Inhalt der Printausgabe
September 2006
Hatte Friede Springer SEX im TODES-AUTO? NEIN! Eine Ehrenrrettung (Seite 1 von 3) |
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Das war der aufregende Stand der Dinge, als ein Informant, der sich »Tiefe Kehle« nannte, von einem Münzfernsprecher aus ein Frankfurter Satiremagazin anrief und zwanzig Euro für ein Foto verlangte, mit dem er beweisen wollte, daß auch die Bild-Verlegerin Friede Springer am 31. August 1997 vor dem Crash im Todes-Auto gesessen habe, hinten, kopfüber, in sündhaft billiger Reizwäsche, mitten zwischen Dodi und Di. Dem Anrufer wurde gründlich der Kopf gewaschen: »Erstens, junger Mann, ist Friede Springer eine verehrungswürdige Respektsperson und nicht zufällig Trägerin des Verdienstordens des Landes Berlin, des Bayerischen Verdienstordens, des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, des Outstanding Civilian Service Award der US-Army, des Großen Bundesverdienstkreuzes, des Leo-Baeck-Preises, der Ritterwürde der Französischen Ehrenlegion, des Teddy-Kollek-Preises, der Ehrendoktorwürde der Ben-Gurion Universität des Negev sowie des Weizmann-Preises und des Preises für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin, und sie hätte sich weder in ihrer Eigenschaft als Kuratoriumsmitglied der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten noch in ihrer Eigenschaft als Kuratoriumsmitglied des Axel-Springer-Preises für Nachwuchsjournalisten jemals dazu breitschlagen lassen, irgendwo kopfüber in Reizwäsche vor der Kamera eines Nachwuchsjournalisten Modell zu sitzen, und schon gar nicht in einem Todes-Auto zwischen Dodi und Di. Zweitens darf sich unserer Meinung nach selbst Friede Springer kopfüber ins Privatvergnügen stürzen, wenn es sie danach gelüsten sollte, drittens kann man heutzutage mit manipulierten Fotos alles und nichts beweisen, viertens ist Ihr Kostenvoranschlag mehr als fair, und fünftens nehmen wir Ihr Angebot dankend an, mein Lieber!« |
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