Inhalt der Printausgabe

Lustige Denunzianten

Ein Abend mit deutscher Volksmusik, durchlebt und bis zur Neige durchmessen von
Wiglaf DROSTE

Die Kontrolle am Eingang ist angenehm ungründlich, lässig und geschäftsmäßig stehen die lokalen Security-Männer herum, deren dezent-dunkelblaue, Zivilisiertheit suggerierenden Anzüge von Haudraufundschlußgesichtern Lügen gestraft werden; geschwollene Muskeln unter'm Hemd, Walkie-talkie in der Linken, warten sie ab, gleichgültig und ausdruckslos wie Bullterrier, bevor Herrchens Pfiff schrillt: »Faß!« Aber Herrchen pfeift nicht an diesem Abend, und so tauche ich unbehelligt ein in die Berliner Deutschlandhalle, mitten zwischen etwa 9 500 Stück deutsches »Wir sind das Volk!«-Volk, das Abendkleid und -anzug trägt, oder, ganz gediegen, sogar Tracht angelegt hat – die Tracht Prügel für's Auge sozusagen.

Erstaunlich, in welch vielfältiger Variation man Janker mit Hirschhornknöpfung und aufgestepptem Eichenblatt tragen kann; glatt- oder rauledern, in warm schimmerndem Samt, freizeitgrell oder klassisch waldgrün, bewegungsbraun abgesetzt. Auch das Dirndl wird in vielhundertfacher Erscheinungsform vorgezeigt, aber weit weniger frech als die Gewänder wirken die stramm und prall darin eingefassten Damen und Herren, deren dauergewellte oder schnauzbestückte Schinkenspeckgesichter sehr sinnlos und traurig aus den Kragen ragen.

Wie anders dagegen Marianne und Michael, das Moderatorengespann, das launig und gemütvoll auf die Bühne trabt, in angechicter Seppelkluft routiniert Heiterkeit verbreitet und uns allen »einen wunderschönen guten Abend« wünscht; das Wort »wunderschön« werden wir noch oft, chronisch geradezu, hören an diesem Abend als eine Art Passepartout, als Knebel gegen jeden Zweifel bzw. Gedanken. Bevor es noch Gelegenheit zur Reaktion hat, lobt Michael das Publikum emphatisch, »ein Publikum, wie wir es noch nie hatten«, klappt dabei ruckend die Arme auseinander und wieder zusammen, als müsse er den Motor, die Maschine anwerfen, auf Touren bringen, ein mumifizierter Fleischsack mit den gleichermaßen ausgeleierten wie scharf gefalteten Gesichtszügen eines schweren Trinkers und Jupp-Heynckes-Frisur. »Hier in Berlin sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt« , nimmt er seine Zuhörer reißerisch an die Kandare, stimmt, man muß nur 50, 60 Jahre zurückdenken oder die Massenkopulation vom 9. November 1989 erinnern, »wir sind offen als Stadt, offen als Menschen, und wir sind frei und fröhlich!« brennen Michael schon frühzeitig die Sicherungen durch, und niemand ruft ein frisch-frommes »Heil Hitler! « dazwischen, so daß der freie und fröhliche Mann Gelegenheit erhält, »die Beehnd«, also die Begleitkapelle, einzuführen , den sog. Musikantenexpress, »die spielen nach Noten – Banknoten, am liebsten gebündelt, hähähä«, witzelt Michael, dessen entertainerische Fünftklassigkeit, würde sie nicht zwodreimal pro Monat via Television in deutsche Köpfe eingespeist, nicht einmal dieses gandhihaft sich alles gefallen lassende Publikum ertrüge.

»Kein Mensch hat Lust auf Frust!« kräht jetzt folgerichtig Marianne dazwischen, schwingt die Stimme wie Schrubber und Feudel, eine zitronenfrische »Nullnull – In Bad und WC ist alles okeeh!«-Gesamterscheinung, »hier bei uns, da können Sie so richtig mitklatschen, so richtig mitmachen« heischt die bakterienfreie Frau, und damit allen auch ganz klar ist, daß sie »mitmachen« nicht nur »können«, sondern vielmehr müssen, setzt sie lächelnd hinzu: »Und das üben wir jetzt alle einmal. Bitte – Probeapplaus!« Der Musikantenexpress spielt grinsend einen Tusch, nein, spielt ihn nicht, simuliert ihn nur, der Krach kommt hörbar vom Band, zum Musikanten reicht es, wenn man das Instrument festhalten und halbwegs synchrone Bewegungen daran vorzeigen kann, Marianne und Michael schwingen ihre Mikrophone und klappen die Münder auf und zu, und aus den Lautsprechern heißt es »So schön ist Volksmusik«, es klingt wie »So schön ist Vollplayback«, und das 42,- DM pro Kopf gezahlt habende Publikum muß mitklatschen, damit es später im Fernsehen so aussehen wird, als habe da ein Ereignis stattgefunden – nicht nur die Frau im Spiegel und der Berliner Durchhaltesender Radio 100,6 nämlich veranstalten diesen Abend, sondern auch SAT 1, und da ist Stimmung im Saale Pflicht. Und die wird (noch) gern erfüllt bis zum letzten Händepatschen.

»Ich finde es wahnsinnig schön, daß Sie hier sind«, werden jetzt auch »unsere Gäste aus dem Osten«, Marianne sagt das wirklich so, in Empfang genommen, und die freuen sich wirklich darüber, so treuherzig, bieder und tankwartsdumm, daß aufkeimendes Mitleid sogleich erlischt. Die Schöneberger Sängerknaben singen Märkische Heide, 35 x Frischfleisch in kurzen Hosen und weißen Kniestrümpfen, da lacht der Päderast, fühlt sich warm im Gemüt, und in den Unterhosen steht es wenigstens ein bisschen stramm, so daß Jürgen Wohlrabe leichtes Spiel beim Halten seiner von niemand gewünschten Rede hat, die er als Schirmherr der Veranstaltung »in seiner Eigenschaft als Präsident des Berliner Abgeordnetenhaus « hält; der Rambo III-Jugendfilm-Filmverleiher und von Herbert Wehner treffend »Übelkrähe« betitelte Law and Order-Mann hebt die Whisky sauer-Stimme und knarzt von »dieser schönen, weltoffenen Stadt ( ... ) großer Schritt nach vorn ( ... ) ein neues, richtig schönes Berlin ( ... ) eine grüne Lunge«, nicht für die offensichtlichste Lüge ist dieser Mann sich zu doof oder zu schade und blättert nach Kräften im Wörterbuch der Gemeinplätze, wo »Musikanten« immer »lustig« und »Weiden« immer »saftig« sind.

Eine Gruppe Speelwark löst den ungerührt daher röchelnden Politiker ab, Kerle in Fischerkluft mit flachen Elbseglern auf den Runkelrüben, in erster Linie blonde Frauen in Wallekleidern, eine 70er Jahre-Wohngemeinschaft mit fließendem Übergang von Traditionspflege und arisiertem Brauchtum, »Freesenkinnä das sinn wieeh ... « singt's vom Band, und auch die so nordisch eingefärbten Musikerdarsteller sind in ihren Körpern nicht zuhause und ruckeln wie eingangs Michael, wie für ihre Existenz sich entschuldigend, ja sie negierend, mit Ärmchen und Beinchen.



Auf Normalnull ist die ohnehin laue Stimmung abgesackt, matt und gerade noch höflich wird applaudiert, nun müssen gröbere Keile gesetzt werden: eine Ehrung mit Schnätterätäng und allen Schikanen – die anwesende inzestuöse Mischpoke nämlich verleiht sich an diesem Abend selbst Meriten und Preise, Edelweiß - Preis der deutschen Volksmusik heißt das Ganze, und als erster Lobredner kommt Klaus Töpfer an den Bühnenrand, auch er mit den eckigen Bewegungen eines Mannes, der sich dafür schämt, daß es ihn gibt und deshalb um so williger alles mitmacht; in den Rhein springen für die sich darüber scheckig lachende Chemische Industrie oder eben eine Laudatio halten über etwas, wovon er auch nichts versteht: Carolin Reiber erhält »in der Sparte Moderation« ein Edelweiß, ihre Brüste hat sie zu einer Art Silicon Valley hochgeschnürt, in das Töpfer immerzu hineinplinsen muß, was ihm schwer fällt, da er kleiner ist als die aufgebockte Gewitterziege Reiber, deren Aggregatzustand zwischen valiumtranig und speedgehetzt abrupt wechselt. »Sie hat uns das Herz wieder geöffnet für unsere Volkslieder, ohne die wir alle viel ärmer wären«, behauptet Klaus ächzend und stierend und würde nur zu gerne über das Stück Formfleisch vor ihm herfallen, aber C. Reiber weiß, wie man sich brunftige Männer vom Halse hält: genauso blindlabern wie sie selber.

»Ich habe mir Gedanken gemacht und sie aufgeschrieben«, beschwerdelos geht ihr der Satz, in dem mindestens sechs Lügen sich verbergen, über die Rollzunge, »wir Bayern, wir sind ja gar nicht so. Wir tun so viel für den Umweltschutz. Wir haben das sauberste Bier, und dazu den Maßkrug als wiederverwendbare Packung«, ungerührt und mit einem Lächeln, als sei der steifleinerne, mühsam konstruierte und auswendiggelernte Kopfsalat irgendwie herzlich komisch gemeint – eine derart zubetonierte, verbissene »Ich habe Humor und damit basta!« – Fassade hat sonst allenfalls noch Alice Schwarzer zu bieten.

Knapp 10 000 segnen auch diesen Akt wider Menschen-, ja Völkerrecht ab, der Zillertaler Hochzeitsmarsch peitscht das Publikum hoch, wie nadelgepiekt stürzt Michael zum Mikro, schreit »Machen Sie mit?«, »Jaah!« johlt das nun endlich auf seine Kosten kommende Publikum zurück, »Aufstehn!« kreischt Michael, ruckartig reißt sich alles aus den Sitzen, »linke Hand heben!« brüllt er, aber wieso denn die linke? fragt man sich, wird hier Rotfront gespielt?, »rechte Hand hoch!« bellt der nächste Befehl, und dann »Klatschen!«, und das tun sie dann auch, und dann ist Pause für die 9 500 zahlenden Komparsen.

