Inhalt der Printausgabe

Vielleicht die Sensation des Monats: Nachtaktive Tiere gibt es gar nicht. Jurää Hääkkinään vom finnischen Institut für Schlafforschung: »Also wenn Sie mich fragen, gehen diese Katzen, Uhus und Köter oder wer abends ganz normal um zehn Uhr schlafen, aber dann rücken halt nachts die Forscher an mit ihrem Kameragerümpel und Getrappel und wecken sie auf. Und kaum hauen die Tiere genervt ab, heißt es aha, aha, na guckt, voll nachtaktiv! Hoho! Wie wir gesagt haben! Dabei legen sich die armen Viecher doch nur ein, zwei Büsche weiter wieder hin.« Jetzt soll eine Konferenz vermitteln.

In einer handelsüblichen Popcornmaschine platzen eingerollte Kellerasseln um bis zu dreißig Prozent spektakulärer als Maiskörner und sind deutlich nahrhafter. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesministerium für Rummel und Kirchmeß in Auftrag gegebene Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ob die erzürnte Popcornmafia nun eine Zeitlang massenmorden will, stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest. (Aber jetzt: ja.)

Schnee – oft wärmer als gedacht? Immer mehr passionierte »Schnee-Eulen« berichten von mysteriösen Hitze-Erfahrungen im »weißen Gold«, zuletzt, but selbstredend not least, Jürgen Habermas. Jürgen Habermas: »Sind da also ich und meine Tussi in den Rodelurlaub, eiskalte Frischluft genießen. Kommen an – huch! Ächz! Schwitz! Reißen uns sofortemento die Schneewear runter und verbrutzeln uns nun aber die Quanten in dem superheißen feinen Traumschnee. Genau wie tausend andere Rodler um uns rum! Wir dann natürlich zackzack reingehüpft in den riesigen Gletschersee – ähh, voll salzig! Wenn Sie uns fragen: nie wieder Sardinien.« Quo vadis, Frankurter Schule?

Und quo vadis, Albert Einstein, denn seine spezielle Raumzeittheorie ist totaler Unsinn; sogar höchstens. Lebender Beweis: Raumzeitpflegerin Anne Maier (30). Seit vier Jahren sucht sie eine Stelle, aber »pustekuchen« ist noch milde ausgedrückt. Die Geschädigte wörtlich: »Alle wollen, daß ich auf Raumpflegerin umschule. Da müßte ich dann aber die ganze Zeit Räume putzen, und dafür hab ich Esel doch nicht fünf Jahre Astrophysik gebüffelt!« Wer recht hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen …

Vierzigtausend Wissenschaftler aus siebentausend Ländern: größte Tagung aller Zeiten (dpa) Vierzigtausend Wissenschaftler aus siebentausend Ländern: So lautet das beeindruckende Ergebnis der größten Tagung aller Zeiten. Zur größten Tagung aller Zeiten waren vierzigtausend Wissenschaftler aus siebentausend Ländern zusammengekommen. Fast sechstausend Sprachen wurden gesprochen, gut zweihunderttausend Liter Lambrusco und achtzig Tonnen Schweinshack gingen laut Veranstalter »absolut easy« weg.

Alles Gute kommt von oben, sagt man. »Falsch«, sagt der polnische Geologe Barack (!) Obama: »Zum Beispiel Erdbeben kommen von unten.« Noch einen Schritt weiter ging auf einer Tagung Obamas Doktorvater Prof. Dr. Vater (?): »Ich kenne überhaupt keine Erdbeben, die von oben kommen. Bei Erdbeben wackelt ja die Erde, nicht der Himmel. Himmel können gar nicht wackeln, und täten sie es doch, wäre es kein richtiges Erdbeben, sondern ein richtiges Himmelwackeln!« Blödmann.

(Bonn) Jahrzehntelang hieß es: Zwei Gläser Rotwein täglich schützen vor Mittelohrentzündung, jetzt kriegte derselbe Professor heraus: Wer täglich zwei Gläser Rotwein trinkt, erkrankt etwa vier Milliarden Mal häufiger an Mittelohrentzündung, wird wahrscheinlich qualvoll daran sterben. Der 84jährige auf Twitter: »Tja, so kann man sich #täuschen, hihi ☺!« Jetzt ist der Hallodri abgetaucht – angeblich Richtung China.

Zu einem mittlerweile vierten »Interdisziplinären Gedankenaustausch« (ITDSZRGDSTSCH) trafen sich am vergangenen Dienstag Naturwissenschaftler und Germanisten in der Lounge des Mindener Hotels Ibis. Wichtigstes Ergebnis vorneweg: Anlaufschwierigkeiten sind Vergangenheit! In den Arbeitsgruppen »Zum Verhalten der Weberknechte bei Gefahr und Gerhart Hauptmann« und »Panther, Tiger & Co: Bedrohte Arten beim Kurt Tucholsky« waren zwischenzeitlich summa summarum zwölf Forscher anwesend, bei »Hebel-Gesetz vs. Hebbel-Tagebücher« einmal gar fast vier. Weitergehen soll es vielleicht 2025 in der Hanauer Pension »Zum roten Ochsen« mit dem Hauptthema »Zur Grundlegung der Geothermik bei J. W. Geothe«. Anmeldungen sind leider nicht erwünscht.

Die Vereinigung deutscher Kinderärzte weist noch einmal darauf hin, daß das Wort Muttermilch mit einem M beginnt, wie Mama oder Magenbitter. Grund: »Seit neuestem kriegen wir andauernd kotzende Säuglinge, deren Mütter mit Magenbitter aufgepimpte Buttermilch verabreicht haben, mit B statt M! Und aufgepimpt statt abgepumpt. Man hält’s wahrhaftig nicht aus!«, so der etepetete Weißkittel weiter.

Wenn alle Menschen weniger urinieren, sinkt der Meeresspiegel wieder, so der neue ungarische Nazipräsident in einem Erlaß, wo … (wird fortgesetzt)

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg