Briefe an die Leser | Januar 2011


Und wenn schließlich Du, RTL,

noch einmal einen Bericht über siamesische Zwillinge ankündigst, dann verzichte doch bitte, anders als neulich in »Punkt 12« vor der Werbepause, darauf, unter die Kurzvorschau des Berichts einen dicken Balken mit der Aufschrift »BLEIBEN SIE DRAN« zu setzen. Gerade in diesem Zusammenhang wäre vielleicht etwas mehr Trennschärfe bei den Begrifflichkeiten angebracht, meinst Du nicht?
Verbindlichsten Dank:

Titanic

Prof. Dr. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank!

Der Offenbach-Post zufolge gelten Sie als »absolute Expertin auf dem Gebiet der Akutwirkung und Langzeitfolgen von Ecstasy auf die Hirnfunktion«. Da stellen wir uns doch gerne Ihre Schützlinge vor, wie sie vor dem Praxisschild stehen und sich fragen, in welche Phantasiewelt/Paralleldimension/Zeitreise sie denn jetzt wieder geraten sind.
Auch schon ganz berauscht:

Titanic

Sie, unbekannter Berliner Onanist,

haben eine Erotik-DVD aus einem Sex-Shop entwendet, flüchteten über die Gleise der U-Bahn, kamen in Kontakt mit der stromführenden Schiene, überlebten mit schweren Verbrennungen und müssen sich nun auch noch fragen lassen: War’s denn wenigstens ein heißer Porno?
Total elektrisiert:

Titanic

Gebt es zu, 10 Mio. Zuschauer,

die Ihr alle bei Sat.1 das sog. Historiendrama »Die Wanderhure« geguckt habt – mindestens 9,5 Millionen von Euch hatten in der Programmzeitschrift »Die Zuwanderhure« gelesen, nicht?

Titanic

Lieber Detlef zum Winkel!

In den letzten Ihrer gewöhnlich verdienstvollen Konkret-Artikel über Atomares durften Sie, ohne von Gremliza einen Satz brennstabheißer Ohren dafür zu bekommen, dies reinschreiben: »Das deutsche Wort ›Endlager‹ verbindet die Begriffe ›Endlösung‹ und ›Konzentrationslager‹. Hören wir einfach damit auf, diesen Begriff zu verwenden.«
Aber ist’s denn damit schon getan? Entstand nicht auch der Begriff »Kernkraft« aus einer Kombination von »Führerbunkern« und »Kraft durch Freude«? Kommt GAU nicht von Gau? Verbindet »radioaktiv« nicht den Volksempfänger mit Hitlers flinken Wieseln? Und sollten Sie, Detlef zum Winkel, überhaupt für eine Zeitschrift schreiben, deren Name die Begriffe »Konzentrationslager«, »Krieg« und »entartet« aufs Sprachmagischste zusammenführt?
Bitte aufhören!

Titanic

Wilson Gonzales Ochsenknecht!

Dem Vernehmen nach wollen Sie (21) ein richtiger Schauspieler werden – verständlich, schließlich kann man nicht ewig in den Fußstapfen des Vaters wandeln. Und so spielten Sie vor kurzem in dem vermutlich jetzt schon längst vergessenen Film »Habermann« einen Jungnazi im Sudetenland. Da man an so eine Rolle nicht ohne Studium der Zeitgeschichte kommt, haben Sie Bücher gelesen und gelangten der Bild am Sonntag zufolge zu bahnbrechenden Erkenntnissen: »Mich hat umgehauen, daß Hitler ein relativ normaler Mensch war, der Kunst studieren wollte. Von der Akademie in Wien wurde er abgelehnt, weil sie dort meinten, er könne nicht zeichnen. Hätten sie ihn angenommen, dann wären diese ganzen schrecklichen Verbrechen nicht passiert.«
Das ist ja eine tolle These. Was halten Sie jedoch von folgender: Sie sind ein offenbar relativ schlichter Mensch, der aber unbedingt Filme drehen will. Hätten die ganzen Castingagenturen etwas mehr Rückgrat gezeigt und Ihnen konsequent Rollen verweigert, dann wären diese ganzen schrecklichen Filme nicht passiert.
Unser Vorschlag zur Güte: Halten Sie doch statt dessen mal – wie man in Filmkreisen sagt – die Klappe.
Immer Ihre

Titanic

Hallo, heute.de!

Normalerweise könnte das ausgelutschte Pro & Kontra-Format aus den Provinzzeitungen ja schon lange keinen Hund mehr und erst recht nicht uns hinterm Ofen hervorlocken, aber bei der Bestückung des Formats mit gegenpoligen Meinungsäußerern hast Du es jetzt zu ungeahnten Höhen gebracht. Indem Du zum Thema Wikileaks welche zwei Kontrahenten gegeneinander antreten ließest? Genau: den Anti-Korruptionsverein Transparency International gegen die FDP.
Respekt!

Titanic

Nora Tschirner!