»Zwei ganz pfundige Burschen, zwei ganz dicke Freunde« kündigt uns nach zehn Minuten wohltuender Stille Michael augenzwinkernd, wenn auch sichtlich lustlos, die Hauptattraktion des an Attraktionen so reichen Abends an. Die Wildecker Herzbuben, zwei von Stützstrumpf und Korsett notdürftig zusammengehaltene, insgesamt mehr flüssig denn fest wirkende Talgbrocken, schieben sich mit winzigen Trippelschrittchen über die Bühne, aus den Boxen tropft Herzilein, und nun, ein einziges Mal, herrscht echte Raserei, aus tiefstem Herzen kommende Begeisterung, diese beiden Mastzauseln sind die Helden deutscher Ethno-Musik, nach »Zugabe!« wird frenetisch verlangt, Michael kann das nicht abwürgen, obwohl er muß, der Regisseur von SAT 1 hebt die Stimme aus dem Off, und einige Sekunden lang scheint eine zweite deutsche Revolution zu drohen, entfacht aus demselben Motiv wie die erste, aber Michaels fadenscheiniges Versprechen, die Zugaben »nach der Aufzeichnung« zu gewähren, beruhigt die Gemüter.

Marianne, mittlerweile ebenso sichtlich angewidert vom Zicken machenden Publikum wie ihr Pendant Michael, reißt sich noch einmal zusammen. »Was wären wir Musikanten ohne ...« hebt sie an, »Nein! Stopp!« geht erneut die Regie aus dem Off dazwischen, dreimal muß sie ihr bisschen Satz wiederholen, reproduziert dabei jedes mal mechanisch eine an Maria Schell geschulte Seelchenhaftigkeit, dann darf sie endlich fertigmachen und das Zauberwort sagen, »wunderschön«, obwohl es ihr lang schon keiner mehr glaubt, die Risse in der Makulatur sind meterdick, aber der Stiefel wird durchgezogen, Punktum. »Wunderschön» sind die Lieder des Komponisten Jean Frankfurter, der wiederum die Interpreten, die jeden Abend an der Front stehen«, abhudelt, auch das Medium Terzett, immer wieder im Fernsehen, weil es eben irgendwann einmal im Fernsehen war, und so geht das weiter bis zum Jüngsten Tag, mehr Logik gibt's da nicht, kriegt bescheinigt, daß es »wunderschöne Musik« mache, die Frankenfeld Witwe Lonny Kellner wird dazu aufgeboten und exhumiert auftragsgemäß den toten Gatten, »ich hab damals neben Peter gesessen« sinniert sie schwarzpaillettiert, wirft ein vertrauliches »Na, ihr drei« in den Raum, und dann schmalzen die Kleiderständer »Im Krug zum grünen Kranze« herunter, komischerweise nahezu identisch mit dem Kram, den uns in den 70ern Kameraden wie Zupfgeigenhansel, Liederjan u.ä. als »basisdemokratische Kultur von unten« andienen wollten. Wie man sich täuschen kann.

Und wieder rollt sich Michael heran, ein größeres Potential an Selbsthass ist nicht vorstellbar, dieser Mann ist eine Seele von Unmensch. Und noch immer ist es nicht vorbei. Noch ein Toter kommt auf Urlaub. »Alle Menschen kennen seine Lieder«, rafft Michael seine letzten Ressourcen an Ekel zusammen, »er ist der Grandseigneur der Volksmusik – wir ehren und verehren Vico Torriani!«

Noch einmal wuchtet sich Jürgen Wohlrabe auf das Podium, »ach, nicht schon wieder « ächzt und lallt meine Hinterfrau, vergeblich, man muß sie entgegennehmen, die Dinge des Lebens, das begreife ich nun, selbst wenn sie Wohlrabe heißen, eigentlich in den Orbit befördert gehören und jetzt zu Vico Torriani sagen: »Sie sind ein Berliner, ein Stück zumindest«, aber der Greis aus der Schweiz lässt das nicht zu, »wenn ich hier bin, dann bin ich ein Berliner«, antwortet er geradezu sibyllinisch, und dann fackelt er die Tour vom »kleinen Bub« und vom »Zauberland der Berge« ab, der erste und einzige Profi an diesem Abend, mit Bewegungen, die vergleichsweise menschlich wirken, Hüftschwung linksrechts, Skilehrersex, Swing, und Groove, der Mann ist ein Feger, ein Neger gar - so tief kann man fallen, daß man Vico Torriani liebt, weil man zweieinhalb Stunden seiner Lebenszeit hergab für Michael und Marianne und Klaus und Caroline und die ganze Bagage, die einem Gewalt antut allein dadurch, daß es sie gibt.

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Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg