Vom Fachmann für Kenner | Juni 2016


Digitale Scham

Was ich mich auf Facebook nicht zu liken traue: meine eigenen Posts, meine eigenen Kommentare und dieses grandiose Läuseshampoo.

Ella Carina Werner

Resümee

»Sie und ich hätten miteinander glücklich werden können, doch leider lernten wir uns kennen.«

Volker Schwarz

Verkettung glücklicher Umstände

Die Katze hat letzte Nacht mit viel Radau eine prall gefüllte Blumenvase umgeworfen. Gleichzeitig ist aber auch die Rolle Küchenpapier vom Tisch gefallen und hat die Wasserlache, getreu ihrer Bestimmung, schweigend aufgesaugt.

Dorthe Landschulz

Geständnis

Ich bin meist überfordert, wenn ich mehr als gar keine Sache auf einmal machen soll.

Theodor Treidler

Fahrplanlos

Ganz klar, daß ich freundlich und hilfsbereit Auskunft gebe, wenn ich im Bus gefragt werde, ob dieser über die Goethestraße und den Marktplatz zum Hauptbahnhof fährt. Insbesondere und vor allem dann, wenn die Frage vom sichtlich nervösen Busfahrer kommt.

Torsten Mausehund

Es steht in den Sternen

Seitdem ich die Horoskope für Fernsehzeitschriften schreibe, kann ich mein Schicksal endlich selbst bestimmen.

Nora Backhaus

Offer of the day

Manchmal, ganz selten, nur für einen kurzen Augenblick, blitzt in mir der Verdacht auf, daß Cropped Flare Jeans, Half-Moon-Bags, Flat Mules, Off-Shoulder-Tops und Girlfriend-Jeans nur erfunden wurden, um Frauen davon abzulenken, etwas wirklich Relevantes mit ihrem Leben anzustellen. Aber dann stehe ich schon an der Kasse.

Annalena Hagenah

 

Wahre Liebe

Bei Kinox.to wurde mir immer ein Mädchen angezeigt, das nur fünf Kilometer entfernt wohnt und mit mir chatten will. Jetzt bin ich vor kurzem in eine andere Stadt gezogen und erhalte dieselbe Anzeige immer noch. Ist mir doch glatt hinterhergezogen, die Süße!

Ernst Jordan

Meine Mutter

hat anscheinend nie wirklich an mich geglaubt. In der Geburtsurkunde hat sie meinen Namen mit Anführungszeichen eingetragen.

»Leonard Riegel«

Frage an die Impfgegner

Wenn Impfungen sowieso nur Schwindel sind, ein abgefeimtes Spiel der Pharmaindustrie, um uns für dumm zu verkaufen und dabei tonnenweise Geld zu scheffeln, warum gibt es dann noch keine gegen Ebola? Gegen Aids? Gegen ganz normalen SCHNUPFEN?!

Mark-Stefan Tietze

Alternative

Sobald ich Alkohol getrunken habe, fängt meine Freundin derart an zu zicken, daß es kaum noch auszuhalten ist. Ich muß wirklich sagen, daß ich sie mittlerweile nur noch nüchtern ertragen kann.

Uwe Geishendorf

Unbekannt

Als ich neulich bei meinem Adoptivbruder zu Besuch war, klingelte das Telefon. Da er gerade in der Küche herumhantierte, bat er mich, einen Blick aufs Display zu werfen, wer ihn da wohl kontaktierte. Ich antwortete, der Anrufer sei unbekannt, woraufhin er ins Wohnzimmer geeilt kam und meinte, mal lieber schnell ranzugehen. Es könnten ja schließlich seine leiblichen Eltern sein.

Daniel Sibbe

Ist es möglich, daß ich Gott bin?

Auch ich bin jeden Sonntag fertig mit der Welt.

Tim Esser

Menüfinger, der

Mittels ihres Menüfingers zeigen Menschen beim Bestellen auf das von ihnen gewählte Gericht in der Speisekarte – gerade so, als wäre der Kellner nicht in der Lage, die eigenen Produkte nur anhand des gesprochenen Wortes zu identifizieren.

Robert von Cube

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »POLO«
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Hans Traxler: »Die Dünen der Dänen«