Sie sind Jungschauspielerin und reüssierten zuletzt mit Schweigers Deppenfilm »Zweiohrküken«, sind aber nach eigenen Angaben wie zum Trotz »ein irrsinniger Fan vom Lernen«. Deshalb engagieren Sie sich für Bildungsprojekte in Afrika, »weil ich das Recht auf Bildung so irrsinnig wichtig finde für die Entfaltung von Menschen«, deren Bildungsleistung sie bisweilen gar »irrsinnig beeindruckend« finden, obwohl Sie selbst evidenterweise »da nicht so irrsinnig firm« sind und sich dann natürlich über so manche »irrsinnig arrogante Formulierung« ärgern – und das alles, Frau Tschirner, in einem einzigen, geradezu schreiend unredigierten Taz-Interview. Die Schwarzen bilden, schön und gut – aber sollten das nicht Leute tun, die schon was im Kopf haben? Und seien es nur ein paar frische Synonyme für »sehr«?
Wohl verrückt geworden!

Titanic

Guter Nachruf, »Bild«!

»Heinz Weiss, der mit dem ARD-Klassiker ›So weit die Füße tragen‹ zum Star wurde, hatte 1999 durch eine Blutvergiftung das rechte Bein verloren.« Aber warum denn nicht: »Weiss war Käpt’n auf dem ›Traumschiff‹, später wurde er inkontinent und schiffte überall hin.« Zu subtil?
Fragt:

Titanic

Hans Schaidinger!

Da haben Sie es ja wieder ganz schön krachen lassen! Als altgedienter CSU-Oberbürgermeister von Regensburg standen Sie vor dem Problem, daß Ihr Kulturreferent bei der anstehenden Wiederwahl im ersten Wahlgang nicht die erforderliche Mehrheit erhielt, da es wieder mal Verräter in Ihrer eigenen Partei gab. Daraufhin verließen Sie mitsamt Ihren beiden Stellvertretern die laufende Sitzung, ließen den versammelten Stadtrat eine Dreiviertelstunde warten, um dann mit einem kranken Stadtrat Ihres Koalitionspartners zurückzukehren, der schließlich im zweiten Wahlgang die nötige Stimme zur Mehrheit erbrachte. Den Stadträten der Opposition, die zu dieser Vorgehensweise etwas sagen wollten, drehten Sie das Mikrophon ab. Als diese daraufhin die Stadtratssitzung unter Protest verließen, kommentierten Sie dies mit den Worten, nun seien die Demokraten endlich unter sich. Fünf Tage später standen Sie vor dem Untersuchungsausschuß des Bayerischen Landtags, weil Sie als Verwaltungsrat der BayernLB 2007 den Kauf der Hypo Group Alpe Adria durchgewinkt hatten, der sich dann als 3,7 Milliarden teure »Fehlentscheidung« erwies, wie Sie selbst einräumten. Und was gaben Sie zu Protokoll? Daß Ihr Verhalten den Untersuchungsausschuß gar nichts angehe: »Mein Verhalten steht nicht zur Disposition.« Grandios, Schaidinger! Nicht von ungefähr sind Sie laut SZ-Interview bekennender Gerhard-Polt-Fan! Und das muß Ihnen der Neid lassen: Außer vielleicht Kim Jong-il und Alexander Lukaschenko erfüllt niemand Polts politische Maxime so lupenrein wie Sie: »Ich brauche keine Opposition, weil ich bin bereits ein Demokrat.«

Titanic

Andreas Klinner (ZDF)!

»Laß doch der Jugend ihren Lauf!« So oder so ähnlich versuchen wir uns selbst immer wieder zu ermuntern, wenn Sie als Nachrichtensprecher mit Ihrer penibel auf poppig, juvenil und cool getrimmten Happy-Hour-Zickzackfrisur im »Heute in Europa«-Fernsehstudio erscheinen. Aussehen tut sie wie ein hochbetagtes Sperlingsnest nach einer ausgedehnten Rundreise durch mehrere Wirbelstürme, und wenn wir hier ganz offen sprechen dürften, würden wir sagen: Jawohl, selbst der Anblick des soldatisch akkurat gezogenen Seitenscheitels eines Helmut Schmidt verursacht uns eine weitaus geringere Augenpein als die Naturkatastrophe, die Sie auf Ihrem Kopf spazierenführen. Falls »Kopf« in Ihrem Fall die Sache trifft.
Unser Tip: schnipp-schnapp-schnipp! Nichts zu danken:

Titanic

Yeah, Keith Richards!

Mick Jagger hat also ein total »winziges Geschlechtsteil«, wie Sie in Ihrer Autobiographie enthüllen und aber beschwichtigend in Interviews kommentieren: »Klar greift sich jetzt jeder solche Details raus.« Nur um den Kollegen ein weiteres Mal zu düpieren! Wenn Sie richtig liegen, dürfte Jagger das Rausgreifen des Details doch schon schwer genug fallen!
Mehr Mitleid fordert dagegen:

Titanic

Und hoppla, Bild.de,

was durften wir kürzlich bei Dir lesen: »Das Thema HIV ist todernst, doch ein witziges Online-Game animiert zum heutigen Welt-Aids-Tag zum Safer Sex: Es wird mit dem Penis gespielt!« Das wäre aber für regelmäßige Besucher Deiner Seite (»Wer wird Bild-Girl des Monats?«, »Andere Länder, andere Sex-Sitten«) keine große Neuheit, oder?
Schüttelt sich, nur anders:

Titanic

Und wenn, Ulrich Hartmann c/o »SZ«,

die Spieler des FSV Mainz 05 mit dem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach das Ende einer Niederlagenserie von vier Spielen feiern, wie machen die das? »Das feierten sie
in der Kabine mit wummernden Dschungelbeats aus der Hifi-Anlage.« Hmm, was könnten Sie damit bloß gemeint haben? »Jungle«, die in Großbritannien in der ersten Hälfte der 90er entstandene Musikrichtung, die später zu Drum ’n’ Bass wurde? Oder vielleicht den noch zehn Jahre älteren Italo-Kracher »Tarzan Boy« von Baltimora?
Oder eben doch einfach nur – Negermusik?
Wie auch immer: weiter schön am Ball bleiben! Empfiehlt

Titanic

Sie, Berthold Seewald c/o »Welt«,

können die Wirtschaftskrise erklären, deren Auswirkungen gerade besonders zu spüren sind in »Island, Griechenland, Irland, Portugal, Spanien … am Horizont wird schon Italien genannt. Und schließlich – die große Angst – Frankreich. Warum sind es ausgerechnet diese Länder, die in der Finanzkrise kollabieren oder als nächste Kandidaten gehandelt werden?« Ganz einfach, jedenfalls für Sie: »Im Grunde reicht ein Name als Erklärung: Max Weber (1864–1920).«
Denn Weber, so rufen Sie uns den Grundkurs Sowi ins Gedächtnis zurück, verstehe unter Kapitalismus die »Entstehung des bürgerlichen Betriebskapitalismus mit seiner rationalen Organisation der freien Arbeit«, aber auch einer »spiritualistischen Konstruktion der Ökonomie«, und die gab es nur »im Norden und in der Mitte Europas, in Gesellschaften also, in denen die Frucht der großen Reformatoren, allen voran Calvins, aufging und in denen puritanisches Arbeitsethos zur prägenden sozialen Leitidee wurde.«
Kurz: Die Krisenländer sind welche, weil sie alle katholisch sind. Bzw. Griechenland orthodox. Fragt sich bloß, warum Sie in Ihrer Aufzählung dieses eine große Land auf der anderen Seite des Atlantiks vergessen haben, in dem die gegenwärtige Krise ihren scheppernden Anfang genommen hat. Weil es erzcalvinistisch wie kein zweites ist und daher Ihre schöne Erklärung zunichtemacht bzw. Sie weiterzudenken zwänge, daß es vielleicht am Kapitalismus selbst liegen könnte, daß es immer wieder zu solchen Krisen kommt? Und wieso ist Ihnen dieser naheliegende Gedanke nicht selbst gekommen? Im Grunde reicht da ein Name als Erklärung, nämlich der Ihres Verlegers: Axel Springer (1912–1985).
Calvin niemals ohne Hobbes:

Titanic

Liebe Charlotte Roche!

Ein unmoralisches Angebot zu einem moralischen machen zu wollen, indem man es an ein hehres Anliegen koppelt, ist ja ein beliebter Trick von Aufmerksamkeitssüchtigen wie Ihnen. Aber wenn Sie Bundespräsident Wulff via Spiegel anbieten, ihm beizuschlafen, falls er das Gesetz für längere AKW-Laufzeiten nicht unterschreibe – ähm, wie sollen wir’s Ihnen nur schonend beibringen? Also gut, Frau Roche: Haben Sie ihn damit nicht geradezu zur Unterschrift gezwungen?
Zurück ins, hüstel, zweite Glied!

Titanic

Werte Al-Qaida!

Nach den gescheiterten Paketbombenattentaten habt Ihr triumphiert, der Westen sei von Euch mit geringem finanziellen Aufwand zu milliardenschweren Ausgaben gezwungen worden. Ist das nicht ein Denkfehler? Schließlich bleibt das in Sicherheitsvorkehrungen investierte Geld ja in den volkswirtschaftlichen Kreisläufen der westlichen Staaten erhalten. Sollen wir Euch vielleicht ein neutral verpacktes »VWL für Dummies«-Buch schicken? Und würdet Ihr uns bis dahin mit Euren Ziegenmilchmädchenrechnungen verschonen?
Fragt ungläubig:

Titanic

Und außerdem, Dr. Jancke!

Sie kennen dieses Internetz? Nein? Es aber Sie: »Als 17jähriger zieht Walter Jancke in den Krieg, begeistert und abenteuerlustig« – und das wird Sie nicht überraschen, daß uns das nicht überrascht, nein?
Jedenfalls begeistert:

Titanic

Zwei Fragen, Dr. Walter Jancke (Düsseldorf)!

Verstehen wir, erstens, das richtig, was Sie den Herausgebern Ihrer FAZ aus Anlaß eines Parteitages der Grünen mitgeteilt haben: »Am Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte der amerikanische Finanzminister Henry Morgenthau den Plan, Deutschland in ein Agrarland zu verwandeln … Vernunft und Nachsicht verhinderten ihn. Deutschland konnte sich deshalb dank des Fleißes, der Intelligenz und der Sparsamkeit seiner Bürger zu einem hochindustriellen, wohlhabenden Land entwickeln, das als geachtetes Mitglied der Völkerfamilie gilt. Dank seiner Ressourcen trägt es einen erheblichen Teil der Kosten internationaler Organisationen und ist ein beachtlicher Zahler von Entwicklungshilfe. Schon früh hat Deutschland begonnen, seinen Kohlendioxidausstoß zu verringern. Der Grünen-Partei genügt das nicht, und es besteht die Gefahr, daß eine grüne Regierung … einen Prozeß in Gang setzen würde, dessen Ergebnisse denen des Morgenthauplans entsprechen würden, diesmal aber freiwillig.« Und falls wir da richtig verstehen und Sie, Dr. Walter Jancke (Düsseldorf), diesen durchaus multiplen Minderfug ernst meinen: Warum fürchten Sie sich, zweitens, so davor? Deutschland als Agrarland böte Ihnen schließlich die besten Perspektiven: dumme Bauern, dicke Kartoffeln, Sie wissen doch!
Vernünftig, aber unnachsichtig:

Titanic

Club Arteum (Dresden)!

Wie? Männer und Frauen zusammen auf einer Tanzparty? Gibt’s nicht! Bei Dir seit neuestem doch: »NIGHT OF THE WOMEN meets NIGHT OF THE MEN«! Wow! Klingt nach einem genialen Konzept. Bis es sich bewährt hat, bleibt allerdings erst mal in der Unisex-Kneipe hocken:

Titanic

Gottschalk!

Für Deine Reaktion auf den spektakulären Unfall bei »Wetten, dass…?« wirst Du ja überall sehr gelobt. Und natürlich war es auch völlig richtig, die Sendung abzubrechen. Aber mußte das erste Lied in dem für solche Fälle offenbar vorbereiteten Einspieler ausgerechnet »You can win the race« von Modern Talking sein? Mit der Refrainzeile »Only the strong survive«?

Titanic

Nikolai Juchem, 42!

Sie sind Mitglied des Vereins »Zukunft durch Industrie e.V.«, der das Industrieverständnis in der Bevölkerung verbessern möchte (»Industrie ist nicht alles, aber ohne Industrie ist vieles nichts!«). Zum Schlichterspruch in Sachen Stuttgart 21 äußerten Sie in einer TV-Diskussion: »Warum soll das nicht gelingen, große Bauprojekte für Erwachsene verständlich aufzuarbeiten? Nehmen wir Kräne – wir bauen Kräne – warum sind die nötig und stehen nicht einfach nur herum?« Ja, warum? »Jede zweite Frucht auf unseren Tellern erfordert Kräne, weil die nämlich den Fruchtumschlag machen.« Hä? Juchem, wenn der Umbau des Stuttgarter Bahnhofs ähnlich verständlich aufbereitet wurde, wundert sich über mangelnde Zustimmung nicht:

Titanic

Claus Hulverscheidt (»SZ«)!

Weil die Bildungsrepublik BRD auf Innovation halt angewiesen und es evtl. aber auch schon wieder wurscht ist, erfinden Sie als Leiter der Wirtschaftsredaktion neuerdings interessante Konjunktive: »Merkel sagte, … es könne nicht sein, daß Banken und Fonds mit Staatsanleihen viel Geld verdienten, das Risiko aber zu hundert Prozent beim Steuerzahler abladeten«, genau. Bzw. helfte es, Kollege Hulverscheidt, Ihnen, wenn wir nach München fliegten und einen Grammatikduden bei Ihnen abwerften? Oder istete Ihnen das, um in der Diktion des Hausblatts zu bleiben, zu drastisch?
Zu hundert Prozent Ihre

Titanic

Apropos, Ratzinger!

Im Zuge Ihrer ungezählten und per Bild der Welt verkündeten Interviews mit Peter Seewald wagte dieser einmal zum Schein eine ketzerische Frage: Ob nämlich der Katholizismus mit seiner Blutmystik, seinen Jungfrauengeburten, seinen Auferstehungszombies und all den malerischen Himmelfahrten nicht doch ein rechter »Kinderglauben« sei, vulgo: ob man als Katholik all diesen Unsinn wirklich buchstäblich zu glauben habe? Sie aber, Ratzinger, wähnten sich sofort auf der sicheren Seite – denn wider solche Kleingläubige habe »Saint-Exupéry im ›Kleinen Prinzen‹ die Gescheitheit unserer Zeit ironisiert und gezeigt, wie dabei das Wesentliche übersehen wird und wie der Kleine Prinz, der nichts von all den gescheiten Dingen versteht, letztlich mehr sieht und besser sieht«.
Verehrter Ratzinger, lieber Papst! Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Dafür sind Sie jahrzehntelang an den Unis herumgebrummt, wurden Doktor, Professor, schließlich Großinquisitor, gifteten gegen Bloch, Marx und Befreiungstheologie, widerlegten freihändig Hans Küng, fraßen Agnostiker zum Frühstück und spülten mit Weihwasser nach – um beim zartesten Hauch eines Zweifels mit dem Gesäusel des Schmalzpropheten Saint-Exupéry zu kontern wie nur irgendein hilfloser Reli-Lehrer bei den Einkehrtagen? Weisen Sie den Apostaten in die Schranken! Holen Sie den Katechismus und die glühenden Schürhaken hervor! Prügeln Sie den Glauben zurück in den Seewald!
Sonst übernimmt das gern für Sie:

Titanic

Veronica Ferres!

Daß Sie uns in Ihrer Eigenschaft als Deutschlands bestbezahlte Kartoffel praktisch nie glücklich machen, sondern stets nur schlimme Kopfschmerzen bereiten, dürfte Ihnen vielleicht noch gleichgültig sein.
Daß sich aber selbst Ihr Märchenprinz Carsten »Maschi« Maschmeyer jetzt anscheinend aus dem Finanzberatungssumpf zurückzieht und eine Pharmafirma gründet, deren Ziele laut dpa »die weitere Erforschung von Gehirnerkrankungen und Entwicklung von Medikamenten im Kampf gegen Depressionen« sind, gäbe uns an Ihrer Stelle langsam zu denken.
Versuchen Sie’s doch einfach mal, rät

Titanic

Ehrhart Körting, SPD!

Als Innensenator von Berlin äußerten Sie zur Gefahr terroristischer Anschläge im Hörfunkinterview: »Die Chance für einen terroristischen Angriff ist größer geworden.« Die Chance? Und auf die Frage, was die gemeine Frau auf der Straße tun könne, um solche Attacken abzuwehren, sagten Sie: »Klar, man kann nicht in jeden Mülleimer schauen. Wenn Sie Nachbarn sehen, die mit einem Maschinengewehr herumlaufen, werden Sie die Polizei rufen.« Werden wir. Aber sind Nachbarn, die mit dem Maschinengewehr herumlaufen, nicht praktisch immer selbst bei der Polizei?
Fragt verwirrt:

Titanic

Es ist, Josef Joffe,

schon ein Kreuz mit den Smartphones. Einerseits haben die Internettelefone, wie Sie 2009 in Ihrer Zeit jubelten, nichts weniger als eine »globale Revolution« ausgelöst. Andererseits stellen Sie sich nun, Ende 2010, in selbiger Zeit »die Frage nach der Verblödung, die von den Computer- und Smartphoneschirmen ausgeht« – eine Frage, für die Sie natürlich besonders qualifiziert sind, waren Sie doch »beim Schreiben der ersten drei Absätze« Ihrer Expertise »schon dreimal im Netz und zweimal am Handy«. Doch würden durch »SMS und Internet«, so Ihr Schluß, vornehmlich »junge, unfertige Gehirne dergestalt falsch programmiert«.
Joffe! Verstehen wir recht? Es braucht also ein uraltes, saftloses, komplett erledigtes Gehirn, um mit dem Revolutionsgerät Smartphone so behende umzugehen wie Sie? Bzw.: wie Ihres? Na dann: fröhlich weitergetippt, gesimst und getwittert!
Ihre treuen Follower auf der

Titanic

Liebe »Süddeutsche«!

Unter all den Exegeten, die rauszukriegen versuchten, was denn der interviewte Papst Ratzinger mit seinem verhütungsbezogenen Erlaubnisgeschwurbel nun tatsächlich gemeint haben könnte, hast Du Dich ganz besonders weit aus dem Kirchenfenster gelehnt: Die von Dir allerdings kolportierten »14 Zeilen, auf denen der Papst sich zum Kondom erklärt« – nein, die hat’s nie gegeben, so weit fühlt sich der alte Gummikopf Benedikt nun doch nicht ins Präservativ ein.
Gefühlsechte Grüße:

Titanic

Und Sie, Claus Christian Malzahn,

haben die Verhaftung von Wikileaks-Chefredakteur Assange in der Welt gleich für die ganz große Abrechnung mit der Verkommenheit des Internets genutzt: »Assange hat sich im Internet eine Wirkungssphäre geschaffen, die ohne geltendes Recht auskommen will. Diese Haltung ist im Web ohnehin sehr verbreitet. Sie beginnt bei beleidigenden Leserkommentaren, reicht über üble Nachrede, getarnt als objektiver Eintrag bei Wikipedia, und endet letztlich beim organisierten Geheimnisverrat des Wikileaks-Projektes.«
Aber wie konnte es nur so weit kommen mit dieser »Non-Existenz von Recht und Gesetz« im Internet? Da sind Sie ganz selbstkritisch: »Aus purer Hilf- und teilweise auch Ahnungslosigkeit haben wir – das schließt den Journalismus mit ein – diesem zum Teil unverantwortlichen Treiben viel zu lange zugesehen.«
Mensch, Claus C. Malzahn! Wenn Sie jetzt noch das »teilweise auch« weglassen, haben Sie zumindest einen einsamen wahren Halbsatz in Ihrer von Hilf- und Ahnungslosigkeit nur so triefenden Suada hinbekommen.
Beherrscht üble Nachrede, Geheimnisverrat und beleidigende Kommentare auch im wahren Leben:

Titanic

Sie, Franco Frattini,

sind Italiens Außenminister und bezeichneten die jüngsten Wikileaks-Veröffentlichungen als »11. September für die weltweite Diplomatie, weil sie alle vertraulichen Beziehungen zwischen den Staaten in die Luft jagen«. Etwa, weil am 11. September eine Gruppe Islamisten alle hohen Türme der Welt in die Luft gejagt hat?
Frattini? Frattiiini? Wartet gern auch länger auf Antwort:

Titanic

Hans Püschel (SPD)!

Sie sind Bürgermeister in Sachsen-Anhalt und haben Anfang November einen Bundesparteitag besucht. Nicht den der SPD allerdings, sondern den einer noch kleineren Bewegung: der NPD. Dort seien nämlich »Menschen, wie man ihnen an jedem anderen Ort auch begegnen kann«, die obendrein »gar nicht so schlechte Ideen« hätten.
Und die von Ihnen regierte Stadt, Herr Püschel, heißt ausgerechnet: Krauschwitz? Dann stimmt ja alles.
Wehret den Kranfängen!

Titanic

Daß, liebe »B.Z.«,

bei Dir die sprachlich Mindestbemittelten die Texte für das Berliner U-Bahn-Fernsehen zusammenstümpern, wußten wir spätestens, seit Du unseren passiven Wortschatz um den Begriff »Fussi-WM« erweitert hast. Nun schriebst Du über einen Richter aus Herford in Westfalen: »Der Westfalener will auch weiter Raser freisprechen.« Das schmerzt, und die eventuelle Rechtsbeugung weniger als die Beugung Westfalens. Doch woher soll ein gewöhnlicher B.Z.-Redakteur auch wissen, wie Menschen aus Westfalen heißen: Westfalianer? Westfalinesen? Westfalineros?
Andererseits, B.Z.: Was forderst Du noch in fast jedem Artikel zur Integrationsdebatte? Sprachtests für Zuwanderer? Kenntnisse der deutschen Kultur? Da gibt’s von uns dann keinen Freispruch: durchgefallen.
Im Namen des Volkes (und der Westfalen):

Titanic

Heiner Geißler!

Am Tag nach Ihrem Schlichterspruch wehrten Sie im Interview mit der Süddeutschen Zeitung überzogene Ansprüche an Ihre Person noch einmal ab: »Manche denken, ich sei der Messias oder Harun al-Raschid oder ein Zauberer...« Gut, Geißler, das alles wollen Sie also in Ihrer Bescheidenheit nicht sein, aber salomonisch dürfen wir Ihr Urteil schon nennen, oder? Der Stuttgarter Bahnhof wird nun, nach Ihrem Richterspruch, behutsam und schonend abgerissen, die Bäume des Schloßparks werden ökologisch sorgfältig und vor allem nachhaltig gefällt, und das beste: Die freiwerdende Fläche wird der Spekulation entzogen! Man sah sie allenthalben zusammenzucken, die Baumfäller, die Grundstücksspekulanten und Abrißbirnen, als Sie Ihren Plan »Stuttgart 21 plus« präsentierten. Nur Moppel Mappus und Grottenolm Grube konnten sich ein klitzekleines Grinsen nicht verkneifen. Vermutlich dachten sie schon an die Kunst am Bau, die »Stuttgart 21 plus« dereinst krönen wird: eine überlebensgroße Heiner-Geißler-Statue, die, dem Jesus von Rio de Janeiro nachempfunden, entschuldigend die Hände über dem Milliardengrab plus ausbreitet, während unter ihm die ICEs durch den Tunnel rumpeln. Denn, Geißler, auch wenn Sie nicht der Messias sind, sein Stuttgarter Stellvertreter sind Sie eben doch!
In stiller Verehrung:

Titanic

Wieder mal, Kristina Schröder,

drängen Sie sich in unser Bewußtsein, indem Sie für eine Boulevardzeitung Anrufe besorgter Eltern entgegennehmen. Katharina S., 25, aus Berlin fragt etwa: »Ist ein hoher Ausländeranteil in der Kita schädlich für mein Kind?« Ihre Antwort: »Es kommt immer darauf an, wie das Konzept der Kita aussieht. Wichtig ist vor allem, daß in der Kita deutsch gesprochen wird und die Erzieher auch darauf achten.«
Echt wahr? Ein bißchen Deutsch reden, schon ist der Ausländer kein Schädling mehr? Überlegen Sie mal: Wenn das finsterhäutige Balg schon mit drei Jahren korrekt Deutsch sprechen muß, kann es ja später seinen Deutschenhaß gegenüber den reinblütigen Mitschülern viel besser artikulieren!
Jetzt erst recht besorgt:

Titanic

Hans-Olaf Henkel!

Wieder mal starker Tobak von Ihnen: »Die EU wird zu einer Verteilungsgemeinschaft, in der es nur darum geht, wer den anderen das meiste abknöpft.« Weswegen, so Ihre These, Europa nun zwei Währungen brauche. Das leuchtet uns ein. Was der alte Euro zerstört hat, brächte die Doppelwährung zurück: eine EU, in der es darum geht, wer dem anderen am meisten unter die Arme greift, Geschenke macht und Feenstaub aufs Haupt streut.
Bis dann!

Titanic

Hej, Modeimperium H&M!

»Schenken Sie einem Kind sauberes Wasser«, lesen wir neuerdings auf Deinen Schaufenstern und fragen uns: Kannst Du Deinen schwedischen Weltverbessererhals denn niemals vollkriegen? Reicht es Dir nicht, daß wir durch unseren regelmäßigen Einkauf in Deinen Filialen schon so vielen Kindern einen sicheren Arbeitsplatz geschenkt haben?
Geben ist seliger denn Nehmen:

Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Nichts leichter als das, Carsten Linnemann …

Sie sind stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU und arbeiten gerade an einem neuen Grundsatzprogramm. Dafür haben Sie große Pläne: »Eine kleine Vision habe ich: Man könnte jeden Bürger wecken um drei Uhr nachts, und er wüsste sofort, wofür die CDU steht: Erstens, zweitens, drittens …« Linnemann, wenn Sie jeden Bürger um drei Uhr nachts wecken und ihn fragen, wofür die CDU steht, wird man Ihnen antworten: Das ist die Partei, die die Bürger/innen nachts um drei weckt und alberne Sachen fragt.

Verrät Ihnen visionär: Titanic

 So geht das aber nicht, mecklenburg-vorpommerische Finanzbeamtin!

Da haben Sie doch einfach die Steuererklärung der »Stiftung Klima- und Umweltschutz MV« verbrannt! Und das geht ja dann doch einen Schritt zu weit!

Dass die Klimastiftung nicht wirklich Klimaschutzziele verfolgt, sondern vor allem dafür da ist, die Gaspipeline Nord Stream 2 an US-Sanktionen gegen Russland vorbei fertigzustellen, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Und dass die verbrannten Dokumente wahrscheinlich Hinweise auf Schenkungen der Nord-Stream-AG gegeben hätten und somit Steuern in Höhe von zehn Millionen Euro fällig geworden wären, ist auch mehr als eine Vermutung. Aber nun auch noch die Verbrennung der Papiere? Wissen Sie denn nicht, was das wieder an CO² freisetzt?

Fragen sich Ihre Ökos von Titanic

 Stillgestanden, »Radio Bielefeld«!

Was wird im Lokalradio nicht alles getestet: Vom Eierkocher bis zum Waffeleisen ist vieles dabei. Du, liebes Radio Bielefeld, hast Dich jetzt aber auf etwas größere Dimensionen verlegt und schicktest kurzerhand Deine Außenreporterin auf einen nahegelegenen Truppenübungsplatz, um mal eben den Leopard 2 zu testen. Die Reporterin wäre vor lauter Begeisterung am liebsten gleich bis zur Ostfront durchgefahren, begnügte sich bis auf Weiteres aber damit, uns sehr detailliert von dem Innenleben des Panzers (»Puh, ist das eng!«) sowie von der Wahnsinnspower (»Sage und schreibe 1000 PS!«) zu berichten.

Trotz dieser Abwechslung in Deinem sonst nur aus Werbung und Ed Sheeran bestehenden Programm müssen wir sagen, dass wir enttäuscht sind: Da testest Du schon einen Panzer und lässt einfach die wichtigsten Fragen aus: Wie viele Leute kann man gleichzeitig wegballern? Was passiert, wenn man die geilen 1000 PS mit Vollgas in ein Mehrfamilienhaus krachen lässt? Und wann dürfen deutsche Soldat/innen endlich wieder mitschießen?

Befiehlt Dir, Meldung zu machen: Titanic

 Viel Erfolg, »RBB«-Goldmamsell Patricia Schlesinger!

Viel Erfolg, »RBB«-Goldmamsell Patricia Schlesinger!

Als sympathischste Monetenschleuder seit Gloria von Thurn und Taxis klagen Sie vor dem Landgericht Berlin gegen Ihren alten Arbeitgeber auf Zahlung einer Betriebsrente in Höhe von monatlich 18 384 Euro. Moralisch wollen wir das nach Ihrem Rausschmiss nicht bewerten, aber rein betriebswirtschaftlich geben wir grünes Licht: Der RBB wird wegen des Skandals um Ihre Person ja 100 Mitarbeiter/innen entlassen, da sollte die Kohle also drin sein!

Gesendet aus dem Massagesessel von Titanic

 Hi, Ijoma Mangold!

»Die orange Pille – Warum Bitcoin weit mehr als nur ein neues Geld ist« heißt Ihr neues Buch, und da fragen wir uns schon, was geschehen muss, damit einer, neben Alt-Right-Speak (»orange pill«) und der Reklame für Kryptowährung, wirre Werbeslogans wie diesen mit seinem Gesicht unter die Leute bringt: »Das größte Gerechtigkeitsversprechen seit Karl Marx«. Sicher, wer jahrelang berufsbedingt lesen muss, was die zeitgenössische Literatur so bereithält, der kann da nicht ganz unbeschadet rauskommen.

Dann aber lasen wir, was die Verlagswerbung über Sie zu berichten weiß: »Er war Literaturchef von Die Zeit, heute schreibt er für sie als kulturpolitischer Korrespondent. In der Zurückgezogenheit des Lockdowns tauchte er in das Bitcoin-Universum ein. Seither sieht er unsere Welt anders«. Keine weiteren Fragen, Mangold, der Lockdown war für uns alle hart. Trotzdem: Im Zweifel einfach mal wieder an die frische Luft gehen. Sie haben nichts zu verlieren als Ihre Blockchain.

Viel Glück! Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Unsolved Mysteries

Und dann war da noch der seltsame Fall des eineiigen Zwillingspärchens, das am selben Tag verschieden ist.

Daniel Sibbe

 Eiscreme im Kopf

Als ich das Fontanella-Eiscafé betreten wollte, musste ich mit Bedauern feststellen, dass es geschlossen war. Der Eingang war bereits komplett zugewachsen. Ein kurzer Blick ins Internet bestätigte meinen Verdacht: Die Eisdiele feierte gerade erst ihren zweiten Geburtstag.

Laura Brinkmann

 Werbung

Mezcal – da ist der Wurm drin!

Elias Hauck

 Misslungener Gesprächseinstieg

Kenne ich Sie nicht von einer Todesanzeige?

Günter Flott

 Wechselgeld mit Musik

Einen kleinen Moment halte ich erschrocken inne, als ich den Bus betrete: Auf dem Fahrersitz lümmelt eine reichlich verwahrloste Gestalt, ihr ähnlich zerrupfter Spießgeselle lehnt am Armaturenbrett. Sie haben es sich gemütlich gemacht und snacken genüsslich eine rohe, in Scheiben geschnittene Zwiebel – aus der Schale, in die der Kassenautomat üblicherweise die Wechselgeldmünzen ausgibt. Nun bin ich durchaus auf der Höhe der Zeit und könnte die Fahrt auch per App bezahlen, aber jetzt will ich es wissen und händige dem Fahrer einen 10-Euro-Schein aus (»Zweimal Kurzstrecke bitte«). Bereitwillig fischt dieser die restlichen Zwiebelringe mit einer eleganten Handbewegung aus der Vertiefung, 5 Euro und 60 Cent landen in der Zwiebelsaftpfütze. Er sieht mich so freundlich an, dass ich die Münzen tatsächlich entnehme und in meiner Geldbörse verstaue. Es bleiben zwei Fragen: Wie entfernt man Zwiebelgeruch zuverlässig aus Leder, und wäre es in Zeiten explodierender Lebensmittelpreise vielleicht schlauer gewesen, statt des Münzgeldes die Zwiebeln mit nach Hause zu nehmen?

Martina Werner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 24.02.:

    Die Deutsche Welle über das Krieg-Spezial im aktuellen Heft und andere themenverwandte Titel (Artikel in russisch, aut. Übersetzung).

  • 10.02.:

    Spiegel berichtet: "EU-Untersuchung Russland soll Fake-'Titanic'-Titelseiten verbreitet haben"

  • 10.01.: "Der Teufel vom Dachboden" – Eine persönliche Pardon-Geschichte in der Jungen Welt von Christian Y. Schmidt.
  • 13.12.:

    Anlässlich des 85. Geburtstages Robert Gernhardts erinnert Christian Y. Schmidt in der Jungen Welt an den Satiriker und Vermieter.

  • 26.10.:

    Chefredakteurin Julia Mateus spricht über ihren neuen Posten im Deutschlandfunk, definiert für die Berliner-Zeitung ein letztes Mal den Satirebegriff und gibt Auskunft über ihre Ziele bei WDR5 (Audio). 

Sonneborn/Gsella/Schmitt:  "Titanic BoyGroup Greatest Hits"
20 Jahre Krawall für Deutschland
Sie bringen zusammen gut 150 Jahre auf die Waage und seit zwanzig Jahren die Bühnen der Republik zum Beben: Thomas Gsella, Oliver Maria Schmitt und Martin Sonneborn sind die TITANIC BoyGroup. In diesem Jubiläumswälzer können Sie die Höhepunkte aus dem Schaffen der umtriebigen Ex-Chefredakteure noch einmal nachlesen. Die schonungslosesten Aktionsberichte, die mitgeschnittensten Terrortelefonate, die nachdenklichsten Gedichte und die intimsten Einblicke in den SMS-Speicher der drei Satire-Zombies – das und mehr auf 333 Seiten (z.T. in Großschrift)!Wenzel Storch: "Die Filme" (gebundene Ausgabe)
Renommierte Filmkritiker beschreiben ihn als "Terry Gilliam auf Speed", als "Buñuel ohne Stützräder": Der Extremfilmer Wenzel Storch macht extrem irre Streifen mit extrem kleinen Budget, die er in extrem kurzer Zeit abdreht – sein letzter Film wurde in nur zwölf Jahren sendefähig. Storchs abendfüllende Blockbuster "Der Glanz dieser Tage", "Sommer der Liebe" und "Die Reise ins Glück" können beim unvorbereiteten Publikum Persönlichkeitstörungen, Kopfschmerz und spontane Erleuchtung hervorrufen. In diesem liebevoll gestalteten Prachtband wird das cineastische Gesamtwerk von "Deutschlands bestem Regisseur" (TITANIC) in unzähligen Interviews, Fotos und Textschnipseln aufbereitet.
Zweijahres-Abo: 117,80 EUR
Titanic unterwegs
02.04.2023 Fürstenfeldbruck, Kunsthaus Greser und Lenz
06.04.2023 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Gerhard Haderer
11.04.2023 Frankfurt am Main, Club Voltaire TITANIC-Auferstehung
13.04.2023 Brüssel, EU-Parlament Rudi Hurzlmeier