Spiegel-Gerät, diesen Ausschaltknopf!Titanic

Weltnaturschutzunion (IUCN)!

Um uns aufzurütteln, hast Du eine erschreckende Pressemeldung herausgegeben: Die Zahl der bedrohten Tiere und Pflanzen steige weiter an. Aha. Und wo ist das Problem? Warnen mußt Du uns erst dann, wenn sich die Zahl der bedrohten Tiere und Pflanzen besorgniserregend verringern sollte.

Deine alte Arche Noah – pardon:Titanic

Schwäbisches CDU-MdB Christian Freiherr von Stetten!

Sie gewährten dem beliebten Rapper Bushido (Titel u.a.: »Gangbang«, »Eine Kugel reicht«) ein einwöchiges Praktikum in Ihrem Büro und zeigten sich ganz begeistert von den Talenten Ihres Schützlings. So halten Sie ihn gar für einen richtigen Pfiffikus, er sei »hochinteressiert und hochintelligent«. Aber, von Stetten, trifft das denn aus Ihrer Perspektive nicht praktisch auf jeden zu?

Fickt Ihre Mutter mit Anlauf in den Arsch:Titanic

Freiburger »Stadtkurier«!

In Deinem Bericht über den Zusammenstoß von zwei Radfahrern schreibst Du: »Einer davon, den die Polizei nunmehr sucht, hat dabei offensichtlich alles falsch gemacht: Er befuhr den Radweg … entgegen der freigegebenen Fahrtrichtung. Auf eine Beleuchtung an seinem Fahrrad hatte er verzichtet. Als er in die Engelbergerstraße einfuhr, stieß er mit einem Radler zusammen …Nach einem kurzen Wortwechsel schob der Verursacher sein Fahrrad über die Kreuzung, stellte es ab und entfernte sich rennend.« Artig referiert, aber wieso »alles falsch gemacht«? Offensichtlich hat hier einer alles richtig gemacht: Weil er das Rad vermutlich gestohlen hat, fährt er ohne Licht und überdies auf der falschen Straßenseite, um Polizeistreifen schnell zu sehen und bei etwaiger Verfolgung einen guten Vorsprung zu haben. Und nach dem Unfall macht er sich zügig davon.

Du mußt ja nicht Sherlock Holmes sein, Stadtkurier, aber eine Prise Kombination würde nicht schaden, findetTitanic

Unerhört, Tallulah Belle Willis,

Tochter von Bruce Willis und Demi Moore, was wir da über Dich lesen mußten! Mit einer »Haschischzigarette« (FAZ) sollst Du fotografiert worden sein. Halbnackt. Und das mit jugendlichen 17 Jahren! Als pädagogisches Leitmedium befürchten wir, daß wir mal ein ernstes Wörtchen mit Dir reden müssen. Komm doch demnächst mal in der Redaktion vorbei, aber nur mit genügend »Stoff« – am Leib, versteht sich!

Zwinkerzwonker:Titanic

Umweltminister Peter Altmaier (CDU)!

Als strikter Marktwirtschaftler skizzierten Sie im Focus-Interview Ihre umweltpolitischen Leitlinien: »Ich werde keine neuen Subventionen schaffen, denn wir müssen die Energiepolitik künftig marktwirtschaftlich ausrichten«, taten Sie kund. Bzw.: »Ziel muß sein, daß Solaranlagen in spätestens fünf Jahren ohne Zuschüsse wettbewerbsfähig sind.« Damit legten Sie nicht nur eindrucksvoll dar, daß Umwelt für Sie ein Geschäft ist wie jedes andere auch, sondern machten nebenbei klar, was Sie schlußendlich an der Atomkraft problematisch finden: nicht daß sie so katastrophal riskant ist, sondern daß sie als ewiges staatliches Zuschußgeschäft dem Geist der Marktwirtschaft widerspricht.

Sie gestanden allerdings ein, daß die Energiewende Ihrer Regierung in dieser Hinsicht auch noch nicht perfekt sei, weil die Koordination zwischen Bund und Ländern nicht stimme: »Das zahlt am Ende der Verbraucher, was ich für skandalös halte.«

Aber, Altmaier, ist denn nicht letztlich genau das – Marktwirtschaft?

Oder haben wir da was falsch verstanden, fragt:Titanic

Holla, Berliner Polizei!

Du warst ja bislang nicht so für Deinen Humor bekannt, aber wie Du jüngst bei einer Demo gegen den Fluglärm die Trillerpfeifen verboten hast – das fanden wir dann schon sehr, naja: abgeklärt.

Punkt für Dich!Titanic

Bestsellerluder E.L. James!

Ihr Biedermeier-Sadomasoschinken »Fifty Shades of Grey« bereichert nun endlich auch die Nachttischlektüre deutscher Hausfrauen. Textprobe: »Er ist groß, trägt einen eleganten grauen Anzug, ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte und hat widerspenstiges, kupferfarbenes Haar und wahnsinnig graue Augen, mit denen er mich mustert. Ich brauche einen Moment, um meine Stimme wiederzufinden. … Als unsere Finger sich berühren, habe ich das Gefühl, daß Funken sprühen. … Mein Herz klopft wie wild. Als der Lift im Erdgeschoß ankommt, haste ich stolpernd am Empfang vorbei, lande aber zum Glück nicht auf dem blitzblanken Sandsteinboden. Ich eile durch die breiten Glastüren, und kurz darauf hebe ich das Gesicht in den kühlen, erfrischenden Regen« usw. usf.

Womit bewiesen wäre, daß Sie von Ihrer Zielgruppe etwas verstehen; denn wer sich Seite um Seite durch derlei Groschenromanprosa quält, bevor es überhaupt zum ersten Mal zur Sache geht, muß tatsächlich ziemlich masochistisch veranlagt sein.

Stets mit schlagenden Verkaufsargumenten zu Diensten:Titanic

Till Lindemann c/o Rammstein!

Das war ja schon ein Hammer ersten Ranges, daß Sie, der grüblerische und öffentlichkeitsscheue Künstler, einen richtigen Journalisten mit auf Amerikatour genommen haben bzw. den Alexander Gorkow von der Süddeutschen, der damit ein ganzes SZ-Magazin vollmachen durfte. Und Potzblitz, das erinnerte doch gewaltig an die Hells Angels, wie Sie mit Hunter S. Thompson durchs Land rasten, bzw. doch eher an eine alternde Schlagercrew, die einen alternden Klatschkolumnisten mitschleift. Der das alles natürlich von allen selbst am besten fand und aufgeregt über all jene »Stunden mit nachdenklichen, musikalischen und im Kern total aufsässigen Anarchisten« schwanzwedelte. Denken wir da nur an Deinen Bandkollegen R. Kruspe, der doch tatsächlich nackert im Nationalpark Arizona herumkraxelte! »Auf das Herumklettern in den Felsen steht eine Gefängnisstrafe von 180 Tagen. Was nicht auf dem Schild steht: die Strafe für nacktes Herumklettern in den Felsen plus Fotografieren«, und natürlich auch nicht die fürs total aufsässig-anarchische Drüberschreiben, yo! Denn wenn man mit den richtig fiesen Jungs unterwegs ist, darf man eine Behörde auch mal »Bundesprüfstelle für jugendgefährdenden Dingsbums« nennen. Und so haben schließlich alle was davon: Sie, Lindemann, haben dank SZ nicht nur die Muttis mit den Tattoos, sondern auch die mit dem Abi im Sack. Und der traurige Magazinjournalist muß mal keine Fahrradsitze besprechen (»Dieser Sattel ist selbst dann noch bequem, wenn die Fahrradtour mal länger dauert«) oder für die Anzeigenabteilung das tausendste »Uhrenheft« zusammenlöten, sondern kann sich einen zweiten Frühling herbeischwindeln.

Aber gehen Ihnen, Lindemann, nicht vielleicht doch langsam die Ideen aus? Viel aparter als im Reisegepäck hätte sich der Gorkow doch auf der Bühne gemacht: als gut verschnürtes Bondage-Paket etwa oder als lebende Fackel.

Unser Herz brennt jedenfalls immer noch:Titanic

Edelfeder Martin Mosebach!

In der Berliner Zeitung plädierten Sie dafür, »Blasphemie wieder riskant« zu machen. Künstler, »die es nach Blasphemie gelüstet«, würden sich ansonsten völlig zu Unrecht »in einer abgestumpften und gelangweilten Umgebung aufführen, als habe man soeben den Scheiterhaufen der Inquisition riskiert«. Fein. Wenn allerdings Sie, Mosebach, »abgestumpfte und gelangweilte Umgebungen« nicht so mögen, sollten Sie vielleicht weniger in katholischen Gotteshäusern abhängen, rätTitanic

William Mountbatten-Windsor (Prinz)!

Sie haben in einer amerikanischen Fernsehsendung Ihre »große Lust«, eine Familie zu gründen, ausgedrückt und auf die Rückfrage, ob Ihre Frau Catherine vielleicht schon schwanger sei, geantwortet: »Sie bekommen nichts aus mir heraus. Meine Lippen sind verschlossen.«

Herrje, William, die Rede war von Ihrer Frau!

Die Biolehrer von derTitanic

Und wenn Ihr, Nazis,

bitte endlich Eure V-Leute aus dem Verfassungsschutz abziehen würdet, dann könnte man diesen gemeingefährlichen Verein vielleicht doch noch verbieten.

Wärt Ihr so frei?Titanic

Servus FC Bayern!

Dein Spieler Breno hat beim Prozeß um den Brand in seiner Villa vor Gericht ausgeplaudert, daß er das Schlafmittel Stilnox einem unverschlossenen Schrank in Deiner Geschäftsstelle entnommen habe. Nun lesen wir im Netz, zu den Nebenwirkungen dieses Präparats gehörten u.a. »Benommenheit am Tag«, »Sehstörungen«, »Verwirrtheit«, »Muskelschwäche« und »Bewegungsunsicherheit«.

Schließ den Schrank doch wenigstens vor wichtigen Spielen ab, empfiehlt: Titanic

Sex, Paula Lambert,

ist das, womit Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen – wenn auch eher indirekt. Zunächst schrieben Sie Bücher, »Keine Panik, ich will nur Sex« und »Eine Frau mit Penetrationshintergrund«, neuerdings liegen Sie in der ZDF.kultur-Sendung »Im Bett mit Paula« neben Menschen, mit denen Sie ziemlich verkrampft über diese Sache reden. Die Welt fragte Sie vorab, wie Sie den Sextalk aus seiner schmuddeligen Ecke herausholen wollten, worauf Sie antworteten: »Indem ich versucht habe, der Sexualität eine Natürlichkeit wiederzugeben. Diese ganzen Fernsehshows haben das Thema zu einer bizarren Kunstform stilisiert. Dieses Gummi-Plastik-Schleimzeug interessiert mich aber nicht. Ich will wissen: Was passiert zwischen zwei Menschen, wenn die nackt sind – innen drin?«

Und weil eben dies genau das ist, was die einschlägigen Internetseiten so wissen wollen und uns auch zeigen, guckt weiterhin lieber dort: Titanic

Ach, »Stern«!

Als wir Deinen Titel »Versöhnung mit den Eltern« sahen, fragten wir uns: Wieso identifizierst Du Dich eigentlich immer noch mit der Jugend? Angesichts Deiner Sentimentalität (»Das Glück ist so nah. Wild und romantisch: Deutschland, wie Sie es noch nicht gesehen haben«), Deiner Angst vor dem Ausland (»Sprengt Europa unsere Verfassung?«), Deiner Tattrigkeiten (»Herr Schäuble, müssen wir jetzt Angst um unser Geld haben?«) und Deiner morschen Knochen (»Knackpunkt Knie«) – wird es da nicht Zeit, das eigene Alter langsam anzuerkennen?

Nicht zuletzt, damit Du Dich vor Deinem unvermeidlichen Tod noch versöhnen kannst mit Deinen Enkeln von der Titanic

Beckenbauer, alter Chorknabe!

Woran lag’s, daß Deutschland gegen Italien im EM-Halbfinale ausscheiden mußte? Sie steckten es der Bunten: »Schon vor dem Anpfiff liefen mir Schauer über den Rücken, mit welcher Inbrunst und welchem Selbstbewußtsein die Italiener ihre Nationalhymne schmetterten. Sie haben sich heißgemacht. Anders als die Deutschen. Wobei die Migranten den Mund überhaupt nicht aufkriegten, obwohl sie einen deutschen Paß haben und bei uns großgeworden sind. Das gefiel mir nicht.« Nun ist ein Migrant per definitionem keiner, wenn er einen deutschen Paß hat und hier aufgewachsen ist. Vielleicht meinen Sie die vielen Migranten, die von Bremen nach Madrid (Özil), von München nach Rom (Klose) oder von Köln nach London (Podolski) abgehauen sind? Aber welche Hymne sollten die schmettern, um sich »heißzumachen«? Die deutsche? Sie scherzen wohl!

Kriegt Ihren Mund nicht zu: Titanic

Sinnenfrohe Iris Berben!

»Ich bin bekennende Genießerin. Es ist ein Genuß für mich, mit allen Sinnen bei Tisch zu sitzen«, brüsteten Sie sich in der Bunten. Und wissen Sie was? Wir – wie so ziemlich alle weder körperlich noch sonstwie eingeschränkten Menschen auf dieser Welt – essen ebenfalls mit allen Sinnen. Das einzige, was uns von Ihnen, Frau Berben, unterscheidet, ist der Umstand, daß wir nicht glauben, ständig aller Welt in den abgedroschensten Lifestylephrasen versichern zu müssen, wie sinnlich und erotisch und voller Lebensfreude, ach was: -gier! wir auch noch mit über 60 sind.

Denn das deutet in seiner Zwanghaftigkeit aufs Gegenteil, und danach steht nicht der Sinn: Titanic

Hey, »FAZ«!

Du veröffentlichtest in Deinem Wirtschaftsteil eine Meldung mit der Überschrift »Maschinenbau sendet gemischte Signale«. Laß uns raten, etwa: »Ratter ratter ratter, wiööööng, wiööööng, quietsch dengel boing klirr«? Oder dröhnt es bloß wieder aus Deiner sprachlichen Rumpelkammer?

Einfach mal die Hirnwindungen ölen, rät: Titanic

Verehrter Ole von Beust!

Als früherer Erster Bürgermeister von Hamburg und jetziger Unternehmensberater schrieben Sie in einem Gastbeitrag der Süddeutschen Zeitung über die Sprache der Politiker: »Wer die Sprache mißbraucht, wer austauschbar, emotionslos und technokratisch formuliert, dem wird nicht vertraut.« Folgerichtig müßten Politiker also unverwechselbar, emotional und volksnah formulieren, um Vertrauen zu erwecken. Und das ist in der Tat ganz richtig, viele schöne politische Erfolge konnten mit dieser Technik erzielt werden. Klingeln Sie doch für weitere Informationen mal bei Ihrem alten Koalitionspartner Ronald Schill durch!

Und dann wieder ab nach Sylt mit Ihnen: Titanic

Äh, ähm, Taliban!

Ihr habt neulich ein Hotel in Kabul angegriffen, mit der Begründung, dort würden Ausländer und reiche Afghanen wilde und gotteslästerliche Partys feiern. Könntet Ihr am Wochenende nicht vielleicht auch mal bei unseren Nachbarn vorbeischauen?

Dankt im voraus: Titanic

Franz Josef Wagner, alte Knorpelmasse!

Durch die Jubiläums-Gratis-Bild wurden wir unter der irreführenden Überschrift »Die besten Sätze von Franz Josef Wagner« Ihrer schwersten Ausfälle gewahr. Wir wollen hier Ihre nichtsnutzigen Ansichten, heuchlerischen Mentalverbrechen, gespielten Provokationen, ja, Ihren ganzen gequirlten Sprachscheiß gar nicht weiter kommentieren. Einen Ihrer Sätze würden wir jedoch gern ergänzen. Nämlich schrieben Sie: »Das größte Wunder ist für mich der Mensch. Aus einem Molch wird ein Schiller, aus einer Kröte Goethe.« Aber manchmal, Wagner, ist es halt auch umgekehrt: Da wird aus einem vielversprechenden jungen Volontär bei der Nürnberger Zeitung ein mieser Lurch, der jahrzehntelang seine Kolumnen in die Bild laicht.

Wissen Ihre Amphibienexperten von der Titanic

Donnerwetter, »Heaven Shall Burn«!

Bei Euch scheint der Name echt Programm zu sein. Kaum standet Ihr beim »With Full Force«-Festival in Sachsen auf der Bühne, um Euren Metalcore aus den Boxen zu blasen, entlud sich ein Unwetter sondergleichen, in dessen Folge 51 Besucher durch einen Blitzschlag zum Teil schwer verletzt wurden.

Da fragen wir uns natürlich jetzt, was erst passiert wäre, wenn Eure Kollegen von »As I Lay Dying« oder »Six Feet Under« zur gleichen Zeit aufgetreten wären? Von »Megadeth« ganz zu schweigen.

Geht dann doch lieber zum Mozartfest: Titanic

Huhu, Apple!

Deine Datensammelwut und Dein Überwachungswahn sind legendär. Aber solange die Gesichtserkennung Deiner I-Photo-Datenbank bei einem Bild von Peter Altmaier (CDU) fragt: »Ist das Brad Pitt?«, müssen wir uns nicht wirklich Sorgen machen, oder? Titanic

Respekt, Kristina Schröder (CDU)!

Sie haben ja doch gute Ideen. Der BamS zufolge will Ihr Ministerium den Alkoholkonsum von Teenagern eindämmen, indem künftig alle Personen unter 16 Jahren öffentliche Veranstaltungen mit Alkoholausschank bis spätestens 20 Uhr verlassen sollen. Prima! Denn wir haben bisher doch nur deshalb darauf verzichtet, Konzerte von Justin Bieber und Lady Gaga zu besuchen, weil dort die Schlangen vor den Bierständen stets so lang waren.

Wir sehen uns dann da – demnächst ohne die kreischende Backfischschar!

Ihre Komasäufer von Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt